Der schwarze Tod in Europa - Besondere Ärzte?

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Tayve

Gast
Hallo liebes Geschichtsforum,

Ich besuche ein Gymnasium um bin in der Stufe 11, jetzt bald steht meine Facharbeit an.
Ich habe mich entschlossen diese im Fach Geschichte zum Thema " Der schwarze Tod in Europa" mit besonderem Blick auf die Medizin zu dieser und ob der schwarze Tod diese revolutioniert hat.

Jedenfalls wollte ich das Verhalten der Ärzte an einem bestimmten Arzt festhalten.
Gab es zu dieser Zeit einen Arzt der vollkommen gegen die damals herrschenden medizinischen Behandlungsmöglichkeiten war und selbst nach besseren Behandlungsmethoden gesucht hat und sie vielleicht sogar auch gefunden hat?
Internet und Literaturrecherchen haben nicht viel ergeben.

Haben Sie vielleicht Antworten für mich?
Ich wäre für jede Antwort dankbar und bedanke mich im Voraus schon einmal :)
 
Soweit mir bekannt ist, war die Behandlung von Erkrankten bis Ende des 19. Jh gleich Null, da man gar nicht wusste, wie sich die Krankheit verbreitete. Man dachte ja lange, es sei eine Strafe Gottes.
Girolamo Fracastoro war der erste, der theologische Argumente ausschloss.
1656 entdeckte Athanasius Kircher, dass sich im Blut der Pestkranken kleine Lebewesen bewegten, sogen Leukozyten, die aber nicht der Erreger der Pest waren, aber mit seiner Entdeckung kam er der Sache schon Näher. Andere Ärzte folgten ihm, u.a. Giovanni Alfonso Borelli u. Carl von Linné.
Erst der Franzose Paul-Louis Simond hat Ende des 19. Jh. die Ausbreitung von der Schwarzen Ratte (Rattus rattus) über den orientalischen Rattenfloh auf den Menschen entdeckt. Gleichzeitig hat der schweizerisch-französische Arzt u. Bakteriologe Alexandre Émile Jean Yersin den Erreger der Pest, Yersinia pestis genannt, entdeckt...

Die Pest oder der Schwarze Tod im Mittelalter!


P.S.: Gib mal bei Youtube "Der scharze Tod" ein, ist 'ne arte-Doku und geht 49 Minuten, da gehts auch um Medizin. Aus Urheberrechtlichen Gründen darf ich das hier nicht direkt verlinken.



Saludos!
 
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In der arte-Doku "Der schwarze Tod" wird von einem Arzt Gentine Davolenio (Name event. falsch geschrieben) von der Universität Perugia berichtet, der um 1348 Pestkranke behandelte, in dem er eine Paste aus Harz, den Wurzeln weisser Lilien und getrockneten menschlichen Exkrementen auf die Pestbeulen schmierte. Ausserdem empfahl er, auf der Seite zu schlafen um die Temperatur der Leber stabil zu halte.
Das half natürlich alles nichts - am Ende starb er selbst an der Pest.

Ein anderer Arzt war der Franzose Guy de Chauliac, der päpstlicher Leibarzt in Avinon war, wo der Papst damals (um 1350) seinen Amtssitz hatte.
Chauliac erkrankte schliesslich an der Pest und behandelte sich qualvoll selbst, in dem er die Pestbeulen aufschnitt und auseitern liess. Erstaunlicher Weise erholte er sich und überlebte.
Dannach versuchte er die Krankheit zu erforschen, in dem er Autopsien durchführte. Dabei erkannte er, dass die Lungen der Opfer infiziert waren. Waren die Lungen ersteinmal befallen, gab es kein entkommen, so seine Schlussfolgerung...

Viell. ist Guy de Chauliac interessant für Tayve (Themenstarter) ;)


Saludos!
 
Zuletzt bearbeitet:
...in dem er die Pestbeulen aufschnitt und auseitern liess. Erstaunlicher Weise erholte er sich und überlebte.

In irgendeinem Winkel meines Gedächtnisses habe ich grade die Information gefunden, dass viele (oder sogar alle???) Erkrankte, die ein Eröffnen der Beulen überlebten, auch die Krankheit überstanden. Offenbar starb aber bereits eine große Zahl beim Öffnen der Pestbeulen. Ich kann mich aber leider nicht mehr daran erinnern, woher ich diese Information hatte.
 
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