"Deutscher" Kolonialismus

Sodele, will ich hier mal weitermachen. :)

1) Mexiko.
Damit ist das "preussische Kalifornien-Projekt" gemeint.
Diesbezüglich wurde ich vor Monden auch mal fündig:
Aspekte deutsch-britischer Expansion ... - Google Bücher
Außer Kalifornien sind auch die Chatham-Inseln und Nicaragua erwähnt.
Sehr lesenswert, finde ich. :)

Desweiteren weiß Wikipedia etwas von Hanauisch-Indien. :nono:
Natürlich mit einer - allerdings recht einfachen - Karte.

Darüber hinaus war ich kartentechnisch nicht untätig während meiner Abwesenheit.
Als erstes ein Fund, bei dem ich die interessanten Dinge mal herausgearbeitet habe: Karte.
Togo, Kamerun, Südwest und Deutsch-Ost dürften bekannt sein, Witu vielleicht auch noch.
St.-Lucis-Bucht im Tongaland und "Dubrica" im heutigen Guinea aber sicherlich weniger.
Verwunderlich bei der Karte ist die Unterstreichung von Lagos... :confused: :grübel:

Zuletzt noch etwas zu Neukamerun. Auf der Karte dieser Seite sind die vom Autor vermuteten Abtretungs- und Anspruchsgebiete verzeichnet. Höchst interessant! Zum Vergleich noch das letztliche territoriale Ergebnis.

PS: Einige Infos finden sich auch in diesem Paralleltehread.
 
Zuletzt noch etwas zu Neukamerun. Auf der Karte dieser Seite sind die vom Autor vermuteten Abtretungs- und Anspruchsgebiete verzeichnet. Höchst interessant! Zum Vergleich noch das letztliche territoriale Ergebnis.

PS: Einige Infos finden sich auch in diesem Paralleltehread.

Danke für die interessante Zusammenstellung. Neukamerun ist schon ein besonders "exotisches" Thema. Im allgemeinen wird ja Samoa (1900) als letzter deutscher Kolonialerwerb gesehen und diese großräumige Erweiterung Kameruns übersehen. Einmal natürlich wegen der kurzen "Bestandsdauer", dann weil das Territorium dieses Namens nach dem 1.WK wieder verschwand und weil die Deutschen kaum einen Blick in das Gebiet vom dunklen Herz Afrikas geworfen hatten und schon wieder verloren.

Während man vorn noch Grenzsteine setzte, konnten sie hinten schon wieder eingesammelt werden. :S
 
Aus dem Link von Köbis im andern Thread:
Brandenburg war auch nicht der einzige deutsche Staat mit kolonialen Ambitionen. Kolonialprojekte wurden auch in Bayern und im Kurfürstentum Mainz diskutiert (...)
Ich bin ob dieser Info etwas aufgeregt... :D

Meint ihr, es macht Sinn, die beiden Threads unter gemeinsamer Überschrift "Vergessene Kolonialprojekte und 'deutscher' Kolonialismus" zusammenzulegen? Im Moment scheint da manches durcheinander zu gehen und doppelt aufzutauchen...
 
Aus dem Link von Köbis im andern Thread:

Ich bin ob dieser Info etwas aufgeregt...

Meint ihr, es macht Sinn, die beiden Threads unter gemeinsamer Überschrift "Vergessene Kolonialprojekte und 'deutscher' Kolonialismus" zusammenzulegen? Im Moment scheint da manches durcheinander zu gehen und doppelt aufzutauchen...
Ich halte die deutschen Kolonialprojekte des 19.Jh. für etwas anderes, als die Versuche mehr oder minder befähigter Staaten im 17. und 18.Jh. Kolonien zu gewinnen.
Ein Vergleich zwischen dem Kaiserreich (2. Reich) und den kolonialen Projekten des Absolutismus scheint mir etwas dazu verdammt ins Leere zu laufen.

In Summa:
Ich würde einen Thread für ungewöhnliche/wenig erforschte Kolonialprojekte vor 1815 und einen davon getrennten für die wilhelminische Ära vorschlagen.


Nur ganz kurz zu dem von Kurmainz und Kurbayern: Soviel würde ich darauf nicht geben. Diskutiert wird vieles. Manch ein Winzstaat im HRR wollte auch die größeren Wittelsbacher Linien oder andere Mittelmächte beerben.
Bei Kurbayern würde ich am ehesten einen Zusammenhang mit dem Ländertauschprojekt des 18.Jh. vermuten (Bayern gegen Ö. Niederlande). Auch Österreich hätte ja in den Häfen der Österr. Niederlande Ausgangspunkte zu garnicht so unrealistischen kolonialen Expansionen gehabt.:fs:
 
Auch Österreich hätte ja in den Häfen der Österr. Niederlande Ausgangspunkte zu garnicht so unrealistischen kolonialen Expansionen gehabt.:fs:


Haben sie doch Briso,
mehrfach sogar.
Einmal haben die Tommies die Auflösung der Ö-Ostasienkompagnie zur Bedingung gemacht, dass sie Maria-Theresias Erbfolge zustimmten.
 
Weiß ich doch, nur kam dabei dauerhaft, wie Du ja angeschnitten hast, nichts dabei heraus.:winke:


Das ist die Frage.
Anerkennung der weiblichen Erbfolge im Hause Habsburg.
Was doch immerhin das Weiterbestehen der Dynastie für 150 Jahre gesichert hat.

Genau genommen ein interessanter Punkt.
Jetzt entfernen wir uns doch mal von der Sichtweise der Leibhusaren-Historikern des 19. Jahrhunderts.
Versuchen wir doch mal eine objektive Sichtweise auf die Ergebnisse des Kolonialismus.

Nehmen wir mal den Stichtag 31.12.1958
Was blieb den Deutschen: Helgoland

Den Franzosen: ein laufender Krieg in Algerien, ein verlorener Krieg in Indochina, der verlorene Suezkrieg, bißchen Streubesitz auf der ganzen Welt.
Fürchterliche wirtschaftliche Probleme, Währungsverfall (in Deutschland blühte das Wirtschaftswunder!) im Gefolge der Kolonialkriege
Und dann noch ein Militärputsch.


Wo kam dauerhaft positiv mehr heraus?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich halte die deutschen Kolonialprojekte des 19.Jh. für etwas anderes, als die Versuche mehr oder minder befähigter Staaten im 17. und 18.Jh. Kolonien zu gewinnen.
Ein Vergleich zwischen dem Kaiserreich (2. Reich) und den kolonialen Projekten des Absolutismus scheint mir etwas dazu verdammt ins Leere zu laufen.
[...]

Ich finde deine Behauptung nur teilweise richtig.

Die Kolonien in fernen Ländern sind doch im Grunde erst einmal immer dem wirtschaftlichen Interesse des Besitzer geschuldet.
So spielen doch vor 1800 die Handelsgesellschaften eine wichtige Rolle, genau wie nach 1800.

Dabei wurde z.B. die unter dem Großen Kurfürst gegründete Brandenburgisch-Afrikanische-Companie (BAC) 1682 der wirtschaftlicher Antriebsmotor für den Erweb von Land in Afrika und der Karibik(Groß Friedrichsburg und St. Thomas) und auch nach dem Ende dieser kolonialen Besitzungen war nicht Schluß, sonder haben durch Handelsgesellschaften weiterhin Interesse am Geschäft in Übersee. So z.B. mit der Königlich-Preußischen Asiatischen Compagnie in Emden nach Canton und China im Jahre 1754.
Oder die spätere Königliche Seehandlung:
[...]
Die von Friedrich dem Großen 1772 mit staatlicher und privater Finanzierung gegründete „See-Handlungs-Sozietät“, später die „Königliche Seehandlung (Preußische Staatsbank), mit Sitz in Berlin, die 1810 in einen reinen Staatsbetrieb umgewandelt wurde, hatte nach Ende der Befreiungskriege 1815 den Handel mit Südamerika, der Südsee, China und Indien auf eigenen Schiffen wieder aufgenommen.
[...]

Literatur:
Deutsche Kaufleute im Atlantikhandel ... - Google Bücher

Die Hansestädte und Mexiko - Google Bücher

Die Grundlage für den Kolonialismus im Deutschen Reich ab 1884 waren die über große Zeit bestehenden Handelsgesellschaften auch in Übersee.
Somit gibt es hier eine direkte Verbindung zwischen dem Kolonialismus vor 1800 und dannach.

Das der Kolonialismus insgesamt in der Zeit des Imperialismus andere Formen annimmt ist eine Entwicklung, die natürlich stark zu trennen ist, von dem Kolonialismus vor 1800.
 
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