Der Bürgerkrieg in den USA

Rancor

Neues Mitglied
Hallo,
ich bin neu hier und habe eine Frage.
Hoffe das mir jemand dabei von euch helfen kann.

Also:
Der legendäre "Wilde Westen" hatte seine Hochzeit bereits vor, bzw. noch während des verherenden Bürgerkriegs.
Weshalb hatten die Truppen von den Nord bzw. Südstaaten dann noch die alten und sehr ungenauen Vorderlader?
Weshalb hatten sie nicht z.B. die Winchaster(hoffe richtig geschrieben) Gewehre?
War es eine Kostenfrage?

Bin auf eure Antworten sehr gespannt!
Im Vorraus vielen Dank
Rancor
 
Weil diese legendäre Winchester erst nach dem krieg entwickelt wurde.

http://de.wikipedia.org/wiki/Winchester_(Gewehr)

Und wenn du legendärer "Wilder Westen" sagst meinst du, nehm ich mal an, den wilden westen aus den western filmen?
Die sache mit Buffalo Bill und Sitting Bull fand auch nach dem krieg statt. Wie die meisten sachen aus den western filmen.

PS: Ach so ja, wilkommen.
 
Der Goldene Westen war nach dem Bürgerkrieg. Die Städte im Norden brauchten Fleisch - so ziemlich das einzige, was es in einigen Südstaaten (insb. Texas) nach dem Bürgerkrieg noch gab, nämlich wilde Rinder. Deshalb begannen die Rancher, ihre Herden zu den neu gebauten Viehverladebahnhöfen in z.B. Abilene zu treiben. Den Anfang machten soweit ich weiß sogar Nordstaatler, denn die verfügten über das nötige Geld, einen Viehtreck auszurüsten.

Bzgl. Winchester: auch einige Jahre nach deren Einführung hielt die Armee immer noch an den veralteten Gewehren fest. Man war erzkonservativ und sagte der Winchester größere Fehleranfälligkeit, geringere Reichweite, Zielgenauigkeit und Durchschlagskraft nach (all das stimmt nicht).
 
Ich habe mal gehört das die meisten Viehtreiber/Cowboys entgegen des Hollywoodmythos Schwarze waren.
 
Weshalb hatten die Truppen von den Nord bzw. Südstaaten dann noch die alten und sehr ungenauen Vorderlader?


Im März 1860 stellte Christopher Spencer,ein Repetiergewehr vor, das seinen Namen trug. Es hatte ein herausnehmbares Magazin im Kolben, in dem 7 Randfeuerpatronen Platz hatten. Es wurde mit einem Unterhebel betätigt, der auch als Abzugsbügel fungierte. Durch Herabziehen des Hebels wurde die Hülse ausgeworfen, wenn er nach oben gedrückt wurde, kam die nächste Patrone in das Patronenlager. Der Hahn musste von Hand gespannt werden. Es war eine einfache und zuverlässige Waffe, die billig herzustellen war und die für den Militärgebrauch robust genug war.
Zufälligerweise kam das Spencer-Gewehr zum Beginn des amerikanischen Bürgerkrieges heraus. Zu dieser Zeit waren Hinterlader zum Verschiessen von modernen Patronen noch überaus selten; beide Seiten waren in diesem Konflikt hauptsächlich mit Vorderladermusketen mit Perkussionszündung bewaffnet. Beide Armeen hatten ein Sammelsurium an diesen Waffen. Auch gab es sogar noch vereinzelt Steinschlossgewehre, die aber bald verschwanden. Schon kurz nach Ausbruch des amerikanischen Bürgerkrieges wurde der Spencer-Repetierer erprobt und dann offiziell bei der Unionsarmee eingeführt. Die Einführung geschah aber überaus schleppend, wofür unter anderem starrsinnige und altmodische Militärs verantwortlich waren.
Im Jahre 1863 wandte sich Spencer dann persönlich an den damaligen Präsidenten Lincoln, und der Präsident probierte die Waffe selber aus, indem er sie in einen benachbarten Park mitnahm und dort auf einen an einen Baum gelegten Balken schoss. Lincoln war sehr beeindruckt; und bis Kriegsende hatte die Regierung gut 100'000 Stück dieser Waffe beschafft. Die Südstaaten konnten aufgrund von Materialmangel durch die Hafensperren das Gewehr nicht in nennenswerten Stückzahlen nachbauen. Das Ende des Krieges bedeutete aber auch das Ende des Spencer-Gewehres, denn jetzt gab es schon neue und bessere Waffen. Die Fabrik Spencers wurde nach dem Krieg von Winchester aufgekauft, der später seine berühmte Winchester- Büchse auf der basis des Spencer- Gewehrs konstruierte.
 
Wobei aber noch anzumerken ist, dass bei diesen Gewehren öfters beim Betätigen des Repetierhebels die alte Hülse beim Auswurf verklemmte - insbesondere wenn die Waffe heißgeschossen war.
 
Sprichst du jetzt aus eigener Erfahrung? Ein Spencer würd ich auch mal gern schießen. Leider kenn ich keinen, der eins hat. Die meisten Schützenvereine schießen hier traditionell Vorderlader oder eben dann die Traditionsvereine. Aber ein Spencer hat leider eben niemand. :motz:
 
Sorry, ich hab' mich vertan. Nicht die Spencer war anfällig für Ladehemmung, sondern ein Gewehr, das an die US Armee später ausgegeben wurde: der Springfiel Carabiner, dem einige mit die Schuld an dem Massaker an Custers Truppe am Little Big Horn geben. Aber auch da scheint es berechtigte Zweifel zu geben. Anscheinend benutzten Custers Männer
a) evtl. Gewehre, die von anderen Truppenteilen als "fehlerhaft" zurückgeschickt worden waren
b) Patronen mit Pulverladung für GEWEHRE für ihre Karabiner.

andererseits: Archäologen fanden auf dem Schlachtfeld nur einen ganz geringen Prozentsatz von Hülsen, bei denen eine Ladehemmung festgestellt werden konnte ...
 
Ein wichtiger Grund der Militärs gegen Mehrlader war der gefürchtete Mehrverbrauch an Patronen (und damit Nachschub).
 
Facharbeit über Civil War

Hallo,

ich habe es mir in den Kopf gesetzt in Englisch eine Facharbeit über den amerikanischen Bürgerkrieg zu schreiben.
Ich habe dieses Thema gewählt, weil ich in der Schule kaum etwas darüber gelernt habe, aber stark an dem Thema interressiert bin.

Dummerweise muss ich bald mit einer präzisen, genauen, spezifischen etc Formulierung des Themas rüberkommen.
Den kompletten Bürgerkrieg auf 12 Seiten abzuhandeln ist auf SEK II Niveau nicht möglich.

Vieleich kennt hier jemand einen interressanten "Unterpunkt" des Civil War über den ich meine Facharbeit schreiben könnte.

Geschichte LK rules...

Vielen Dank

Florian Reinert
 
fragen wir mal schnell andersherum....was interessiert dich denn besonders?

du könntest dir als bsp. eine besondern schlacht oder einen teil des "kampfes" heraussuchen....
oder die politischen hintergründe behandeln, oder das zustandekommen....oder die auswirkungen / folgen....

also da gibt es schon genug...woran hättest du den meisten spaß?..


sakk :)
 
ich brauche eine menge details. kennt jemand gute websites die sich mit politik-geschichte der usa befassen?
 
Zuletzt bearbeitet:
maverick_1986 schrieb:
ich brauche eine menge details. kennt jemand gute websites die sich mit politik-geschichte der usa befassen?

Um eine gute Facharbeit zu schreiben, sollte man doch Bücher heranziehen, die um einiges ausführlicher sind, als Webseiten. Und um Zusammenhänge auf 12 Seiten zusammenzufassen, sollte man wissen, was und wieso man das erwähnt und nicht was anderes. Also, ein allgemein anerkanntes Buch über die innenpolitische Geschichte der USA sagen wir von 1830 bis 1860 in bezug auf die Nord- - Südspannungen ist wohl ein Minimum an notwendiger Literatur.
Wenn Du dann einen genauen Überblick hast, dann kannst Du diesen mit Zusatzinformationen aus dem Web ergänzen.
 
kennts du ein solches buch?

ich hab schon die oxord history of the american people und battlecry for freedom.

Ich schaffs aber nicht die bis zum termin der thema-festlegung zu lesen. Ich bräuchte also vorher schon einen Denkanstoß um mir ein Thema zu überlegen.
 
sage ehrlich, dass ich mich nicht sehr gut auf diesem gebiet auskenne, aber habe mal ein paar sachen gelesen und nenne einfach mal ein paar punkte, die mich interessieren würden:

1. der süden war zu beginn des krieges massiv überlegen, wie kam es zur niederlage? (militärisch betrachtet, kann man schön einige charaktäre einfließen lassen)
2. die (erste) schlacht von Bull Run
3. "Konflikt" zwischen der Union und England
4. Der Krieg speziell auf / unter der See
5. Schlacht bei Chancellorsville
6. Schlacht von Gettysburg (die "entscheidende"...)
usw.

also da findet man einiges...zu den politischen hintergründen....da ist es natürlich ein bisschen komplexer und da wirst du dich wahrscheinlich ein bisschen einlesen müssen...


James M. McPherson: Für die Freiheit sterben. Die Geschichte des amerikanischen Bürgerkrieges. List Verlag Berlin, 1008 S., ISBN 3-471-78178-1, auch Weltbild Verlag, Augsburg 2000 (Der Autor erhielt hierfür den Pulitzerpreis.)

Bernd G. Längin: Der Amerikanische Bürgerkrieg. Eine Chronik in Bildern - Tag für Tag. Bechtermünz Verlag, 275 S., ISBN 3-86047-900-8, auch Weltbild Verlag, Augsburg, 1998

Shelby Foote, The Civil War. A Narrative, Vol. 1-3, New York 1974, ISBN 0-7126-9812-4

hoffe du kannst damit was anfangen ;)..



sakk :)
 
Hilfe im "Civil War"

@ maverick...

Nun, ich kenne mich gut im Amerikanischen Bürgerkrieg aus,... und wenn du willst, kann ich dir hier über s forum helfen, sag mir nur, was du wissen willst, und ich werde versuchen deine Fragen, zu lösen.

@ all
Ich begrüße Alle Mitglieder des Geschichtsforums, und will mich, als "neuer" in eurer Gemeinschaft einharken.
Mein Metier ist der erste und zweite Weltkrieg, bin aber auch relativ gut informiert über den Amerikanischen Bürgerkrieg und die Napolionischen Kriege. Man liest sich,
bis dann
White Wolf
 
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