Hallo Gast,
vielleicht sollte man zuerst die Daten abklären, denn als die letzte Zarenfamilie in Jekaterinenburg im Juli 1917 ermordet wurde, lag auch Otto von Bismarck schon längst unter der Erde, er ist nämlich 1898 gestorben.
Im übrigen wurde Bismarck bereits 1862 preußischer Ministerpräsident, sein - erzwungener - Rücktritt erfolgte 1890.
Die Romanows haben im Jahre 1613 die Macht in Russland übernommen und regierten bis zur Abdankung von Zar Nikolaus II. im März 1917 absolut als Autokrat, was Selbstherrscher heißt und bedeutet, dass es kein Privateigentum an Grund und Boden geben kann und alle Russen ihm zum Dienst verpflichtet sind. Nach byzantinischem Vorbild ist die Kirche dem Zaren untergeordnet und er hat den Ehrenvorsitz.
Das Volk bestand hauptsächlich aus Bauern, von denen ungefähr die Hälfte Leibeigene des Adels waren, die andere Hälfte waren zwar keine Leibeigene, aber an den Boden gebunden, der nicht ihr Eigentum war.
Ein Bürgertum gab es eigentlich nicht.
Durch die Beteiligung am Krieg gegen Napoleon I. Bonaparte 1814/1815 gewann Russland eine Vormachtstellung in Europa bis 1860.
Die "Heilige Allianz", bestehend aus Preussen, Österreich und Russland wurde gebildet.
Bereits im Dezember 1825 kam es zu einem Aufstand der Offiziere, die eine Veränderung der politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse forderten, dem Dekabristenaufstand (dekabr = Dezember) und der von Zar Nikolaus I. blutig niedergeschlagen wurde und einen schlagkräftigen Geheimdienst aufbaut.
Der Krimkrieg von 1853 bis 1856 gegen die Türken endete mit einer Niederlage.
Am 19.02.1861 wurde das Manifest zur Aufhebung der Leibeigenschaft verkündet.
Deshalb mußte der Adel den Bauern Land abtreten, das aber nicht in das Eigentum der Bauern überging, sondern in die bäuerliche Dorfgemeinschaft des MIR, welche den Boden an die Familien zur Bewirtschaftung verteilten, wobei sich die Größe des Anteils nach der Zahl der männlichen Familienangehörigen richtete, weshalb die Geburtenrate stark anstieg und es zur Überbevölkerung auf dem Land kam und zur Unzufriedenheit.
Erst 1906 erging ein kaiserlicher Ukas (Befehl), der den Bauern erlaubte aus dem MIR auszutreten und eigenverantwortlich zu wirtschaften.
Ab 1869 wurde der Ausbau der Schwerindustrie durch den Staat gefördert, um als Groß- und Militärmacht konkurrenzfähig zu bleiben. Leider fehlte in Russland ein finanzkräftiges Bürgertum, so dass ausländische Kapitalgeber ins Land geholt wurden.
Zar Alexander II. (regierte von 1855 bis 1881) baute das höhere Bildungswesen aus und öffnete die Hochschulen, die bisher nur dem Adel vorbehalten waren, auch für nichtadlige Studenten. Diese bildeten dann die Intellektuellen Russlands, genannt die "Intelligenzija", die versuchten den Zaren zu stürzen und die Gesellschaft neu zu ordnen. Leider fehlte ihnen die Verbindung zu der restlichen Bevölkerung.
Am 09. Januar 1905 kam es zum "Blutigen Sonntag" als das Militär auf Demonstranten, die eine Bittschrift überreichen wollten, schoß. Es kam zu Streiks und Unruhen, die blutig niedergeschlagen wurden.
Im Jahre 1917 gab es dann zwei Revolutionen, die Februar-Revolution, in deren Verlauf Zar Nikolaus II. für sich und seinen Sohn auf den Thron verzichtet hat.
Die Duma, das russische Parlament, berief ein "Provisorische Regierung" . Diese repräsentierte die gemäßigten Kräfte und strebte eine demokratische Republik an.
Am 24. Oktober 1917 dann besetzen die Bolschewiken die wichtigsten Punkte der Stadt und die Mitglieder der Provisorsichen Regierung werden zwei Tage später verhaftet.
Die bolschewistische Machtübernahme wurde dann vom Zweiten Allrussischen Rätekongreß - die gewählte Vertretung aller Arbeiter- und Soldatenrate im ganzen Land - gebilligt.
Lenin tritt an die Spitze der vorläufien Regierung.
Am 17. Jul 1918 wurde dann der Zar samt Familie, Arzt und einigen Dienstboten zumindest mit Wissen der Regierung ermordert.
Ich hoffe, du kannst damit was anfangen.....