Die größten Kaiser von Byzanz

ALKIBIADES

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Was meint ihr?Die Geschichtsforschung neigt dazu Herakleios und Vassilios II als die größten Kaiser von Byzanz zu betrachten.Der erstere eröffete das Heroische Zeitalter von Byzanz,der letztere beendete es.
Ich persönlich bewundere sehr zwei andere Herrscher von Byzanz,Alexios Komnenos (1080-1118) und Michael IV Palaiologos ( 1259-1282).
 
ALKIBIADES schrieb:
Was meint ihr?Die Geschichtsforschung neigt dazu Herakleios und Vassilios II als die größten Kaiser von Byzanz zu betrachten.Der erstere eröffete das Heroische Zeitalter von Byzanz,der letztere beendete es.
Ich persönlich bewundere sehr zwei andere Herrscher von Byzanz,Alexios Komnenos (1080-1118) und Michael IV Palaiologos ( 1259-1282).
Alexios Komnenos hat das Reich übernommen, als es den Seldschuken nichts entgegenstellen konnte. Sie eroberten ohne Probleme ganz Kleinasien. Alexios rief deshalb die Kreuzfahrer zu Hilfe, in deren Windschatten die Byzantiner einige Gebiete Kleinasiens zurückgewinnen konnten.
Aber war das eine große Leistung von Alexios? Immerhin holte er sich dadurch nur einen neuen Gegner an die Grenze, der 1203/04 zum Verhängnis wurde.
Warum also er?

Größe ist sowieso relativ. :grübel:

Justinian wäre aber ein Kandidat für den "größten Kaiser von Byzanz".

Aber persönliche Größe ist es mMn auch, an der Spitze seiner Truppen in einem aussichtslosen Kampf zu fallen - wie Konstantin XII.
 
warum diese zwei?Nun,werde mal meine Ansicht erklären...
Zunächst zu Alexios Komnenos.Er übernahm ein Reich am Rande des Abgrundes.Die Feinde waren fast überall.Kleinasien schien für immer verloren,die Normannen landeten in Dyrrachion,die Petschenegen übten verheerende Raubzüge im Balkan aus.Dazu kam eine innere Erschlaffung des Reichs,der finanzielle Bankrott und Aufstände der Slawen.Wie kein anderer Kaiser vor ihm wandte er sich allen Feinden zu.Er bekämpfte die Normannen,vernihtete die Petschenegen mtihilfe der Kumanen,spielte die Türkischen Emire gegenseitig aus und bereitete den Boden auf eine Wiedereroberung in Kleinasien vor, und verlieh dem Reich dies was es zur Zeit am bittersten nötig hatte... Stabilität.Dann folgte die Befreiung Westkleinasiens,wenn auch mithilfe der Kreuzfahrer.Er schaffte es von ihnen den Lehnseid zu bekommen,Eckpfeiler der Byzantinischen Diplomatie gegenüber den kreutfahrerstaaten bis 1180,schlug Bohemund 1108 und zwang ihm beim Vertrag von Devol zur Anerkennenung der Byzantinischen Herrschaft in Antiochia. Auch kurz vor seinem Tod,wehrte er in einem größeren Feldzug zwischen 1115 und 1118 die Wiedereroberungsversuche Westkleinasiens durch die Sledschuken ab. Byzanz schien zurück auf dem Weg eine Großmacht zu werden.Kein Byzantinischer Kaiser hat sein Volk entschiedener gegen eine größere Anzahl von Feinden verteidigt.Und schließlich fiel in seiner Regierungszeit die hervorragend organisierte Weiterleitung der Kreuzfahrerheere.Natürlich gab es auch Mißerfolge...Handelsprivilegien an Venedig,Sölnder im Dienste des Reiches,doch was hätte er angesichts des Verlustes ganz kleinasiens zwischen 1072 und 1079 anderes tun können ?.. Byzanz ist durch ihm wieder eine Großmacht geworden,für fast 100 Jahre.Er hienterließ ein Reich so stark wie seit 1025 nicht mehr.Deswegen kann man diesen Kaiser eigentlich nur bewundern.In der Diplomatie,wie auf dem Felde blieb er abermals siegreich. Die Weichen für den Untergang von Byzanz waren doch schon längst gestellt,glaube nicht daß er in dieser Hinsicht zukunftsvorausplanend den Lauf der Geschichte hätte verändern können. Auch kann er für die Großmachtpolitik seines Enkels Manuel reichlich nichts dafür...glaube daß eher Manuel das Reich durch seine Poitik schwächte,und es in einer Epoche des Scheinglanzes brachte.Der Zerfall begann gleich nach seinen Tod 1180...
 
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In Hinblick auf Michael VIII Palaiologos gibt es Ähnlichkeiten zur Außenpolitischen Lage,wie zur Zeiten des Alexios,140 Jahre zuvor. Das Reich,kaum hatte es wieder Konstantinopel zurückgewonnen,wurde von allen Seiten bedroht. Im Westen Karl von Anjou,vielleicht der mächtigste Europäische Herrscher seiner Zeit,plante mithilfe aller Feinde des Reiches im Balkan (Bulgaren und Serben) die Eroberung Konstantinopels und die Krone für sich. In Kleinasien die Seldschuken,und natürlich die lateinische Fürstentümer in Greichenland wie die Westgriechischen Staaten Epiros und Thessalien,welche sich weigerten die neue Regierung in Konstantinopel anzuerkennen.Dazu kam ein starkes Venedig,dass am meißten von dem Verlust Konstantinopels verlor,so daß es nur zu gern jedem Feinde des Reiches die Mithilfe seiner Flotte anbot.
Byzanz war zu dieser Zeit militärisch gesehen,viel schwächer als 100 Jahre zuvor.Die Zahl der Streitkräfte war recht bescheidener geworden. (nach Quellen die mir zur Verfügung stehen dürfte das Herr nicht mehr als 20-25.000 Mann umfaßt haben). Doch Michael gab nicht auf.Um den Ring der byzanzfeindlichen Mächte, spannte Michael VIII einen weiteren Ring der die Feinde des Reiches in Schach halten sollte. wie die Mongolen Hülagus auf die Seldschuken, so übten die Tataren der Goldenen Horte Druck auf Bulgarien aus.Im Rücken der Serben standen die mit dem Reiche damals verbündete Ungarn. Karl von Anjou, dem Hauptfeind der Byzantiner,hielt das durch Unionshoffnungen beseelte Papstum vom Angriff auf das Kaiserreich zurück. Ein Soldatenkaiser war er nicht,aber ein Diplomat ersten Ranges,vielleicht der fähigste den Byzanz je hervorgebracht hat. Irgendwie find ich die Geschichte dieses Kaisers auch am tragischten zugleich...er starb einsam,eine Beerdigung blieb im vergönnt,da das Volk in als Häretiker wegen der Kirchenunion hasste.Und dennoch,hat er das Reich vor dem Abgrund gerettet.
Das er,beschäftigt mit dem Westen wie er war, die abwehr des Reiches in Kleinasien vernachlässigte,ist natürlich richtig.Aber was hätte er anders tun können? Die größere Bedrohung zu seiner Zeit schien aus dem Westen zu kommen. Auch verkannten die Byzantiner damals,in ihrem Streben nach der Rückerlangung Konstantinoples,das es fatale Folgen haben könnte,Kleinasien zu vernachlässigen. Vielleicht hätte man mit Nikäa als Hauptstadt diese Gefahr ausgleichen können...aber es wäre nicht möglich,für keinen Kaiser der Romäer,der diesen Titel verdiente, eine Verlegung der Hauptstadt nach 1261 zu verhindern.
 
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Wobei man auch anmerken sollte, dass der Verdienst der Rückeroberung Konstantinopels nicht auf den Leistungen von Michael VIII Palaiologos, sondern von seinem Vorvorgänger Johannes III. Dukas Batatzes (Kein Wunder, dass jener Mann von der orthodoxen Kirche Heilig gesprochen wurde) zu verdanken ist, der ja große Teile des verloren gegangenen Byzanz wiedereroberte, den asiatischen Teil zumindest.

Und Michael VIII Palaiologos hatte wohl zu sehr die Illussion, dass Konstantinopel schnell wieder das sein kann, wie vor 1204, obwohl die Stadt nicht mehr 500 000 Einwohner hatte, sondern gerade mal 50 000 und bis auf die Grundmauern, im wahrsten Sinne des Wortes, geplündert war. Mit solchen Grundvorraussetzungen kann man auch wohl nicht gleich wieder ein Weltreich schaffen.
 
Das stimmt.Jedoch hätte jeder Kaiser anstelle von Michael versucht der Stadt ihre alte Größe wiederzuverleihen,auch um die Moral des Volkes zu stärken.
Man darf aber auch nicht verkennen,daß Michael im Jahr 1259 bei Pelgonia als Oberbefehlshaber der Kaiserlichen Truppen die vereinten Truppen der Lateiner Griechenlands schlug.Ohne diesen Sieg,wäre die Rückeroberung wahrscheinlich nicht so einfach gewesen. Auch war es der größte militärische Triumph des Reiches,seit den Zeiten Manuels...
 
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Ich würde es generell ablehnen einen Titel wie "der größte byzantinische Kaiser" zu verleihen.
Denn in der langen byzantinischen Geschichte veränderten sich die Umstände und jeder Kaiser hatte mit neuen/anderen Problemen zu kämpfen.
Erst einmal müsste man festlegen wo das Byzantinische Reich beginnt. War Justinian noch Öströmischer Kaiser oder schon Byzantinischer?

Herakleios war sicherlich ein großer Herrscher, allerdings machte er gegen Ende seines Lebens Fehler. Generell würde ich bei einer solchen Diskussionen Alexios und die Nachfolgenden Komnenen bevorzugen, aber wie auch Andronikos bereits sagte war es ebenfalls eine glorreiche Tat vom letzten Kaiser an der spitze seiner Truppen zu kämpfen und zu sterben.
 
Auf jeden Fall ist Konstantin Palaiologos eine heroische Gestalt.Er fand im Gefecht den Tod den er suchte,entschlossen den Untergang seines Reiches nicht zu überleben...
Mit diesem Thread meine ich im allgemeinen Kaiser,die aufgrund ihrer Leistungen,unter den gegebeben Umständen großes bewirkten.Justinian war zweifellos ein großer Herrscher.Aber zu seiner Zeit war Byzanz das Maß aller Dinge.Er selbst war nie im Felde.Und außerdem war zu seiner Zeit das Reich kaum gefährdet.Herakleios ist zweifellos einer der heroischten Gestalten. des Byzantinischen Reiches.Ersta ab ihm kann man überhaupt von Byzanz sprechen.Aber auch zu seiner Zeit war das Reich nicht existenziell bedroht,da Kleinasien,Truppenreservoir und Kernland des Reiches zugleich, dem Reich erhalten blieb.Da jedoch fast alle Chronisten ihn (und Vassilios II) als den Größten aller Kaiser verehren,wollt ich auch mal erwähnen,daß es andere Kaiser gab,welche durch ihre Leistungen das Reich unter schwierigeren Umständen verteidigten.Alexios und Michael VIII sind daher in meinen Augen durchaus bewundernswert.
 
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Wie Andronikos oben schon sagte, ist "Größe" relativ und hängt stets von der Perspektive des Betrachters ab. Natürlich kann man einige bedeutende byzantinische Herrscher nennen, wobei ich Alexios I. Komnenos nicht unbedingt den Vorzug geben würde. Ihm ist anzulasten, dass er - wenn auch unbeabsichtigt - den 1. Kreuzzug auslöste, der statt Hilfe eine Vertiefung der Gegensätze brachte.

Als bedeutendsten der Komnenen würde ich eher Kaiser Johannes II. Komnenos (1180-1143) nennen, der nach Vereitelung von Palastintrigen gegen seine Nachfolge die Politik des Vaters kraftvoll doch mit Maß fortsetzte. Vor allem eröffnete er im Innern eine Friedenszeit mit wirtschaftlicher Blüte und fortschrittlicher Sozialpolitik. Unter ihm gerät Ungarn in in den byzantinischen Einflussbereich und ein großer Sieg über die Petschenegen erlaubt die erneute Verlegung der Reichsgrenze an die Donau.

Zu den bedeutendsten Herrschern muss man unzweifelhaft Kaiser Justinian I. (527-565) rechnen, der immerhin große Teile des römischen Territoriums in Italien, Spanien und Nordafrika zurückgewann. Seine Regierungszeit zeigte aber auch deutlich, dass das Oströmische Reich auf Dauer nicht in der Lage war, derart ausgedehnte Staatsgrenzen nachhaltig zu schützen und zu stabilisieren.

Respekt sollte man zwei Kaisern zollen, die in verzweifelter und aussichtsloser Lage - den Tod vor Augen - ihren letzten Kampf im eingeschlossenen Konstantinopel gegen die Türken fochten. Die Kaiser Manuel II. (1391-1425) und Konstantin XI. (1449-1453) mussten erleben, dass all ihre Hilferufe erfolglos blieben, sodass sie in der Tat zu den tragischen Figuren der Weltgeschichte zählen.
 
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Wie Andronikos oben schon sagte, ist "Größe" relativ und hängt stets von der Perspektive des Betrachters ab. Natürlich kann man einige bedeutende byzantinische Herrscher nennen, wobei ich Alexios I. Komnenos nicht unbedingt den Vorzug geben würde. Ihm ist anzulasten, dass er - wenn auch unbeabsichtigt - den 1. Kreuzzug auslöste, der statt Hilfe eine Vertiefung der Gegensätze brachte.
Wobei der erste Kreuzzug für Byzanz noch Gewinn war und insofern richtig.

Als bedeutendsten der Komnenen würde ich eher Kaiser Johannes II. Komnenos (1180-1143) nennen, der nach Vereitelung von Palastintrigen gegen seine Nachfolge die Politik des Vaters kraftvoll doch mit Maß fortsetzte. Vor allem eröffnete er im Innern eine Friedenszeit mit wirtschaftlicher Blüte und fortschrittlicher Sozialpolitik. Unter ihm gerät Ungarn in in den byzantinischen Einflussbereich
Das ist auch mein Favorit. Hätte er länger gelebt, wäre die Geschichte von Byzanz wohl anders verlaufen.

und ein großer Sieg über die Petschenegen erlaubt die erneute Verlegung der Reichsgrenze an die Donau.
Dieser Sieg war nicht nur "groß", sondern beendete für Byzanz die petschenegische Begrohung endgültig.

Zu den bedeutendsten Herrschern muss man unzweifelhaft Kaiser Justinian I. (527-565) rechnen, der immerhin große Teile des römischen Territoriums in Italien, Spanien und Nordafrika zurückgewann. Seine Regierungszeit zeigte aber auch deutlich, dass das Oströmische Reich auf Dauer nicht in der Lage war, derart ausgedehnte Staatsgrenzen nachhaltig zu schützen und zu stabilisieren.
Zumindest nicht, wenn seine Herrscher weiter schwerwiegende Fehler machten, wie Justinian I. in Italien.

Respekt sollte man zwei Kaisern zollen, die in verzweifelter und aussichtsloser Lage - den Tod vor Augen - ihren letzten Kampf im eingeschlossenen Konstantinopel gegen die Türken fochten. Die Kaiser Manuel II. (1391-1425) und Konstantin XI. (1449-1453) mussten erleben, dass all ihre Hilferufe erfolglos blieben, sodass sie in der Tat zu den tragischen Figuren der Weltgeschichte zählen.
Wahrlich tragische Helden.
 
Wie Andronikos oben schon sagte, ist "Größe" relativ und hängt stets von der Perspektive des Betrachters ab. Natürlich kann man einige bedeutende byzantinische Herrscher nennen, wobei ich Alexios I. Komnenos nicht unbedingt den Vorzug geben würde. Ihm ist anzulasten, dass er - wenn auch unbeabsichtigt - den 1. Kreuzzug auslöste, der statt Hilfe eine Vertiefung der Gegensätze brachte.

Als bedeutendsten der Komnenen würde ich eher Kaiser Johannes II. Komnenos (1180-1143) nennen, der nach Vereitelung von Palastintrigen gegen seine Nachfolge die Politik des Vaters kraftvoll doch mit Maß fortsetzte. Vor allem eröffnete er im Innern eine Friedenszeit mit wirtschaftlicher Blüte und fortschrittlicher Sozialpolitik. Unter ihm gerät Ungarn in in den byzantinischen Einflussbereich und ein großer Sieg über die Petschenegen erlaubt die erneute Verlegung der Reichsgrenze an die Donau.

Zu den bedeutendsten Herrschern muss man unzweifelhaft Kaiser Justinian I. (527-565) rechnen, der immerhin große Teile des römischen Territoriums in Italien, Spanien und Nordafrika zurückgewann. Seine Regierungszeit zeigte aber auch deutlich, dass das Oströmische Reich auf Dauer nicht in der Lage war, derart ausgedehnte Staatsgrenzen nachhaltig zu schützen und zu stabilisieren.

Respekt sollte man zwei Kaisern zollen, die in verzweifelter und aussichtsloser Lage - den Tod vor Augen - ihren letzten Kampf im eingeschlossenen Konstantinopel gegen die Türken fochten. Die Kaiser Manuel II. (1391-1425) und Konstantin XI. (1449-1453) mussten erleben, dass all ihre Hilferufe erfolglos blieben, sodass sie in der Tat zu den tragischen Figuren der Weltgeschichte zählen.

Johannes Komnenos war zweifellos ein grosser Kaiser,aber zu seiner Regierungszeit gab es nunmahl keinen Kreuzzug.Und trotz all seiner Siege,er schaffte es nicht die Macht der Seldchuken in Anatolien zu brechen.Einen Angriff auf Ikonion wagte er nicht.
Sein Vater Alexios dagegen befand sich in einer weit misslicheren Lage,un rettete das Reich vor dem sicheren Untergang.Er konnte nicht ahnen,dass die Kreuzfahrer 100 Jahre später sein Reich vernichten wurden.
Ich bleibe dabei die Kaiser Alexios Komnenos und Michil Palaiologos für ihr diplomatisches und strategisch militärisches Genie zu bewundern...
 
Meine persönlichen Favoriten die noch nicht genannt wurden: Johannes I Tzimisces, war als letzter "echter" Kaiser im heiligen Land und eroberte Westsyrien den Libanon und Nordpalästina bis nach Akkon und Cäsarea hinunter. War zwar nicht von dauer aber immerhin sicherlich das ambitionierteste und zumindest Kurzzeiterfolgreichste seit Justinian und Heraklios und im Gegensatz zu Justinian führte er sein Heer ja auch selber.

Theodor I Lascaris sicherte den Fortbestand Byzanz mit dem Aufbau des Reiches von Nizäa nachdem Konstantinopel im 4. Kreuzzug verloren ging.

Heraklios würde ich nicht dazuzählen er hatte das Pech zulange zu leben und war somit auch verantwortlich für die Verluste der östlichen Kernlande an die Araber

An "harten" Fakten lassen sich aber besser die hier schon genannten Justinian, Theodosius ( der durch ihn mitherbeigeführte Sieg der nizäischen Orthodoxie z.b. ist nicht zu unterschätzen ) und Alexios ( nichtnur seine persönlichen Leistungen sondern auch die erfolgreiche Gründung einer stabilen Dynastie ( was ja Basilius II nicht gelungen ist:weinen: ) mit nur 3 Kaisern in 100 Jahren waren wohl fürs Überleben des ersten Seldschukenansturms entscheidend ) messen
 
Größte Kaiser von Byzanz

Maurikios würde ich als einen der wichtigsten Kaiser des byzantinischen Reiches sehen. Er übernahm ein undankbares Erbe, schaffte es trotzdem die Grenzen zu sichern und wäre er nicht ermordet worden, wer weiß wie die Balkan in den folgenden Jahrhunderten ausgesehen hätte.
 
Ich würde es generell ablehnen einen Titel wie "der größte byzantinische Kaiser" zu verleihen.

Da ist was dran. Natürlich kann man Kaiser aufzählen, die zu DEN wichtigsten zählen. Aber wie kann man den EINEN Kaiser benennen, wenn man bedenkt, dass jeder unter anderen Umstände regierte.

So erscheint die Rückeroberung des Justinian als erfolgreiche Entwicklung für das Reich. Da wird aber oft übersehen, dass er dadurch die Ostgrenze zu den Persern vernachlässigte. Als dort die Konflikte auftraten, war die mit ein Grund warum die Westgebiete nicht länger gehalten werden konnten.

s.d.caes.
 
Erst einmal müsste man festlegen wo das Byzantinische Reich beginnt. War Justinian noch Öströmischer Kaiser oder schon Byzantinischer?

Da muss ich kurz noch einmal stören. Mit dieser Frage habe ich mich auch schon beschäftigt. Man muss den Übergang fließend sehen. Der Übergang Spätantike Mittelalter würde ich hierbei dem Übergang Oströmisch/Byzantinisches Reich gleichsetzen.
Beginnen tut diese Spätantike bereits mit Diokletian und Konstantin.
Die Phase des Übergangs umfasst wohl rund 150 Jahre. Vom Ende des Westreiches 476 bis zur Invasion der Araber um ~635. Man könnte die Grenzmarke während dieser Zeit fast beliebig, je nach Begründung, setzen.
So gesehen könnte man Justinian als bedeutendsten Kaiser dieser Phase als Wendepunkt dorthin zählen, wo sich das Reich mehr dem Mittelalter annähert.
Damit würde ich ihn sowohl als letzten Oströmischen wie auch als ersten Byzantinischen Kaiser bezeichnen.

s.d.caes.
 
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So gesehen könnte man Justinian als bedeutendsten Kaiser dieser Phase als Wendepunkt dorthin zählen, wo sich das Reich mehr dem Mittelalter annähert.
Damit würde ich ihn sowohl als letzten Oströmischen wie auch als ersten Byzantinischen Kaiser bezeichnen.

Ich glaube es war Ostrogorsky der in seiner "Byzantinische Geschichte" den Wendepunkt vom spätantiken Oströmischen zum mittelalterlichen Byzantischen Reich mit dem Ende des Kaisers Phokas (dem letzten Kaiser der in Rom bauen ließ) und der Thronbesteigung des Herakleios, 610, festmachte.
Als Begründung führte er die Ereignisse in Herakleios Regierungszeit an welche das Schicksal des mittelalterlichen (griechischen) Byzanz bis zu seinem Untergang bestimmen sollten. Der entgültige Verlusst Italiens (Rom), Spaniens und Afrikas. Also nahezu aller Territorien des ehemaligen Weströmischen Reichs. Dazu der Verlusst Ägyptens und Syriens durch die Araber. Sowie das Aufkommen des Islams.
 
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