Die Zulu

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ursi

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Im 19. Jahrhundert werden die Zulu in KwaZulu/Natal/ östliches Südafrika zu einem Machtfaktor. Der Aufstieg beginnt mit der legendären Figur Shaka.

Shaka

Shaka wird um 1785 als Häuptlingssohn geboren. Seine Mutter gehörte dem eLangeni-Stamm an, sein Vater war der Häuptling der (damals noch sehr kleinen) Zulu/Ifenilenja. Es ist während seiner Kindheit für ihn prägend, dass die Ehe scheitert und seine Mutter als auch er zwar toleriert werden, aber auch Außenseiter sind. Er wird später nur die Stämme und Personen verschonen, die ihn während seiner Kindheit "anständig" behandelt haben.

Anfang 20 beginnt er seine Karriere als Krieger bei den Mtetwas, erwirbt sich Meriten und steigt rasch in der Hierarchie auf. Shaka führt den iKlwa, einen Kurzspeer, ein, womit er anderen Stämmen militärisch überlegen ist. Er wird vom Mtetwa-König Dingiswayo gefördert und als künftiger Zulu-König (die Zulu wurden von den Mtetwa besiegt) aufgebaut. Als sein Vater Sezangakona stirbt, beginnt Shakas Ära als König der Zulu. Durch eine, für die damalige Zeit, sehr fortschrittliche Kriegsführung und Strategie, darunter ganz neue Schlachtstretgien, gelingt es Shaka einen um den anderen Stamm zu unterwerfen. Er fordert totale Hingabe und Unterwerfung. In Shakas Feldzügen gibt es nur Vernichtung oder Unterwerfung (Assimilation)

Nach dem Tod Dingiswayos gelingt es ihm, nahezu alle Stämme der Region zu unterwerfen. Damit begründet er einen Staat der Krieger, dessen Mythos selbst bis heute nicht ganz erloschen ist. Die Kriegerkaste bildet das Rückgrat des Staats und Shaka führt eine Art "allgemeine Wehrpflicht" ein (die Krieger dürfen erst nach dem Austritt aus der Kriegerklasse heiraten). Shaka ist nun König des mächtigsten Staates des südlichen Afrika. Mit Gewalt und kaum vorstellbarer Grausamkeit bringt er weite Teile Südafrikas unter seine Kontrolle.

Shaka war immer eng mit seiner Mutter verbunden. Nach ihrem Tod ordnet er Hinrichtungen an, die etwa 7000 Menschen das Leben kosten. Weiter soll sein Volk fasten. Erst als ein großer Teil dem Hungertod nahe ist, bricht er dies ab.

Er wird 1828 von seinem Halbbruder Dingaan ermordet, der gleichzeitig sein Nachfolger wird. Dieser allerdings kann das Reich nicht annähernd zusammenhalten wie es Shaka getan hatte. Teile spalten sich ab und in der Nachbarschaft entstehen aus der Abwehr gegen die Zulus heraus ebenso mächtige Staaten (Sotho, Ndebele)



Die Zulu jedoch haben ihren Mythos gefunden und wehren sich in der Folgezeit in heftigen Kämpfen gegen die Buren und die Engländer. Sehr bekannt ist die Schlacht am Bloed Rivier/Blood River, in der die Buren dank überlegener Waffen eine Zuluarmee regelrecht vernichteten. Dies war eine Racheaktion der Buren, nachdem die Zulu kurz zuvor ihren Anführer Piet Retief umgebracht hatten.

Es kommt auch zum Konflikt mit den Briten. Dies gipfelt in der Schlacht von Isandlwana, in der 1500 Briten von den Zulu überrannt werden. Nun zieht auch das Königshaus gegen die Zulu und schlägt diese in einer Schlacht endgültig und löst das Königreich auf.

Mit der Entstehung Südafrikas lebt der Stolz der Zulu wieder auf. Nach dem Ende der Apartheid formiert sich mit der Inkatha Freedom Party (IFP) eine ernstzunehmende (mehr oder weniger Zulu) politische Partei. Der jetzige König Goodwill Zwelithini und IFP-Führer Mangosutho Buthelezi erreichen einen Autonomiestatus für KwaZulu.

by Leopold Bloom
 
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