die "wahre"christliche Kirche

so, zwei Begriffe des Themas sind zu definieren
Klerus, welcher Glaubensgemeinschaft und wann? Wer gehört dazu?
Freiheit, wovon und wozu?
Feudalismus, was ist das?
Da eigentlich alle Menschen des Mittelalters in das Lehnswesen eingebunden waren, auch die Angehörigen des Klerus, kann man den Klerus schon als "Diener des Feudalismus" bezeichnen, auch der Kaiser selbst war ja ein Diener des Feudalismus.

Wegbereiter der "Freiheit" war der Klerus ebenfalls, da er sich oft gegen die Abhängigkeit von der weltlichen Herrschaft zu wehren versucht hat und am Ende die Trennung von Staat und Kirche übrig blieb.

Der Klerus entstammte zum großen Teil dem Adel und war von daher diesem verwandtschaftlich verbunden. Somit sind die Fragen 1 und 3 wohl geklärt. denn Blut war auch damals dicker als Wasser.

zu 2
Die Katholische Kirche ist sicher nicht dafür verantwortlich, das das einfache Volk beim Kampf ums täglich Brot über so wichtige Dinge wie z.B. diesen Thread nicht nachdenkt. Vom Philosophieren, diskutieren oder Beten ist noch keiner satt geworden und so ist das "einfache Volk" eben immer "Sklave seiner Arbeit".
Der Künstler und Schöngeist sieht in den Mohnblumen im Weizenfeld die wunderbaren Farben, der Bauer das Unkraut und die Minderung seines Ertrages, ja die Teilweise Vernichtung seiner Arbeit.

Wer da jetzt nachdenkt und wer Gedankenlos ist, der thumbe Bauer oder der Gebildete ? Der Bauer hat jedenfalls genug Phantasie, um sich auszumalen, was er zur Mühle verkaufen kann und was es nach der Ernte zu essen gibt (oder nicht)

Als Bildungsträger war die katholische Kirche sicher mit an der Entstehung der Aufklärung beteiligt, sorgte sie doch durch die Klosterschulen für die Verbreitung des Lesens und der Schrift.

Und das die Menschen im Feudalismus nicht gedacht hätten, naja, ist eine starke Behauptung und das von der "Gerechtigkeit der Welt" nicht überzeugt waren, nun, es gab genug Aufstände etc, die das zeigen.

Das sie diese Diskussion und die Fragen als "unnütz" und "nur für brotlose Künstler " bezeichnet hätten, nun, darüber ist eine Diskusssion überflüssig
 
Als Bildungsträger war die katholische Kirche sicher mit an der Entstehung der Aufklärung beteiligt, sorgte sie doch durch die Klosterschulen für die Verbreitung des Lesens und der Schrift.

Klosterschulen kamen eigentlich erst ziemlich spät, meines Wissens hauptsächlich erst nach der Reformation. Um die Jahrtausendwende waren zwar oft Kinder unter den Zöglingen, das war aber Oblation (meistens behinderte Kinder adliger Familien, manchmal auch "überzählige")

Was die Katholische Kirche um die Jahrtausendwende aber auf jeden Fall war, sie war Wegbereiter und dies nicht nur in Glaubens- und Wissensfragen, sondern im wörtlichen Sinne. Sehr viele Siedlungsgründungen im Hochmittelalter gehen auf die Rodungsarbeiten und Urbarmachung durch Mönche zurück. Die Menschen siedelten auch anscheinend gerne im Umfeld eines Klosters. Denn das versprach nicht nur Seelsorge sondern Schutz, Arbeit, Absatz für die eigenen Produkte, medizinische Versorgung, etc.
Der Bauer mag seinen Lehnsherren genauso wie die Mönche oft als Last empfunden haben, aber in gewissem Sinne war er von beiden abhängig und wird dies auch gewusst haben.
 
Allmählich glaube ich, das mit der Seminararbeit ist Schwindel. Denn Nicolais I. Antwortet auf keine der Rückfragen.

Das mit der Bevorzugung des Adels hatte auch Gründe im damaligen Menschenbild:

Als Hildegard von Bingen gefragt wurde, warum nur Adlige bei ihr Nonnen werden durften, antwortete sie, dass nur die edelsten des Menschengeschlechts Gott dargebracht werden dürften.

Sie war noch der Überzeugung, dass ein (religiös lebender) Adliger edler sei, als ein Nichtadliger. Und lange Zeit konnten nur Adlige als richtige Ordensleute in den Orden eintreten. Nichtadlige waren nur Laienbrüder, die die niederen Arbeiten zu verrichten hatten.
 
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