Elizabeth I. von England (1533 - 1603)

Sissi

Mitglied
So, da hier so viele Männer vertreten sind, wollt eich mal die erste Frau anführen:

Elizabeth I. von England, die nach Bloody Mary den Thron bestiegen hat, zuvor von ihr verbannt wurde, weil sie als 'Bastard' galt. Den Heiratsantrag des Spanischen Königs ist sie so lange ausgewichen, bis die englische Flotte stark genug war, um die Spanische Amarda zu besiegen. Vergessen darf man auch nicht ihren EInsatz für die Prostestanten und Katholiken gleichermaßen...

Klasse Frau, die Virgin Queen, nach der der Bundesstaat Virginia benannt ist.

LG Sissi :)

http://www.britannia.com/history/monarchs/mon45.html :teach:
 
Hatte ziemliches Glück mit der Spanischen Armada. Aber dem Mutigen gehört die Welt. Und der Wettergott war hier mit ihr gewesen.
 
Na, ob das unbedingt was mit Glück zu tun hat? Schließlich aht sie einige der mächstigsten SChiffe ihrer Zeit gebaut, z. B. die Ark Royal, die ihren Spanischen Zeitgenossen in Schnelligkeit und Leichtigkeit um einiges übertrafen.
KLar, das Wetter hat schon einiges dazu getan, aber es hat auch etwas mit Taktik zu tun, Firing on the up roll, so dass der Gegner manövrierunfähig war.
Wirklich neues hat sich aus der Schlacht nicht ergeben, aber Spanien war nun nicht länger die Führende Seenacht in der Welt. Außerdem wurde das erste mal über längere Distanz gefeuert, was auch eine Erfindung der Insulaner war. Also Doch mehr als ein kleiner Sturm an der Küste Englands ;)
 
Der Seeherrschaft stand im Spanisch. Holländischem Krieg bald eine entscheidende Bedeutung zu.
Zu lande konnten die Spanier die Aufständischen bald unterwerfen, aber die holländischen Freibeuter führten den Krieg zunächst von den Kanalinseln, England, und La Rochelle aus weiter. Mit der Eroberung von Briel gelang ihnen die Erste Besitzergreifung auf nierderländischem Bodene. Bald fielen aber auch die anderen Häfen in ihre Hände.

Weitere Hilfe erhielten sie von den Engländern. Die englische Krone unterstützte zumächst verdeckt, dann immer offener diesen Kampf der Niederländer, aber auch den der Hugenotten in Frankreich. Schließlich wurden aber die englischen Kaperkapitäne mit königlichen Kaperbriefen ausgestattet.Namen wie Drake, Frobisher und Hawkins wurden zum Schrecken der Spanier. Je mehr england aber sah, was man in Westindien verdienen konnte, umso mehr war es gewillt, daß spanische Handelsmonopol zu brechen.
Nachdem es den Spaniern 1578 gelungen war, Antwerpen wieder in spanische Hand zu bringen, wafr man gewillt, den Engländern das Kaperhandwerk zu legen. Äußeren Anlass bot dazu die Hinrchtung von Maria Stuart.
Im Kanal traf die spanische Armada auf die englische Flotte, welche den Spaniern hoffnungslos unterlegen war.
Die Spanier bauten aufgrund ihrer Überlegenheit auf den Nahkampf. Die Engländer konnten ihr Heil nur in der besseren Bestückung der Artillerie suchen.Die Engländer hatten 200 Schiffe mit 15000 Mann Besatzung. Die Spanier hatten 130 Schiffe mit 30000 Mann. Allerdings bestand die englische Flotte fast nur aus Kauffahrern. (über 50%)

Durch einen Branderangriff werden mehrere spanische Schiffe nach dem kappen der Taue an Land getrieben und die Armada wird stark zerstreut. Bei der Umfahrt um die Britischen Insel wird die Hälfte der Armada durch einen Sturm zerstört. Nur 65 schiffe mit 10000 Mann kehren nach Spanien zurück. Diese schlacht war die erste in der Seegeschichte, welche nur mit Artillerie ausgefochten wurde.
Damit war die spanische Seemachtsvorstellung gebrochen.

Nach: Helmut Pemsel: Seeherrschaft- Eine maritime Weltgeschichte
 
Ich finde es ja eigenartig, dass Sissi ein "Frau"-Thema zur Sprache bringt und die Diskussion sich sofort auf Schifferl versenken und Militärgeschichte konzentriert... :spinner:

Als ob die gute Dame sonst nichts geleistet hätte: Etablierung eines gemäßigten Protestantismus, Förderung von Kunst und Kultur, Abbau der Staatsschulden (naja, anfangs...), Durchsetzen der Thronansprüche gegen einige andere Anwärter, Überleben von mehreren Verschwörungen etc...

Tja, und vielleicht war sie sogar schwanger? ;)
(Auch wenn die vielleicht etwas antiquierte, aber ausgezeichnet zu lesendende Biographie von JE Neale dies mit keinem Wörtchen erwähnt)
 
Na ja, das war ja nur ein Teil der Regierung Ihrer Majestät. Du hast schon recht, sie hatte ein Leben das um einiges spannender war als nur diese eine Schlacht. Aber ich denke, da sie als Regentin gerade da einiges geleistet hat, und dann kann man sich auch darauf konzentrieren, schließlich hat Krieg führen nichts mit Frau oder Mann als Regent zu tun. Sondern ist vielmehr eine Frage der Politik. Schlielich war Lizzy eine Frau mit dem Beurf eines Mannes, als muß man sich auch auf den Militärismus konzentrieren. Schließlich wurde England unter ihr zur Seemacht ;)

Was die schwangerschaft angeht, kann man das wohl nicht wirklihc nachweisen, dsondern nur vermutungen anstellen. Die Virgin Wueen wurde ja nur so genannt, weil sie nie geheiratet hat (meinte ise nicht sowas wie: Mein Körper gehört england?), aber immerhin hatte sie einen oder mehrere Liebhaber...

Die gute war ja auch ziemlich gebildet, sprach mehrere Sprachen und zu ihrer Zeit lebte auch unser guter "Willy" Shakespeare.

LG Sissi
 
Das bestreite ich auch nicht, ich finde es nur schade, dass dein wirklich toller Vorstoß bezüglich der Sichtbarmachung von Frauen hier im Forum sofort in einem Männerthema endet. Deshalb mein Eingriff. :motz:

Mir ist klar, dass es ausgerechnet bei Elizabeth schwierig ist, da sie einen "Männerberuf" ausübte. Aber dennoch ist beispielweise interessant, mit welchen Mitteln sie ihre Macht gegenüber allen misogynen Argumenten behauptete. Virgin Queen war das eine, aber auch der Rest ihrer Public Relations Aktivitäten (z.B. Reisen in die ländlichen Gebiete des Königreichs, zu ihren Untertanen) konnte sich sehen lassen. Tja, und ob sie eher eine Kriegerin oder doch eher eine Frau des Wortes (=Verhandlungen) war, ist auch eine gute Frage. Schließlich ließ sie sich in einer Art Scheckbuchdiplomatie den Frieden manchmal einiges kosten.

Was soll ich sagen, ich alte Feministin, ich... :engel:
 
Bleiben wir also beim Frauenthema und holen von einer "Männerseite" (whisky.de :rofl: :yes: ) gleich noch ne Frau dazu. Zeitgenossin, Verwandte und Rivalin: Maria Stuart :teach: :fs:
 
Elizabeth I. Königin von England (1533-1603)

Elizabeth i. war schon zu Lebzeiten eine umstrittene Persönlichkeit und ist es bis heute geblieben. Für ihre protestanischen Anhänger war sie "das kosbare Juwel" des englischen Königreichs, Gottes "Augapfel" und "unsere königliche, heilige Majestät, von deren Schicksal so viele Menschenleben abhängen". Für ihre katholischen Feinde war sie eine "von Gott und den Menschen verachtete Frau", "eine Schande für ihr Geschlecht und ihren königlichen Namen".

Hier sollen nun einige Informationen über eine der bedeutensten und beliebtesten (weiblichen) Herrscherpersönlichkeiten der europäischen Geschichte dargebracht werden.

Zunächst einmal eine Chronologie ihres Lebens.
[Die Daten mit Link verweisen jeweils auf ein Portait von ihr, zu diesem Zeitpunkt]


1533: Geburt der Prinzessin Elizabeth, Tocher Henry VIII. und der Anne Boleyn
1534: Suprematsgesetz (Act of Supremacy) macht den König zum Oberhaupt der Kirche von England
1536: Anne Boleyn zum Tode verurteilt. Elizabeth wird für illegitim erklärt und verliert den Status einer Prinzessin
1537: Prinz Edward geboren
1543: Gesetzliche Regelung der Thronfolge. Elizabeth wird wieder für legitim erklärt und der dritte Platz in der Thronfolge zugewiesen
1547: Henry VIII. stirbt. Sein einziger Sohn tritt als Edward VI. die Nachfolge an
1553: Edward VI. stirbt an Tuberkulose. Lady Jane Grey ist für 9 Tage Königin. Sie wird von der rechtmäßigen Königin Mary I., "Die Katholische", auch "Bloody Mary" hingrichtet. Beginn der Maßnahmen zur Rückführung Englands zum römischen Katholizismus
1554: Königin Mary heiratet Philipp II. von Spanien
1555: Protestantenverfolgung. Prinzessin Elizabeth wird im Tower inhaftiert.
1558: Krieg mit Frankreich. Verlust von Calais. Mary I. stirbt. Elizabeth wird ihre Thronerbin.
1559: Krönung
1560: Vertreibung der Franzosen aus Schottland. England nimmt Schottland unter seinen Schutz. Vertag von Edindburgh. Geldreform restauriert Finanzwesen
1561: Mary Stuart kehrt nach Schottland zurück
1565: Mary Stuart heiratet Henry Stuart, Lord Darnely
1566: Prinz James Stuart von Schottland geboren (James I. von England)
Befreiungskrieg der Niederländer gegen die Spanier beginnt
1567: Darnley wird ermordet. Aufstand des schottischen Adels. Mary Stuart dankt zu gunsten ihres Sohnes James ab
1568: Mary Stuart flieht nach England
1569: Elizabeths Cousin der Duke of Norfolk rebilliert und will sie töten lassen, zu gunsten von Mary Stuart. Die Rebellion scheitert
1570: Der Papst exkommuniziert Elizabeth und erklärt sie für abgesetzt
1571: Ein weiterer Staatsstreich scheitert
1572: Norfolk wird hingerichtet. Bündnis zwischen England und Frankreich. Drake's erste Fahrt ins spanische Kolonialreich.
1573: Herzog Alba verläßt die Niederlande
1576: Don Juan d'Austria in den Niederlanden
1579: Der Duc d'Alencon (d'Anjou) im August bei Elizabeth, deren mögliche Heirat betreffend
1584: Der span. Botschafter wird ausgewiesen
1585: Walter Ralegh gründet die Kolonie Virgina, die sich nur kurz hält

Gleich mehr !!!
 
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Fortsetzung

1586: Babington-Komplott durch Walsingham entdeckt. Englische Truppen werden nach den Niederlanden gebracht zum Kampf gegen die Spanier. Die Niederländer bieten Elizabeth die Krone an, welche diese ablehnt. Prozess gegen Mary Stuart
1587: Mary Stuart wird hingerichet
1588: Vernichtung der span. Armada
1589: Erfolgloses Seeunternehmen Drakes gegen Spanien und Portugal. Henry IV. neuer König von Frankreich. Bürgerkrieg in Frankreich. Elizabeth unterstützt Henry militärisch
1592: Kaperfahrt nach den Azoren
1594: Aufstände in Irland
1596: Essex erobert Cadiz
1598:Essex in Ungnade. Der Premierminister und wichtigster Berater der Königin Lord Burghley stirbt. Philipp II. von Spanien stirbt
1599: Essex in Irland
1600: Essex kehrt eigenmächtig nach England zurück
1601: Essex wird nach seinem gescheiterten Putschversuch hingerichtet
1603: Am 24. März stirbt Elizabeth. Die Trauer um ihren Tod ist groß. Sie wird in einem prächtigen Trauerzug in die Westminster Abtei überführt. Ihren Sarkophag schmückt einetriumphale Grabstatue als Zeichen ihrer Macht.

Elizabeth's Unterschrift


Ein weiteres Thema folgt bald !
 
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Zugegebenermaßen kann man Elisabeth I. im Großen und Ganzen als wichtige Herrscherin bezeichnen, doch beruht der überraschende Erfolg der winzigen englischen Flotte in der Kanalschlacht von 1588 in hohem Maße auf der schlechten Witterung, welche den riesigen spanischen Galeonen zusetzte.
Daß dieser Sieg keinesfalls eine Überwindung der spanischen Vormacht in Europa bedeutete, zeigt uns schon die geradezu offensichtliche Schwäche der englischen Flotte im Jahre 1589, als ein Versuch Sir Francis Drakes, Portugal zu befreien, kläglich scheiterte und scheitern mußte, da England nicht die Mittel und nicht das Geld hatte, eine derartige Aktion erfolgreich durchzuführen.
Das Faktum, daß Spanien, namentlich Philipp II. (1527-1598, Kg. 1556), nach der Niederlage der Armada 1588 (vom "Untergang" der Armada zu sprechen wäre schlichtweg falsch, da mehr als die Hälfte der 130 Schiffe in Spanien wieder ankamen) immer noch hinreichend viele Goldreserven hatte, um der elisabethanischen Insel zuzusetzen, zeigt sich im bereits 1589 erfolgten Bau einer zweiten, der ersten in nichts nachstehenden, Armada, deren Erfolg jedoch wiederum aufgrund des schlechten Wetters und des gefahrvollen Seegangs nicht gewährleistet werden konnte.
Philipp II., der es sich de facto zu seinem Lebensziel gemacht hatte, England nieder zu zwingen, entsandte abermals mehrere Flotten gen England, so 1595, und noch kurz vor seinem Tode, 1597. Daß diese Flottenmanöver wiederum wegen der Witterung zum Scheitern verureilt waren, ist der der einzige Grund, der es England erlaubte, sich in Sicherheit zu wiegen.
Mit Philipp II. starb keinesfalls die Idee, England zu invasieren: Bereits 1599 wurde wieder eine neue, große Armada in Richtung England ensandt, um dem Treiben der (in den Augen Philipps II. und Philipps III.) "Ketzerkönigin" ein Ende zu bereiten. Doch auch dieses Mal sollte das Wetter Elisabeth retten: die Flotte mußte unverrichteter Dinge kehrt machen.
Mit Elisabeths Tod und dem schon 1604 erfolgtem Friedensschluß zwischen Philipp III. und Jakob I., Elisabeths Nachfolger, der als Jakob VI. zugleich (seit 1567) König von Schottland war und Spanien ob seiner Macht und Größe achtete, starb auch der Gedanke, England durch eine Invasion spanisch und somit katholisch zu machen.
 
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Krieg mit Spanien: Die spanische Armada 1588

In diesen Tagen, vor ziemlich genau 416 Jahren fand der Invasionsversuch der span. Armada statt.

Elizabeth war sich vollkommen bewusst, dass sie nicht gerade ein Provinzfürstentum regierte, sondern eines der mächtigsten und reichsten Länder der damaligen Welt. Das damalige England war strukturell, wirtschaftlich und militärisch dem spanischen Mutterland etwa überlegen. Vergleicht man die Staatshaushalte dieser beiden Kronen, so kommt man zu dem Schluß, dass Elizabeth deutlich besser dran war. Während die Spanier alle paar Jahre einen völligen Staatsbankrott anmelden musste, blickten die Engländer besonders durch ihre kluge Wirtschaftspolitik auf volle Taschen. Dies nutzte sie um eine schlagkräftige Flotte aufzustellen. Zunächst ließ sie Schiffe bauen, die völlig neuen Maßstäben entsprach und als technologisch neuwertig und überlegen gelten muss. Dann ließ sie Kanonengieser aus Innsbruck anwerben, die ein neues Giesverfahren erfanden. Dadurch wurden Kanonen hergestellt, die eine noch nie gesehene Reichweite und Durchschlagskraft aufwiesen. Die gesamte englische Artillerie wurde mit diesen bestückt, besonders schnell die Kriegsschiffe.

Am 24. Juli 1588 kam es zum ersten Zusammenstoß mit der Armada. Die von Philipp II. entsannt worden war und unter dem Kommando des Herzogs von Medina Sidonia stand. Die Flotte umfasste exakt 131 Schiffe. Bunt zusammengemischt aus portugisischen und spanischen Galeonen, italienischen Galeassen, franz. Fregatten und Frachtern der Hanse.
Das Ziel war es, die 16.000 Mann starke Armee des Alexander Farnese, Herzog von Parma aufzunehmen und dann in Essex zu landen.

Die Engländer jedoch waren sehr gut vorbereitet und schickten 256 Schiffe in den Kampf. Sie waren dadurch knapp im Verhältnis 2:1 überlegen. Diese gewaltige Flotte belastete den Haushalt kaum, denn nur 34 wurden direkt von der Königin finanziert. Beim Rest verpflichtete sie ihren Adel die Kriegsschiffe zu bauen und zu unterhalten. Was geradezu hervorragend funktionierte. Alle Schiffe folgten dem überlegnen Bautyp, hatten die neue Artillerie an Bord und jeweils doppelt so viele Kanonen wie die Spanier. So verfügten diese insgesamt über die vierfache Feuerkraft der Armada. Den Oberbefehl über die englische Flotte übernahm der Lord von Effingham und als sein Vize-Admiral stand der berühmte Sir Francis Drake an seiner Seite.

Bereits nach den ersten Tagen viel den Engländern die gesamte span. Kriegskasse in die Hände, was Elizabeths Reichtum mehren sollte. Nach einigen Gefechten wurde im Verladehafen von Calais der Armada der erste schwere Schlag zugesetzt. Weitere Gefechte folgten.

Die englischen Schiffe ware nicht nur an Feuerkraft überlegen, sondern der neue Bautyp ermöglichte eine höhere Geschwindigkeit und Manövrierfähigkeit. Mit der neue Artillerie war es möglich die Armada zu bombadieren ohne dass diese zurückfeuern konnte. so konnten die Engländer die Armada vor sich hintreiben, ohne, dass diese etwas ausrichten konnte. Die Verladung der 16.000 span. Mann aus den Niederlanden schlug fehl.

Doch Elizabeth hatte vorgesorgt. Selbst wenn entgegen ihrer Erwartung, eine Invasion zustandegekommen wäre, so wäre diese auf Widerstand gestoßen. Zu diesem Zweck hatte sie ein 22.000 Mann starkes Heer in Tilbury bei London zusammen gezogen. Dann hoben die engl. Grafschaften weitere 8000 Mann an Truppen aus. Wenn die 16.000 Soldaten des Parma die Bekanntschaft mit engl. Küstenfestungen gemacht hätten, dann würde ihre dezimierte Armee einer 30.000 Soldaten starken engl. Armee gegenüberstehen.

Ob so oder so, Elizabeth I. war sich ihrer Sache sicher. Dennoch rief sie ihre Truppen in einer berühmten Rede zur Wachsamkeit auf. Als ihr wenig überraschender Sieg eintraf, gab sie ihr berühmtes Armada-Portrait in Auftrag. Als Zeichen ihres Sieges.

Die durch heftige Stürme weiter dezimierte Armada erreichte mit nur noch 49 Schiffen Spanien. Die restlichen Schiffe waren alle stark angeschlagen und kaum noch manövrierfähig. Der größe Teil musste abgewrackt werden oder wurde sofort wegen Seuchengefahr angzündet. Die Überlebenden waren fast verhungert und zum größten Teil schwer Krank. 2/3 der Leute 17.000 Mann Besatzung starben. Die Engländer hatten so gut wie keine Verluste. Und waren hoch gerüstet es mit jedem wieder und wieder aufzunehmen. Elizabeth's militärische Reformen waren ein voller Erfolg.
 
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Louis le Grand schrieb:
Elizabeth war sich vollkommen bewusst, dass sie nicht gerade ein Provinzfürstentum regierte, sondern eines der mächtigsten und reichsten Länder der damaligen Welt. Das damalige England war strukturell, wirtschaftlich und militärisch dem spanischen Mutterland etwa überlegen. Vergleicht man die Staatshaushalte dieser beiden Kronen, so kommt man zu dem Schluß, dass Elizabeth deutlich besser dran war. Während die Spanier alle paar Jahre einen völligen Staatsbankrott anmelden musste, blickten die Engländer besonders durch ihre kluge Wirtschaftspolitik auf volle Taschen.
Wenn mal die polit. Landkarte um 1580 anschaut, muss man erkennen, dass England ein sehr wohlgeordneter, modern gerüster und klug agierender Inselstaat ist und Spanien ein schwerfälliges, weniger organisertes Weltreich (Spanien, Portugal, Sizilien, Neapel etc. und die Kolonien), das von Feinden umgeben ist und mehrere Kriege gleichzeitig finanzieren muss (Niederlande, Unterstüzung der kath. Liga in Frankreich und natürlich Krieg gegen England). Spanien beging wohl den Fehler, das Gold aus den Kolonien nicht in die Wirtschaft der iberischen Halbinsel sondern in unzählige Kriege zu investiern, was es später entscheidend schwächen sollte. Hätte sich Spaniens ganze Kraft nur auf England konzentriert, wäre England (trotz überlegener Wirtschaft und Technologie) chancenlos gewesen, oder seht Ihr das anders, Majestät? :confused:
 
Der Sieg der englischen Flotte kam dennoch überraschend.
Das Verhältnis England-Spanien war etwa dasselbe wie David gegen Goliath.
Selbst wenn England diesen Sieg errang, war es ihm doch nicht möglich, Spanien nachhaltig weiter zu schwächen.
So erwies sich die Schwäche der engl. Flotte in den Niederländisch-Englischen Kriegen, als sie mehrmals geschlagen bzw. vernichtet wurde.
Überhaupt war die spanische Flotte schwerlich veraltet, da sie noch 1583 die frz. Flotte bei den Azoren versenkte.
 
Philipp August schrieb:
Wenn mal die polit. Landkarte um 1580 anschaut, muss man erkennen, dass England ein sehr wohlgeordneter, modern gerüster und klug agierender Inselstaat ist und Spanien ein schwerfälliges, weniger organisertes Weltreich (Spanien, Portugal, Sizilien, Neapel etc. und die Kolonien), das von Feinden umgeben ist und mehrere Kriege gleichzeitig finanzieren muss (Niederlande, Unterstüzung der kath. Liga in Frankreich und natürlich Krieg gegen England). Spanien beging wohl den Fehler, das Gold aus den Kolonien nicht in die Wirtschaft der iberischen Halbinsel sondern in unzählige Kriege zu investiern, was es später entscheidend schwächen sollte. Hätte sich Spaniens ganze Kraft nur auf England konzentriert, wäre England (trotz überlegener Wirtschaft und Technologie) chancenlos gewesen, oder seht Ihr das anders, Majestät? :confused:

Genau dies war Englands Haupttrumpf: Spanien hatte viele Feinde und konnte sich nicht direkt auf England "stürzen".
Hätte Philipp II. nur Elisabeth als Gegnerin gehabt und mit voller Wucht zuschlagen können, hätte ich keinen Cent auf England gewettet :king: ...
V.a. der Kampf in den Niederlanden forderte das Weltreich heraus; dieser konnte zwar 1585 größtenteils erfolgreich abgeschlossen werden (Rückgewinnung der Südprovinzen), doch zehrten auch die Konflikte in der Neuen Welt am Imperium.
Und Imperien, egal wie groß, das lehrt uns die Geschichte, gehen irgendwann unter.
 
Konradin schrieb:
Der Sieg der englischen Flotte kam dennoch überraschend.
Das Verhältnis England-Spanien war etwa dasselbe wie David gegen Goliath.
Selbst wenn England diesen Sieg errang, war es ihm doch nicht möglich, Spanien nachhaltig weiter zu schwächen.
So erwies sich die Schwäche der engl. Flotte in den Niederländisch-Englischen Kriegen, als sie mehrmals geschlagen bzw. vernichtet wurde.
Überhaupt war die spanische Flotte schwerlich veraltet, da sie noch 1583 die frz. Flotte bei den Azoren versenkte.
Die engl. Flotte war gewiss technologisch überlegen und der Sieg der Engländer ist offensichtlich nicht nur dem schlechten Wetter zu verdanken. Die schwerfälligen spanischen Galeonen wurden von den kleineren, wendigen Schiffen der Engländer überrumpelt. Der Vergleich David-Goliath finde ich durchaus zutreffend, denn genauso wie Goliath war Spanien. Es war polit. gewichtig und gewaltig, aber eben schwerfällig. England war hervorragend organisiert und unter sehr schlauer Führung, wie David auch sehr intelligent war, erschien aber verglichen mit dem spanischen Imperium klein und unbedeutend. Doch es konnte Spanien durch seine Wendigkeit und Schläue austricksen.
 
Konradin schrieb:
...konnte sich nicht direkt auf England "stürzen".
Hätte Philipp II. nur Elisabeth als Gegnerin gehabt und mit voller Wucht zuschlagen können, hätte ich keinen Cent auf England gewettet.

Das würde ich nicht so schnell übers Knie brechen. Man bedenke immer die Leistungsfähigkeit Englands im 100jährigen Krieg. Es gelang zwar nicht den "Riesen" Frankreich gänzlich zu erobern, aber dennoch große milit. Kräfte zu mobilisieren und große Teile für lange Zeit zu besetzen. Diese organisatorische Fähigkeit ging nicht verloren. Wenn England der einzige Gegner gewesen wäre, so hätte auch dieses größere Potenziale mobilisiert. Es allerdings auch sehr viel schwerer gehabt. Dennoch bin ich nicht ganz so sicher, ob Spanien England dann wirklich hätte besiegen können. Genauso wie England Spanien nicht hat besiegen können. ;)

Aber ich vergaß eine Karte über die Gefechte im Ärmelkanal 1588 . :D
 
Louis le Grand schrieb:
. Die Flotte umfasste exakt 131 Schiffe. Bunt zusammengemischt aus portugisischen und spanischen Galeonen, italienischen Galeassen, franz. Fregatten und Frachtern der Hanse.
Die Flotte umfasste laut Philipp-Biograph Michael de Ferdinandy 134 Schiffe, davon 64 Galeassen und Galeonen und soll 60000 Tonnen gewogen haben. Die engl. Flotte soll aus 191 Seglern bestanden haben und ein Gesamtgewicht von 32000 Tonnen gehabt haben. Das steht so in der Biographie. Also jetzt bin ich wirklich verwirrt. Welche Zahlen stimmen nun?
 
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Louis le Grand schrieb:
Das würde ich nicht so schnell übers Knie brechen. Man bedenke immer die Leistungsfähigkeit Englands im 100jährigen Krieg. Es gelang zwar nicht den "Riesen" Frankreich gänzlich zu erobern, aber dennoch große milit. Kräfte zu mobilisieren und große Teile für lange Zeit zu besetzen. Diese organisatorische Fähigkeit ging nicht verloren. Wenn England der einzige Gegner gewesen wäre, so hätte auch dieses größere Potenziale mobilisiert. Es allerdings auch sehr viel schwerer gehabt. Dennoch bin ich nicht ganz so sicher, ob Spanien England dann wirklich hätte besiegen können. Genauso wie England Spanien nicht hat besiegen können. ;)

Aber ich vergaß eine Karte über die Gefechte im Ärmelkanal 1588 . :D


England brachte 1589 sogar mal fertig, in Lissabon zu landen. Diese "Invasion" wurde natürlich zurückgeschlagen.
Desweiteren sollte man nicht vergessen, daß auch der Papst ständig auf spanischer Seite stand, was natürlich kaum verwundert.
Die spanisch-päpstlich-venezianische Flotte schlug ja 1571 die Osmanen bei Lepanto, was das Abendland vor deren Einfall bewahrte und Spanien die Seehoheit verschaffte.
 
Philipp August schrieb:
Die Flotte umfasste laut Philipp-Biograph Michael de Ferdinandy 134 Schiffe, davon 64 Galeassen und Galeonen und 60000 Tonnen gewogen haben. Die engl. Flotte soll aus 191 Seglern bestanden haben und ein Gesamtgewicht von 32000 Tonnen gehabt haben. Das steht so in der Biographie. Also jetzt bin ich wirklich verwirrt. Welche Zahlen stimmen nun?

Es würde mich schon sehr wundern, wenn Michael de Ferdinandy, vllt. der renomierteste Philipp II.-Kenner, sich irren sollte. :p
 
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