Für mich war es interessant, als ich gestern einmal wieder im Buch von Michael North las, dass Geschmack damals, im 18.Jh., ganz anders als heute angesehen wurde. Guter Geschmack, so scheint es, war etwas erlernbares. So führt North den Autor Hagedorn mit seinen Ausführungen in "Grundsätze zur Bildung des Geschmacks des nachahmenden Künstlers" an. Die Geschmacksstandards findet man in den bedeutenden deutschen Sammlungen der Zeit und der Wertschätzung der großen Niederländer wie Rembrandt, Rubens, van Dyck, Teniers, Ostade usw..*
Freilich geht es hier primär um die bildende Kunst. Dennoch scheint mir ein Widerspruch damit gegenüber dem von mir sehr geschätzten Leitsatz von Hume zu bestehen:
Ich habe diese Äußerung von Hume immer so interpretiert, dass der Geschmack etwas individuelles ist. Wenn der Geschmack aber individuell ist, wie soll man dann einen "guten Geschmack" erlernen?
Ich weiß, das Thema befindet sich in einer Grauzone zwischen Kunst- und Philosophiegeschichte.
* Michael North: "Genuss und Glück des Lebens" böhlau, Köln, 2003
S. 142-146
** David Hume: "Eine Untersuchung über die Prinzipien der Moral" Felix-Meiner-Verlag, Hamburg, 2003
S. 5
Freilich geht es hier primär um die bildende Kunst. Dennoch scheint mir ein Widerspruch damit gegenüber dem von mir sehr geschätzten Leitsatz von Hume zu bestehen:
**"Über die Wahrheit kann gestritten werden, nicht aber über den Geschmack."
Ich habe diese Äußerung von Hume immer so interpretiert, dass der Geschmack etwas individuelles ist. Wenn der Geschmack aber individuell ist, wie soll man dann einen "guten Geschmack" erlernen?
Ich weiß, das Thema befindet sich in einer Grauzone zwischen Kunst- und Philosophiegeschichte.
* Michael North: "Genuss und Glück des Lebens" böhlau, Köln, 2003
S. 142-146
** David Hume: "Eine Untersuchung über die Prinzipien der Moral" Felix-Meiner-Verlag, Hamburg, 2003
S. 5