collo
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vor kurzem wurden die uhren wieder einmal umgestellt, auf die mitteleuropäische sommerzeit. kaum jemand ist bewusst, dass die einheitlichkeit der zeit erst vor gut 120 jahren geregelt worden ist.
bis weit ins 19. jhdt. hatte jeder ort seine eigene zeit, die sich nach dem stand der sonne richtete und über die kirchturmuhr angezeigt wurde. keinen menschen störte es, wenn die uhren zwischen zwei benachbarten orten um eine oder zwei minuten auseinandergingen.
erst die revolution des transportwesens durch die eisenbahn ergab die notwendigkeit, die zeiten zu normieren, da jetzt reisen, die vorher tage gedauert hatten, in wenigen stunden zu bewältigen waren. aus sicherheitsgründen mussten die zeiten normiert werden. die eisenbahngesellschaften führten die Normalzeit ein, i.d.r. die zeit des jeweiligen sitzes der gesellschaft. in deutschland gab es z.b. 4 normalzeiten und rund um den bodensee, wegen der politischen aufteilung gar 5 zeitzonen (die sich aber nur um minuten unterschieden).
so unterschied gingen die württembergischen uhren um 3 minuten gegenüber den badischen uhren vor. einen fahrplan zwischen diesen beiden städten zu gestalten war damals wohl ein graus.
neben der eisenbahn war, wie kann es anders sein, das militär, was sich der vereinheitlichung der zeit annahm und sie beförderte. so galt in ganz preussen schon die standardzeit GMT(Greenwich Mean Time) +1, obwohl preussen nach der einteilung der welt in 24 zeitzonen eigentlich in drei zeitzonen liegen musste.
diese aufteilung erfolgte bereits 1884 auf der sog. meridian-konferenz in waqshington, an der 25 staaten teilnahmen. sie fand auf betreiben des kanadischen eisnbahnpioniers sandford fleming (später geadelt) statt, der sich über einen verpassten zug in irland geärget hatte.
aufgrund der überragenden stellung grossbritanniens wurde der null-meridian von greenwich als "startpunkt" ausgewählt und alle 15 längengrade sollten die uhren eine stunde verstellt werden. ausserdem verlief die datumsgrenze so im pazifik und somit über ein fast unbewohntes gebiet. in deutschland galt seit dem 1. april 1894 die mitteleuropäische zeit, die sich am 15. längengrad ost richtet. frankreich weigerte sich übrigens bis 1911 die greenwich-zeit als grundlage festzulegen und berechnete seine zeit nach der pariser zeit.
politische, wirtschaftliche und geografische überlegungen führten dazu, dass diese 15°-regel nicht durchgänngig eingehalten wurde. so gilt in indien eine einheitliche zeit, obwohl das land in zwei zeitzonen liegt.
in deutschland ist die zeit gesetzlich geregelt im "Gesetz über die Zeitbestimmung (ZeitG)". die letzte große änderung war die einführung der sommerzeit 1980, die erst eingeführt wurde, als sich die ddr und die bundesrepublik darüber einigen konnten.
bis weit ins 19. jhdt. hatte jeder ort seine eigene zeit, die sich nach dem stand der sonne richtete und über die kirchturmuhr angezeigt wurde. keinen menschen störte es, wenn die uhren zwischen zwei benachbarten orten um eine oder zwei minuten auseinandergingen.
erst die revolution des transportwesens durch die eisenbahn ergab die notwendigkeit, die zeiten zu normieren, da jetzt reisen, die vorher tage gedauert hatten, in wenigen stunden zu bewältigen waren. aus sicherheitsgründen mussten die zeiten normiert werden. die eisenbahngesellschaften führten die Normalzeit ein, i.d.r. die zeit des jeweiligen sitzes der gesellschaft. in deutschland gab es z.b. 4 normalzeiten und rund um den bodensee, wegen der politischen aufteilung gar 5 zeitzonen (die sich aber nur um minuten unterschieden).
so unterschied gingen die württembergischen uhren um 3 minuten gegenüber den badischen uhren vor. einen fahrplan zwischen diesen beiden städten zu gestalten war damals wohl ein graus.
neben der eisenbahn war, wie kann es anders sein, das militär, was sich der vereinheitlichung der zeit annahm und sie beförderte. so galt in ganz preussen schon die standardzeit GMT(Greenwich Mean Time) +1, obwohl preussen nach der einteilung der welt in 24 zeitzonen eigentlich in drei zeitzonen liegen musste.
diese aufteilung erfolgte bereits 1884 auf der sog. meridian-konferenz in waqshington, an der 25 staaten teilnahmen. sie fand auf betreiben des kanadischen eisnbahnpioniers sandford fleming (später geadelt) statt, der sich über einen verpassten zug in irland geärget hatte.
aufgrund der überragenden stellung grossbritanniens wurde der null-meridian von greenwich als "startpunkt" ausgewählt und alle 15 längengrade sollten die uhren eine stunde verstellt werden. ausserdem verlief die datumsgrenze so im pazifik und somit über ein fast unbewohntes gebiet. in deutschland galt seit dem 1. april 1894 die mitteleuropäische zeit, die sich am 15. längengrad ost richtet. frankreich weigerte sich übrigens bis 1911 die greenwich-zeit als grundlage festzulegen und berechnete seine zeit nach der pariser zeit.
politische, wirtschaftliche und geografische überlegungen führten dazu, dass diese 15°-regel nicht durchgänngig eingehalten wurde. so gilt in indien eine einheitliche zeit, obwohl das land in zwei zeitzonen liegt.
in deutschland ist die zeit gesetzlich geregelt im "Gesetz über die Zeitbestimmung (ZeitG)". die letzte große änderung war die einführung der sommerzeit 1980, die erst eingeführt wurde, als sich die ddr und die bundesrepublik darüber einigen konnten.
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