Einwanderung in die USA (und Kanada)

So ganz daneben ist das nicht. Die Armut der irischen Katholiken und der russischen Juden hatte durchaus mit ihrer Unterdrückung und Unterprivilegierung wegen der Religionszugehörigkeit zu tun. Und auch, dass die irischen Katholiken so sehr unter der Hungersnot litten - im Unterschied zur anglikanisch-protestantischen Oberschicht.
Große Hungersnot in Irland ? Wikipedia

Über die Ursachen der Hungersnot kann man hier weiter diskutieren:

http://www.geschichtsforum.de/f45/ursachen-der-hungersnot-irland-34412/#post516033
 
man sollte auch die politische Repression als Auswanderungsgrund nicht vergessen.
In Deutschland waren das vornehmlich die 1848er .Prominente Beispiele hierfür sind Carl Schurz, der in den USA zum Innenminister aufstieg und Siegel, der General der Unionsarmee wurde
Oder irgendwelche von meiner Sippe,die 1849 aus nämlichen Gründen (sie waren in Rastatt dabei) über La Rochelle und New York nach North Dakota auswanderten.
 
Deutsche Auswanderung in die USA 1820 - 1919

Zwischen 1820 und 1919 wandern fast 5,5 Mio Deutsche in die Vereinigten Staaten aus, davon 2,8 Mio allein in den ersten drei Jahrzehnten nach der Gründung des Deutschen Reiches 1871

1820 - 29
Gesamt 129.000
Deutsche 6.000

1830 - 39
Gesamt 538.000
Deutsche 125.000

1840 - 49
Gesamt 1.427.000
Deutsche 385.000

1850 - 59
Gesamt 2.815.000
Deutsche 976.000

1860 - 69
Gesamt 2.081.000
Deutsche 724.000

1870 - 79
Gesamt 2.742.000
Deutsche 752.000

1880 - 89
Gesamt 5.249.000
Deutsche 1.445.000

1890 - 99
Gesamt 3.694.000
Deutsche 579.000

1900 - 09
Gesamt 8.202.000
Deutsche 329.000

1910 - 19
Gesamt 6.347.000
Deutsche 174.000

Quelle:
U.S. Bureau of the Census,aus: Klaus Wust & Heinz Moos (Hrsg.),Dreihundert Jahre Deutsche Einwanderer in Nordamerika 1683 - 1983
Die Deutschen 1815 bis 1918 Fürstenherrlichkeit und Bürgerwelten / R. Hosfeld; H. Pölking / Seite 63
 
Durch das aussplitten des Themas ging leider auch die Statistik , die eigendlich hier her gehört in den neuen Thread .
Die Iren kamen am stärksten in den Jahren von 1870 bis 1890 in die USA also 20 - 40 Jahre nach der Hungersnot .
Deutsche Einwanderer hatten die grössten Zahlen in den Jahren zwischen 1890 und 1910 .
United States immigration statistics - Wikipedia, the free encyclopedia

Deine Angaben sind nicht korrekt und ich zweifele die Zahlen aus der Wiki-Aufstellung an.

1.)Als Grund für die Zweifel nenne ich den Zeitraum des Amerikanischen Bürgerkrieges in den 1860iger Jahren. In dieser Zeit kam die Auswanderung in Richtung USA fast völlig zuerliegen. Aber die Zahlen in der Tabelle steigen weiter an!

2.)Desweiteren werden in der Anzahl an Deutschen Auswanderen in verschiedenen Quellen immer wieder die Zahl von ca. 5- 6 Mio im Zeitraum von 1820 - 1919 (100 Jahre) genannt.
In der Wiki Quelle sind aber allein schon im Zeitraum von 1850 - 1910 ca.13.3 Mio angegeben. Das wäre bei einer Durchschnittlichen Bevölkerungszahl im Deutschen Reich in dieser Zeit von ca. 50 Mio mehr als ein Viertel der Bevölkerung!

Das kann nicht richtig sein.
PS: Vielleicht habe ich auch Angaben der Legende des Links falsch ins Deutsche übersetzt.
 
Zuletzt bearbeitet:
.
In der Wiki Quelle sind aber allein schon im Zeitraum von 1850 - 1910 ca.13.3 Mio angegeben. Das wäre bei einer Durchschnittlichen Bevölkerungszahl im Deutschen Reich in dieser Zeit von ca. 50 Mio mehr als ein Viertel der Bevölkerung!

Das kann nicht richtig sein.
PS: Vielleicht habe ich auch Angaben der Legende des Links falsch ins Deutsche übersetzt.
Du scheinst die Zahlen addiert zu haben. Die Zahlen geben aber an, wie viele Leute in der jeweiligen Volkszählung angaben, nicht in den USA geboren zu sein. Die Zahlen sind schon kumuliert und nicht nochmals zu kumulieren.
 
Du scheinst die Zahlen addiert zu haben. Die Zahlen geben aber an, wie viele Leute in der jeweiligen Volkszählung angaben, nicht in den USA geboren zu sein. Die Zahlen sind schon kumuliert und nicht nochmals zu kumulieren.

Danke für den Hinweis.
Damit ergeben sich natürlich ganz andere Zahlen, die in dem Fall der Wiki-Tabelle aber wieder viel zu niedrig sind.

Das ist des Pudels Kern:
Ich finde die verlinkte amtliche Tabelle sehr nützlich! Notwendiger Hinweis: Es handelt sich nicht um eine Einwanderungsstatistik, sondern um eine Statistik nach Geburtsland!
[...] Die Zahl der zwischen 1870 und 1890 in die USA Eingewanderten lässt sich hieraus gar nicht entnehmen [...]
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Thema "Einwanderung" - ohne tagespolitischen Bezug - einmal aus einer anderen Sicht:

Es geht um eine 15-jährige Langzeitstudie, die Einwandererfamilien in Kanada (mit ganz gemischten Motiven, bis hin zu Flüchtlingen) betrifft. Untersucht wurde durch die Langzeitstudie die besondere Lage in Bezug auf psychischen Stress und "emotionale Probleme", wenn es sich bei den Migranten um Eltern handelt, also auch noch Besorgnisse um Kinder zum Einwanderungsstatus hinzutraten.

Vergleichsgruppe waren "Non-Divorced Non-Parents", also kinderlose, nicht getrennt lebende Einwanderer-Paare. Abgestellt wurde damit auf den "Zusatzstress" durch die Eigenschaft als Eltern.

Stellt sich die Frage, wie man den Zusatzstress in Vergleich zu Nicht-Einwanderern beurteilt (gleich, höher, niedriger?).

Ich habe das allerdings bislang nur überflogen. Vielleicht ergibt die Studie auch dazu etwas. Oder es kommtnoch etwas dazu: Zwischenstände der Studie sind seit Jahren in der Presse zu sichten.

http://journals.plos.org/plosone/article/file?id=10.1371/journal.pone.0175023&type=printable
Emotional problems among recent immigrants and parenting status: Findings from a national longitudinal study of immigrants in Canada
 
Zurück
Oben