kwschaefer
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Was in der Berichterstattung der Medien um Günther Grass sehr störend ist und auch hier in der Diskussion auftaucht, ist die Verwendung des Begriffs "SS-Mitgliedschaft".
Niemand würde auf die Idee kommen zu sagen, jemand sei ein "Mitglied der Kriegmarine" oder "Mitglied einer Panzerdivision" gewesen.
Durch die Verwendung des Begriffs "Mitgliedschaft" wird eine Assoziation zu der "Mitgliedschaft" in der Allgemeinen SS, einer Parteigliederung, geschaffen, die unzulässig ist und völlig am Sachverhalt vorbeigeht.
Die Waffen-SS war Teil der bewaffneten Macht des Reiches, sozusagen ein vierter Wehrmachtsteil.
Als Hitler die Allgemeine Wehrpflicht wieder einführte, kündigte er das international wie folgt an: "Die Deutsche Wehrmacht umfasst 36 Divisionen, darunter 1 Division SS-Verfügungstruppe." Damit war sie international zum Teil der Bewaffneten Macht erklärt.
Zur organisatorischen Einordnung der Verfügungstruppe verfügte er 1938:"Die SS-Verfügungstruppe ist weder ein Teil der Wehrmacht noch der Polizei. Sie ist eine stehende bewaffnete Truppe zu meiner ausschließlichen Verfügung. Im Kriegsfalle ist sie im Rahmen des Heeres eingesetzt und untersteht dem Oberkommando der Wehrmacht oder im Bedarfsfalle meinen Weisungen."
Die Allgemeine SS war dagegen ein privater Verein, der durch Mitgliedsbeiträge der Parteimitglieder und der SS-Mitglieder finanziert wurde.
Die berüchtigten Totenkopf-Verbände waren dagegen "eine stehende bewaffnete Truppe der SS zur Lösung von Sonderaufgaben polizeilicher Natur, die zu stellen ich mir von Fall zu Fall vorbehalte. Es dürfen nur Freiwillige aufgenommen werden, die ihrer Wehrpflicht grundsätzlich in der Wehrmacht genügt haben” (Hitler), waren also Teil der Allgemeinen SS. Die Totenkopfverbänder wurden aus dem Polizeietat bezahlt.
Ab 1939 wurde die SS-Verfügungstruppe zunächst informell, später auch formell als Waffen-SS bezeichnet.
Mit Kriegsbeginn wurde auch aus den Totenkopfverbänden eine eigene Fronttruppe gebildet, die SS-Panzerdivision "Totenkopf". 1941/42 wurden die Totenkopfverbände formell aufgelöst und die Division "Totenkopf" wurde formell Teil der Waffen-SS. Auch die berüchtigten, in den KZs dienenden Totenkopfverbände erhielten Soldbücher der Division "Totenkopf" und deren Uniformen, ihnen war es jeodch verboten, dazu deren Ärmelstreif "Totenkopf" zu tragen.
Der Aufbau der Gliederungen in der Nazi-Zeit war kompliziert, wurde schon damals nur von wenigen durchschaut, und heute führt das zu undifferenzierten Diskussionen, die vielfach neben der Sache liegen.
Wenn man also über Günther Grass diskutiert, sollten man von einem Angehörigen der Waffen-SS sprechen, wie man auch von einem Angehörigen einer anderen Teilstreitkraft sprechen würde und den Begriff "Mitgliedschaft" unbedingt vermeiden.
Niemand würde auf die Idee kommen zu sagen, jemand sei ein "Mitglied der Kriegmarine" oder "Mitglied einer Panzerdivision" gewesen.
Durch die Verwendung des Begriffs "Mitgliedschaft" wird eine Assoziation zu der "Mitgliedschaft" in der Allgemeinen SS, einer Parteigliederung, geschaffen, die unzulässig ist und völlig am Sachverhalt vorbeigeht.
Die Waffen-SS war Teil der bewaffneten Macht des Reiches, sozusagen ein vierter Wehrmachtsteil.
Als Hitler die Allgemeine Wehrpflicht wieder einführte, kündigte er das international wie folgt an: "Die Deutsche Wehrmacht umfasst 36 Divisionen, darunter 1 Division SS-Verfügungstruppe." Damit war sie international zum Teil der Bewaffneten Macht erklärt.
Zur organisatorischen Einordnung der Verfügungstruppe verfügte er 1938:"Die SS-Verfügungstruppe ist weder ein Teil der Wehrmacht noch der Polizei. Sie ist eine stehende bewaffnete Truppe zu meiner ausschließlichen Verfügung. Im Kriegsfalle ist sie im Rahmen des Heeres eingesetzt und untersteht dem Oberkommando der Wehrmacht oder im Bedarfsfalle meinen Weisungen."
Die Allgemeine SS war dagegen ein privater Verein, der durch Mitgliedsbeiträge der Parteimitglieder und der SS-Mitglieder finanziert wurde.
Die berüchtigten Totenkopf-Verbände waren dagegen "eine stehende bewaffnete Truppe der SS zur Lösung von Sonderaufgaben polizeilicher Natur, die zu stellen ich mir von Fall zu Fall vorbehalte. Es dürfen nur Freiwillige aufgenommen werden, die ihrer Wehrpflicht grundsätzlich in der Wehrmacht genügt haben” (Hitler), waren also Teil der Allgemeinen SS. Die Totenkopfverbänder wurden aus dem Polizeietat bezahlt.
Ab 1939 wurde die SS-Verfügungstruppe zunächst informell, später auch formell als Waffen-SS bezeichnet.
Mit Kriegsbeginn wurde auch aus den Totenkopfverbänden eine eigene Fronttruppe gebildet, die SS-Panzerdivision "Totenkopf". 1941/42 wurden die Totenkopfverbände formell aufgelöst und die Division "Totenkopf" wurde formell Teil der Waffen-SS. Auch die berüchtigten, in den KZs dienenden Totenkopfverbände erhielten Soldbücher der Division "Totenkopf" und deren Uniformen, ihnen war es jeodch verboten, dazu deren Ärmelstreif "Totenkopf" zu tragen.
Der Aufbau der Gliederungen in der Nazi-Zeit war kompliziert, wurde schon damals nur von wenigen durchschaut, und heute führt das zu undifferenzierten Diskussionen, die vielfach neben der Sache liegen.
Wenn man also über Günther Grass diskutiert, sollten man von einem Angehörigen der Waffen-SS sprechen, wie man auch von einem Angehörigen einer anderen Teilstreitkraft sprechen würde und den Begriff "Mitgliedschaft" unbedingt vermeiden.