Das Leben nach dem 2. Weltkrieg!

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Gast

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Hallo liebe Geschichtsexperten =)

Ich wollte Euch einmal fragen, was das Leben nach dem 2. Weltkrieg ausgemacht hat!
Vor allem würde ich gerne wissen, worin die Unterschiede zwischen dem Landleben und dem Leben in der Stadt nach dem 2. Weltkrieg bestanden...

Vielen Dank im Voraus
Gruß Paddy
 
Huch, das ist eigentlich ein Riesenthema, kommt ja auch darauf an für welche Regionen du das wissen möchtest! SBZ, die amerikanische oder britische Zone?

Ich könnte dir genauere Informationen über das Stadt- und Landleben nach dem 2. Weltkrieg um das Gebiet Osnabrück geben, falls du Interesse hat!:)
 
Hi, die Frage bezog sich eigenlich insgesamt auf Deutschland.
Gut wäre es wenn möglichst viele Aspekte beachtet werden würden.
(Auch zum Beispiel das Aussehen der Menschen, Lebensbedingung, Lebensqualität usw.)
Also nochmal... =)

Worin besteht der Unterschied, zwischen dem Leben in der Stadt und dem Landleben nach dem 2. Weltkrieg.

Vielen Dank schonmal!
 
Gast schrieb:
Also nochmal... =)

Worin besteht der Unterschied, zwischen dem Leben in der Stadt und dem Landleben nach dem 2. Weltkrieg.

Du wirst um Differenzierung nicht herumkommen.
Das Leben in der zerstörten Stadt Mannheim sah ganz anders aus als im unzerstörten Heidelberg.
Auf die Unterschiede in den Besatzungszonen wurde bereits hingewiesen.
Als Kind habe ich nie begriffen, dass die Ludwigshafener Verwandschaft (frz Zone) die Mannheimer (amerik. Zone) beneidete.
 
Einen recht guten Überblick vermitteln folgende Publikationen:

GEO Epoche: "Deutschland nach dem Krieg 1945 - 55"
http://www.geowebshop.de/webshop/se...gazines&linkref=geowebshop_teaser_medium_bild

"A wie Adenauer. Die deutsche Nachkriegsgeschichte 1948 - 1966"
http://www.amazon.de/exec/obidos/AS...183/sr=1-31/br_lfbnb_b_31/028-3949921-3575730

Die Bundeszentrale für politische Bildung hat auch einiges zum Thema herausgebracht:

"Die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland" und "Geschichte der DDR",
"Wiederaufbau der Städte nach dem Krieg", "Informationen zur politischen Bildung, Heft 259 = Deutschland 1945-47" usw. Am besten, Du schaust selbst mal nach unter
http://www.bpb.de/

Grüße

Jacobum
 
danke danke danke...
sieht vielversprechend aus, falls ich noch fragen habe, melde ich mich einfach nochmal hier! also dann..

danke nochmal! ciao =)
 
Gast schrieb:
...Ich wollte Euch einmal fragen, was das Leben nach dem 2. Weltkrieg ausgemacht hat!
Vor allem würde ich gerne wissen, worin die Unterschiede zwischen dem Landleben und dem Leben in der Stadt nach dem 2. Weltkrieg bestanden...

Die Lebensmittelversorgung, die Wohnraumsituation - damit auch der Gesundheitszustand der Bevölkerung - und die Infrastruktur (Wasserversorgung, Straßennetz u. Ä.) waren auf dem Lande bis Ende der 40er Jahre deutlich besser als in den Städten, wie ich von meiner Mutter erfahren habe, die von einem Bauernhof stammt.
Das dürfte wohl auch für ganz Deutschland mit graduellen Unterschieden verallgemeinerbar sein.
 
Die bessere Lebensmittelversorgung auf dem Land gab es vor allem wegen dem "Schwarzschlachten", auf jeden Fall in der Gegen Osnabrück^^.
Die Bauern mussten ihre Bestände an Vieh angeben und einen bestimmten Anteil zur allgemeinen Versorgung abgeben, was viele aber fälschten und hier und da ein Schwein "schwarz" schlachteten, weil auch Schlachtungen kontrolliert wurden.
 
Martas schrieb:
Die bessere Lebensmittelversorgung auf dem Land gab es vor allem wegen dem "Schwarzschlachten", auf jeden Fall in der Gegen Osnabrück^^.
Die Bauern mussten ihre Bestände an Vieh angeben und einen bestimmten Anteil zur allgemeinen Versorgung abgeben, was viele aber fälschten und hier und da ein Schwein "schwarz" schlachteten, weil auch Schlachtungen kontrolliert wurden.

Ja, wer hätte das denn nicht getan?
Die Städter kamen und haben ihren Schmuck mitgebracht oder was weiss ich und durften dann noch dafür auf die Felder stoppeln gehen. War doch lukrativ.
Ich hätte mir noch extra Schweine dafür angeschafft.
 
Ich hab ja nicht gesagt, ich hätte das nicht gemacht! Es war nunmal so.
Vielleicht noch ne Anmerkung: Auf dieses "Schwarzschlachten" gab es Strafen, ich glaube sogar Haftstrafen.
 
Meine Mutter (Jahrgang '40) musste die Schokolade, welche die Stadtkinder in der Schule bekamen (Schulspeisung?) zuhause abgeben. Ihr Vater fuhr damit aufs Land und tauschte die Schokolade beim Bauern (die keine Schokolade bekamen, weil sie "reich" waren) gegen verschiedene Lebensmittel.
Letzthin sah ich eine Sendung auf dem WDR über das Ruhrgebiet nach dem Krieg, dort wurden Bilder gezeigt von Zügen, die mit Städtern beladen ins Münsterland fuhren, Nahrung kaufen. Vielleicht war mein Großvater auch dabei ;)

Der Kölner Kardinal Frings erlaubte den Mundraub, die Tätigkeit wurde hinterher euphemistisch als fringsen bezeichnet. Ein Wort, das vom Aussterben bedroht sein dürfte.
 
Es gab, vor allem in den Städten, auch eine enorme Knappheit an Brennmaterial. Leute stiegen, oder besser, sprangen auf fahrende Kohlewaggons um sich Kohlen zu klauen. In leeren Waggons wurden Reste gesucht. Diese Arbeit übernahmen meist die Kinder in Nacht und Nebelaktionen.
Auch Kohle klauen stand, wie so vieles, auf Strafe, sodass auf diese Personen geschossen wurde. Viele kamen um. Für uns ist es heute unvorstellbar, dass auf Menschen geschossen wird, die nur das Nötigste zum Leben suchen.
 
hallo,
ich wollte euch allen nohmal dafür danken, dass ihr so zahlreich antwortet.
ich würd gerne noch einmal nachfragen, ob ihr vielleicht bestimmte internetseiten kennt, welche infos zum thema stadt- und landleben nach dem 2. weltkreig beinhalten...

PS. ich habe schon in zwei bibliotheken geguckt, und das halbe internet durchsucht, aber leider nichts brauchbares gefunden, bis jetzt!

ich wäre sehr dankbar
gruß paddy
 
Gast schrieb:
hallo,
ich wollte euch allen nohmal dafür danken, dass ihr so zahlreich antwortet.
ich würd gerne noch einmal nachfragen, ob ihr vielleicht bestimmte internetseiten kennt, welche infos zum thema stadt- und landleben nach dem 2. weltkreig beinhalten...

PS. ich habe schon in zwei bibliotheken geguckt, und das halbe internet durchsucht, aber leider nichts brauchbares gefunden, bis jetzt!

ich wäre sehr dankbar
gruß paddy


Schau mal hier:

http://www.bpb.de/themen/6AFV6I,,0,Deutschland_nach_1945.html

Vielleicht hast du die Seite schon angeschaut.
 
ok, danke...
ich hab nach langem durchstöbern des internets endlich genügend informationen für mein referat.
das einzige was mir jetzt noch fehlt, sind BILDER DER NACHKRIEGSZEIT AUF DEM LANDE! (Dörfer, Bauernhöfe usw.)

vielleicht habt ihr ja was brauchbares für mich..

danke!
 
Ist das nicht ein bisschen viel?:grübel:

Und wozu möchtest du Bilder von Bauernhöfen oder Dörfern? Deren Bild hat sich während des Krieges so gut wie nicht verändert, es gab meistens, bis auf seltene Ausnahmen, keine Zerbombung oder ähnliches, da nur militärisch wichitge Ziele bombardiert wurden,Industriezentren und eben Städte.
Deswegen gibt es wohl auch keine Bilder von solchen Bauernhöfen speziell aus der Nachkriegszeit, weil die einfach zu uninteressant waren...wer fotografiert denn aus "Spaß" einen normalen Bauernhof 1946/47/48/49 und betitelt ihn mit :"Bauernhof in Nachkreigszeit"

Ich würd sagen, es gab höchstens Veränderungen in der Lebensart und im Verhalten, aber nicht im Äußeren....
 
Bilder

achso ok...
naja das ist wenigstens ne vernümpftige erklärung, warum es keine bilder gibt, oder nur uninteressante bilder...

danke!
 
Natürlich gibt es Bilder von zerstörten Dörfern und Höfen. Nur schlummern die in den Ortschroniken und in den Gemeinde- und Regionalarchiven.
Zerstört wurden die Dörfer meistens beim Einmarsch der allierten Truppen, wenn der Volkssturm glaubte, den Endsieg noch durchsetzen zu können,

Kleines Beispiel (ohne Bild):
Sobald es hell wurde, also zwischen 6 und 7 Uhr, begannen die Amerikaner unter starkem Trommelfeuer mit dem Einmarsch in den Ort. Sie tasteten sich auf der Strasse von Stadtprozelten sowie links und rechts davon vor lieferten sich Gefechte mit den dort liegenden deutschen Verteidigern.

Durch den nächtlichen Artilleriebeschuss und durch die amerikanischen Brandsätze wurden insgesamt 19 Gebäude in Breitenbrunn zerstört. Die Angaben darüber schwanken in den einzelnen Berichten leicht. Es waren etwa 74 Wohnhäuser und 12 Scheunen. Weiteres wurde durch den Löscheinsatz der dagebliebenen Bevölkerung verhindert.


http://www.trachtenkapelle-breitenbrunn.de/Dorf/Geschichte_Dorf/geschichte10.htm
 
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