ehemaliges Jugoslawien

Wenn dies jetzt nicht ironisch gemeint war, dann darf ich den Hinweis geben, dass die dalmatische Varietät der Romania seit dem 19. Jhdt. als ausgestorben gilt.
Nein, ich dachte da auch an Italiener. Italien war in Dalmatien bis 1918 offenbar Amtssprache.
Interessant ist hier, dass es nach den Weltkriegen zu großen Abwanderungen nach Italien kam. Wahrscheinlich erlitten sie das gleiche Schicksal wie die Donauschwaben. Creel weiß, dass sicherlich mit seinen original balkanesischen Theorien zu begründen.

Die Zahl der Italiener und Deutschen in Dalmatien war offenbar doch eher gering.
Die Bevölkerung Dalmatiens betrug im Jahr 1869 458.611 Personen, im Jahr 1880 476.101 Personen. Im Jahr 1900 hatte das Königreich Dalmatien bei einer Fläche von 12.835 km² insgesamt 610.000 Einwohner. Hiervon waren 565.000 Slawen (Kroaten und Serben), 15.000 Italiener und 2.300 Deutsche. Etwa 100.000 Menschen (ca. 16,5 Prozent) waren orthodoxen Glaubensbekenntnisses, über 83 Prozent der Bewohner waren römisch-katholisch.
Königreich Dalmatien ? Wikipedia
 
Caro1: Es mag ja sein, dass Tito versuchte einen gewissen Ausgleich zu schaffen, aber ich kann die nicht mehr sagen, als mir ehemalige Deutsch-Kroaten erzählten, die nicht sofort nach dem zweiten Weltkrieg, sondern eben aufgrund der kommunistischen Diktatur wieder aussiedelten, wobei das nun auch wieder deutschstämmige waren, die man enteignet hatte und deren Grund und Boden dann Serben zugedacht wurde. Wohlbemerkt wurden Serben bewusst in diesen Gebieten angesiedelt und auch mit entsprechenden Ämtern versorgt. Eine Entschädigung haben die Betroffenen nie enthalten, im Gegensatz zu denen, die man als "Kriegsopfer" bezeichnet. Obwohl nein, auch die müssen oft ungerechterweise um ihr Recht kämpfen.
Das ist leider wahr.
Der Großteil trifft auf die Wojwodina zu, oder meinst du eh die Wojwodina?
Die, die es geschafft haben, hatten ja noch Glück, weit über 100000 Volksdeutsche wurden ermordet.
Donauschwaben ? Wikipedia
Unter Milovan Djilas wurde eine Kommission eingesetzt, um die Höfe "verdienten Partisanen" zuzuteilen, wobei Serben dann großteils die Höfe besiedeln sollten, doch Andrija Hebrang, Kroatiens KP-Führer torpedierte den Plan, so dass der Großteil der ehemals deutschen Besitzungen an kroatische Partisanen und Schokzen ging.
Schokzen:?okci ? Wikipedia
Ich kann dir nicht ganz zustimmen.
Hebrang:Andrija Hebrang ? Wikipedia

Creel:dir gehts aber gut oder?
Kommt immer auf die Umstände an.
Manchmal gehts mir gut, manchmal nicht, so gehts uns doch allen.

abwertend? verletzend? hmm...nein das andere wort das du benutzt trifft es gut. ja ich verachte sie. wie soll man ein volk das nach den beiden weltkriegen völkermord betreibt nicht verurteilen und verachten? vor allem wenn sie sich zuerst noch damit brüsten und später sich dann selbst als opfer darstellen wollen.
Das heißt, dass alles was im zweiten Weltkrieg passiert ist, egal ist.
Das heißt für dich zählen nur die Verbrechen der Neunziger, wobei nur die serbischen, wohlgemerkt?
Sei doch ein bisschen vorsichtiger, im zweiten Weltkrieg sind auch um die 200000 Kroaten gestorben, und 130000 Bosniaken.
Du hast echt eine Meinung, die entspricht jener eines Jugendlichen der von den Eltern mit Mist zugepumpt wurde, damit er ein spezielles Volk nicht mag.

Noch was, wenn du sie verachtest, kann aber dieser folgende Satz nicht stimmen:
doch genau das tust. siehe oben. eine klare linie, anderst kann man nicht verfahren. und nein ich wünsche ihnen gar nichts, sie sind mir recht egal.
Stimmts oder hab ich recht?

du hast recht...blühende landschaften und die menschen sind einfach zu blind es zu sehen :scheinheilig:
Es gab auch eine Zeit im ehemaligen Jugoslawien, wo die Landschaften durchaus blühten.
Und blind für etwas bis eigentlich nur du hier.

creel:- ein "bisschen dreck" stellst du in relation mit diesen dingen Oo
- das was du tust ist verteidigen, jemand der argumente für eine solche sache sucht der tut diest automatisch.
ich distanziere mich komplett von den ustasas. und wenn es nach mir geht sollen sie alle öffentlich aufgehängt werden...
du hingegen stellst dich hin aber hier aber da aber so. da gibts kein aber
Bei dir wiederhole ich mich mittlerweile gerne:
Ich will nur nicht, dass jemand glaubt, nur die Serben hätten Verbrechen begangen, du darfst nicht vergessen, dass du der erste in unserer illustren Runde warst, der mit den ganzen Kriegsverbrechen anfing, obwohl wir von was anderem redeten.
Ich will einfach nicht, dass du Recht hast, mit deiner "weißes Kaninchen/schwarzes Kaninchen" - These.
Du brauchst dich auch vor nichts zu distanzieren, wenn du keine unschuldigen Menschen umgebracht hast, und egal wo auf der Welt, die Nachkommen können auch nichts für die Fehler ihrer Ahnen.
Dieses "aber hier aber da aber so" nennt sich auch "differenzierte Sicht", alles ein wenig hinterfragen und nicht glauben dass alles ganz fix ist, die subjektive Meinung ein bisschen zurückstellen und durchaus das Gesamtbild betrachten, obwohl ich ja ganz scharf schreibe, heißt das nicht, dass ich eine Meinung vertrete.
Bei mir gibt es durchaus ein "Aber".

- und ich bleibe dabei ihnen die kollektivschuld zu geben. das ein kroate den schäferhund eines serben im jahre 1247 vergiftet hat ist kein argument für völkermord gegen ende des 20. jahrhunderts
Wenn du in den toten Serben von 1945 Schäferhunde von 1247 siehst, aber gleichzeitig vom Völkermord in den Neunzigern sprichst, hast du eindeutig keine objektive Meinung.
Ich hoffe nur, dass du hier nicht mit Absicht Serben mit Hunden gleichstellst, so etwas traue ich dir ja doch nicht zu.

fakten sind aber fakten.
Das ehemalige Jugoslawien ist ein heißes und kontroverses Thema, wie man sieht, von Fakten kann man hier nur im Bezug auf Zahlen und auf Bücher sprechen, was du aber nicht tust.
Du hast bis jetzt nichts zitiert, was deiner Theorie entsprechen würde, dass die Serben ein Volk von Antichristen sind.
Vielleicht sollte sich aber jeder zur Vorsicht ein Kruzifix besorgen...

was er mit radic zu tun hat? er war zu dem zeitpunkt der führer des kroatischen volkes (ist vll übertrieben, aber er wäre der nächste präsident gewesen...eine ehre die ihm ungerechtfertigerweise nicht zuteil wurde) und ist nach belgrad gereist. ich hätte zu diesem zeitpunkt im hinblick auf die geschichte angst um mein leben gehabt...du vll nicht...ich schon
Da muss ja Tudjman eine enorme Angst gehabt haben, als er die Zerteilung Bosniens während des Krieges mit Milosevic in Belgrad besprach, sehr große Angst!
Mesic wäre der nächste Präsident geworden, und zwar der nächste jugoslawische Präsident.

als ob der gute mann noch viel zu sagen gehabt hätte. ein 70 jährige der die zeichen der zeit verkennt und versucht etwas zu kitten das zu kitten unmöglich war Heute 08:56
24.5.1991 - Zusage Frankreichs an Premier Markovic zu innerjugoslawischen Reformen
30.5.1991 - EG-Vertreter Santer und Delors sagen Markovic einen Kredit von vier Milliarden Dollar zu
20.06.1991 - Transitabkommen mit Jugoslawien, Gewährung eines Darlehens an Markovic in Höhe von einer Milliarde Dollar
21.06.1991 - US-Außenminister Baker besucht Markovic, er verspricht Hilfe und die Nichtanerkennung Sloweniens, falls dieses sich voreilig für unabhängig erklärt, zweit Tage später kamen dieselben Versprechen von 12 EG-Staaten.
Tudjman und Milosevic arbeiteten die ganze Zeit daran, Markovic abzusägen.
Ante Markovic war Kroate und schickte durch ein Dekret bedingt, zum Grenzschutz Jugoslawiens die JNA, in Einklang mit der Verfassung, wobei die Soldaten zum großen Teil aus Montengro aber vor allem Mazedonien stammten, während kroatische und slowenische Soldaten in Makedonien ihren Dienst fristen mussten, wenn sie nicht schon vorher desertiert hatten.
Kommandierender General der 5.Armee war Konrad Kolsek, ein Slowene.
Wie passt das denn in dein verstörendes Großserbien-Weltbild?
Kolsek und Janez Jansa haben sich diese Tage mehrmals telefonisch verständigt und auf slowenisch - beschimpft!
Die Kolonnen der JNA wurden ohne Nachschub, Verpflegung usw, an die Grenzen geschickt, wo sie von der Territorialverteidigung unterstützt werden sollten, weil sie ja nur dem Grenzschutz dienten.
Sie wurden aber von der TV angegriffen.
Zu dieser Zeit wusste keiner mehr, wer trinkt und wer zahlt, das war eine Katastrophe!
Wer sich ein Bild machen will, soll Aufnahmen dieser Zeit ansehen.
Die Soldaten haben meistens geweint und waren verstört, einige wurden gedemütigt, nackt ausgezogen, ein Farce.
Alles andere als ein "serbischer Angriffskrieg", wie er heute dargestellt wird.
Vor allem weil nicht einmal ansatzweise so viele Serben involviert waren wie angenommen.
Auf der anderen Seite gab es Serben, die sehr wohl für ein unabhängiges Slowenien ohne wenn und aber waren, dass war ein Wirrwarr an Interessen und Emotionen, typisch balkanisch.
Und Tudjman glaubte, dies genauso ohne Verhandlungen oder dergleichen, mit einem Referendum welches nur Kroaten miteinbezog (wobei laut YU-Verfassung dann ein bundesweites Referendum auch hätte erfolgen sollen, aber das war wie gesagt nicht so genau zu nehmen, zu dieser Zeit;)) durchzuziehen.

na dann ists ja gut....was solls passiert eben :scheinheilig:

soll ich in der form ebenfalls antworten? ich versuchs mal und zitiere seselj "montenegriner sind kleine serben"
Du wusstest nur vom Tod Radics, ich habe noch andere Infos geliefert.
Außerdem, hast du gewusst, dass Racic (nicht Radic, aufpassen) auch noch drei andere Abgeordnete erschoss, von denen zwei starben?
Das war ein Amoklauf.
Du hast das aber wieder so dargestellt, als dass diese Personen nur erschossen wurden, weil sie mehr Rechte für die Kroaten wollten.
Politische Attentate kann man wohl unauffälliger machen, als mitten im Parlament.

Du siehst das in diesem "du mir ein weißes - ich dir ein schwarzes"-Schema, ich habe geantwortet, weil du etwas zusammenhanglos im Raum stehen lässt, nur um aufzuzeigen, wie schlimm die einen sind, ohne die Hintergründe zu benennen, weil du offensichtlich wenig mit Hintergrundwissen am Hut hast.
Wieso hetzt du eigentlich nicht auch ein bisschen gegen Montengriner?
Ich meine, ja, sie sind in gewisserlei Hinsicht auch nur Serben, aber jetzt haben sie einen eigenen Staat und gegen den könntest du durchaus auch ein bisschen herziehen, immerhin waren die größten Tschetnikbewegungen (Ravna Gora) dort aktiv, da ist durchaus was drin, sag ich mal spontan.

eine kranke denkweise? du liest nicht was ich schreibe. ich werte hier gar ncihts. ich sage nur das man immer mit einer gegenreaktion zu rechnen hat und gebe dir noch 2 bsp dafür. hab ich etwas verglichen? nein!
Da ich finde, dass Srebrenica keine Gegenreaktion ist, finde ich auch das der ultraklerikale NDH-Staat kein reactio war.
Wenn Frauen und Mädchen mit Messern von hinten die Brüste durchstochen werden, kann das keine normale Reaktion auf einen Staat sein, in dem man nicht leben wollte.

so und jetzt sieht man noch das es macek war der das ausgehandelt hat. und wenn einer bescheid wusste dann wars ja wohl er. er war der mann der nazis auf dem balkan. zumindest hätte er es werden sollen. aber er hat eben auf diesen sporazum gesetzt udn gehofft er kommt damit durch.
das ganze hat die italiener und die deutschen leider nur noch weniger interessiert und haben pavelic installiert.
Wie soll ich es sagen, die Deutschen und Italiener waren Vermittler in diesem Vertrag und hätte es nicht den Putsch von Serben gegen die prodeutsche jugoslawische Regierung gegeben, wäre auch ein NDH nicht entstanden.
Wobei die Deutschen Macek präferierten, weil sie wussten, wie radikal die Ustascha sind.
Und Nein, er war nicht der Mann der Nazis.

aber damit du es siehst mal etwas "ausführlicher":

also radic kommt nach belgrad und wird erschossen. so jetzt mus man wissen das radic die absolute führungsperson des damaligen kroatiens war. und gleichzeitig wird der damalige staat in eine diktatur umgewandelt.
Das ist für dich ausführlich.
Radic kommt nach Belgrad und wird erschossen, das nenne ich nicht gerade ausführlich.
Oben habe ich schon mehr dazu geschrieben.

das ganze hat die italiener und die deutschen leider nur noch weniger interessiert und haben pavelic installiert.
Mir kommt es immer vor, dass du den kroatischen Anteil der Schuld des Verbrechens der Ustascha relativieren willst, indem du die Deutschen für die Installation Pavelics und damit indirekt für die Verbrechen des NDH als Hauptschuldigen darstellen willst.

mich erinnert das ein wenig an die doku´s ber hitlers letzte tage. sie knallen über ihm berlin in grund und boden und er verschiebt imaginäre truppen auf der landkarte und macht pläne über germania....
Deine Vergleiche werden immer fantastischer.
Ich habe Angst, dass du irgendwann den Hereroaufstand mit der Kubakrise in Verbindung bringst.

du wirst das wieder als verteidigen der ustasas werten ich weiss. aber das tue ich nicht. ich sage nur wie es ist bzw war
Vielleicht unterstelle ich dir zu viel, wobei ich dich nicht als NDH-Befürworter oder etwas Ähnliches darstellen will.
Aber du sagst halt nicht genau, wie und warum es war, sondern schustert ein Bild zusammen, welches nur dazu dient die eine Seite fertig zu machen und das ist nicht in Ordnung.
Du hast ja offen deklariert, dass du Serben die Schuld an allem gibst und sie hasst, ist ja nicht unbedingt glaubwürdig, so eine einseitige Position.
 
Erstmal danke für deine Stellungnahme @Scarlett
Sieh es mir bitte nach, wenn ich über die Geschichte der verschiedenen jugoslawischen Regionen und Gruppen wenig weiß, daher stelle ich vielleicht eine naive Frage:

Du brauchst Dich nicht entschuldigen. Die Geschichte des Balkans ist zugebenermaßen äußerst komplex, was sie in meinen Augen auch so reizvoll macht. Wenn ich etwas nicht verständlich gemacht habe, einfach nachfragen, ich werde mich bemühen, es einfacher zu erklären.

Was war denn das ehemalige Jugoslawien für ein Staat?
In erster Linie ein aus der breiten antifaschistischen Widerstandsfront der Partisanen hervorgegangener Staat, der sich mühte die Interessen der einzelnen Völker zu vereinigen. Man kann nun einwenden, es wäre vergleichbar mit (zb) der BRD, da hier ja auch die Interessen der Länder mit denen des Bundes zu vereinbaren sind und waren. Jedoch hatte die SFRJ (Soz. Föderat. Repub. Jugosl) mit einer historischen und vor allem schweren
Hypothek zu kämpfen: ein vereintes Südslawien, so die Übersetzung, gab es in Gestalt des Königreiches Jugoslawien ja schon einmal (1918-41). Nur endete dies nicht zuletzt aufgrund der hegemonialen Stellung der Serben in diesem Staat, einer ökonom. schwierigen Lage und ständigen polit. Konflikten zw. (vor allem) Serben und Kroaten in einer tiefen Krise der Monarchie - die bereits vor dem deutschen Angriff eingetreten war.

Das neue sozialist Jugoslawien versuchte nun, nach den hochtraumatischen Erfahrungen des 1 Jugoslaw und des 2 Weltkrieges, mit einem als Föderation und auf die Gleichberechtigung aller in ihr lebenden Völker gleichermassen einen Gegenentwurf zu schaffen. Die Monarchie war dabei stets ein negativer Referenzpunkt, der dazu diente, zu verdeutlichen, wieviel besser die SFRJ war. Das gehört zu den Gründungsmythen des Landes und ist deshalb wichtig. ;)

Gab es denn kein jugoslawisches Nationalgefühl?
Tito sagte einmal selbst leidvoll, er sei der einzige Jugoslawe in der SFRJ. Das "Nationalgefühl" der Jugoslawen war viel stärker auf die Ausnahmestellung des Landes (zwischen OST und West) und einem relativen Wohlstand, also einer sozialen Komponente, zurückzuführen, als nun auf das Jugoslawentum als ethnischer Kategorie. Denn die eigentlichen ethnischen Identitäten blieben fortwährend bestehen - das ist sehr wichtig für das Verständnis dieser Region. Und es erklärt auch, weshalb gerade die Wirtschaftkrise in den 80gern zu einem rapiden Zusammenbruch nicht nur des Bundesstaates, sondern auch

Als ethnische Kategorie, als gewissermaßen Übernation (wie eingemeinsames Dach), scheiterte das Projekt des Jugoslawentums schon in den 60ger / 70ger Jahren. Deshalb auch das leicht bittere Tito-Zitat.

Deinen Äußerungen entnehme ich ein differenziertes, teilweise kritisches Bild der Bürger zum ehem. Jugoslawien.
Lag das am politischen System? MW war J. verglichen mit anderen Ostblockländern doch recht offen und freizügig.
Aber nur im Vergleich und nur wenn man die stalinistischen Ursprünge der KPJ nicht berücksichtigt, die in den ersten Jahren in offenem Terror gegen ünerwünschte Personengruppen mündeten.
Das liberale Jugoslawien entstand erst ab den 60gern und war in sich äußerst widersprüchlich. In den damaligen diskussionen der kommunisten untereinander läßt sich meines Erachtens eine große Unsicherheit feststellen - wie weit kann Liberalität und Demokratisierung gehen, ohne das kommunistische System zu 'gefährden'? Mit der Arbeiterselbstverwaltung hatte man ein ideologisches Konstrukt geschaffen, welches viel Beachtung gefunden hatte. Aber schuf auch ein unauflösliches Dillemma, denn die Folgerung aus ihm wäre eine weitreichende Demokratisierung gewesen, die das Fundament des kommun. System selbst - die Vorrangstellung der KPJ- in Frage gestellt hätte. Soweit wollte man denn nun nicht gehen. So also griff man zu einem seltsam anmutenden Argument - die jugoslawische Arbeiterklasse sei eigentlich noch zu jung, um sich selbst zu verwalten, deshalb übernahm das größzügigerweise die KPJ. So blieben auch die Pfründe der herrschenden kommun. Elite erhalten.
Jede Diskussion über eine weitere mögliche Entwicklung d Systems blieb im Morast der Ideologie stecken.

Offen und freizügig war es zu dem auch nur für die, die nicht in das Visier des Regimes gerieten..

Oder waren die Minderheitenprobleme und Religionsunterschiede gravierender, so daß die jugoslawische Identität bei den Bewohnern auch vor dem Krieg nicht überall verankert war?
Die jugoslawische Identität war immer ein fragiles Konstrukt, nicht zuletzt auch deshalb, weil hier etwa bei den Kroaten die Furcht herrschte, die eigene - kroatische - Identität könne durch die jugoslawische 'absorbiert' werden.

Wenn den Menschen in den Städten die religiösen, ethnischen und sonstigen Unterschiede nicht mehr so wichtig waren, wie wurden sie in den Bürgerkrieg hineingezogen?
Weil sowohl die jugoslawische Identität als auch der Bundesstaat als übergeordneter Faktor in den 80gern völlig zusammenbrachen. Das bedeutete nämlich, dass die "ursprünglichen" ethnischen Identitäten in den Vordergrund traten. Die Vorgänge in Serbien spielen dabei eine äußerst wichtige Rolle - denn '86 kam hier Slobodan Milosevic in sein polit. amt und verkörperte die nunmehr eintretende Symbiose von Kommunismus und regionalem Nationalismus.
Die Republiken traten immer stärker in einen "Wettkampf" - so gab es beispielsweise
Mit anderen Worten, es fehlte die äußere Klammer die das Land als Ganzes zusammenhielt - und die in den vergangenen Jahrzehnten immer von Tito personifiziert worden war.

So etwas geht natürlich nicht an den einzelnen Menschen vorbei und parallel zu den Ereignissen auf Bundesebene und Republiksebene besann man sich stärker auf die eigene nationale - und eben nicht jugoslawische - Identität. Für jeden verlief dieser Prozess anders und in unterschiedlicher Geschwindigkeit. Ich erinnere mich an die Worte meines Onkels, der '89 sagte - angesichts der immer aggressiveren Rhetorik aus der serbischen Nachbarrepublik - es werde in den 90ger Jahren defintiv zu einem Krieg kommen. Und ich erinnere mich deshalb so genau daran, weil das für mich ein absoluter Schock war. Weil ich die Zuspitzungen im politischen klima auch als Kind deutlich wahrnahm.
In den vglweise liberalen Städten nahm dies natürlich auch wahr und auch dort wollten es viele - zb im multiethnischen Sarajevo - nicht wahr haben.. bis es letztlich zu spät war.

Das kann ich gut verstehen, schließlich haben wir in Deutschland sehr lange gebraucht, dieses Mißtrauen gegen die eigene Elterngeneration zu überwinden, was hier mit der Frage verbunden war, wie diese sich während der Nazizeit verhalten haben.
Gut, den Vergleich hatte ich jetzt nicht unbedingt im Kopf, aber sei's drum ;) :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe versucht etwas mehr, über die Vergangenheit herauszufinden. Leider wird aber immer dort immer wieder auf heutige Terminologien zurückgegriffen. Das macht die Sache natürlich nicht einfach. Führt aber zu solch kuriosen Feststellungen, dass Slobodan Milosevic nach heutigen Maßstäben eigentlich Montenegriner war.:pfeif:

Mich verwirren vor allem die Verhältnisse in Habsburger Teil. Hier mal eine Karte: Bild:Austria-Hungary map.svg ? Wikipedia
Dort gibt es das Königreich Kroatien und Slawonien, Bosnien Herzegowina, des Herzogtum Krain und die österreichischen Küstenländer.
Auffallend ist hier, dass nach dem 1. Weltkrieg lediglich der Name Kroatien im neuen Staat angeführt wird, obwohl Dalmatien ebenfalls ein Königreich war.
Offenbar gab es aber kein Bedürfnis eine dalmatische Nation hervorzuheben, vielleicht wegen der hohen Anzahl romanischer also nichtslawischer Bewohner.

Rätselhaft ist mir, dass erst 1920 das serbisch-orthodoxe Patriachiat von Belgrad begründet wurde. In den zu Österreich-Ungarn gehörigen Gebieten gab es vorher also andere orthodoxe Kirchen. Galten diese orthodoxen Christen vorher überhaupt als Serben? Immerhin gibt es keinen serbischen Bezug ihrer Bistümer, deren Erzbischöfe teilweise in Rumänen und der Ukraine saßen, also keinen national-jugoslawischen Bezug hatten. Trotzdem nannte sich der kurzeitig unabhängige Staat der aus den Habsburger-Gebieten hervorging Staat der "Slowenen, Kroaten und Serben" bis er sich freiwillig mit dem Königreich Serbien zu eben jenem größeren Staat zusammenschloß. Also nannten sich die orthodoxen Christen am ganzen Balkan schon vorher Serben.
Wann aber die ethnischen Bezeichnung Serben und Kroaten mit den christlichen Konfessionen verbunden wurde, konnte ich leider nicht herausfinden.

Hm, hast Du bei deinen Recherchen bedacht, dass Kroatien ein dreieiniges Königreich war? Abweichende Tendenzen gab es in Dalamatien jedoch, einfach weil der Nationsprozeß im 19 Jh dort viel schwieriger war und mehrere Identifikationsmuster zur Verfügung standen.
Vlt sollte man auch bedenken, dass im 19 Jh die Führungselite in Dalmatien sich zunehmend von den Italienern abwandten und eher einer slawischen Orientierung wichen.
 
Kroaten war nicht das Königreich sondern eines von dreien. Daraus ergibt sich jetzt keine besondere Rolle des Königreiches Kroaten innerhalb des Königreiches Kroaten, Slawonien und Dalmatien.
Anfang des 20. Jahrhunderts scheint sich der Kroatenname auch auf Bewohner Dalmatiens und Sloweniens.
Die Bezeichnung Kroate scheint schon im 30jährigen als Sammelname für alle möglichen Balkanvölker des Habsburger Reiches gedient zu haben.
Eine begriffliche Gemengelage von Völkern und militärischen Einheiten ist ja nicht unüblich. So etwa Husaren, Kosaken...
 
Pierers Univeral-Lexikon von 1847 bestätigt meine Vermutung.
Offenbar sprach man im 19. Jahrhundert noch nicht von Kroaten, wenn man die Bewohner Dalmatiens meinte!
http://www.zeno.org/Pierer-1857/A/Slawen
Slawen, die im Allgemeinen Dalmater, aber auch Morlakken im Norden, im Süden Ragusaner u. Bocchesen heißen sonst noch Italiener, Albanesen u. einige Juden; der Dalmatter[654] ist stark, groß u. regelmäßig gebaut, vonschwarzem od. http://www.zeno.org/Pierer-1857/A/Slawen
http://www.zeno.org/Pierer-1857/A/Slawen
Dalmatien [1] - Zeno.org
Die Slawen Dalmatien hießen also einst Dalmater, Morlakken, Ragusaner oder Bochesen. Südslawische Völkerschaften haben offenbar eine geringe Halbwertzeit.=)

Erstaunlich ist auch der Serben-Artikel aus Meyers Konversationslexikon von 1905:
Serben (v. serb. Srbi, Einzahl Srbin), südslawischer Volksstamm, aufs nächste verwandt mit den Kroaten und zusammen mit ihnen eigentlich nur ein Volk bildend, das außer den Bewohnern Serbiens und Kroatiens die Montenegriner, Herzegowinaer, Bosniaken, Dalmatiner, Slawonier und die S. in Niederungarn (letztere von den Magyaren »Ráczok«, Einzahl »Rácz«, von den Deutschen daselbst »Raizen« genannt) umfaßt. Der Hauptunterschied zwischen S. und Kroaten besteht, abgesehen von dialektischen Differenzen in der Sprache, in dem Religionsbekenntnis, indem erstere fast ausschließlich der griechischen, letztere der römisch-kathol. Kirche angehören.

Wir haben es also mit ein Vielzahl von Völkern und Stämmen zu tun. Die Tendenz nur von Serben und Kroaten im Sinne von Orthodoxen und Katholiken war bereits um 1900 vorhanden, kam aber erst im Lauf des 20. Jahrhunderts zur vollen Blüten.
Interessant ist auch die Idee die gemeinsame Sprache der Südslawen zurückgreifend auf die Antike als Illyrisch zu bezeichnen, ohne einem Volk dem Vorzug zu geben. So würden die Dalmatier, Slawonier usw nicht kroatisch oder serbisch, sondern illyrisch sprechen.
 
...haben offenbar eine geringe Halbwertzeit.=)

Lass mir die Kroaten und Serben, am Balkan ist es halt Tradition, alle paar Generationen ein neues Volk zu generieren, wieso auch nicht?
Die Franzosen essen Schnecken, die Deutschen machen gute Autos, Die Italiener und Spanier sind hervorragende Liebhaber, Die Österreicher fahren Ski, die Russen sind versoffen, und am Balkan gehört Nation-Building zu den wichtigsten Sportarten, was solls.
:ironie:, und zwar doppelt!
 
Pierers Univeral-Lexikon von 1847 bestätigt meine Vermutung.
Offenbar sprach man im 19. Jahrhundert noch nicht von Kroaten, wenn man die Bewohner Dalmatiens meinte!

Dalmatien [1] - Zeno.org
Die Slawen Dalmatien hießen also einst Dalmater, Morlakken, Ragusaner oder Bochesen. Südslawische Völkerschaften haben offenbar eine geringe Halbwertzeit.=)

Ragusa ist der italienische Name für Dubrovnik, Sherlock. :p

Erstaunlich ist auch der Serben-Artikel aus Meyers Konversationslexikon von 1905:


Wir haben es also mit ein Vielzahl von Völkern und Stämmen zu tun. Die Tendenz nur von Serben und Kroaten im Sinne von Orthodoxen und Katholiken war bereits um 1900 vorhanden, kam aber erst im Lauf des 20. Jahrhunderts zur vollen Blüten.
Interessant ist auch die Idee die gemeinsame Sprache der Südslawen zurückgreifend auf die Antike als Illyrisch zu bezeichnen, ohne einem Volk dem Vorzug zu geben. So würden die Dalmatier, Slawonier usw nicht kroatisch oder serbisch, sondern illyrisch sprechen.

Diese Tendenz gab es bereits ab der Mitte des 19. Jh, wahajl da sich die ersten entsprechenden politischen Bewegungen zu Wort melden. Man muß (!) auch dabei berücksichtigen, dass der Illyrismus mit seiner politischen Entsprechung einen nicht zu unterschätzenden politischen Gegner hatte, der auf dem rechten Rand des politischen Spektrums anzusiedeln ist.

Übrigeeeeeens, haben die Franzosen bei der Besetzung (nicht nur!) Dalmatiens diese Gebiete als "illyrische Provinzen" (ab 1809 bis zu den Napol. Kriegen) bezeichnet. Danach gab es ein Königreich Illyrien unter den Habsburgern..
 
Ja stimmt. Die Ragusen sind aus Ragusa, die Borlaachen aus der Bocche di Cattaro. Die Morlakken (Maurowalachen) dürften aber eigentlich nicht unter slawischen Dalmatiern eingeordnet werden. :grübel:

Eigentlich habe ich etwas zwar was ganz anderes gesucht, aber nun habe ich trotzdem diesen Leckerbissen gefunden. Einen Auszug aus der steirischen Reimchronik von Ottokar aus der Gral, wohl aus dem 13. oder 14. Jahrhundert. In heiteren Reimen werden hier einige Völker im Königreich Ungarn aufgezählt.

Zôkel und Walachen ...
Sirven unde Niugære,
Turken und Tâtrære,
Râzen, Pozzen und Krawâten,
ihr hêrschaft die herren hâten
z'Ungern von dem kunic rîch

Walachen, Kroaten, Türken und Tataren sind ja heute noch bekannt. Ich vermutete "Sirven" bedeuten Serben.
Die Râzen kennt der Brockhaus von 1911 noch als Raizen oder Razen. Es handelt sich um griechich-orthodoxe "Serben" im südlichen Ungarn, benannt nach der Stadt Rassa, heute Novi Pazar, aus der sie einst auswanderten.
"Zôkel", "Niugære" und "Pozzen" sind mir aber noch völlig rätselhaft. Vielleicht hat sich hier wieder einmal die geringe Halbwertzeit balkanesischer Nationalitäten gezeigt.=)
 
Ich habe hier mal versucht die Entwicklung der jugoslawischen Volksgruppen im 20. Jahrhundert zu skizzieren.
Grundlage sind die "offiziellen" Staatsvölker im Königreich und später in der Republik Jugoslawien und wie sich die entsprechenden Volksgruppen selbst dort einordnen. Den Blumentopf gewinnen natürlich die Goranen, eine bulgarisch-sprachige und islamische Volksgruppe im Kosovo, die sich bis zur Erfindung der "ethnischen Muslime" "Türke" als Nationalität angaben.
Leider fehlen noch einige slawische Völker: Šokci, Bunjewatzen, Russinen:D
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo alle miteinander!
Nach langjährigem passiven Lesens auf dieser tollen Seite, ist dies mein erster aktiver Beitrag.
Ich finde es überaus erschreckend, und in diesem Thread schimmert es auch wieder durch, wie von einigen versucht wird, die Verbrechen des Ustascha-Regimes zu relativieren bzw. auf eine ganz kleine Minderheit abzuschieben.

Wenn wir uns unsere eigene, deutsche Geschichte anschauen und darüber reflektieren, dann kommt uns dieses Muster doch sehr bekannt vor.

Letztendlich ist es unbedingt notwendig, dass in Kroatien ENDLICH eine Aufarbeitung des Ustascha-Regimes stattfindet, analog zu dem Prozess, welchen wir hier in Deutschland durchgemacht haben.

Aussagen und Relativierungen in diesem Thread bestätigen dies wieder einmal.
 
Ich habe hier mal versucht die Entwicklung der jugoslawischen Volksgruppen im 20. Jahrhundert zu skizzieren.
Grundlage sind die "offiziellen" Staatsvölker im Königreich und später in der Republik Jugoslawien und wie sich die entsprechenden Volksgruppen selbst dort einordnen. Den Blumentopf gewinnen natürlich die Goranen, eine bulgarisch-sprachige und islamische Volksgruppe im Kosovo, die sich bis zur Erfindung der "ethnischen Muslime" "Türke" als Nationalität angaben.
Leider fehlen noch einige slawische Völker: Šokci, Bunjewatzen, Russinen:D

Also, ein bißchen ernsthafter solltest Du das ganze schon betreiben. Erstens sind das keine jugoslawischen Volksgruppen und zweitens sind die Muslime als Ethnie nicht erfunden worden. Desweiteren solltest Du Dich genauer über die jeweiligen Nationalitätenpolitiken informieren. Sokci, Bunjevci findest Du sogar bei Wikipedia, for heaven's sake.
 
Also, ein bißchen ernsthafter solltest Du das ganze schon betreiben.
Doch. Ich denke, dass der geehrte Maglor ernsthaft genug ist. Was, das er schreibt ist die bittere Wahrheit ueber Jugoslawien.

Erstens sind das keine jugoslawischen Volksgruppen....
Was sind sie dann? Tierarten?

.... und zweitens sind die Muslime als Ethnie nicht erfunden worden...
Doch. Genau das wurde in Jugoslawien gemacht und zwar mit sehr tragischen Konsequenzen.
 
Man was für ein Emotionaler Thread wieder.

Ruhig Blut bei denn verwierenden Zahlen über die Opfer im Balkankrieg von UNO, Internationalem Gerichtshof und Bosnian Research Group wäre ich mit Aussagen ganz vorsichtig.

Das mit der Halbwertzeit der Balkanvölker. Kroaten und Serben sind nach dem Namen nach die beiden ältesten slawischen Völker die noch so heißen.

Und kroatisch besteht im Grunde aus 3 Sprachen.

Stokavisch (Amtsprache, gesprochen in Slawonien, Dalmatien, Kordun und Lika)
fast ident mit dem serbischen
Kajkavski (gesprochen rund um Zagreb sehr verwandt mit dem Slowenischen)
ich nichts verstehen.
Cakavski (gesprochen in Istrien und den kroatischen Inseln, seit Jahrzehnten auf dem Rückzug früher auch in Zadar gesprochen)
ich vestehe sie nicht.

Aber das soll euch ein Kroate erklären, aber kroatisch besteht aus 3 Dialekten welche sich untereinander nicht verstehen. Gleichzeitig verstehen sprecher eines Dialekts die Serben, Bosniaken, Montenegrinner und Bunjewatzen die anderen die Slowenen.
 
Wie es möglich war?

Die Jugoslawen sind nicht so verschieden wie es manche gerne hätten.
Tito sagte einmal:

"Ich regiere ein Land mit zwei Alphabeten, drei Sprachen, vier Religionen und fünf Nationalitäten, die in sechs Republiken leben, von sieben Nachbarn umgeben sind und mit acht Minderheiten auskommen müssen."

Nach den Siegen der Partisanen und Titos gegen den gemeinsamen faschistischen Feind, entwickelte sich eine große Sympathie im Großteil des Volkes für die Person Tito und für den Sozialismus.

Tito ging hart vor gegen die Opposition, lieferte innen-und außenpolitische Erfolge und machte Jugoslawien bzw. die dortige Region das erste und einzige Mal zu einem wichtigem und geschätztem Staat in Ost und West. Somit wurden vielen Nationalisten einfach die Argumente genommen. Der Sozialismus kannte, so Tito keine Minderheiten oder Mehrheiten.

Von daher erscheint mir die Frage, wieso die jugoslawische Idee nicht mehr auf dem politischen Parkett vertreten ist als viel wichtiger.
 
Für mich scheint es sehr unerwartet, dass Jugoslawien einen ziemlich langfristigen Erfolf erzielte. Ich habe nie gelesen, dass Tito die Minderheiten erpresste, oder dass er durch Verlagerung oder andere Nötigung eine Zwangsvermischung schaffte.
Andererseits kann man die Stabilität dieses kurzen Abschnitts der günstigen Außenkonjunktur zuschreiben. Die entsetzlichen Nachspiele räumen die ausreichende Klarstellung der verheimlichten inneren Widerstände ein. Im Gegensatz zu Italien, konnte Tito die wirkliche Vereinigung nicht, obwohl die Auflagen dafür nicht so streng waren.
 
Für mich scheint es sehr unerwartet, dass Jugoslawien einen ziemlich langfristigen Erfolf erzielte. Ich habe nie gelesen, dass Tito die Minderheiten erpresste, oder dass er durch Verlagerung oder andere Nötigung eine Zwangsvermischung schaffte.
Andererseits kann man die Stabilität dieses kurzen Abschnitts der günstigen Außenkonjunktur zuschreiben. Die entsetzlichen Nachspiele räumen die ausreichende Klarstellung der verheimlichten inneren Widerstände ein. Im Gegensatz zu Italien, konnte Tito die wirkliche Vereinigung nicht, obwohl die Auflagen dafür nicht so streng waren.

Ich bin mir nicht sicher ob du dich auf meinen Beitrag berufst. Ich meine damit nicht, dass Minderheiten unter Repressionen leiden mussten (ausgenommen der Volksdeutschen), ich will damit sagen, dass alle Bürger gleichberechtigt waren (in der Theorie zumindest, in der Praxis auch ziemlich).

Konkreter gesagt gab es schon eine Entwicklung etc. (siehe Wappen Jugoslawiens, Muslimische/Bosniakische/Bosnische Identität/Kosovoalbaner)
Aber in meinen Augen sehe ich die Gleichberechtigung der Menschen in Jugoslawien mindestens auf dem Niveau der heutigen Bundesrepublik.
 
Die Jugoslawen sind nicht so verschieden wie es manche gerne hätten.

Dieser Behauptung kann ich leider nicht zustimmen. Sehr bestreitbar. Die sprachliche Nähe reicht nicht aus. Es muss etwas stärkeres sein, um die Widerstände zwischen drei Religionen, zwischen der Erbe drei Reiche (Russland, Ö-H, die Ottomanische Türkei) zu überwinden. Die heutige politische Geschichte der neuen balkanischen Staaten beweist es.
 
Dieser Behauptung kann ich leider nicht zustimmen. Sehr bestreitbar. Die sprachliche Nähe reicht nicht aus. Es muss etwas stärkeres sein, um die Widerstände zwischen drei Religionen, zwischen der Erbe drei Reiche (Russland, Ö-H, die Ottomanische Türkei) zu überwinden. Die heutige politische Geschichte der neuen balkanischen Staaten beweist es.

Religion, meine Güte ist ein Gedankenkonstrukt. Russland, KuK, Osm hatten Einfluss auf die gesamte Region und nie nur auf einen jugoslawischen Staat. Die Bevölkerung dort unten hat einen gemeinsamen Ursprung, spricht die gleiche Sprache und lebt in der gleichen Region.

Erbe der Reiche was soll das sein?

Wenn du hier schon unüberwindbare Unterschiede findest, wie wollen wir dann Europa oder gar die ganze Welt zusammenführen. Es muss doch möglich sein vernünftige Menschen zusammenzuführen. Kann ein Staat nur auf pseudo-völkischer/rassischer Basis bestehen. Nein sicher nicht.
 
Schon byzanntinische Kaiser unterschieden Serben und Kroaten.

Als Serben und Kroaten eher dem östlichen Christentum anhingen.

Als Serben und Kroaten mehrheitlich Katholiken waren.

Also keine Religionsdiskussion biete.

Man macht sich das ganze zu leicht.
 
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