Das Tor - Der Falke in der Novelle "Deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts"?

Repo

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Ich will hier nicht Bezug auf irgendeine Novelle nehmen.
Den Aufbau einer Novelle mit dem "Falken" unterstelle ich mal als bekannt.

In einem anderen Thread ist vom Brandenburger Tor die Rede. Und ich muss sagen, es berührt mich immer aufs neue. Es ist ganz Zweifellos ein Fixpunkt der neueren deutschen Geschichte.

Überhaupt "das Tor" die KZ-Tore fallen mir ein "Arbeit macht frei" "Jedem das seine" und ähnliche Sinnsprüche standen darüber.
Sind das nicht allgemein Fixpunkte in der Deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts?

Eben der Falke in der Novelle?
 
Ich will hier nicht Bezug auf irgendeine Novelle nehmen.
Den Aufbau einer Novelle mit dem "Falken" unterstelle ich mal als bekannt.

In einem anderen Thread ist vom Brandenburger Tor die Rede. Und ich muss sagen, es berührt mich immer aufs neue. Es ist ganz Zweifellos ein Fixpunkt der neueren deutschen Geschichte.

Überhaupt "das Tor" die KZ-Tore fallen mir ein "Arbeit macht frei" "Jedem das seine" und ähnliche Sinnsprüche standen darüber.
Sind das nicht allgemein Fixpunkte in der Deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts?

Eben der Falke in der Novelle?


Hochinteressanter Thread, @repo, denn ich musste noch an ein paar andere Tore denken. Das erste davon war bestimmt ein Fixpunkt deutscher Geschichte, zeigte es doch, dass "man wieder wer ist", dass die junge Bundesrepublik wieder im Konzert der Mächte mitspielt, und wenn man schon den Krieg verloren hatte, so war man immerhin Weltmeister.

"Aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen.... Rahn schießt... Toor! Tor!

Es ist aus, das Spiel ist aus! Deutschland ist Weltmeister!

Das war 1954, 1966 haben sie "uns" beschissen, denn das Wembley- Tor war ja gar keins.

1974 war es wieder Tor, diesmal aber nicht durch Rahn, sondern durch Walter Sparwasser, der dem "Klassenfeind", oder auch Sepp Maier ein peinliches 1: 0 ins gehäuse schoss. Das aber war der Weckruf für die Equipe von 1974 die dann eine der besten Mannschaften, die Holland je besaß mit 2:1 besiegte. Eine große Leistung, denn die Holländer hatten zuvor Brasilien deklassiert.

1990 war nicht nur das Brandenburger Tor wieder auf, sondern es wurde Deutschland auch Fußballweltmeister, und "Kaiser Franz" prognostizierte, dass das wiedervereinigte Deutschland unschlagbar sein würde.

Das klappte zwar nicht, doch als 2006 Deutschland Gastgeber der Fußball WM war, zeigten die Deutschen wieder Flagge, und unsere europäischen Nachbarn waren nicht beunruhigt, zeigte doch die WM, dass die Deutschen nicht nur gut Fußball spielen, sondern sogar ganz nett sein können.
 
Hochinteressanter Thread, @repo, denn ich musste noch an ein paar andere Tore denken. Das erste davon war bestimmt ein Fixpunkt deutscher Geschichte, zeigte es doch, dass "man wieder wer ist", dass die junge Bundesrepublik wieder im Konzert der Mächte mitspielt, und wenn man schon den Krieg verloren hatte, so war man immerhin Weltmeister..

Zuerst war ich etwas überrascht, aber Du hast natürlich recht, auch die Tore gehören dazu.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sind das nicht allgemein Fixpunkte in der Deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts?

Das ist sicher eine subjektive Frage, was die Zentralität angeht.

Ich hätte zum Beispiel eher an das Reichstagsgebäude gedacht: von den wilhelminischen Klassengegensätzen über die Rüstung am Vorabend des Ersten Weltkrieges, Ausrufung Republik, Brennpunkt des politischen Überlebenskampfes der Republik, Brand/Machtübernahme, greifbare Bedeutungslosigkeit in der Diktatur, Endkampf im Mai 1945, die Ruine und die geparkte Nutzung (in der DDR wäre vermutlich nicht nur die Kuppel gesprengt worden), und Parlamentssitz des wiedervereinigten Deutschlands.
 
Das war 1954, 1966 haben sie "uns" beschissen, denn das Wembley- Tor war ja gar keins.

Bleiben wir halt mal kurz beim Fussball, zwischen 54 und 66 waren 2 WM´s 58 und 62, die 62er verlief unspektakulär, gegen Jugoslawien ausgeschieden, es war noch vor der Bundesliga, und verm. deshalb die schwächste Mannschaft die je bei einer WM für Deutschland spielte.
58 war Deutschland im Halbfinale gegen Schweden, Schweden gewann, es gab etliches was (Fussball-?)Deutschland fürchterlich aufregte. Das entscheidende Tor schoss Kurre Hamrin.

Zur WM 66 spielte Deutschland in der Qualifikation gegen Schweden, führt in Berlin bis kurz vor Schluss mit 1:0 da fällt der Ausgleich. Torschütze Kurre Hamrin.
Anschließend ist Hamrin die Faust gegen die Tribüne schüttelnd die Außenlinie entlang gelaufen. Jeder der schon mal auf fremdem Platz gekickt hat, weiß, dass das ein Spiel mit dem Tod war.
Im Rückspiel in Stockholm, die Bundesliga zeigte inzwischen Wirkung, ein gewisser Beckenbauer machte sein erstes Länderspiel, hat man dann die Sache zurecht gerückt und 1:2 gewonnen.
 
Das ist sicher eine subjektive Frage, was die Zentralität angeht.

Ich hätte zum Beispiel eher an das Reichstagsgebäude gedacht: von den wilhelminischen Klassengegensätzen über die Rüstung am Vorabend des Ersten Weltkrieges, Ausrufung Republik, Brennpunkt des politischen Überlebenskampfes der Republik, Brand/Machtübernahme, greifbare Bedeutungslosigkeit in der Diktatur, Endkampf im Mai 1945, die Ruine und die geparkte Nutzung (in der DDR wäre vermutlich nicht nur die Kuppel gesprengt worden), und Parlamentssitz des wiedervereinigten Deutschlands.


Aber natürlich ist dies sehr subjektiv.

Mal ein paar Eckpunkte die mir so freihändig einfallen:

Durchs Brandenburger Tor zogen die Truppen ein, von Ebert begrüßt: "im Felde unbesiegt".
Beim Kapp-Putsch zogen sie hier durch.
Die "Konfetti-Parade" für Prien ging durchs Brandenburger Tor.
Hier fielen die Schüsse, als die Berliner die östlich wohnten, nach der Reuter-Rede vor dem Reichstag nach Hause wollten.
Davor standen am 13. August 1961 die Wasserwerfer der Vopo.
Das Bild Ursis zeigt es dann später, das ganze Elend der Teilung.
Und dann wieder das erste Sylvester danach.
 
Aber natürlich ist dies sehr subjektiv.

Mal ein paar Eckpunkte die mir so freihändig einfallen:

Durchs Brandenburger Tor zogen die Truppen ein, von Ebert begrüßt: "im Felde unbesiegt".
Beim Kapp-Putsch zogen sie hier durch.
...
Eben subjektiv:
Napi zog durch das Brandenburger Tor. Einen Link zu einem zeitnahen Gemälde hatte ich in dem anderen Thread gesetzt.

Tore sind eben schon immer gern instrumentalisiert worden und zum Teil, sowas wie Triumphbögen, waren sie ja einzig und allein zur Demonstration da.
 
1948:
aus dem Link
Schließlich formulierte Reuter offenbar aus dem Bauch heraus seinen berühmtesten Satz: "Ihr Völker der Welt ..." Die Volkspolizei schießt

Direkt nach der Kundgebung kam es am Brandenburger Tor zu Rangeleien. Ost-Berliner Teilnehmer der Kundgebung, die zurückkehren wollte, wurde von der Volkspolizei daran gehindert. Schließlich schossen die Ost-Berliner Polizisten, verletzten etwa ein Dutzend Menschen und töteten den erst 15 Jahre alten Wolfgang Scheunemann. Zahlreiche Demonstranten wurden festgenommen, darunter auch einige, die aus Protest die rote Flagge vom Brandenburger Tor geholt und öffentlich zerrissen hatten.
 
und die Berliner haben gejubelt!

Auch das gehört zur Geschichte:
Der erste, dem die Berliner nicht "ungeprüft" zugejubelt haben, war der Schah. 1967
Die Demokratie, der freie selbständig denkende Bürger war in Deutschland und seiner Hauptstadt Berlin angekommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Kenntnis des "Falken" als Leitmotiv in der Novelle, würde ich nicht voraussetzen.
Ich finde es auch fraglich, ob man Realgeschichte nach literaturtheoretischen Methoden untersuchen kann, und ob sich das lohnt. Etwas anderes ist es, ein historisches Buch unter Verwendung eines Leitmotivs zu schreiben: Tore in der deutschen Geschichte. Das geht natürlich. Fragt sich, ob man damit einen roten Faden zusammenspinnen kann.
Eine Einzelgeschichte des Brandenburger Tors und seiner Umgebung, z.B. als Symbol gegenüber dem Reichstag, der städtebaulich außerhalb (Alt)Berlins lag, später als Symbol der Teilung und schließlich auch der Einheit Deutschlands, das mag angehen. Aber ansonsten?
 
Die Kenntnis des "Falken" als Leitmotiv in der Novelle, würde ich nicht voraussetzen.
Ich finde es auch fraglich, ob man Realgeschichte nach literaturtheoretischen Methoden untersuchen kann, und ob sich das lohnt. Etwas anderes ist es, ein historisches Buch unter Verwendung eines Leitmotivs zu schreiben: Tore in der deutschen Geschichte. Das geht natürlich. Fragt sich, ob man damit einen roten Faden zusammenspinnen kann.
Eine Einzelgeschichte des Brandenburger Tors und seiner Umgebung, z.B. als Symbol gegenüber dem Reichstag, der städtebaulich außerhalb (Alt)Berlins lag, später als Symbol der Teilung und schließlich auch der Einheit Deutschlands, das mag angehen. Aber ansonsten?



ElQ versteht mich nicht:cry:
Aber das Decamerone kennt er. Mal wieder typisch.;)

Es geht mir nicht um das Brandenburger Tor. Mehr um das Tor als Fixpunkt überhaupt.
Buch will ich auch keines schreiben:friends: (im Ruhestand dann, Meine Kabbeleien mit einem Hitalgo, ist als Titel vorgesehen)

Ich finde es interessant, an Hand von Symbolen, in dem Fall Toren, der Geschichte so ein bisschen nachzuspüren.
 
Aber natürlich ist dies sehr subjektiv.



Durchs Brandenburger Tor zogen die Truppen ein, von Ebert begrüßt: "im Felde unbesiegt".


Laut Döblin sollen sie gesungen haben "Zu Haus angekommen, fängt ein neues Leben an, eine Frau wird genommen ...."

Auf alle Fälle hielten sie dich daran, denn 24 Stunden später gab es keine Berliner Garnison mehr.
 
Zuletzt bearbeitet:
Laut Döblin sollen sie gesungen haben "Zu Haus angekommen, fängt ein neues Leben an, eine Frau wird genommen ...."

Auf alle Fälle hielten sie dich daran, denn 24 Stunden später gab es keine Berliner Garnison mehr.


Ich habe den Text gefunden "Gebirgsjägerlied aus dem Weltkrieg"
7. Und zu Hause angekommen,
Fängt ein neues Leben an;
Eine Frau wird sich genommen,
Kleine Kinder bringt der Weihnachtsmann.
Döblin wird wohl recht haben.
 
Eben subjektiv:
Napi zog durch das Brandenburger Tor. Einen Link zu einem zeitnahen Gemälde hatte ich in dem anderen Thread gesetzt.

Tore sind eben schon immer gern instrumentalisiert worden und zum Teil, sowas wie Triumphbögen, waren sie ja einzig und allein zur Demonstration da.

Die Quadriga auf dem Brandenburger Tor hat Napoleon so gut gefallen, dass er sie gleich mit nach Paris nahm, weshalb ihn die Berliner den "Pferdedieb" nannten.
 
Die Quadriga auf dem Brandenburger Tor hat Napoleon so gut gefallen, dass er sie gleich mit nach Paris nahm, weshalb ihn die Berliner den "Pferdedieb" nannten.

Die Beutekunst nach den Napoleonischen Kriegen ist anscheinend ein ähnliches Thema gewesen wie seit 1990 wieder.
Gesucht, nicht gefunden, doch gefunden, nicht herausgegeben, ....
 
1974 war es wieder Tor, diesmal aber nicht durch Rahn, sondern durch Walter Sparwasser, der dem "Klassenfeind", oder auch Sepp Maier ein peinliches 1: 0 ins gehäuse schoss. Das aber war der Weckruf für die Equipe von 1974 die dann eine der besten Mannschaften, die Holland je besaß mit 2:1 besiegte. Eine große Leistung, denn die Holländer hatten zuvor Brasilien deklassiert.

Walter heißt jetzt Jürgen, sonst ändert sich nix!
LG Micha
 
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