- nomen est omen - war das auch der Schlacht vom 3. September 1260 bestimmt, wo vermutlich niemand an einen Sieg der Mamluken über die als unbesiegbar geltenden Mongolen geglaubt hatte.
Peter Brant u.a. behauptet z.B. das genaue Gegenteil, daß die numerisch stark unterlegenen Mongolen die Stelle deshalb ausgesucht hätten, weil sie diejenigen waren, die unterlegen den stärkeren schlagen wollten. Wie sich das damals wirklich verhalten hat ist mWn nicht klärbar, meine persönliche Meinung ist aber ebenfalls, daß die Mamelucken die Stelle wegen des psychologischen Gehalts ausgesucht haben, den der Ruf der Mongolen war so extrem, daß auch eine deutlich unterlegene mongolische Streitmacht sehr gefürchtet wurde. Die Mongolen waren ja sehr häufig in der Unterzahl und gewannen trotzdem.
Die mamlukische Armee, deren Vorhut vom Emir Baibars befehligt wurde, lockte die Mongolen zu dem strategisch günstig gelegenen Flecken Ain Galut
Baibars war übrigens auch Kaukasier, so ich mich richtig erinnere ein Tscherkesse. Es wird auch das genaue Gegenteil behauptet : die Mongolen hätten die Stelle ausgesucht und dort auf die Mamelucken gewartet. Aus den Überlieferungen ist nicht klärbar, wer hier wen zu diesem Ort gelockt hat.
Bei annähernd gleicher Gefechtsstärke wurde die mongolische Armee durch geschickte taktische Manöver vernichtend geschlagen.
Die Gefechtsstärke wie auch die Quantität an Truppen der Mamelucken war deutlich größer. Darüber hinaus gingen kurz vor oder sogar während der Schlacht Kaukaisische und Türkische Truppen zu den Mamelucken über.
Insgesamt waren die mongolischen Streitkräfte in Syrien unter Ked Buka nur 30 000 man stark, davon desertierten und liefen zum Feind über ca 10 000, d.h. daß in der Schlacht nur ungefähr 20 000 Mongolen gegen die Mamelucken standen. Das Mameluckische Heer war (geringste Schätzung 50 000) und (höchste Schätzung 100 000) mMn ca 70 000 Mann stark, dazu kamen die Überläufer, also ca 70 000 bis 80 000. Es war also numerisch 4 fach überlegen.
Am 3. September 1260 stießen die Heere wie erwähnt bei Ain Dschaluth, daß ist ganz nahe bei Nazareth aufeinander. Ked Buka zog sich wieder erwarten nicht zurück und führte auch nicht das übliche Bogengefecht durch, womit die Mamelucken gerechnet hatten. Deshalb hatten sie viele schlechte Truppen und fragwürdige Verbündete ganz nach vorne gestellt. Die Mongolen stürmten zur großen Überraschung ihrer Gegner sogleich in den Nahkampf gegen den vierfach überlegenen Gegner und dieser war so überrascht, das die Mongolen viele feindliche Abteilungen überrannten und vernichteten, dies auch wegen dem niedrigeren Gefechtswert der vorderen Reihen der Mameluckischen Armee.
Üblicherweise wenn schon ein Gros einer Armee flieht bricht auch bei den noch hinten stehenden Panik aus und sie fliehen mit, die Schlacht ist dann verloren. Die Mamelucken die aber diese hinteren Reihen selbst bildeteten waren sehr disziplinierte Berufssoldaten und blieben stehen. Dann prallten die Mameluckischen Elitetruppen und die Mongolen aufeinander, die Mamelucken waren numerisch immer noch doppelt so stark, bei diesem Anprall wurde Ked Buka aus Zufall getötet. Die Mongolen wurden in einem sehr langen und zähen Nahkampf besiegt und vernichtend geschlagen. Die Mongolen konnten sich nicht vom Feind lösen da dieser durch seine numerische Überlegenheit ihre Flanken umgehen konnte. Daher kämpften sie noch weiter als sie schon verloren hatten und erlitten, was eigentlich unüblich für sie war recht hohe Verluste.
Die Mamelucken eroberten nach der Schlacht Allepo und Damaskus zurück und verfolgten die mongolischen Reste bis an den Euphrat. Dort schloßen sich den Mongolen türkische Reserven an und sie umgingen die Mamelucken und eroberten und zerstörten wiederum Allepo hinter deren Rücken. In der ganzen Zeit taten die Kreuzritter nichts, lediglich die armenischen Verbände blieben bei den Mongolen!
Die Mamelucken kehrten nun um und schlugen dann in einer zweiten Schlacht bei Homs die Mongolen ein zweites Mal auch diesmal aus zahlenmäßiger Überlegenheit und Gleichwertigkeit der Soldaten. Es standen hier ca 15 000 Mongolen gegen 50 000 Mamelucken. Dabei erlitten beide Seiten nur sehr geringe Verluste, als die Mongolen erkannten, daß sie von den Mamelucken wieder ausmanövriert wurden und die Gefahr bestand eingeschlossen zu werden flohen sie erfolgreich.
Hülagu war derweilen im Osten gebunden und konnte seinen restlichen Truppen nicht mit seiner Hauptarmee unterstützen, da er die Machtergreifung Khublais damit unterstützen mußte. Er und Khublai hatten sehr schwer mit Alghui einem Enkel Tschagathais zu kämpfen. Erst 1262, als Khublai Kagan wurde war Hülagu wieder handlungsfähig.
Derweilen war im Norden Batu Khan gestorben und sein Bruder Berke hatte die Macht übernommen. Berke haßte Hülagu vor allem auch aus persönlichen Gründen, daß er Muslim wurde ist nicht das Hauptmotiv seiner Feindschaft, sondern persönliche Feindschaft.
Als erstes zog Berke ihm loyale Truppen von der Armee Hülagus ab, so daß diese dadurch geschwächt wurde. Die Soldaten der Goldenen Horde die sich bei Hülagu befanden und die zu weit südlich standen um über den Kaukasus nach Norden zu fliehen liefen auf Befehl Berkes zu den Mamelucken über. Hülagu war nun der Überzeugung, daß er erst Berke schlagen mußte, bevor er wieder gegen die Mamelucken ziehen konnte.
Während im Osten Khublai noch mit Arik Buka um die Macht kämpfte standen sich also im Westen nun auch zwei Khane der Mongolen gegnüber. Die Truppen der Goldenen Horde schlugen 1262 und 1263 Hülagus Armeen mehrmals, trotzdem konnte dieser den Kaukasus besetzen und die Goldene Horde zurückdrängen. Kaiser Michael VIII von Byzanz half ihm derweilen an seiner Flanke gegen die Türkischen Stämme in Anatolien. Da dieser gleichzeitig ein Feind der Kreuzritter war, standen diese zunehmend eher gegen Hülagu. Als mit Hilfe Berkes der König von Georgien Unabhängig werden wollte eilten diesem dann einige Kreuzritter zu Hilfe.
Inzwischen hatte sich Khublai jedoch im Osten endgülig durchgesetzt und schickte 30 000 Mann zur Hilfe. Mit diesen Truppen kam es zu einem Sieg für Hülagu gegen die Georgier und Berke, trotzdem konnte Hülagu nie wieder nach Ägypten vorstoßen, da Berke dabei kaum Verluste erlitten hatte und mit seiner Armee immer noch im Kaukasus stand. Währe Hülagu vorgerückt, so hätte Berke ihm den Rückweg abgeschnitten und Hülagü wäre in einem zweifrontenkrieg gestanden. So blieb die Lage ein allgemeines Patt, und keine Seite konnte mehr handeln.
1265 starb Hülagu und wurde von den östlichen Christen (Orthodoxe und Nestorianer) die sich aber in der Zeit von 1200 bis 1250 sich von den Verbündeten der Kreuzritter zu deren Feinden entwickelt hatten, sehr betrauert. Er wurde auf einer Insel im Urmia See bestattet.