Die Römerstraße beim Marschlager Kneblinghausen

Moin

Bin zwar kein Landwirt, doch bei den Strukturen handelt es sich um Wendemarken, die beim Pflügen oder Ernten entsteht! (siehe Abb.)

Also nix Spannendes!

Gruß
Andreas
 

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Moin

Bin zwar kein Landwirt, doch bei den Strukturen handelt es sich um Wendemarken, die beim Pflügen oder Ernten entsteht! (siehe Abb.)

Also nix Spannendes!

Gruß
Andreas

Und da sieht man, dass man im Geschichtsforum auch ganz praktische Dinge lernen kann. Für eingegrabende Versorgungsleitungen sah mir das ganze zu unstrukturiert bzw. viel zu strukturiert aus, aber klar, es sind die Wendemarken eines Pfluges. Danke.

Bleibt das Alte Feld, wie Divico sagte von der Bedeutung her wohl ein hoch gelegenes Feld. Die Gegend um Obertudorf könnte also für Marschlager geeignet gewesen sein.
 
Von Hemmern aus ziemlich genau 22 km weiter entlang des Haarwegs/Hellwegs in Richtung Paderborn kommt man auch an einen Ort, der sich 'Im alten Feld' nennt, und an dem man recht merkwürdige Bewuchsmerkmale erkennen kann:

https://maps.google.de/?ll=51.67169,8.705935&spn=0.010313,0.01929&t=h&z=16

Dies könnte natürlich auch ein Kartenproblem von Google Maps sein. Allerdings finden sich zumindest die folgenden Bewuchsmerkmale

https://maps.google.de/?ll=51.66829,8.706987&spn=0.005157,0.009645&t=h&z=17

auch auf den Orthophotos (Luftbildern) von TIM-Online (TIM-online NRW - Topographisches Informationsmanagement) wieder.

Hallo,

die Stelle im alten Felde habe ich mit 2 Sondengängern vor Jahren (2002) mehrere Wochen in Absprache mit der Bodendenkmalpflege Bielefeld sondiert. Der Bereich oberhalb und unterhalb weist keine römischen oder sonstigen Funde auf. Ausgangspunkt war aber nicht die Flurbeichnung,sondern ein Luftbild welches nach einer Warte aussah. Es zeigte sich aber erst Jahre später, das es sich um einen künstlichen Kornkreis handelte.

Gruß Michael

Rapskreis 1999 bei Paderborn
 
Zuletzt bearbeitet:
Unter Die Logistik des Varus - Informationen zur Präsenz der Römer in Germanien Das Römerlager Kneblinghausen findet man Informationen über eine römische Straße in der Nähe des Römerlagers Kneblinghausen. Ich finde es seltsam, dass im Bereich eines nicht durch eine Palisadenmauer gesicherten und daher wohl nur sehr kurz genutzten Lagers, also eines Marschlagers, von den Römern eine Straße angelegt wurde. Ich vermute daher, dass die Straße unabhängig von dem Lager angelegt wurde, und dass es sie schon vorher gab. Das durch die römische Straße erschlossene und sicherlich auch gerodete Gebiet hat es den Römern u. U. erst ermöglicht, in den zur Römerzeit wahrscheinlich bewaldeten Ausläufern des nördlichen Sauerlandes ein größeres Marschlager anzulegen.
Gibt es evt. noch weitere Untersuchungen zur Römerstraße bei Kneblinghausen?

In einer Groß angelegten Prospektion mit 10 Sondengängern, habe ich das vermeintliche Lager Kneblinghausen im Jahre 2005, in Absprache der Eigentümer der Stadt Rüthen als Waldbesitzer und anliegende Eigentümer ebenso mit Abstimmng des Amt für Bodendenkmalpflege Olpe sondiert. Ergebnis nach mehreren Tagen, keine römische Funde nur Nördlich auf der Wiese kam ein Germanischer Lochgürtelhaken hervor, was uns vermuten lässt, es handelt sich um eine Germanische Stelle und keine Römische.

Gruß Michael
 
Noch eine Karte mit Berücksichtigung der neuen Erkenntnisse vom Haarweg-Hellweg:

Auffällig regelmäßige Entfernungen zwischen wichtigen Orten entlang alter Straßen in Westfalen von exakt 10, 20, 30 und 40 km.

Bitte nachmessen, die Genauigkeit ist absolut verblüffend!

In Bad Lippspringe habe ich jahrelang nach Hinweisen zu römischen Funden gesucht. Es gibt zwar die normalen Römer Münzen wie Denare, wie sie überall in Westfalen auf Basis von Siedlungsfunden anzutreffen sind, aber Funde die man mit einem römischen Marschlager in Verbindung bringen kann, gab es grob nicht. Eine Ausnahme war in der Nähe einer Wüstung, dort konnte ich einen römischen Helmbuschhalter aus Bronze des 1. Jahrhunderts Typ Hagenau finden, aber es gab keine weiteren Funde, so das die Vermutung vom Amt für Bodendenkmalpflege Bielefeld Nahe liegt, dass es sich um einen Einzelfund handelt, der vemutlich damals von einheimischen als Recyclematerial diente, Bronze war selten und wertvoll.

Ich suche in Zusammenarbeit mit der Archäologie in Haltern, Anreppen, Olfen auf wirklichen Römerlagern, von daher weiß ich, welches Fundspektrum mich erwarten sollte.

Gruß Michael
 
Als Nachtrag der Fund von 2005 aus Kneblinghausen - Germanischer Lochgürtelhaken, soweit ich weiß wurde er noch nicht publiziert. Kneblinghausen war aus unserer Sicht niemals ein Römerlager. Die bisherigen Fundmünzen waren :

1. Dupondius des Domitian geprägt 86 n.Chr.gefunden 12902 bei Feldarbeiten an der Kreuzungsstelle des Almer Weges mit dem nördlichen Wall des Lagers. Original verschollen.
2. Follis, Constantinus I. ? (zu spät 307-337 n. Chr.), Fragment gefunden 1937 bei Grabungen im Lager.


Lochgütelhaken Kneblinghausen
 
Zuletzt bearbeitet:
Als Nachtrag der Fund von 2002 aus Kneblinghausen - Germanischer Lochgürtelhaken, soweit ich weiß wurde er noch nicht publiziert.

Kein Wunder, dass es so zäh voran geht. Derweil werden in Niedersachsen regelmäßig Schlachtfelder entdeckt. :pfeif:

Kneblinghausen war aus unserer Sicht niemals ein Römerlager. Die bisherigen Fundmünzen waren :

1. Dupondius des Domitian geprägt 86 n.Chr.gefunden 12902 bei Feldarbeiten an der Kreuzungsstelle des Almer Weges mit dem nördlichen Wall des Lagers. Original verschollen.
2. Follis, Constantinus I. ? (zu spät 307-337 n. Chr.), Fragment gefunden 1937 bei Grabungen im Lager.

Wurde das irgendwo publiziert?
 
Was soll hier falsch laufen ? Kneblinghausen war kein Römerlager.

Nunja, offiziell wird Kneblinghausen noch als Römerlager gehandelt, und Münzfunde werden 11 (!) Jahre lang nicht publiziert.

So funktioniert Wissenschaft nicht.

Edit, nur so am Rande:
Endgültig absurd wir es, wenn Befürworter einer keltisch-germanischen Mischkultur im vorchristlichen Westfalen in die rechte Ecke gestellt werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es wurde immer nur vermutet, da wegen fehlender römische Funde auch keine Beweise erbracht werden konnten. Ich kann dir aber aufgrund meiner langjährigen Funde auf Römerlagern versichern, da wo Römer waren, ist auch etwas von Ihnen zu finden und das zu 1000 %.

Sogar in der Wikipedia steht nicht, das es sicher ist

Römerlager Kneblinghausen ? Wikipedia
 
Was soll hier falsch laufen ? Kneblinghausen war kein Römerlager.

Ich denke aufgrund der Dimensionen und der geometrischen Anlage von Graben und Wall, und aufgrund der Clavicula Tore, muss man schon davon ausgehen, dass Kneblinghausen ein Römerlager war. Wie diskutiert aufgrund des Fehlens der Palisadenmauer ein Marschlager.
 
Auch auf einem Marschlager finde ich römische Spuren und das auf Ackerflächen. Kneblinghausen liegt im Wald, wer dort mal gegraben hat wird feststellen, das er sehr schnell auf Fels stösst, es gibt keine Fundschichten wie auf dem Acker die erst hochgepflügt werden müssen. Ich bin kein Theorethiker der Kartenplanspiele macht, ich bin Praktiker der vor Ort gräbt, sucht und in Kneblinghausen mit 10 Personen über mehrere Tage nicht den Hauch einer Spur gefunden hat. Ich habe immer noch die gültige Grabungsgenehmigung für das "Germanenlager" dort, aber es wäre reine Zeitverschwendung auf etwas römisches zu hoffen.
 
Nunja, offiziell wird Kneblinghausen noch als Römerlager gehandelt, und Münzfunde werden 11 (!) Jahre lang nicht publiziert.

So funktioniert Wissenschaft nicht.

Edit, nur so am Rande:
Endgültig absurd wir es, wenn Befürworter einer keltisch-germanischen Mischkultur im vorchristlichen Westfalen in die rechte Ecke gestellt werden.

Wer bezahlt's denn? :fs:
 
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