Dekolonisation Afrikas

Ich finde es sehr zweifelhaft ob eine fremde Macht wirklich neue Ethnien schaffen kann, wenn sie es will so was passiert doch recht zufällig.
Neue Ethnien wurden damit natürlich nicht geschaffen. Verändert - und zwar dauerhaft - wurden aber die Beziehungen zwischen diesen Gruppen. Was ja letztlich entscheiden für die Entstehung solcher Konflikte ist.
 
Ich finde es sehr zweifelhaft ob eine fremde Macht wirklich neue Ethnien schaffen kann, wenn sie es will so was passiert doch recht zufällig.

Die Tutsis als Adelsschicht scheint es ja schon vor den Europäern gegeben zu haben.

Das verweist m.E. in eine richtige Richtung bei der Betrachtung. Das zentrale Problem Afrikas ist die durch den Imperialismus behinderte Phase der Nationenbildung. Eine sehr blutige Phase in Europa.

Vor diesem Hintergrund verweist Schubert völlig zu Recht auf das Problem der nationalen Abgrenzung von auch ethnisch definierten Gruppen im Rahmen von nationalstaatlichen Gebilden.

Das Erbe des Kolonialismus ? oder: warum es in Afrika keine Nationen gibt | zeitgeschichte-online

Diese politischen Prozesse hat Afrika teilweise nachzuholen und wird dabei durch die Interessen der ehemaligen Kolonialherren, die teils problematischen Interessen der eigenen Eliten und durch die wirtschaftlichen Interessen großer Konzerne nicht unterstützt bzw. tendenziell behindert (vgl. auch die einzelnen Materialien)

http://www.zeitgeschichte-online.de/sites/default/files/documents/Materialsammlung_Afrika_1.pdf
 
Wenn wir jetzt schon sehr viele Pararellen zwischen dem Balkan und Afrika ziehen, interessant wäre es wann es zwischen zwei Ethnien zu Konflikt kommt und wann zur Akzeptanz b.z Assimilierung. Ein Konflikt zwischen den Rumänen und den Bulgaren/Serben gab es nicht, aber die slawischsprechende Bevölkerung wurde vertrieben und diejenigen die man Versuchte in die eigene Bevölkerung zu integrieren funktionierte überhaupt nicht.

Die Südsudaner können ja scheinbar doch miteinander obwohl unterschiedliche Völker.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn wir jetzt schon sehr viele Pararellen zwischen dem Balkan und Afrika ziehen, interessant wäre es wann es zwischen zwei Ethnien zu Konflikt kommt und wann zur Akzeptanz b.z Assimilierung. Ein Konflikt zwischen den Rumänen und den Bulgaren/Serben gab es nicht, aber die slawischsprechende Bevölkerung wurde vertrieben und diejenigen die man Versuchte in die eigene Bevölkerung zu integrieren funktionierte überhaupt nicht.

Die Südsudaner können ja scheinbar doch miteinander obwohl unterschiedliche Völker.

Es gibt Beispiele, wo das Miteinander der Ethnien funktioniert, wie z.B. in der Schweiz, und andere, wo die Ethnien nicht friedlich miteinander leben wollen oder können. Ein solches Beispiel ist Zypern, wo die griechischen Zypriotrn mit großer Mehrheit eine Föderation mit den türkischen Zyprioten ablehnen. Ganz zu schweigen vom ehemaligen Jugoslawien, wo die ethnischen (und politischen) Konflikte über hunderttausend Todesopfer forderten. Aber das wollen wir hier bitte nicht erneut thematisieren.

In Afrika wurden die Grenzen von den einstigen Kolonialmächten willkürkich gezogen, meist ohne ethnisch uzusammenhängende Gebiete zu berücksichtigen. Eingangs wurde die Frage gestellt, warum die betroffenen afrikanischen Staaten ihre Grenzen nicht entsprechend ethnischen Gegebenheiten korrigieren. Das wird in der Regel vermieden, weil die territoriale Integrität von Staaten international ein kostbares Gut ist und weil möglicherweise in Afrika die Büchse der Pandora geöffnet würde, wenn erst einmal Grenzkorrekturen gefordert würden. Es besteht die Gefahr, dass solche Verhandlungen und Forderungen rasch zu militärischen Auseinandersetzungen eskalieren könnten.
 
II. RACIAL CLASSIFICATION AND COLONIALISM
In order to strengthen their control, the Belgians colonists divided Rwanda’s unified
population into three distinct groups: Hutu, Tutsi, and Twa.

Der Autor behauptet, das bei der "Klassifizierung" (ich nenne es mal so) der Bevölkerung von vornherein ein böser Plan vorlag.

Das widerspricht der Kolonialgeschichte im Allgemeinen, die ja eher als mehr oder weniger stümperhafter Trial-and-Error-Prozess ablief. Teuflische Msterminds sind in der Kolonialgeschichte selten.

Wie oben schon beschrieben, sieht Reybrouk das für die Anfangsphase anders. Die Ethologen sind ausgeschwärmt wie Schmetterlingssammler und haben munter klassifiziert. Dabei haben sie sprachliche, soziale und phänotypische ("rassische") Unterschiede festgehalten. Meist aus gutem Gewissen, immer mit einem Hang zur Vereinfachung, oft sicher auch irrtümlich.

Das wirklich "neue Ethnien" bewusst geschaffen wurden, halt ich für sehr zweifelhaft.

Die Konsequenzen für die Bevölkerung waren trotzdem wie oben geschildert: die Klassifizierung wurde zum "Divide et Impera" genutzt, dazu brauchte es kein Mastermind.

Steffen4,

ich kann nicht beurteilen inwiefern vorher schon eine gesellschaftliche Hierarchie nach Ethnien (Tutsi, Hutu,Twa) vorlag.
Man müsste das recherchieren.
Es ist naheliegend anzunehmen, dass die Machtentfaltung der Kolonialherren auch auf das fußte was Du im letzten Satz beschreibst.
Dass also vorhandene ethnische Gruppen gegeneinander ausgespielt wurden um die eigene Vorherrschaft zu fördern.
Interessant in diesem Zusammenhang finde ich den Link von Thane:
Das Erbe des Kolonialismus ? oder: warum es in Afrika keine Nationen gibt | zeitgeschichte-online
Daraus:
Die Erfindung von „Stämmen“ im kolonialen Sinne war letztlich eine Gemeinschaftsproduktion von europäischem Kolonialstaat und AfrikanerInnen, vor allem von afrikanischen Eliten.[48] Tradition war der zentrale Begriff, zugleich Ziel und Legitimation dieser Politik. Es ging nicht um die Herausbildung einer Nation. Die Kolonialbehörden hatten nicht das Ziel, in dem von ihnen verwalteten Territorium ein Zusammengehörigkeitsgefühl zu fördern, aus dem sich ein Nationalgefühl hätte entwickeln können. Betont wurden die trennenden, angeblich unveränderlichen ethnischen Grenzen, die als vorzugsweise ethnisch homogene Verwaltungsdistrikte mit sich auf Tradtionen berufenden Chiefs ihren politischen Ausdruck fanden. Wie schon die Chiefs waren auch die „Stämme“ keine pure Fiktion. Es gab Anknüpfungspunkte an Ämter, soziale Strukturen und kulturelle Zusammenhänge der vorkolonialen Zeit. Doch die vom Kolonialstaat definierten „Stämme“ und aufgebauten Strukturen hatten in der Regel wenig, oft sehr wenig mit den Inhalten, der sozialen und kulturellen Substanz sowie der Bedeutung vorkolonialer Gesellschafts- und Sozialformen zu tun.

Ob so etwas ein "böser Plan" ist?
Aber selbstverständlich.
Was denn sonst?

Ich denke es kann auch nicht übersehen werden,
dass zu fraglicher Zeit der Rassismus in der Vorstellung der Kolonialmächte gängig war und man sich wenig Gedanken darüber machte ob der "Neger" mehr als ein Halbmensch sei.
So nahm sowohl die Anthropologie, unter anderem durch Johann Friedrich Blumenbach, wie die Philosophie des 18. und 19. Jahrhunderts eine Weiterung zur Rassentheorie vor. In einem Konglomerat aus biologistischen und ästhetischen Wertungen wurde das rassistische Stereotyp des „Negers“ geschaffen, der beispielsweise nach Immanuel Kant als „stark, fleischig, gelenk, … faul, weichlich und tändelnd“[16] oder nach dem Popularphilosophen Christoph Meiners lediglich als „Halbmensch“ anzusehen sei.[17]

Einher ging diese Konstruktion einer Rasse und die Etablierung des Begriffs „Neger“ mit dem großen politischen und wirtschaftlichen Faktor des transatlantischen Sklavenhandels. Wulf D. Hund führt dazu aus: „Tatsächlich konstruieren die Europäer, während sie einen ganzen Kontinent zum Sklavenreservoir ihrer kolonialen Expansion machen, gleichzeitig die Rasse des Africanus niger. Dabei wird in einem langwierigen und keineswegs gradlinigen Prozess ein im Verlauf des 16. und 17. Jahrhunderts zusehends negativ gekennzeichnetes Mohrenbild mit der im 18. Jahrhundert entwickelten Ordnungskategorie Rasse zum Begriff des Negers verschmolzen.
Neger ? Wikipedia
 
Es ist auch nicht ganz richtig zu behaupten, saemtliche entkolonisierte Staaten in Afrika seien multiethnisch ohne Beruecksichtigung ethnischer Grenzen. Beispiele waeren z.B. Botswana, Lesotho und Swaziland. Die haben alle eine Staatsvolk, dass auch im Staatsnamen enthalten ist.

Hierbei ist vielleicht noch zu zu sagen, dass Botswana eines der wenigen stabilen, wohlfahrenden Laender in Afrika ist.
 
Steffen4,
Ob so etwas ein "böser Plan" ist?
Aber selbstverständlich.
Was denn sonst?

Wenn du dir den Anfang der Kolonisation in Afrika ansiehst, dann sind da ein paar Handvoll Weißer mit wenig Geografiekenntnissen und noch grösseren Lücken im Wissen über die autochthone Bevölkerung durch den Dschungel gestolpert. Ich stell mir die ersten Forscher vor, wie heute die Tiefsee-Uboote. Jede Menge Platz und Leben um einen rum, aber man erkennt nur die paar Meter im Scheinwerferlicht.

Da der Mensch das sieht, was er kennt, erkannten die Tiefseedschungeltaucher Könige, Häuptlinge, "Stämme", ob es die da nun gab oder nicht. Und als Jahre und Jahrzehnte später die Administratoren kamen, griffen sie die bereits verteilten Etiketten auf. Sie hatten ja nichts anderes.

Deswegen kann ich da keinen bösen Plan erkennen. Böser Plan heißt für mich: ältere Herren mit gepuderter Perücke bei Sherry und Walnüssen um eine Karte von Afrika sitzend und sich Stämme ausdenkend. Der Jüngste schaut zufällig zum Fenster raus und ruft "Hei, da läuft ne geile Tussi". Super, sagt der Zweite, die Ochsentreiber in Ruanda nennen wir ab heute WaTussis. Schon wieder ein Stamm gegründet. Und so entstanden die "Protokolle von KoloniZion"

Aber ernsthaft, ob Plan oder Stümperei. Die Konsequenzen waren für die Betroffenen die selben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der schwarzafrikanische Südsudan hat sich im Juli 2011 vom arabisch geprägten Norden abgespalten. Der Prozess war langwierig, teilweises blutig. Über den der SYelbständigkeit vorhergehenden Autonomiestatus wurde auch viel über Verhandlungen erreicht.

Nun zeigt sich, dass der Südsudan in sich wieder ähnliche Konfliktherde beherbergt, wie vorher der alte britische Gesamtsudan.



Zur Zulässigkeit dieses Beitrags im Geschichtsforum:

M.E. betreffen die aktuellen Entwicklungen nur bei oberflächlicher Betrachtung Tagespolitik. Der Komplex Sudan ist für alle, die sich mit dem Entstehen von Völkern, Staaten und Nationen beschäftigen, ein Experiment in Echtzeit und sollte daher in einem Geschichtsforum nicht ignoriert werden. Daher Bitte an die Mods: Regeln bitte sorgfältig prüfen. Ich würde mich freuen, wenn der Beitrag nicht gleich im "gelöscht: Tagespolitik"- Orkus verschwinden würde
 
Nun zeigt sich, dass der Südsudan in sich wieder ähnliche Konfliktherde beherbergt, wie vorher der alte britische Gesamtsudan.

Welche historischen Erklärungen werden denn angeboten, die diese Entwicklung erklären?

Welche späten Auswirkungen der Kolonialisierung und der damit zusammenhängenden Christianisierung werden benannt?

Wie spielen ideologische Konfliktlinien herein, die in der Zeit des "Kalten Krieges" angelegt worden sind?

Welche Rolle spielen die sudanischen Eliten in diesem Zusammenhang?

Welche Rolle spielen die unterschiedlichen Zugehöriogkeiten zu "Stämmen" etc.?

Es gibt sicherlich genügend Ansatzpunkte für eine historische Erklärung der Konflikte. Erklärungen, die ohne einen historischen Bezug gar nicht anders möglich wären.

Aber sie müßten doch wohl mit historischem Bezug faktenorientiert geleistet werden.
 
Steffen4,

ich kann nicht beurteilen inwiefern vorher schon eine gesellschaftliche Hierarchie nach Ethnien (Tutsi, Hutu,Twa) vorlag.
Man müsste das recherchieren.
Die hat es durchaus schon gegeben. Allerdings nicht unbedingt in dem Sinne, wie sie von Europaeern wahrgenommen wurde. Zum Tutsi wurde da dann einfach jeder erklaert, der mehr als eine bestimmte Anzahl Rinder hatte.

Es ist naheliegend anzunehmen, dass die Machtentfaltung der Kolonialherren auch auf das fußte was Du im letzten Satz beschreibst.
Dass also vorhandene ethnische Gruppen gegeneinander ausgespielt wurden um die eigene Vorherrschaft zu fördern.
Die Grenzen in Afrika sind meist auf der Landkarte gezogen worden, damit kamen dann Voelkerschaften, die vorher nicht viel mit einander am Hut hatten in einen Topf. Konflikte hatten die auch schon vorher. Und den Kolonialherren lag vor allem an der Pazifizierung ihrer neuen Gebiete, um diese als Rohstofflieferant und neuen Absatzmarkt nutzen zu koennen.

Das man Stammeszersplitterung foerderte, war gewiss nicht immer so. In Deutsch-Ostafrika wurde Swahili von den Deutschen als Einheitssprache systematisch gefoerdert.

Interessant in diesem Zusammenhang finde ich den Link von Thane:
Das Erbe des Kolonialismus ? oder: warum es in Afrika keine Nationen gibt | zeitgeschichte-online
Daraus:

Ob so etwas ein "böser Plan" ist?
Aber selbstverständlich.
Was denn sonst?
... Das klingt nicht unbedingt ueberzeugend.
Hierbei muss ich aber sagen, dass das Nationenverstaendnis in Afrika nicht auf Sprache/Ethnie gegruendet ist, wie es in Europa der Fall ist, sondern heute vor allem auf dem gemeinsamen Gebiet. Der Stamm spielt da eher ein soziale Rolle, als eine politische. Moeglicherweise sind die Staemme oder Klans in einem Gebiet sogar irgendwo gewollt, weil dadurch eine Konkurrenzsituation entsteht, in der die Stammes- oder Klanfuehrer kein Monopol haben und daher Leistung erbringen muessen, um ihre Anhaenger bei der Stange zu halten. Waere das ein Einheitsstaat mit Gewaltmonopol und zentraler Hoheit, dann wuerde die Clique der Fuehrer dieses Monopol ruecksichtslos ausbeuten.
Ich weise hier auf Somalia hin, nachdem nicht nur die sozialistischen Utopisten, sondern der gesamte Staatsapparat abhanden gekommen ist, geht es den Menschen wieder besser. Somalia hat z.B. das beste Funktelefonnetz in Afrika, eben weil es keine staatliche Regulierung und Monopol da gibt. Trozdem gibt Transparency International Somalia , die niedrigste Bewertung.

Ich denke es kann auch nicht übersehen werden,
dass zu fraglicher Zeit der Rassismus in der Vorstellung der Kolonialmächte gängig war und man sich wenig Gedanken darüber machte ob der "Neger" mehr als ein Halbmensch sei.

Neger ? Wikipedia

Der war sehr schnell Vollmensch, wenn man ihn zur Verantwortung fuer etwas ziehen wollte. In so ziemlich allen Kolonien waren die volle Rechsubjekte, wenngleich auf niederer Stufe als die Kolonialherren.
 
Zur Ergänzung von AndresMeyer Somalis bilden 99 % der Bevölkerung Somaliens.
 
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Mit der Abtritt des Kaiserreichs und der Einsetzung der Weimarer Republik stand die politische Kultur in Deutschland vor einer gravierenden Herausforderung. An der sie gescheitert ist, weil die politischen Akteure ihre Rollen falsch verstanden haben. Das ist erklärlich und auch entschuldbar, weil sie im Kaiserreich nicht gelernt haben, politische Verantwortung zu tragen und aktiv staatstragend den politischen Kompromiss zu suchen und für demokratische Mehrheiten zu sorgen.

Das hat als Analogie auch etwas mit den Veränderungen zu tun, die als erzwungenes oder freiwilliges Ergebnis einer "Dekolonisation" in vielen Teile der Welt anzutreffen sind.

Durch die Kolonisation wurden in der Regel traditionelle Formen der politischen und gesellschaftlichen Organisation der betroffenen Gesellschaften zerstört oder wenigstens in ihrer Bedeutung deklassiert.

Mit der Dekolonisation entstanden "hybride" Formen von Gesellschaften, in denen traditionelle Stammestraditionen noch eine Rolle spielen in Kombination mit einem administrativen Erbe der ex Kolonialmächte.

Diese Mischform stellte eine Form der Hypothek dar, die durch zunehmende ethnische Konfrontationen als Ergebnis eines zunehmenden Nationalismus verstärkt wurde und nicht zuletzt die Länder - nicht selten - Eliten hervorgebracht haben, die in ihrem - teils egoistischen Streben - nicht durch Rechtsstaatliche Normen beschnitten worden sind.

Genauso wenig wie die Weimarer Republik für das schwierige Erbe der Kaiserreichs verantwortlich zu machen ist, trifft m.E. viele dekolonisierte Länder die Schuld, mit den Folgen der Kolonisation und einer globalisierten Wirtschaft umzugehen.

https://www.deutschlandfunk.de/deko...ialstaaten.691.de.html?dram:article_id=467675
 
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