Einberufung zur Wehrmacht im 2. Weltkrieg

Die 10. Panzerdivision wurde als Panzerdivision Kempf in Prag ab März 39 aufgestellt, und nahm unter diesem Namen noch am Polenfeldzug teil, (der einzige Fall indem Panzer "verlastet" auf LKW-Tiefladern verlegt wurden) dann umgegliedert als 10. Panzerdivision im Westen.

Jetzt kommt etwas Licht hinein.

Es geht wahrscheinlich um den Brigadestab der Panzer-Brigade 4, wechselnd in der Unterstellung zwischen 10. PD und Panzerdivision Kempf. Letzterer - auch Panzerverband Ostpreußen genannt - gehörte zur HG Nord im Polenfeldzug, operierend auf Mlawa aus Ostpreußen, während die 10. PD im Süden tätig war. Die 10. PD ist nicht identisch mit dem Panzerverband Kempf (dem als Infanterieeinheit auch die SS-Verfügungstruppe als Regiment, spätere Division "Das Reich" unterstellt war).

http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/PanzerBrig/PzBrig4-R.htm
http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/Panzerdivisionen/10PD.htm
 
Panzerdivision Kempf = Panzerverband Ostpreußen war eine ad hoc-Aufstellung und ist von der 10. PD im Polenfeldzug zu unterscheiden:

Panzerdivison Kempf wird auch als Panzerverband Kempf geführt, in vielen Gliederungen auch als "Panzerverband Ostpreußen". Aufgestellt bei Mobilmachung 1939 aus Heeresverbänden und Teilen der SS-Verfügungstruppe. Gliederung:
- Panzerregiment 7
- SS-Regiment "Deutschland"
- SS-Artillerieregiment
- SS-Aufklärungssturmbann (teils auch als Aufklärungsabteilung bezeichnet)
- Nachrichtenabteilung (gemischt Heer/ SS)
- II./ArtRgt 47 (schwere Abteilung)
- eine Panzer-AbwehrAbteilung (Heer)
- eine Pionierkompanie (mot) mit Brückenkolonne
- eine Kompanie SS-Fla-MG-Bataillon
- Kraftwagenkolonnen-Abteilung 502
- Versorgungs- und Verwaltungdienste, meist mit der Nummer 171
Stab der Division kam zum größten Teil aus der bis Kriegsbeginn selbständigen Panzerbrigade 4, möglicherweise war Dein Vater hier zugeordnet.

Die meisten dieser Truppenteile waren erst im August 1939 auf dem Seeweg nach Ostpreußen überführt worden, offiziell wurde dazu als Grund die bevorstehende Teilnahme an der Feier zum 25-jährigen Jahrestag der Schlacht bei Tannenberg 1914 genannt.
Einsatz im Rahmen des 1. Armeekorps bei der Heeresgruppe Nord bei Mlawa, Rozan, Lomza, Kliczym and Modlin. Nach dem Polenfeldzug wurde der Verband aufgelöst, auch wegen höherer Unzufriedenheit über den Einsatz/ vermutlich wegen Führungsschwäche.

Das Panzerregiment 7 trat danach endgültig zu der bis dahin nur behelfsmäßig zusammengestellten 10. PzDiv. Die SS-Truppenteile wurden zum größten Teil zur Bildung der ersten SS-Division verwendet.

Müller-Hillebrand, Burkhart, Das Heer 1933 - 1945. Bd. 2: Die Blitzfeldzüge 1939 - 1941
Vormann, Nikolaus von, Der deutsche Feldzug 1939 in Polen, 1958
 
Hab nachgeschaut.
Das "Wissen", dass die 10. PD als Panzerdivision Kempf in Prag aufgestellt wurde, habe ich aus dem Schreiben der "Deutschen Dienststelle", die mir eine kurze Divisionsgeschichte auf einem DinA4 Blatt auf meine Anfrage nach Papas Akten schickte.
Erst nach Eingang der Überweisung von DM 10 bekam ich den Bescheid, dass die Akte fehlt.:motz:Vermutlich wollte man mir wenigstens etwas für mein Geld zukommen lassen.
 
Hallo Repo,

Du hattest recht: Tessin, Verbände, Band 3, Die Landstreitkräfte Nr. 6-14:

Danach wurde die 10. PD ab 1.4.39 in Prag aufgestellt. Es wurden hier wechselnde Einheiten zugeteilt, zu Kriegsbeginn war das nur ein Torso.

Die Division wurde dann der HG Nord zugeführt! Bei dieser stand bereits die PzBrig. 4 mit anderen Einheiten als Panzerverband Kempf (bzw. "Ostpreußen"). Am 11.10.1939 trat die PzBrig. 4 zur 10. PD über, der Verband Kempf wurde aufgelöst. Die PzBrig. 4 hatte ihre Heimatstandorte um Stuttgart/Vaihingen/Böblingen (mit PzReg. 7 und 8). Die beiden genannten PR wurden von der PzBrig. 4 geführt.

Grüße
Thomas
 
Hat sich das geklärt.

Es muss allerdings 1939 komische "Deals" gegeben haben, so ist mir der Fall eines selbständigen Taxifahrers bekannt, der zusammen mit seinem Auto einrückte. Es war ihm zugesagt worden, dass er seinen Wagen selbst fahren und pflegen durfte. Wozu er sich natürlich freiwillig melden musste.
Tat er dann auch, "man kann doch den Wagen nicht in fremde Hände geben", die hätten dorch garantiert ohne Zwischengas runtergeschalten...=)

Was natürlich dann spätestens im Spätsommer 1941 keine Sau mehr interessierte. Vermutlich nicht mal den guten Mann selbst. Er hat den Krieg übrigens überlebt.
 
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