timotheus
Aktives Mitglied
An der Stelle muß ich alle Mitdiskutanten kurz um Entschuldigung bitten, da ich mich noch zu einigen grundsätzlichen Dingen äußern muß...
Leider ist der von mir angeführte Punkt offenbar doch nicht so allgemein selbstverständlich...
Ich danke Dir dennoch für Deine Unterstützung während meiner zwischenzeitlichen Abwesenheit.
Verärgert bin ich übrigens nicht; es ist nur in höchstem Maße erstaunlich, daß Antworten wie
Aber daran muß ich mich wohl in dieser Diskussion gewöhnen...
Daß es im Mittelalter OK war, hat hier mW so niemand behauptet.
Aber dazu eine rhetorische Frage: Welchem Zweck diente denn die Folter im Mittelalter?
Keineswegs ist die "bürgerliche Geschichtsbetrachtung" da besonders nachsichtig - im Gegenteil: sie war z.B. für das europäische Mittelalter in ihren Ursprüngen antiklerikal sowie antiaristokratisch und fußte auf den Bildern, welche Renaissancehumanisten und Auklärer von diesen "dunklen" Zeiten gemalt hatten. Eines muß man ihr jedoch zu Gute halten: von diesen Fehlsichten der Ursprungszeit hat sich zumindest die seriöse Geschichtsbetrachtung inzwischen entfernt.
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Dieser Einwand ist nicht nur berechtigt, sondern auch sozusagen die "Geschäftsgrundlage" für jede sinnvolle historische Diskussion. Das ist eigentlich selbstverständlich!
Leider ist der von mir angeführte Punkt offenbar doch nicht so allgemein selbstverständlich...
Ich würde es als ziemlich ärgerlich betrachten, wenn mir auf einen berechtigten Einwand eine Scheinargumentation und Geschichtsklitterung unterstellt wird, um die DDR verurteilen zu können, aber ich bin ja auch nicht @timotheus.
Ich danke Dir dennoch für Deine Unterstützung während meiner zwischenzeitlichen Abwesenheit.
Verärgert bin ich übrigens nicht; es ist nur in höchstem Maße erstaunlich, daß Antworten wie
auf meinen Einwand erfolgten.... doch nur so kannst du die DDR geißeln für etwas, was in anderen staaten, die du aber nicht geißeln willst (das ist nämlich der punkt!!!) und/oder zu anderen zeiten durchaus auch passierte. das ist jedoch keine ergebnisoffene analyse historischer ereignisse, sondern eine rein ergebnisgeleitete (man sucht sich die passenden fakten und argumente, um ein ergebnis, das bereits vor der untersuchung feststeht, nur noch zu bestätigen). ich finde das unwissenschaftlich!!!
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... letztlich zeigt dein hinweis wieder, was ich meine: du suchst dir nur die fakten heraus, die deine bereits vorhandene meinung über die DDR stützen. was dem widerspricht, wird ignoriert oder geleugnet oder schlecht geredet oder abgewertet. übrig bleibt, was übrig bleiben soll.
Aber daran muß ich mich wohl in dieser Diskussion gewöhnen...
... ich verstehe, warum sie im mittelalter folterten (ein stichwort, weil es sonst zu weit führen würde: der geist ist willig, aber das fleisch ist schwach) und dennoch werde ich folter immer als unmenschlich bewerten! (übrigens auch in der DDR, sollte es dort sowas gegeben haben.) wie könnte man denn sagen: folter im mittelalter war ok, aber heuzutage ist folter nicht mehr in ordnung?!?
Daß es im Mittelalter OK war, hat hier mW so niemand behauptet.
Aber dazu eine rhetorische Frage: Welchem Zweck diente denn die Folter im Mittelalter?
... ist es nicht auffällig, dass je länger eine zeit zurückliegt, desto "wohlwollender" (nachsichtiger) wir/ihr über die damaligen missstände und/oder verbrechen zu urteilen bereit sind/seid?! warum eigentlich???
genauer gesagt, desto nachsichtiger ist die "bürgerliche geschichtsbetrachtung", denn in der DDR kamen weder die sklavenhaltenstaaten der antike noch die folternden feudalstaaten des mittelalters in diesem sinne ungeschoren davon, ohne dass jedoch einfach alles geredet wurde. es wurde auch anerkannt und entsprechend positiv gewertet, was es damals bereits an fortschritten gab (attische demokratie usw.)
Keineswegs ist die "bürgerliche Geschichtsbetrachtung" da besonders nachsichtig - im Gegenteil: sie war z.B. für das europäische Mittelalter in ihren Ursprüngen antiklerikal sowie antiaristokratisch und fußte auf den Bildern, welche Renaissancehumanisten und Auklärer von diesen "dunklen" Zeiten gemalt hatten. Eines muß man ihr jedoch zu Gute halten: von diesen Fehlsichten der Ursprungszeit hat sich zumindest die seriöse Geschichtsbetrachtung inzwischen entfernt.