Die chinesische Aufklärung

Das ist keine Frage des Glaubens, sondern der Fakten. Fakt ist, daß Huang Zongxi seine neuen Ideen nicht unter den Ming, sondern unter den Qing veröffentlicht hat. Fakt ist, daß es unter den Qing auch außer Huang namhafte Denker gab, die neue Ideen veröffentlichten.



Wie viele waren das denn? Könntest Du einige Namen nennen?


Bitte sehr, ich nenne gern einige Namen:
Wang Fuzhi (1619-1692)
Fang Yizhi (1611-1671)
Gu Yanwu (1613-1682)
Wan Sida (1633-1683)
Yan Yuan (1635-1704)
Yan Ruoqu (1636-1704)
Li Gong (1659-1733)
Yuan Mei (1716-1798)
Dai Zhen (1723-1777)
Zhang Xuecheng (1736-1796)
Cui Shu (1740-1794)
Wang Zhong (1745-1794)
Li Ruzhen (ca. 1763-1830)
Liu Fenglu (1776-1829)
Gong Zizhen (1792-1841)
Wei Yuan (1794-1856)
...

Fakt ist dass Huang Zongxi zu dieser Zeit völlig aus der Politik zurückgezogen hat und dann einsam aus seinen frühen Gedanken ein Werk verfasst hat das dann von den Mandschuren verboten wurde!
Wang Fuzhi, Fang Yizhi, Gu Yanwu waren treue Ming-Anhänger, die sich unter der Qing aus der Politik zurückgezogen haben.Deren Errungenschaften mit der Mandschu-Herrschaft in Verbindung zu setzten ist wahrlich abartig.
Und die anderen Konfuzianer die du genannt hast.
Wer hat unter der Qing-Herrschaft gedient?

Und was für neue politische Ideen haben sie schon veröffentlicht?Kannst du mir nennen?

Du willst also Namen wissen?

Weisst du überhaupt was von "Strafen wegen Ming Chroniken"?

So viele Gelehrte und deren Sippen wurden ausgelöscht weil sie in ihren Chroniken, na sagen wir mal, unerwünschte Worte benutzt haben,

davon betroffene Menschen,

1663,莊允城,莊廷鉞, 李令皙, 朱佑明 (Zhu You Ming),趙君宋 (Zhao Jun Song),und deren gesamte Sippenschaft inklusive allen die diese Chroniken gedruckt haben,inklusive dem Schreiber 湯達甫, Drucker 湯達甫、李祥甫, Buchhändler 王雲蛟, 陸德儒 wirklich alle wurden hingerichtet.
Gräber von deren Vätern wurden ausgegraben und die Leichen wurden geschändet!

Mehrere tausend Menschen wurden bestraft.
Zur Zeit von Mandschu Kaisern Yongzheng und Qianlong gab es auch massive Hinrichtungen der Sippen von Gelehrten wegen unerwünschten "Schriften".
 
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Haßpropaganda. Die gibt es doch weltweit. Die deutschen Juden waren im frühen 20. Jahrhundert auch assimiliert, trotzdem wurden sie in der antisemitischen Propaganda als "fremde Rasse" behandelt. (Wobei ich im übrigen die Rolle der Juden keinesfalls mit der Rolle der Mandschu - die repräsentierten ja die Oberschicht - zu vergleichen beabsichtige.)


Wenn man sich selber stolz als "Kleines China" bezeichnet, ist das doch gerade ein Ausdruck des kulturellen Respekts vor China. Daß sie keinen kulturellen Respekt vor den Mandschus als solchen hatten, steht auf einem anderen Blatt.



Welche Privilegien genau hatten denn die Mongolen als Volksgruppe? (Ich meine nicht die mongolischen Bannerleute!)

"Wenn man sich selber stolz als "Kleines China" bezeichnet, ist das doch gerade ein Ausdruck des kulturellen Respekts vor China."
Respekt von der Huaxia Zivilisation, nicht das Respekt vor China zur Zeit der Mandschu.Wenn du diese chinesische Wikipedia nicht lesen kannst, kann ich dir auch nicht weiter helfen.
 
Den "Rassismus" der Mandschu mit Ideen über "Blutreinhaltung" zu verquicken, halte ich für irreführend. Die mandschurischen Banner, die ab 1644 China eroberten, bestanden zu einem nicht geringen Teil aus Leuten chinesischer Herkunft. Falls ich mich irren sollte, bitte ich um Fakten, die das Gegenteil belegen.




Hättest Du Dir den von Dir verlinkten Artikel einmal näher angesehen und wenigstens auf den Link Chinesischer Zopf ? Wikipedia geklickt, hätte Dir auffallen müssen, daß dort das genaue Gegenteil von dem steht, was Du behauptest: Der Zopf sei nämlich kein Unterscheidungsmerkmal gewesen, sondern im Gegenteil dazu gedacht, "eine optische Unterscheidung zu den Mandschu unmöglich zu machen":


Die Banner der mandschurischen Armee bestanden aus der Mandschu Banner, mongolischen Banner, chinesischen Banner, wobei die Banner der Chinesen aus den Chinesen bestand die sich in der Mandschurei den Mandschuren ergeben haben.Diese chinesische Banner hatte nicht die gleiche Macht und Rechte wie die Mandschu Banner oder mongolische Banner.Aber ja, die chinesische Bannerleute fühlten sich den normalen Chinesen hochüberlegen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie dem auch sei, es muss sehr, sehr viele Han-Chinesen gegeben haben, die von der Mandschu-Herrschaft profitierten und sie aktiv unterstützten. Sonst wäre sie angesichts der Zahlenverhältnisse binnen kürzester Zeit hinweg gefegt worden...

EDIT: ... und die Mongolen gleich dazu.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie dem auch sei, es muss sehr, sehr viele Han-Chinesen gegeben haben, die von der Mandschu-Herrschaft profitierten und sie aktiv unterstützten. Sonst wäre sie angesichts der Zahlenverhältnisse binnen kürzester Zeit hinweg gefegt worden.
Die Mandschuren hatten die Mongolen auf ihrer Seite.Und ultrakonservative Konfuzianer haben später die Mandschu-Herrschaft unterstützt.Die Mandschuren waren in dieser Hinsicht sehr klug, denn sie haben den Konfuzius in noch nie dagewesenen Maßen "vergöttert".
 
Die (im Wesentlichen chinesische Bevölkerung betrug):
1350 60 Mio
1600 120 Mio
1700 180 Mio
1800 400 Mio
 
Die (im Wesentlichen chinesische Bevölkerung betrug):
1350 60 Mio
1600 120 Mio
1700 180 Mio
1800 400 Mio
Unglücklich dass in der späteren Ming Zeit eine kleine Eiszeit in China gab, jahrzehnte lange Missernten.Es hat zu großen Bauernrevolten geführt.

Aber dennoch, der Reichtum der chinesischen Bevölkerung in der Ming Dynastie war nicht vergleichbar mit der Mandschu-Dynastie.Deswegen sprachen viele chinesische Historiker von einer "urkapaitalischen Gesellschaft" in der späteren Ming Dynastie.
 
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Die (im Wesentlichen chinesische Bevölkerung betrug):
1350 60 Mio
1600 120 Mio
1700 180 Mio
1800 400 Mio
Da durch den Bürgerkrieg des Ming Reiches und die Invasion der Mandschuren die Bevölkerung von China stark dezimiert war, haben die Mandschuren die Kopfsteuern abgeschafft, um die Gunst der Chinesen zu gewinnen,um ihre Herrschaft zu festigen.das hat später zur bevölkerungsexplosion geführt.
Die kleine Eiszeit war zum Glück nicht mehr da.So konnten die bauern sich ernähren.
 
Fakt ist dass Huang Zongxi zu dieser Zeit völlig aus der Politik zurückgezogen hat

Was er beruflich gemacht hat, ist hier nicht die Frage. Es geht darum, ob unter den Qing aufklärerische Gedanken veröffentlicht wurden. Das ist der Fall. Und damit wären wir wieder beim Thema.


Wang Fuzhi, Fang Yizhi, Gu Yanwu waren treue Ming-Anhänger, die sich später zurückgezogen haben.Deren errungenschaften mit der Mandschu-Herrschaft in Verbindung zu setzten ist wahrlich abartig.

Die "Verbindung mit der Mandschu-Herrschaft", die Du mir hier unterstellst, besteht in nichts anderem, daß sie eben zur Zeit der Mandschu-Herrschaft ihre Ideen aufgeschrieben haben. Und das ist Fakt und keineswegs "abartig".

Ob sie Gegner oder Unterstützer der Regierung waren, steht auf einem anderen Blatt. Es ist natürlich logisch, daß Gegner eines herrschenden Regimes eher auf die Idee kommen, revolutionäre politische Gedanken auszubrüten als die Herrschenden selber. Das war aber auch in früheren Zeiten die Regel. Die Ming-Kaiser und ihre Eunuchen haben sich auch nicht gerade im Verfassen demokratischer Manifeste hervorgetan...


Und die anderen Konfuzianer die du genannt hast.Was für neuen politische Ideen haben sie schon veröffentlicht?Kannst du mir nennen?

Wang Fuzhi "vertrat liberale und anti-absolutistische Auffassungen, interessierte sich für die Geschichtd es Widerstands gegen die Mandschus. Er ging in seiner historischen Reflexion jedoch weiter als Huang Zongxi: in seiner Auffassung von der historischen Evolution steckt im plizit ein ganzes philosophisches (man könnte sagen: naturalistisches und 'materialistisches') System" (Gernet, wie auch die folgenden Zitate)

Fang Yizhi, "ebenfalls einer der originellen Denker, die zu Beginn der Qing-Dynastie hervortraten ... hat intuitiv den Stoffwechsel und das Prizip der Erhaltung der Energie entdeckt... An diese naturwissenschaftlichen Auffassungen schließt sich eine evolutionistische Geschichtsphilosophie an, die erstaunlich modern erscheint. ... Er verwirft die rein formale Periodisierung der chinesischen Geschichte nach Dynastien und unterschiedet zwischen politischer Gemeinschaft (zhitong) und kultureller Gemeinschaft (daotong)... Fang Yizhi ist als Gegner des Absolutismus der Meinung, die erste Aufgabe der Regierenden bestehe darin, für die Befriedigung der grundlegenden und allen Menschen gemeinsamen Bedürfnisse des Wohlstands und der Gerechtigkeit zu sorgen. Als Anhänger des Liberalismus im wirtschaftlichen Bereich sah er in der Entwicklung der Industrie und des Handels eine Quelle von Reichtum und Wohlstand und einen Faktor des Fortschritts. Damit unterschied er sich von den vorherrschenden Ansichten seiner Epoche."

Gu Yanwu "gilt als Gründer der neuen Schule der Textkritik und der historischen Kritik, die sich im 18. Jahrhundert durchsetzte... Auf politischem Gebiet findet man bei Gu Yanwu eine scharfsinnige Analyse der Ursachen für die Dekadenz des Staates. Er unterzog das politische und administrative System der ausgehenden Ming-Zeit, das von der neuen Mandschu-Dynastie ohne große Änderungen übernommen wurde, einer äußerst strengen Kritik... Für den extremen Absolutismus und die übermäßige Machtkonzentration gebe es nur ein Heilmittel: die Wiedereinführung einer gewissen lokalen Autonomie..."

Yan Yuan, "einer der konsequentesten Verteidiger der praktischen Kenntisse (shixue) ... wurde .. zu einem der schärfsten Kritiker der 'neokonfuzianischen' Traditionen und neigte dazu, die klassische Kultur in Bausch und Bogen als falsch in ihren Prinzipien, als unheilbringend in ihren Konsequenzen zu verwerfen... Dem Bücherwissen, das nur ängstliche, introvertierte, handlungs- und entschlußunfähige Individuen erzeuge, stellte er eine Erziehung gegenüber, die den ganzen Menschen erfassen und den praktischen Kennissen den ihnen zukommenden Platz einräumen sollte..."
 
Respekt von der Huaxia Zivilisation, nicht das Respekt vor China zur Zeit der Mandschu.

Die geistigen Leistungen Chinas während der Mandschuzeit (die Du unverständlicherweise bis jetzt zu ignorieren versuchst) wurden auch außerhalb Chinas respektiert. Die "Shixue" hat auch die zeitgenössischen Denker Koreas beeindruckt und dort zu einem Ableger dieser Lehre, der "Sirhak" geführt.
 
Was er beruflich gemacht hat, ist hier nicht die Frage. Es geht darum, ob unter den Qing aufklärerische Gedanken veröffentlicht wurden. Das ist der Fall. Und damit wären wir wieder beim Thema.




Die "Verbindung mit der Mandschu-Herrschaft", die Du mir hier unterstellst, besteht in nichts anderem, daß sie eben zur Zeit der Mandschu-Herrschaft ihre Ideen aufgeschrieben haben. Und das ist Fakt und keineswegs "abartig".

Ob sie Gegner oder Unterstützer der Regierung waren, steht auf einem anderen Blatt. Es ist natürlich logisch, daß Gegner eines herrschenden Regimes eher auf die Idee kommen, revolutionäre politische Gedanken auszubrüten als die Herrschenden selber. Das war aber auch in früheren Zeiten die Regel. Die Ming-Kaiser und ihre Eunuchen haben sich auch nicht gerade im Verfassen demokratischer Manifeste hervorgetan...




Wang Fuzhi "vertrat liberale und anti-absolutistische Auffassungen, interessierte sich für die Geschichtd es Widerstands gegen die Mandschus. Er ging in seiner historischen Reflexion jedoch weiter als Huang Zongxi: in seiner Auffassung von der historischen Evolution steckt im plizit ein ganzes philosophisches (man könnte sagen: naturalistisches und 'materialistisches') System" (Gernet, wie auch die folgenden Zitate)

Fang Yizhi, "ebenfalls einer der originellen Denker, die zu Beginn der Qing-Dynastie hervortraten ... hat intuitiv den Stoffwechsel und das Prizip der Erhaltung der Energie entdeckt... An diese naturwissenschaftlichen Auffassungen schließt sich eine evolutionistische Geschichtsphilosophie an, die erstaunlich modern erscheint. ... Er verwirft die rein formale Periodisierung der chinesischen Geschichte nach Dynastien und unterschiedet zwischen politischer Gemeinschaft (zhitong) und kultureller Gemeinschaft (daotong)... Fang Yizhi ist als Gegner des Absolutismus der Meinung, die erste Aufgabe der Regierenden bestehe darin, für die Befriedigung der grundlegenden und allen Menschen gemeinsamen Bedürfnisse des Wohlstands und der Gerechtigkeit zu sorgen. Als Anhänger des Liberalismus im wirtschaftlichen Bereich sah er in der Entwicklung der Industrie und des Handels eine Quelle von Reichtum und Wohlstand und einen Faktor des Fortschritts. Damit unterschied er sich von den vorherrschenden Ansichten seiner Epoche."

Gu Yanwu "gilt als Gründer der neuen Schule der Textkritik und der historischen Kritik, die sich im 18. Jahrhundert durchsetzte... Auf politischem Gebiet findet man bei Gu Yanwu eine scharfsinnige Analyse der Ursachen für die Dekadenz des Staates. Er unterzog das politische und administrative System der ausgehenden Ming-Zeit, das von der neuen Mandschu-Dynastie ohne große Änderungen übernommen wurde, einer äußerst strengen Kritik... Für den extremen Absolutismus und die übermäßige Machtkonzentration gebe es nur ein Heilmittel: die Wiedereinführung einer gewissen lokalen Autonomie..."

Yan Yuan, "einer der konsequentesten Verteidiger der praktischen Kenntisse (shixue) ... wurde .. zu einem der schärfsten Kritiker der 'neokonfuzianischen' Traditionen und neigte dazu, die klassische Kultur in Bausch und Bogen als falsch in ihren Prinzipien, als unheilbringend in ihren Konsequenzen zu verwerfen... Dem Bücherwissen, das nur ängstliche, introvertierte, handlungs- und entschlußunfähige Individuen erzeuge, stellte er eine Erziehung gegenüber, die den ganzen Menschen erfassen und den praktischen Kennissen den ihnen zukommenden Platz einräumen sollte..."



Wang Fuzhi, Fang Yizhi, Gu Yanwu waren beim Untergang des Ming Reiches noch relativ jung.Du erwartest also dass sie zu diesem Zeitpunkt ihre Lebenswerke verfassten?
Fakt ist dass einige( Wang Fuzhi und Gu Yanwu, etc ) selbst Armeen organisiert haben um Widerstand gegen die Mandschuren zu leisten.Nachdem dies fehlgeschlagen war, zogen sie sich zurück.Die Mandschu Fremdherrschaft haben sie gehaßt und aus diesem Grund haben sie sich geweigert unter der Fremdherrschaft zu dienen.Du willst also ihre Errungenschaften auf die Krediten der Mandschu-Herrschaft zu führen?Das finde ich abartig.
ich habe jetzt nicht nachgeguckt ob ihre Werke unter Qing verboten waren.Ich weiss aber dass das Werk von Huang von den Mandschuren verboten wurde.
Eine Frage:welches geistige Werk wurde denn in der späteren Ming Dynastie verboten?

ich habe dich gebeten mir die politischen neuen Ideen von Qing Konfuzianern, die nicht in der Ming gelebt haben, zu
verraten.
ich wüsste zu gerne welche Denker unter der Mandschu Herrschaft unabhängig von der Ming Zeit emporgebracht wurden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die geistigen Leistungen Chinas während der Mandschuzeit (die Du unverständlicherweise bis jetzt zu ignorieren versuchst) wurden auch außerhalb Chinas respektiert. Die "Shixue" hat auch die zeitgenössischen Denker Koreas beeindruckt und dort zu einem Ableger dieser Lehre, der "Sirhak" geführt.
Geistige Leistungen während der Mandschu Zeit.

Bitte verrate mir wie viele Denker es in der Mandschu zeit, unabhängig von der Ming Zeit, gab?
 
Zuletzt bearbeitet:
Wang Fuzhi, Fang Yizhi, Gu Yanwu waren beim Untergang des Ming Reiches noch relativ jung.Du erwartest also dass sie zu diesem Zeitpunkt ihre Lebenswerke verfassten?

Natürlich nicht, Yan Yuan war zur Zeit der Mandschu-Invasion sogar noch ein Kind. Die genannten Gelehrten haben alle während der Qing-Zeit ihre Werke verfaßt. Zu einer Zeit, als Deiner ursprünglichen Darstellung nach keine aufklärerischen Schriften entstanden sein sollen.


Du willst also ihre Errungenschaften auf die Krediten der Mandschu-Herrschaft zu führen?Das finde ich abartig.
Das habe ich gar nicht behauptet. Deine Unterstellung ist abartig. Versuch doch mal, gegen das zu argumentieren, was ich sage - nicht gegen das, was Du mir zu unterstellen versuchst.

Ich führe weitere Tendenzen an, die mit Fug und Recht als "aufklärerisch" zu bezeichnen sind:

"Die Philologen des 18. Jahrhunderts gingen jedoch noch weiter in der Kritik der seit der Song-Zeit am ehrfürchtigsten respektierten Traditionen, wobei sie nicht zögerten, schreckliche 'Blasphemien' zu begehen: Yuan Mei (1716-1798)... war der erste, der in den 'Liedern von den Fürstenstaaten' (Guofeng) aus dem ehrwürdigen 'Buch der Lieder' (Shijing) einfache Liebeslieder erkannte... Cui Shu (1740-1816) sprach den Überlieferungen über die Herrscher des frühen Altertums (Yao, Shun, Yu usw.), die man als Muster der Tugendhaftigkeit ansah, jeden Wert ab..."

"Yuan Mei ... machte sich zum Verfechter der Frauenemanzipation. Er verkündete seine Ablehung der Polygamie und des Einbindens der Füße bei jungen Mädchen... Die gleichen feministischen Tendenzen finden sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts bei dem aus Peking stammenden Li Ruzhen (ca. 1763-1830) wieder..."

"Diese Schule kritischer Forschung ... erreichte ihren Höhepunkt in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Ihr bedeutenster Vertreter war damals Dai Zhen (1723-1777)... So findet sich bei Dai Zhen eine radikale Kritik der konformistischen Moral, die sich seit der Song-Zeit durchgesetzt hatte und die im Namen der Vernunft (li) die Niedrigsten und Jüngsten daran hinderte, ihre Bedürftnisse auszudrücken und ihre Wünsche zu befriedigen."

Gong Zizhen, "der die traditionellen Examina, das Bandagieren der Füße bei kleinen Mädchen und den Aberglauben ablehnte, verfaßte soziale und politische Schriften, die auf die Reformer des ausgehenden 19. Jahrhunderts und vor allem auf Kang Youwei einen großen Einfluß ausüben sollten."
 
Die Mandschuren hatten die Mongolen auf ihrer Seite.Und ultrakonservative Konfuzianer haben später die Mandschu-Herrschaft unterstützt.

Die Mandschus haben die Mongolen ebenso bekämpft, wie sie die Ming bekämpften. 1636 errangen sie nach dem Sieg über den Mongolenkhan Ligdan die Herrschaft über die Inneren Mongolei. Die Oberhoheit über die Äußere Mongolei gewannen sie erst 1691.

Ebenso wie es viele Han-Chinesen gab, die in die Banner aufgenommen wurden und/oder die Mandschus unterstützten, gab es auch viele Mongolen, die in die Banner aufgenommen wurden und/oder die Mandschus unterstützten.
 
Natürlich nicht, Yan Yuan war zur Zeit der Mandschu-Invasion sogar noch ein Kind. Die genannten Gelehrten haben alle während der Qing-Zeit ihre Werke verfaßt. Zu einer Zeit, als Deiner ursprünglichen Darstellung nach keine aufklärerischen Schriften entstanden sein sollen.



Das habe ich gar nicht behauptet. Deine Unterstellung ist abartig. Versuch doch mal, gegen das zu argumentieren, was ich sage - nicht gegen das, was Du mir zu unterstellen versuchst.

Ich führe weitere Tendenzen an, die mit Fug und Recht als "aufklärerisch" zu bezeichnen sind:

"Die Philologen des 18. Jahrhunderts gingen jedoch noch weiter in der Kritik der seit der Song-Zeit am ehrfürchtigsten respektierten Traditionen, wobei sie nicht zögerten, schreckliche 'Blasphemien' zu begehen: Yuan Mei (1716-1798)... war der erste, der in den 'Liedern von den Fürstenstaaten' (Guofeng) aus dem ehrwürdigen 'Buch der Lieder' (Shijing) einfache Liebeslieder erkannte... Cui Shu (1740-1816) sprach den Überlieferungen über die Herrscher des frühen Altertums (Yao, Shun, Yu usw.), die man als Muster der Tugendhaftigkeit ansah, jeden Wert ab..."

"Yuan Mei ... machte sich zum Verfechter der Frauenemanzipation. Er verkündete seine Ablehung der Polygamie und des Einbindens der Füße bei jungen Mädchen... Die gleichen feministischen Tendenzen finden sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts bei dem aus Peking stammenden Li Ruzhen (ca. 1763-1830) wieder..."

"Diese Schule kritischer Forschung ... erreichte ihren Höhepunkt in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Ihr bedeutenster Vertreter war damals Dai Zhen (1723-1777)... So findet sich bei Dai Zhen eine radikale Kritik der konformistischen Moral, die sich seit der Song-Zeit durchgesetzt hatte und die im Namen der Vernunft (li) die Niedrigsten und Jüngsten daran hinderte, ihre Bedürftnisse auszudrücken und ihre Wünsche zu befriedigen."

Gong Zizhen, "der die traditionellen Examina, das Bandagieren der Füße bei kleinen Mädchen und den Aberglauben ablehnte, verfaßte soziale und politische Schriften, die auf die Reformer des ausgehenden 19. Jahrhunderts und vor allem auf Kang Youwei einen großen Einfluß ausüben sollten."

Konfuzianer, die in der Forschung traditioneller Musik und Klassik erfolgreich waren.Jedoch war es so dass die Kritik, die sie über die alte Klassik verfasst haben auch zur frühen Zeit schon vorhanden war.(Zum Beispiel Kritik an die Lehre von li)

Diese Qing Konfzianer haben wohl mit den neuen aufklärischen politischen Ideen der späteren Ming Zeit nichts entgegenzusetzen.
Die geistige Innovation fehlte im Mandschu Reich.

Selbst die politischen Ideen von Kang Youwei im späten 19.Jahrhundert, der ja im Grunde ein Mandschu Loyalist war, wurden von der Mandschu-Regierung strikt abgelehnt.Kang Youwei wurde von der Regierung verfolgt.und das war fast im 20 jahrhundert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Mandschus haben die Mongolen ebenso bekämpft, wie sie die Ming bekämpften. 1636 errangen sie nach dem Sieg über den Mongolenkhan Ligdan die Herrschaft über die Inneren Mongolei. Die Oberhoheit über die Äußere Mongolei gewannen sie erst 1691.

Ebenso wie es viele Han-Chinesen gab, die in die Banner aufgenommen wurden und/oder die Mandschus unterstützten, gab es auch viele Mongolen, die in die Banner aufgenommen wurden und/oder die Mandschus unterstützten.

Schon vergessen, dass die Mongolei damals zerstritten war?Einige mongolische Stämme waren vom Anfang an auf der Seite der Mandschu Fürsten.Und viele weitere schlossen Mandschu an.Nachdem die Mandschu Herrscher kontrolle über ganz China errungen haben, haben sie auch die äußere Mongolei annektiert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Geschichte ist Geschichte.


Fest steht:
In der Mandschu Dynastie gab es heftige geistige Repressionen, die die Aufklärung der späteren Ming Zeit zunichte machten.
Die Art und Weise wie die Gelehrter zur späteren Ming Zeit es noch wagten öffentliche Kritik an den Kaiserhof und Monachie auszuüben, existierte im Mandschu Reich nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Konfuzianer, die in der Forschung traditioneller Musik und Klassik erfolgreich waren.

Hier geht es nicht um Musik, sondern um die Grundlagen der konfuzianischen Bildung und Staatsmoral, die "Bibel" der konfuzianischen Orthodoxie. Das läßt sich durchaus mit der beginnenden Bibelkritik der europäischen Aufklärung vergleichen. Das ist geistige Innovation, auch wenn Du es aus Prinzip ignorierst.

Selbst die politischen Ideen von Kang Youwei im späten 19.Jahrhundert, der ja im Grunde ein Mandschu Loyalist war, wurden von der Mandschu-Regierung strikt abgelehnt.Kang Youwei wurde von der Regierung verfolgt.und das war fast im 20 jahrhundert.

Und weiter? Wurden die anti-absolutistischen Ideen der Aufklärer der Ming-Zeit von den Ming-Machthabern umgesetzt?
 
@MingLoyalist: Die Mandschuren hatten die Mongolen auf ihrer Seite
Entdecke ich da Widersprüche?
@MingLoyalist: Nachdem die Mandschu Herrscher kontrolle über ganz China errungen haben, haben sie auch die äußere Mongolei annektiert.

@hyo: Die Mandschus haben die Mongolen ebenso bekämpft, wie sie die Ming bekämpften. 1636 errangen sie nach dem Sieg über den Mongolenkhan Ligdan die Herrschaft über die Inneren Mongolei. Die Oberhoheit über die Äußere Mongolei gewannen sie erst 1691.
 
Schon vergessen, dass die Mongolei damals zerstritten war?Einige mongolische Stämme waren vom Anfang an auf der Seite der Mandschu Fürsten.Und viele weitere schlossen Mandschu an.Nachdem die Mandschu Herrscher kontrolle über ganz China errungen haben, haben sie auch die äußere Mongolei annektiert.

Schon vergessen, daß China damals zerstritten war? In Xi'an hatte sich Li Zicheng zum Kaiser der Dynastie "Da Shun" ausgerufen, seine Truppen marschierten in Peking ein, der Ming-Kaiser erhängte sich auf dem Kohlenhügel. In Chengdu residierte Zhang Xianzhong, der selbsternannte Herrscher der Dynastie "Da Xi".
General Wu Sangui, der im Auftrag der Ming Peking hätte verteidigen sollen, verbündete sich daraufhin mit den Mandschu, die die Einladung gerne annahmen und nach China einmarschierten.
 
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