Drittes Makkabäerbuch

C

Carlo

Gast
Guten Morgen, werte Forumsgemeinde!

Ich hätte da eine Frage, die ihr mir vielleicht beantworten könnt. Im Netz habe ich nichts befriedigendes dazu finden können.

Warum ist beim Neuen Testament der orthodoxen Christen das dritte Makkabäerbuch enthalten und bei den Westkrichen nicht ?
Auf welche Ereignisse und geistigen Strömungen jener Zeit lässt sich dies zurückführen ?

Dank im voraus,
Carlo
 
Danke für das Feedback. Werde mich mal einlesen.

Gruss
Carlo

P.S. Natürlich ist das Alte Testament gemeint, nicht das NT wie eingangs geschrieben.
 
Warum ist beim Neuen Testament der orthodoxen Christen das dritte Makkabäerbuch enthalten und bei den Westkrichen nicht?

Nicht ganz unbedeutender Irrtum: Die Makkabäerbücher sind nirgends im Kanon des Neuen Testaments enthalten, vielmehr gehören sie in den Kanon des Alten Testaments.

Das dritte Makkabäerbuch hat aus der Septuaginta Eingang in den orthodoxen Kanon gefunden, ist jedoch nicht in allen orthodoxen Kirche im Kanon des AT enthalten. In Anlehnung an die reformatorischen Kirchen wurden auch die beiden ersten Makkabäerbücher aus dem Kanon der russisch-orthodoxen Kirche genommen.
Luthers Übersetzung des Alten Testaments liegt der hebräische Tanach zugrunde, in den die Makkabäerbücher nicht aufgenommen worden sind. Deswegen zählen die beiden ersten Makkabäerbücher bei den Protestanten zu den Apokryphen und sind damit nicht im alttestamentlichen Kanon enthalten, im Gegensatz zur katholischen Kirche, bei der die beiden ersten Makkabäerbücher, die in die Vulgata Eingang gefunden haben, als deuterokanonische Bücher im alttestamentlichen Kanon ihren Platz behalten haben.

Eine verbindliche Festlegung des alttestamentlichen Kanons, wie sie für die katholische Kirche beim Konzil von Trient erfolgte (Vulgata!), gibt es in den orthodoxen Kirchen bis heute nicht.

Zum Kanon des Alten Testaments

PS: Als ich diesen Beitrag schrieb, habe ich die Korrektur bezüglich Neuem bzw. Altem Testament noch nicht gesehen. Sorry.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die beiden Links von El Quijote und Helma beantworten die meisten Fragen.

Nicht nur die Wege des Herrn, auch die der Kanonisierung der Schriften sind (beinahe) unerforschlich. Makkabäer 1 und 2 wurden schon 393 in Hippo kanonisiert, der Rest "fiel durch".
Jener Rest ist ein zweifacher: Es gibt auch noch ein viertes M.-Buch, das den Pseudoepigraphen zugeordnet ist.
Bin kein Fachmann, nur Leser - gucke: Reicke, Rost (Hrsg.), Biblisch-historisches Handwörterbuch, Göttingen: V&R, 1964, Band 2, Sp. 1126-1129.
 
Zurück
Oben