Die Pläne der USA für Deutschland nach der bedingungslosen Kapitulation 1945

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Gast

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Hallo,
Ich halte in drei Wochen ein Referat zu dem oben genannten Thema. Leider bin ich mir nicht ganz sicher was dieses Referat alles beinhalten sollte, meine recherchen im Internet brachten den Morgenthau-Plan hervor. Ansonsten fand ich immer nur die allgemeinen Pläne der alliierten, ich soll mich ja aber auf die USA festlegen. Jetzt meine Frage: Habt ihr irgenwelche guten Links oder Anstöße für mich um bei meiner Arbeit weiter zu kommen.

Ich wäre über jede Antwort sehr dankbar

Liebe Grüße

isabell
 
Zum besseren Verständnis sollte man zuerst die allgemeinen Pläne der USA für eine globale Nachkriegsordnung betrachten, um das Vorgehen in Deutschland besser verstehen zu können.

Roosevelt verband Realpolitik mit Idealismus und griff die Ideen Wilsons wieder auf, die eine globale Institution zur Sicherung des Friedens betrafen. Weiter sah der amerikanische Präsident, dass der Aufstieg Hitlers durch die Weltwirtschaftskrise begünstigt wurde. Diese beiden Punkte gaben den Anstoß zur Gründung der Vereinten Nationen und zu weltweiten Handelsorganisationen (ITO, Weltbank).

Konkrete Pläne der Vereinigten Staaten, sich dauerhaft in Europa (und Ostasien) zu engagieren, gab es nicht. Wie bekannt ist, kam es jedoch anders. Amerika sah in dem Willen der UdSSR, ihr Imperium mit aller Macht auszuweiten, eine Gefahr für den Weltfrieden und die sowjetisch-amerikanischen Beziehungen verschlechterten sich schon vor der Kapitulation Deutschlands.

Auch kleinere Zugeständnisse Russlands (z.B. "relativ" freie Wahlen in Ungarn und der Tschecheslowakei) konnten nicht darüber hinwegtäuschen, dass die UdSSR stetig versuchte, ihren Einflussbereich auszudehen, was das Schicksal Deutschlands in den Mittelpunkt amerikanischer Interessen rückte. Zunächst galt es, der katasrophale Versorgungslage in den westlichen Besatzungszonen Herr zu werden. Die Organisation CARE (Cooperative for American Remittances to Europe) kaufte Essensratoinen vom Militär auf, um deutsche Bürger zu ernähren.

Weiter wurde die Demontage von Schwerindustrieanlagen eingeschränkt und General Lucius D. Clay strebte eine Demokratisierung der amerikanischen Besatzungszone an. So wurden Zeitungen und demokratische Parteien wieder zugelassen, es wurde gewählt und an den Landesverfassungen gearbeitet - kurz: den Deutschen wurde ein Stück Eigenverantwortung gegeben.

Wie konkret mit dem besiegten Deutschland weiter zu verfahren sei, sprach erstmals US-Außenminister James Byrnes in September 1946 an. Er stellte klar, dass die Vereinigten Staaten den Verlierer nicht hart bestrafen werden, sondern dass "das deutsche Volk die Regierungsgewalt über Deutschland zurückerhält" und "seinen ehrenvollen Platz unter den freien und friedliebenden Natinen der Welt zurückgewinnt".

Sein Nachfolger George Marshall strebte die ökonomische Gesundung Deutschlands an, da sich bereits herauskristallisierte, dass dieses Land ein entscheidendes "Schlachtfeld" für den sich bereits abzeichnenden Kalten Krieg darstellen würde. Deutschland sei seiner Meinung nach durch den WW2 bereits hart genug bestraft worden. Ein weiterer Grund war sicherlich die Befürchung, dass die UdSSR aus den katastrophalen wirtschaftlichen Zuständen in Europa Kapital schlug. An der Ausarbeitung des Marshall-Plans war nicht zuletzt auch Kennan beteiligt, der auch für ein Wirtschaftshilfeprogramm plädierte, das mit der sogenannten "Truman-Doktrin" konform ging. Präsident Truman war es auch, der im Sommer 1947 die Grundlinien des ERP (=European Recovery Program) verkündete, das besser unter dem Namen "Marshall-Plan" bekannt ist. Ausführliche Informationen hierzu findest du in dem Link von Ashigaru.

...und damit ich mir hier nicht die Finger wund tippe, geb ich dir zur Berlin-Blockade einen Link: http://www.dhm.de/lemo/html/Nachkri...Staaten/berlinBlockadeUndLuftbrueckeBody.html

Quelle:
http://www.geschichtsforum.de/showthread.php?t=9771
 
Ich möchte euch schon mal sehr für eure Antworten danken.
Nun kam bei mir noch eine weitere Frage auf und zwar: Warum sprach sich Churchill auf der Konferenz von Teheran gegen eine Aufteilung Deutschlands aus?
Aus einer Quelle entnehme ich:
Aus Angst wegen eines entstehenden Machtvakuums und aus der anderen, weil Deutschland so der zusammenbruch drohe.
Doch welches ist richtig oder sind beide richtig?
Würde mich freuen wenn ihr mir nochmal weiterhelfen könntet.

LG isabell
 
also ich fände es vllt noch interessant den morgenthau-plan zu nennen, in welchen veorgesehen war deutschland völlig zu de-industrialisieren und somit deutschland zu einem agrarstaat zumachen... dieser plan stammt vom damaligen finanzminister der usa henry morgenthau...
dieser plan wurde jedoch schnell wieder verworfen, da sich die usa erhoffte mit einem starken deutschland auf ihrer seite ein bollwerk gegen den kommunismus in europa zu schaffen... (so oder so ähnlich muss es gewesen sein ;) kannst es ja bei wikipedia noch mal nachlesen; interessant ist der plan schon, auch wenn er nicht durchgeführt wurde... aber zumindest einen zweiten plan neben dem marschallplan solltest du für das referat schon vorstellen)

hier der link:
http://de.wikipedia.org/wiki/Morgenthau-Plan

viel glück und erfolg dann beim referat
 
Danke für deine schnelle Antwort, :) bin gerade dabei den Morgenthau Plan mitaufzunehmen, der schien mir auch recht wichtig zu sein.
Ich danke dir aber für den Tipp.

LG isabell
 
Hallo
darf ich euch noch einmal was fragen?
Warum war Churchill auf Casablanca erst gegen die bedingungslose Kapitulation?
Das ist mir noch nicht so ganz klar.

LG isabell
 
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