Zum besseren Verständnis sollte man zuerst die allgemeinen Pläne der USA für eine globale Nachkriegsordnung betrachten, um das Vorgehen in Deutschland besser verstehen zu können.
Roosevelt verband Realpolitik mit Idealismus und griff die Ideen Wilsons wieder auf, die eine globale Institution zur Sicherung des Friedens betrafen. Weiter sah der amerikanische Präsident, dass der Aufstieg Hitlers durch die Weltwirtschaftskrise begünstigt wurde. Diese beiden Punkte gaben den Anstoß zur Gründung der Vereinten Nationen und zu weltweiten Handelsorganisationen (ITO, Weltbank).
Konkrete Pläne der Vereinigten Staaten, sich dauerhaft in Europa (und Ostasien) zu engagieren, gab es nicht. Wie bekannt ist, kam es jedoch anders. Amerika sah in dem Willen der UdSSR, ihr Imperium mit aller Macht auszuweiten, eine Gefahr für den Weltfrieden und die sowjetisch-amerikanischen Beziehungen verschlechterten sich schon vor der Kapitulation Deutschlands.
Auch kleinere Zugeständnisse Russlands (z.B. "relativ" freie Wahlen in Ungarn und der Tschecheslowakei) konnten nicht darüber hinwegtäuschen, dass die UdSSR stetig versuchte, ihren Einflussbereich auszudehen, was das Schicksal Deutschlands in den Mittelpunkt amerikanischer Interessen rückte. Zunächst galt es, der katasrophale Versorgungslage in den westlichen Besatzungszonen Herr zu werden. Die Organisation CARE (Cooperative for American Remittances to Europe) kaufte Essensratoinen vom Militär auf, um deutsche Bürger zu ernähren.
Weiter wurde die Demontage von Schwerindustrieanlagen eingeschränkt und General Lucius D. Clay strebte eine Demokratisierung der amerikanischen Besatzungszone an. So wurden Zeitungen und demokratische Parteien wieder zugelassen, es wurde gewählt und an den Landesverfassungen gearbeitet - kurz: den Deutschen wurde ein Stück Eigenverantwortung gegeben.
Wie konkret mit dem besiegten Deutschland weiter zu verfahren sei, sprach erstmals US-Außenminister James Byrnes in September 1946 an. Er stellte klar, dass die Vereinigten Staaten den Verlierer nicht hart bestrafen werden, sondern dass "das deutsche Volk die Regierungsgewalt über Deutschland zurückerhält" und "seinen ehrenvollen Platz unter den freien und friedliebenden Natinen der Welt zurückgewinnt".
Sein Nachfolger George Marshall strebte die ökonomische Gesundung Deutschlands an, da sich bereits herauskristallisierte, dass dieses Land ein entscheidendes "Schlachtfeld" für den sich bereits abzeichnenden Kalten Krieg darstellen würde. Deutschland sei seiner Meinung nach durch den WW2 bereits hart genug bestraft worden. Ein weiterer Grund war sicherlich die Befürchung, dass die UdSSR aus den katastrophalen wirtschaftlichen Zuständen in Europa Kapital schlug. An der Ausarbeitung des Marshall-Plans war nicht zuletzt auch Kennan beteiligt, der auch für ein Wirtschaftshilfeprogramm plädierte, das mit der sogenannten "Truman-Doktrin" konform ging. Präsident Truman war es auch, der im Sommer 1947 die Grundlinien des ERP (=European Recovery Program) verkündete, das besser unter dem Namen "Marshall-Plan" bekannt ist. Ausführliche Informationen hierzu findest du in dem Link von Ashigaru.
...und damit ich mir hier nicht die Finger wund tippe, geb ich dir zur Berlin-Blockade einen Link:
http://www.dhm.de/lemo/html/Nachkri...Staaten/berlinBlockadeUndLuftbrueckeBody.html
Quelle:
http://www.geschichtsforum.de/showthread.php?t=9771