Die tartessische Amazone von Angorilla

Wobei es schon irreführend ist: Das ist von einer Urne mit Asche die Rede. Klar in Urnenbrandresten findet man immer jede Menge Knochenmaterial, dass durch den Brand kalziniert wurde. Die Kalzinierung führt zwar einerseits dazu, dass verbrannte Knochen besser erhalten bleiben, als unverbrannte, die verwesen, aber andererseits zerplittern Knochen während der Kombustion und eine Identifikation von Knochen wird fast unmöglich. Umso mehr eine Identifikation des Geschlechts.
Ob da evtl. ein weiterer Beigabenfund neben Pfeilspitzen und Köcherresten, nämlich ein Salbentöpfchen, Ausschlag bei der Geschlechtsbestimmung gegeben hat?
 
Aus dem Artikel geht es nicht hervor und im Netz habe ich auch nichts weiteres gefunden. Wobei die Fotos eigentlich Knochen aus einer Körperbestattung zeigen.

In La Angorrilla wurden übrigens schon vor Jahren Pfeilspitzen und weitere Waffen gefunden. Die Fundstätte wird in einem Buch von Quesada Sanz als Iberisch angegeben, wobei die Abgrenzung zwischen Tartessisch und Iberisch ja ein altes Streitthema ist.
 
Aus dem Artikel geht es nicht hervor

Was meinst du?

Wobei die Fotos eigentlich Knochen aus einer Körperbestattung zeigen.

Ja, das war mir auch aufgefallen, das war ein Teil dessen, was ich als irritierend empfand. Der andere Teil eben der, dass laut Artikel es sich um Brandreste in einer Urne handelte und man anhand der Knochen eine Frau erkannt haben wollte: En una de las tumbas apareció una urna con las cenizas de una mujer adulta y restos de varias puntas de flecha troncocónicas, de un carcaj, de un tensor y de un ungüentario.

Kalzinierte Knochen eignen sich aber nicht mehr für eine DNA-Analyse und, wie bereits erwähnt, sind i.d.R. so zersprungen, dass es sich nur noch um Knochensplitter handelt.
 
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