Die Jakobiner

Solidarnosc

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Die Jakobiner-die ihren Namen von dem Kloster Saint-Jacques, einem Treffpunkt der Bewegung hatten-waren eine der radikalsten politischen Gruppen während der Französischen Revolution. Der Jakobiner-Club wurde am 30.April 1789 als "Club breton" gegründet und spaltete sich im Dezember gleichen Jahres unter dem Namen "Club der Verfassungsfreunde" ab.

5.5. 1789: Ludwig XVI eröffnet die Generalstände, in ganz Frankreich schießen Clubs aus der Erde, die sich bald zu politischen Gruppierungen zusammenschließen, auch viele Jakobiner-Clubs entstehen.

In den Wirren der Monaten bis 1791 gewinnen die radikalen Demokraten und Republikaner die Oberhand, die gemäßigten "Feuillants", die für die konstitutionelle Monarchie sind, werden bald an den Rand gedrängt und bis zum Sommer 1791 ausgeschlossen. Zu den Radikalsten innerhalb der Gruppierung zählen Maximilen de Robispierre, Louis-Antione-Léon de Saint-Just und Georges Danton.

Ideologische Grundlage der Jakobiner bildete Jean-Jacques Rousseaus Philosophie, was sich vor allem in der Forderung nach einer Republik zeigte. Die Jakobiner traten öffentlichkeitswirksam auf, so dass sie bald vor allem bei den "kleinen Leuten" Anhänger hatten. Durch seine feste Organisation wurde der Club bald zu einer schlagkräftigen Bewegung, so stark, dass sie 1792 einen Prozess gegen den König erzwangen, der mit dem Todesurteil des Monarchen endete.

1793 errichtete der Jakobiner Maximilen de Robispierre ein Schreckensregime, der Anfang vom Ende der Bewegung. Massenhinrichtungen waren an der Tagesordnung, die Grausamkeit schreckte die Menschen ab, der Club verlor an Anhängern. Jede Kritik an der Regierung konnte als "konterrevolutionere" Äußerung aufgenommen werden und zur Hinrichtung führen.
1794 verlor Robispierre vollkommen die Gunst der Massen, am 27.7.1794 wurde er entmachtet und einen Tag später hingerichtet. Am 11.November 1794 wurde der Jakobiner-Club geschlossen.
 
Aber vom den Jakobinern wurde nicht nur das gemeine Volk gejagt, sondern gegen Ende ihrer Diktatur zerfleischten sie sich quasi gegenseitig, in dem sie sogar Parteimitglieder hinrichten ließen.
Also ich glaub Robespierre hatte da irgendwie Verfolgungswahn oder so...
 
Terra_di_nadie schrieb:
Aber vom den Jakobinern wurde nicht nur das gemeine Volk gejagt, sondern gegen Ende ihrer Diktatur zerfleischten sie sich quasi gegenseitig, in dem sie sogar Parteimitglieder hinrichten ließen.
Also ich glaub Robespierre hatte da irgendwie Verfolgungswahn oder so...

Ja das wird wohl auch eine Eigenschaft einiger Diktatoren sein, dieses Paranoische. Stalin war ja auch so hat überall Feinde gesehen, am meisten hatte er Angst vor idealistischen Kommunisten. Am Beginn jeder Diktatur gibt es so eine Art "Vatermord". Die ehemaligen Mit-Revolutionäre werden beseitigt weil sie eine potentielle Bedrohung der Herrschaft darstellen.
Was ich noch unglaublich finde: Robispierre wollte in seinem Wahn von Gleichheit sogar die Türme von Notre-Dame amreißen lassen weil sie ja damals so das Höchste waren in Paris und damit ,seiner Meinung nach, gegen die Gleichheit verstoßen haben.
 
Solidarnosc schrieb:
Ja das wird wohl auch eine Eigenschaft einiger Diktatoren sein, dieses Paranoische. Stalin war ja auch so hat überall Feinde gesehen, am meisten hatte er Angst vor idealistischen Kommunisten. Am Beginn jeder Diktatur gibt es so eine Art "Vatermord". Die ehemaligen Mit-Revolutionäre werden beseitigt weil sie eine potentielle Bedrohung der Herrschaft darstellen.
Was ich noch unglaublich finde: Robispierre wollte in seinem Wahn von Gleichheit sogar die Türme von Notre-Dame amreißen lassen weil sie ja damals so das Höchste waren in Paris und damit ,seiner Meinung nach, gegen die Gleichheit verstoßen haben.
*kinnlade aufklapp* Das hab ich ja noch nie gehört, also dass er anscheinend Paranoia hatte wußte ich ja, aber dass er sogar auf sowas kommt...:spinner:
Warum Diktatoren äußerst paranoia gefährdet sind, kann man sich ja denken, wer einmal an der Macht ist, lässt sie ungern wieder los, meistens jedenfalls...Aber die müssen doch auch schon vorm Diktatoren sein n Schuss weggehabt haben, oder?
 
Terra_di_nadie schrieb:
*kinnlade aufklapp* Das hab ich ja noch nie gehört, also dass er anscheinend Paranoia hatte wußte ich ja, aber dass er sogar auf sowas kommt...:spinner:
Warum Diktatoren äußerst paranoia gefährdet sind, kann man sich ja denken, wer einmal an der Macht ist, lässt sie ungern wieder los, meistens jedenfalls...Aber die müssen doch auch schon vorm Diktatoren sein n Schuss weggehabt haben, oder?

Man muss wohl ein Potentiall besitzen, um wie Stalin Millionen ermorden zulassen. Meistens muss man in die Jugend, Elternhaus oder soziales Milieu sehen, um sie zu verstehen. Als normale Menschen ohne Macht wären das wohl friedliche Menschen aber in einer Situation in der sie Macht haben werden sie zu Tieren. So waren viele SS-Männer liebende Familienväter aber richteten in Osteuropa ein Blutbad an.
 
Solidarnosc schrieb:
Man muss wohl ein Potentiall besitzen, um wie Stalin Millionen ermorden zulassen. Meistens muss man in die Jugend, Elternhaus oder soziales Milieu sehen, um sie zu verstehen. Als normale Menschen ohne Macht wären das wohl friedliche Menschen aber in einer Situation in der sie Macht haben werden sie zu Tieren. So waren viele SS-Männer liebende Familienväter aber richteten in Osteuropa ein Blutbad an.


Jetzt müßt ihr aber die Kirche im Dorf lassen. Wenns um Stalin und Konsorten gehen soll , dann nicht in diesem Thread. :teach:
 
Solidarnosc schrieb:
Man muss wohl ein Potentiall besitzen, um wie Stalin Millionen ermorden zulassen. Meistens muss man in die Jugend, Elternhaus oder soziales Milieu sehen, um sie zu verstehen. Als normale Menschen ohne Macht wären das wohl friedliche Menschen aber in einer Situation in der sie Macht haben werden sie zu Tieren. So waren viele SS-Männer liebende Familienväter aber richteten in Osteuropa ein Blutbad an.
Tut mir leid, aber glaubst du wirklich, dass man die Massenmorde des Stalinismus mit der Kindheit von Stalin, oder vielleicht einem gestörten Verhältnis zur Sexualität, oder sonst irgend einer Störung in seiner PSyche begründen kann.
Der Stalinismus ist ein politisches System, das den Massenmord zur Bedingung hat. Ob der Diktator Stalin heißt und vielleicht eine verkorkste Kindheit hatte ist nicht von Belang. Die Entstehung solcher Systeme ist in den sozio-ökonomischen Bedingungen und nicht in der PSyche irgendwelcher Einzelpersonen zu suchen.

Deshalb halte ich es auch für falsch die Herrschaft der Jakobiner auf Robspierr und seinen vermeintlichen Wahnsinn zurückzuführen. DIe Schreckensherrschaft der Jakobiner war zu einer ganz bestimmten Zeit eben die Form mit der die bürgerliche Revolution den Feudalismus niederringen musste. Das soll die JAkobiner nicht rechtferigen, aber sie erklären und ich denke nicht das Moralisieren hier einen Sinn hat.
 
Ein gutes Beispiel für die Paranoia war ja die Sache mit
seinen ehemals guten Freund George Danton .
Als dieser das Ende des Terreur ( Schreckensherrschaft )
forderte sah sich Robespierre ja hintergangen und lies
Danton hinrichten .
Was vielleicht noch wichtig zu wissen ist das Robesspierre
der glühenste Anhänger der Ideen des Jean Jacques Rousseaus der
ja die direkte Demokratie des Volkes forderte , das das Volk
aufgrund seiner gleichen Bedürfnisse gleich entscheiden würde für
das Wohl des Volkes . Jeder der sich dagegen stellte war gegen das Volk
und musste entwede bekehrt oder beseitigt werden . Robesspiere enstchied
sich für das zweitere
 
Linker schrieb:
Tut mir leid, aber glaubst du wirklich, dass man die Massenmorde des Stalinismus mit der Kindheit von Stalin, oder vielleicht einem gestörten Verhältnis zur Sexualität, oder sonst irgend einer Störung in seiner PSyche begründen kann.
Der Stalinismus ist ein politisches System, das den Massenmord zur Bedingung hat. Ob der Diktator Stalin heißt und vielleicht eine verkorkste Kindheit hatte ist nicht von Belang. Die Entstehung solcher Systeme ist in den sozio-ökonomischen Bedingungen und nicht in der PSyche irgendwelcher Einzelpersonen zu suchen.

Deshalb halte ich es auch für falsch die Herrschaft der Jakobiner auf Robspierr und seinen vermeintlichen Wahnsinn zurückzuführen. DIe Schreckensherrschaft der Jakobiner war zu einer ganz bestimmten Zeit eben die Form mit der die bürgerliche Revolution den Feudalismus niederringen musste. Das soll die JAkobiner nicht rechtferigen, aber sie erklären und ich denke nicht das Moralisieren hier einen Sinn hat.

Dem ist nur wenig hinzuzufügen. Es ist schlicht und einfach so, daß nach der Flucht des Königs eine Monarchie (auch eine konstitutionelle) nicht mehr denkbar war. Der König als erster Landesverräter. Mit diesem letzten Bruch zum Vorgängersystem radikalisierte sich die französische Revolution und eine Republik war unter den alten Bedingungen militärisch nicht mehr haltbar. Krieg mit äußeren Feinden, Aufstände im Inneren, desertierende Generäle mitsamt ihren Armeen. Die Republik mußte daher schonungslos mobilisieren, was noch zur Republik hielt und bereit war, seinen Kopf für die Freiheit hinzuhalten, und das waren am allermeisten die radikalen Demokraten, die Jakobiner. Nur allzulogisch, daß sie die Macht im Staat übernahmen. Eine weitere logische Folge war, daß nun - zumindest Übergangsweise - jegliche politische Diskussion eingestellt werden mußte, alles hatte sich auf ein Ziel zu konzentrieren, die militärische Rettung der Republik. Handeln, nicht Denken war die Devise. Und das selbständige Denken wurde sozusagen mit der Guillotine ausgetrieben, zunächst beim politischen Gegner, dann aber immer mehr in den eigenen Reihen, bei den radikaleren Demokraten. Und je mehr Zweifel an der Richtigkeit dieses Weges bei den politischen Entscheidungsträgern laut wurden, desto mehr wurden auch die inneren und innersten Kreise der Entscheidungsträger selbst von den Folgen des Denkverbotes erfaßt.
Das ist eine weniger auf Einzelpsychen hinauslaufende Erklärung der Guillotinenherrschaft.
 
Es ist mir klar das kein Diktator nur alleine regiert, er stützt sich immer auf Palladine, die entweder aus Opportunismus oder Überzeugung mitmachen. Ich sehe wohl ein, dass ein konsequentes Vorgehen gegen Feinde der Revolution nötig war, doch ist die Überzeugung das eigene Denken zum Wohle der Gesamtsache zu opfern eine gefährliche Theorie. Dies führt immer unweigerlich in die Tyrannei. Eine Revolution war wohl nötig, denn das System war zweifelos überaltert, doch kann ich eine Todesstrafe nie tolerieren, es sei denn der Verurteilte hätte wirklich schwere Verbrechen gegen die Menschlichkeit getan.
 
Solidarnosc schrieb:
Es ist mir klar das kein Diktator nur alleine regiert, er stützt sich immer auf Palladine, die entweder aus Opportunismus oder Überzeugung mitmachen. Ich sehe wohl ein, dass ein konsequentes Vorgehen gegen Feinde der Revolution nötig war, doch ist die Überzeugung das eigene Denken zum Wohle der Gesamtsache zu opfern eine gefährliche Theorie. Dies führt immer unweigerlich in die Tyrannei. Eine Revolution war wohl nötig, denn das System war zweifelos überaltert, doch kann ich eine Todesstrafe nie tolerieren, es sei denn der Verurteilte hätte wirklich schwere Verbrechen gegen die Menschlichkeit getan.

Du kannst gewiß sein, daß ich ein Feind jeglichen Verbots eigenen Denkens oder auch nur der Förderung von Indoktrination bin. In beidem sehe ich den unweigerlichen Tod jedweder Freiheit und so kann ich die Herrschaft der Jakobiner, wie auch spätere Regime, die Meinungsfreiheit im Interesse des Gemeinwohls verboten nichts gutheißen. Worum es mir ging, ist die generelle Aussage von Linker auf diesen Fall, die Herrschaft der Jakobiner, verdeutlichen. Eine Verkürzung der historischen Entwicklungen auf das Handeln von Einzelpersonen und ihrer möglichen psychischen Befindlichkeiten ist viel zu kurz gegriffen, wenn nicht überhaupt untauglich. Es sind generell (um mich nicht auf eine Diskussion einzelner möglicher Gegenbeispiele einzulassen) Verhältnisse, politische oder wirtschaftliche Systeme, die Situationen erzeugen, die bestimmte Typen Mensch fordern und nach oben spülen. So bei Robespierre, so bei Napoleon und bei den vielen anderen.
Übrigends war das besonders schlimme des "Terror" der französischen Revolution nicht die Todesstrafe an sich - so wenig auch ich sie gutheißen kann -, das besonders schlimme war die Willkürlichkeit. Faktisch ohne ordentliches Verfahren kamen Denunzierte unter die Guillotine oder, wenn es auf Grund der Massen unpraktikabel war, es wurden Massenertränkungen durchgeführt. Kurz, so wenig man für dies System einstehen will, so wenig läßt es sich anhand der Psyche Robespierres erklären (und damit auf ihn als Einzelperson abwälzen), sondern es war eine Forderung der Radikalisierung der Revolution nach dem endgültigen Bruch mit der Monarchie.
 
Fischhof schrieb:
Du kannst gewiß sein, daß ich ein Feind jeglichen Verbots eigenen Denkens oder auch nur der Förderung von Indoktrination bin. In beidem sehe ich den unweigerlichen Tod jedweder Freiheit und so kann ich die Herrschaft der Jakobiner, wie auch spätere Regime, die Meinungsfreiheit im Interesse des Gemeinwohls verboten nichts gutheißen. Worum es mir ging, ist die generelle Aussage von Linker auf diesen Fall, die Herrschaft der Jakobiner, verdeutlichen. Eine Verkürzung der historischen Entwicklungen auf das Handeln von Einzelpersonen und ihrer möglichen psychischen Befindlichkeiten ist viel zu kurz gegriffen, wenn nicht überhaupt untauglich. Es sind generell (um mich nicht auf eine Diskussion einzelner möglicher Gegenbeispiele einzulassen) Verhältnisse, politische oder wirtschaftliche Systeme, die Situationen erzeugen, die bestimmte Typen Mensch fordern und nach oben spülen. So bei Robespierre, so bei Napoleon und bei den vielen anderen.
Übrigends war das besonders schlimme des "Terror" der französischen Revolution nicht die Todesstrafe an sich - so wenig auch ich sie gutheißen kann -, das besonders schlimme war die Willkürlichkeit. Faktisch ohne ordentliches Verfahren kamen Denunzierte unter die Guillotine oder, wenn es auf Grund der Massen unpraktikabel war, es wurden Massenertränkungen durchgeführt. Kurz, so wenig man für dies System einstehen will, so wenig läßt es sich anhand der Psyche Robespierres erklären (und damit auf ihn als Einzelperson abwälzen), sondern es war eine Forderung der Radikalisierung der Revolution nach dem endgültigen Bruch mit der Monarchie.

Dem kann ich nur beipflichten. Nicht bei Robespierre ist die Radikalisierung zusuchen. Die Situation "spülte bestimmte Typen von Menschen hoch", die radikaler als andere waren.
Die Revolution dauert schließlich schon Jahre an und es war kein Ende in Sicht. Überall gab es Gruppierungen,die nicht der Meinung der grad an der Macht sitzenden Gewalt waren und im Grunde fürchte jeder jeden. Deswegen die Radikalisierung. Ein Ende musste her egal mit welchen Mitteln. Man hatte Angst,das die Revolution evtl. rückläufig würde und das musste unterbunden werden,indem wirklich alles was im Weg war beseitigt wurde. So wurden Pariser Bürger eingesperrt,weil sie nicht mit "Guten Tag Bürger" grüssten, sondern mit "Guten Tag die Herren". Der Feind wurde überall gesehn und der größte Feind war nach wie vor der ehemalige König. So lange dieser noch gelebt hatte bestand die Gefahr einer Gegenrevolution. Schließlich hatte der König immernoch einige Anhänger landesintern und was noch viel wichtiger ist im Ausland. Er musste aus den Köpfen der Menschen verschwinden und wie sollte das besser gehen,als durch eine Hinrichtung. Sein Urteil war schon vor dem eigentlich Prozess klar. Ein Toter ist keine Gefahr mehr.
 
Französische Revolution

Hallo! Ich muss als Hausaufgabe zwei Quellen bearbeite und dabei auf folgende Frage eingehen:Was versuchten die Jakobiner mit ihrem Rundschreiben zu erreichen?
Könnt ihr mir vielleicht weiter helfen?

Rundschreiben der Kommune von Paris (3.9.1792)
Die Kommune von Paris bekennt sich zu den Prinzipien der vollständigen Gleichheit, strebt kein anderes Prinzip an denn dies, als erste in die Bresche zu springen und wird sich daher sofot mit der kleinsten Gemeinden des Landes auf eine Stufe stellen, wenn das Vaterland nicht mehr von dem Schwarm blutdürsitger Horden zu fürchten hat, die gegen die Hauptstadt vorrücken. Die KOmmune von Paris beeilt sich, ihre Brüder in allen Departements darüber zu informieren, dass ein Teil der blutdürstigen Verschwörern in Gefängnissen hingerichtet worden sind.
- Akt der Gerechtigkeit, um durch den Schrecken die Legeionen von Verrätern im Zaum zu halten.

Vergniaud,Girondist) KOmmentar zum Rundbrief der Kommune (25.9.1792)

Wie Sie sehen, wird in diesem Brief die Nationalversammlung verleumdet; wird versucht, die Dolche gegen sie zu lenkne, indem eine große Zahl ihrer Mitglieder als Komplizen der Umtriebe des Hofes hingestellt werden.
Beachten Sie diese Zusammenstellung: der Brief ist auf den 3.September datiert, und in der Nacht vom 2. auf den 3. 09 sagte ein Mann, gegen den ich bischer nur Worte der Achtung äußerte, in dieser schrecklichen Nacht sagte Robespierre dem Volk, dass es eine große Verschwörung geben, die er dem Volke allein anzeige, weil nur es in der Lage sei, sie abzuwenden (...)
Was soll ich von der förmlichen Einladung zu Mord und Totschlag sagen, die man darin findet?
 
Man kann das Schreiben der Commune als Anstachelung gegen die Regierung auffassen, die nämlich die Septembermorde als Akte der Anarchie und Willkür verurteilte. Gerade der letzte Teil der ersten Quelle soll die Morde ja rechtfertigen. Die Begrifflichkeit Hinrichtungen sollen vorgaukeln, dass es irgendeine Form eines geregelten Verfahrens gab. Somit beabsichtigt die Commune bevor die Regierung die Septembermorde öffentlich brandmarken kann, die Stimmung im Land positiv für diese Massaker zu beeinflussen.

Hierbei ist interessant, dass Vergniaud scheinbar Robespierre direkt mit dem Schreiben der Commune in Verbindung brachte. Man muss beachten, dass Hébert und andere Teile der Commune von Paris dem radikalen Lager der Jakobiner (um Robespierre), die sich im Parlament befanden, nahestanden.
 
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