Empfehlenswerte Geschichtsdokus?

alleine fürs Namedropping vielen vielen dank !

Brissotins Doku-Tips hab ich alle verschlungen..
Deutlich über 200 Folgen "Time Team"? Respekt! ;)
Wir sind derzeit in der 18. Staffel. Kommen noch zwei und dann die Time-Team-Specials, wobei ich die nicht so gern mag. Ich finde diese gemütliche Atmosphäre immer so cool, wenn sie in nem Pub im Dorf sitzen und da die Ergebnisse des Tages auswerten oder auch nur die Familie von einem Skinhead, die verwundert zuschaut, dass ihr Garten aus einem unerfindlichen Grund umgewühlt wird (zugestimmt haben sie natürlich). :yes:
Auch spannend wie man anhand der Folgen den technischen Fortschritt sieht. Dank Luftbildern en masse heutzutage wird nicht mehr mit dem Heli alles abgeflogen. Dank verbesserter Ausstattung finden die Geophys relativ rasch alles und manchmal reichen denen ihre Ergebnisse und es muss garnicht erst gegraben werden. Oder auch allein die Dentrochronologie. Am Anfang brauchten sie die kompletten 3 Tage zur Auswertung und mussten deswegen möglichst gleich am ersten eine Probe nehmen und am Ende der Serie, sind die Ergebnisse schon binnen ein paar Stunden da (oder auch garkeine, wenn das Material nicht taugt).
 
Auf Peter Milgers yt-Kanal lässt sich auch seine Dokumentation über den 30jährigen Krieg finden. Diese halte ich ebenfalls für eine Produktion, die sich wohltuend von Guido Knopp, Terra X oder history channel abhebt.

"Gegen Land und Leute" heißt die doch, oder? Fand ich sehr sehenswert.
 
Auch von meiner Seite ein herzliches Dankeschön für den Tipp! Die Videoqualität auf YouTube ist zwar teilweise grausig, aber bei teilweise über 20 Jahre alten Folgen kann man nicht wirklich mehr erwarten.
Auch spannend wie man anhand der Folgen den technischen Fortschritt sieht.
Stimmt. Das fällt bei meinem derzeitigen Intensiv-Konsum ganz besonders auf, wie sich allein schon von Season zu Season die Computerausstattung verbessert. Beim Zirpen des Nadeldruckers, mit dem die Geophysiker anfangs ihre Messergebnisse ausgegeben hatten, wurde mir nostalgisch-warm ums Herz :)

Was ich mich von Folge zu Folge mehr frage: Wäre sowas nicht auch im deutschen Fernsehen machbar bzw. würden die deutschen Denkmalämter da mitspielen? Das Konzept scheint ja wirklich wissenschaftlich solide zu sein, auch wenn in den Sendungen selber nur hin und wieder angedeutet wird, wie die Ergebnisse am Ende dokumentiert werden.
 
Was ich mich von Folge zu Folge mehr frage: Wäre sowas nicht auch im deutschen Fernsehen machbar bzw. würden die deutschen Denkmalämter da mitspielen? Das Konzept scheint ja wirklich wissenschaftlich solide zu sein, auch wenn in den Sendungen selber nur hin und wieder angedeutet wird, wie die Ergebnisse am Ende dokumentiert werden.
Ich weiß es nicht.

Bei "Time Team" arbeiteten ja auch etablierte Wissenschaftler bis hin zu Professoren etc. mit. Schien mir irgendwie nicht so als ob diese Fachleute, die ja offensichtlich neben der Tätigkeit im Film auch beruflich Grabungen leiten bzw. begleiten, überhaupt anders könnten als fachlich ordentlich zu arbeiten. Mir kommt bei den Folgen auch nichts zu arg gestellt aus.
 
Mick Aston, der Chef-Archäologe im Team, hat Anfang 2012 das Handtuch geworfen und das damit begründet, daß Änderungen im Konzept die Wissenschaft zu sehr in den Hintergrund gedrängt hätten. Auslöser war wohl vor allem die Verpflichtung eines ehemaligen Models als "Eye Candy" und Co-Präsentator neben Tony Robinson.

Bemerkenswert an "Time Team" finde ich ja gerade, daß da nicht ein Kamerateam erst eingeflogen wird, wenn sensationelle Funde ans Tageslicht kommen. Da wird ziemlich praxisnah vermittelt, wie Archäologie funktioniert, daß ein Haufen unscheinbarer Scherben die kühnsten Erwartungen der Ausgräber übertreffen kann, daß Stratigrafie und Kontext wichtiger sind als ein noch so spektakulärer Einzelfund, daß kleine, gezielte Schnitte meist völlig ausreichen und nicht gleich das komplette Areal umgepflügt werden muß, daß das Falsifizieren eine Ausgangsannahme genauso ein Erfolg sein kann wie das Bestätigen derselben. Und daß manchmal eben auch nicht alle Fragen beantwortet werden können nach einer Grabungskampagne.

Laut Wikipedia hatte "Time Team" zu Spitzenzeiten über zweieinhalb Millionen Zuschauer in UK. Ob die Reaktionen unbeteiligter Zuschauer, die in so mancher Sendung gezeigt werden, auch nur annähernd repräsentativ sind, wage ich nicht zu beurteilen. Aber wenn da so ein Teenager irgendwo in der südenglischen Pampas am Absperrband zwischenfragt, ob diese und jene geophysikalischen Messergebnisse unbedingt auf Steine im Boden hinweisen müssen oder ob da auch einfach Material verdichtet worden sein könnte, dann nötigt mir das schon ein Hochziehen der Augenbrauen ab. Und läßt mich zweifeln, ob sich hierzulande auch so ein Teenager finden lassen würde.
 
Mick Aston, der Chef-Archäologe im Team, hat Anfang 2012 das Handtuch geworfen und das damit begründet, daß Änderungen im Konzept die Wissenschaft zu sehr in den Hintergrund gedrängt hätten. Auslöser war wohl vor allem die Verpflichtung eines ehemaligen Models als "Eye Candy" und Co-Präsentator neben Tony Robinson.
Diese wie Du richtig bemerkt hast recht unnütze Co-Präsentatorin war dann auch in der letzten Staffel (20) wieder nicht mehr dabei. M.E. hatte sie auch so ziemlich null Witz bzw. überzeugendes Interesse gezeigt. Sie hat sich auch, wenn ich mich recht entsinne, nichtmal an irgendwelchen experimentellen Szenen (Kochen wie im Mittelalter oder sowas) beteiligt. Ganz anders als Sir Anthony.
Dass es offenbar nicht um Eye-catcher geht, zeigte für mich auch, dass es sogar mal ne Folge gab, wo schlichtweg "nix" gefunden wurde. D.h. man stellte fest, dass auf dem Acker vor Jahrtausenden auch "bloß" ein Acker war. Keine Bebauung, garnix. Es gab ein paar Funde von Sondengängern. Aber diese Funde könnten auch, meinte auch dann der Eisenzeit-Expert,e praktisch überall gefunden werden, wo sie sich konservierten, weil das einfach Relikte von Menschen waren, die über die Geschichte in der Landschaft arbeitend und reisend unterwegs waren.

Ich habe mich bei Time Team immer gefragt, ob das Archäologenteam so zusammengesetzt war, dass möglichst skuril ausschauende oder witzige Charaktere dabei waren. Letztlich scheint es mir aber einfach so, dass die Leute, die dabei waren, mitmachten, weil sie die Themen interessierte und weil die Serie halt auch archäologisch spannende Aufgaben mit sich brachte: manchmal auch einfach in einem Garten graben, wo man normal nicht hinkäme. Mir kam Francis Pryor immer am motiviertesten vor. Auch fand ich seine Vorgehensweise generell einleuchtender als bei Mick Aston.

Die Schulkinder, die man in der Serie sah, wurden ja in der Regel auf die Projekte vorbereitet. Ansonsten kam es mir aber auch so vor, dass tendentiell mehr Interesse der lokalen Bevölkerung zu sehen war. Besonders stark schien mir das Interesse bei Projekten, wo die Geschichte des gesamten Dorfes untersucht wurde. Ist aber auch ein bisschen einleuchtend.

Cool, dass ich mit meiner Schwäche für die Serie nicht allein bin hier im Forum. :yes:
 
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Über den Sinn und Unsinn von "Time Team" wird (oder wurde) offenbar tatsächlich in der Fachwelt sehr lebhaft debattiert. Das University College London hat dazu in seinen "Papers from the Institute of Archaeology" in 2000 eine Zusammenfassung des damaligen Diskussionsstands von James P. Mower veröffentlicht, Titel "Trench Warfare? Archaeologists battle it out" - samt Replik von Mick Aston gleich anbei (beides online abrufbar). Nachvollziehen kann ich die Kritik an diesem selbstauferlegten, scheinbar nur der Dramaturgie einerseits und Produktionslogistik andererseits geschuldeten Drei-Tage-Zeitrahmen. Daß die Sendungen aber ein völlig falsches Bild von der Arbeit der Archäologen zeichnen würde, halte ich für reichlich überzogen.

Bin mal gespannt, wie sich's noch entwickelt (hat). Ich bin gerade bei den in 2000 ausgestrahlten Folgen, also genau passend zur oben erwähnten Debatte.
 
Besonders gefiel mir, wenn Tony Robinson die Archäologen befragte wie sie an den Graben ran gingen und dann bspw. eine antwortete, dass es manchmal auch beim Graben an sich, das Beste ist, erstmal garnichts zu vermuten, sondern die Funde für sich sprechen zu lassen.
 
Besonders gefiel mir, wenn Tony Robinson die Archäologen befragte wie sie an den Graben ran gingen und dann bspw. eine antwortete, dass es manchmal auch beim Graben an sich, das Beste ist, erstmal garnichts zu vermuten, sondern die Funde für sich sprechen zu lassen.
Inzwischen stört mich fast schon die gebetsmühlenartige Widerholung von Szenen nach dem Schema
Tony Robinson: "But isn't it disappointing we didn't find what we expected in this trench?"
Mick Aston (oder anderer Gesprächspartner): "No, it isn't! Actually we've learnt a lot, only different..."

Gestern hab' ich Time Team S08-E03 gesehen und bin immer noch unschlüssig, ob ich diese Folge nun als beste überhaupt bisher beurteilen soll oder doch zu sehr mit plumper Brechstange gestrickt. Die Dramaturgie der Geschehnisse war so perfekt, daß in mir tatsächlich der Verdacht keimte, die ganze Sache sei von den Produzenten der Serie von vorne bis hinten konstruiert. Wer's nicht kennt und auch nicht gucken will, kann die Geschichte bei Tante Wiki nachlesen.
 
In den vergangenen Tagen ist auf ARTE eine fünfteilige Dokumentation über die Prohibition in Amerika aus dem Jahr 2011 gelaufen, die bislang das beste zu diesem Thema ist, was ich bisher gesehen hab. Vor allem wurden hier die gesellschaftspolitischen Hintergründe zum Alkoholverbot, die teils bis zur Gründungszeit der USA zurückreichen, näher beleuchtet. Das war sehr anschaulich und informativ aufgemacht und ausschließlich mit original Film- und Fotographieaufnahmen in Szene gesetzt. Dazu noch mit einigen markanten Stimmen wie Joachim Kerzel und Oliver Stritzel begleitet.
 
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Inzwischen stört mich fast schon die gebetsmühlenartige Widerholung von Szenen nach dem Schema
Tony Robinson: "But isn't it disappointing we didn't find what we expected in this trench?"
Mick Aston (oder anderer Gesprächspartner): "No, it isn't! Actually we've learnt a lot, only different..."

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Gestern hab' ich Time Team S08-E03 gesehen und bin immer noch unschlüssig, ob ich diese Folge nun als beste überhaupt bisher beurteilen soll oder doch zu sehr mit plumper Brechstange gestrickt.
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Nun ja, Du musst Dir aber auch vorstellen, dass man sich nunmal normalerweise nicht Folge um Folge direkt hintereinander anschaut und das Publikum aus den 1990ern ein anderes als das aus den 2000ern gewesen sein kann.
Daran gemessen, dass die Serie über zwei Jahrzehnte lief hat sich Robinson m.E. bis zum Schluss seine Neugierde bewahrt.
Und dennoch baut er ja auch seine Erfahrungen ein, wie wenn er monierte, dass die Archäologen schon wieder von einer "saxon hall" sprechen und man ja, wenn man eine vermutet, in 90 Prozent der Fälle garnichts findet.

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Meine Lieblingsfolgen waren meistens die mit einem ausgeglichenen Verhältnis aus interessanten Funden und experimenteller Archäologie. Und natürlich diese Saufgelage im Pub oder auf einer freien Wiese gehörten für mich immer dazu.


Ich habe jetzt gesehen, dass es recht günstig diesen Maria-Theresia-Zweiteiler aus den 1970ern wo zu kaufen gibt. Ist das was?
 
Ich kann auf jeden Fall "Die Deutschen" empfehlen. Wie hier bereits angedeutet ist die Doku recht oberflächlich gehalten. Aber die Inszenierung ist gut und sicherlich als "leichte Kost" geeignet. Ich habe auch mal bei YouTube eine 13-teilige Doku über den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg gesehen, welche nicht nur gut inszeniert sondern auch Informativ war. Desweiteren ist die Doku "Vietnamkrieg-Trauma einer Generation" sehr gut gemacht.
 
Dr. Lucy Wolsley: "The first Georgians - the german kings who made Britain" (2014)

Dr. Lucy Wolsley: "The first Georgians - the german kings who made Britain" (BBC 2014)

Ganz außergewöhnlich, wobei in Großbritannien (man denke an die Berater teilw. in "Time Team") nicht so unüblich, war die Auswahl der Experten in dieser Serie, welche in 3 Folgen das England unter George I. und George II. charakterisierte. Das fängt schon mit der Dame an, die durch die Sendungen leitete. Dr. Wolsley ist Chief Curator of Historic Royal Palaces. Sie spricht in der Serie unter anderem mit Desmond Shawe-Taylor, dem Surveyor of the Queen's Pictures und einem der profundesten Kenner der englischen Malerei des 18.Jh.!
Auch wenn man, wenn man sich wie ich etwas mehr mit der Zeit beschäftigt, kaum bis nichts neues dazu lernt, ist es schön zu sehen, auf welche Weise niveauvoll und zugleich spannend Geschichte in 3 Stunden näher gebracht werden kann.

1 Folge beschäftigte sich mit Herrschaft und Leben von George I. in England und 2 Folgen mit der Zeit George II.. Es geht dabei ausschließlich um die Herrschaft in England, nicht aber um die Herrschaft über das Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg. Neben biographischen Details wie dem Verhältnis von George I. zu seinem Nachfolger oder dem Sterben von Queen Caroline, werden auch viele Aspekte, die besonders charakteristisch für die Veränderungen in Großbritannien in der Zeit waren, angerissen wie Zeitungswesen, Literatur (v.a. Swift, Defoe, Pope), Clubs.
Die Sichtweise der Königsmarck-Affäre gefiel mir weniger.
Noch weniger behagte mir allerdings die Gewichtung in den 2 Folgen zu George II., worin man über ihn fast nichts erfuhr, sondern der Schwerpunkt offensichtlich eher auf den beiden Lieblingen von Dr. Wolsley, nämlich Prince Frederick und Queen Caroline, lag. Die Schlacht von Culloden hätte man bspw. nicht derart auswellen brauchen. Georges Beweggründe und dass letztlich v.a. Deutsche sowohl im Spanischen wie auch in den anderen Kriegen für die Engländer verbluteten und das die Kehrseite der angeblich so prohannoverschen Politik von George II. war, wurde ganz ausgeblendet. Auch die Bedeutung Deutschlands für England, nicht nur aber auch als Ressource für Soldaten, wurde m.E. zu sehr ignoriert.
Was sehr schön war, das war die Beleuchtung der Künste und die Rolle der Kunst für die ersten beiden Hannoveraner. Dabei wurden Werke von Kneller, Kent und Thornhill vorgestellt und die Bild- und Formensprache der Zeit vermittelt.

Insgesamt eine sehenswerte Doku, v.a. für Nichtkenner der Materie ein angemessener Einstieg.
 
Gordian Maugg: "Die Macht der Leidenschaft - Karl August von Hardenberg"

"Die Macht der Leidenschaft - Karl August von Hardenberg"

In der Dokumentation von Gordian Maugg (lief am 1.10. auf Arte gegen Mitternacht) wird das Leben des preußischen Ministers und späteren Staatskanzlers Hardenberg erzählt. Mir scheinen die Schwerpunkte v.a. in den Jugendjahren auf seinen oder seiner ersten Gattin Affären, die ja auch wirklich seine Karriere stark beeinflussten, sowie seine Gedanken zu einem Umbau des Staates, sowohl im Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg als auch später in Preußen zu liegen. Dadurch fällt beispielsweise seine Teilnahme am Wiener Kongress hinten runter und wird nichtmal erwähnt. Andererseits scheint es auch eine schier unlösbare Aufgabe ein solches Leben wie das Hardenbergs in weniger als 60 Minuten zu behandeln. Allein seine Studienreise an die wichtigsten Reichsinstitutionen (Wetzlar, Regensburg, Wien) und die Zeit in London mit dem Skandal um seine Gattin und dem Prince of Wales liefern viel Stoff. Dennoch finde ich, dass die wesentlichen Aspekte ganz gut vermittelt wurden.

Ein Manko sind manche Spielszenen. Zum Glück wird darin wenig gesprochen und wenn dann nicht allzuselten einfach aus Briefen und ähnlichem zitiert. Etwas seltsam mutet an, dass man in den vielen Szenen mit Reenactors nie preußisches Militär sieht. Einmal erkennen in einer Szene leichte Infanteristen der KGL den preußischen Staatskanzler. Als Hardenberg in Paris seinen König trifft, erkennt man fast nur britische Uniformen. Ansonsten werden oft französische Interieeinheiten gezeigt, die qualitativ ganz in Ordnung sind. Jedenfalls sind diese besser ausgestattet als die Schauspieler, z.B. Hardenbergs Vater, der seinen Degen durch die Westentasche gesteckt hat(?).=) Sehr gut gefiel mir allerdings, dass in den typischen "Schreibszenen" darauf geachtet wurde, dass gutes Papier und richtige Federkiele verwendet wurden.
Überhaupt profitiert der Film stark von der Menge an Originaldokumenten wie Briefen, Denkschriften, Memoiren, woraus reichlich zitiert und von denen einige gezeigt wurden. Mit adäquaten Gemälden und Stichen und recht guten Interviewbeiträgen von Fachleuten wird das Ganze recht gut abgerundet.

Insgesamt eine gute Produktion vom NDR. Sehr angenehm war, dass anders als bei "Die Deutschen" und ähnlichen Formaten nicht mit Superlativen rumgeworfen wurden. Stattdessen wurde erfolgreich versucht, die Geschichte mit ein bisschen Sex and Crime und schönen Innenräumen (wirklich fein anzuschauen) interessant zu gestalten.
 
Dokuspiele

"Dokuspiele" versuchen mMn die Formate Dokumentation und Spielfilm ganz anders (für mich oft gelungener) miteinander zu verbinden als dies in "Guido-Dokus" oft vorkommt (meistens irgendwelche Schlachtszenen mit Reenactors). "Richtige Schauspieler" kommen zum Einsatz. Ich kenne leider nicht viele Filme dieses Formats - die, die ich sah, fand ich aber sehr interessant. Bislang sah ich:
- Der schwarze Freitag (1966): mit Curd Jürgens in der Hauptrolle
- Konterrevolution: Der Kapp-Luettwitz-Putsch 1920 (2011?): Ist dies teil einer Miniserie?
- Anatomie der Marneschlacht (1977): mit Sebastian Haffner
- ein schwarz-weiß Filmchen in diesem Format über den Weg zum Matrosenaufstand 1918 (ich meine aber nicht in Kiel sondern in Wilhelmshaven, ist lange her, den Titel habe ich leider auch vergessen)
 
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Der Regisseur Bernd Fischerauer hat mehrere Filme dieser Art für den BR inszeniert:
Bernd Fischerauer - IMDb
Nachdem was ich jetzt gelesen habe, produzierte Fischerauer von 2008-12 insgesamt 10 Dokuspiele, die deutsche Geschichte von 1871-1948 behandeln. "Konterrevolution" ist der 6. Teil der Reihe. Die gesamte Serie wurden nach und nach auf Bayern Alpha unter dem gemeinsamen Titel "Vom Reich zur Republik" gesendet. Eine DVD-Box mit allen Teilen gibt es im BR-Shop. Ich weiß, was ich mir zum Geburtstag wünsche - danke, Fulcher.
 
Ich fand die Doku am WE auf Arte zu Prinz Eugen garnicht so schlecht. Die Spielszenen waren freilich ziemlich daneben (oftmals unnötig). Aber was zu so Dingen wie Prinz Eugens Kürass gesagt wurde, fand ich ganz interessant. Insgesamt ging die Doku über das Blabla in vielen heutigen Produktionen hinaus.
 
War auch eine österreichische und keine deutsche Doku :D Ein Kumpel von mir spielte damit, aber die Szenen (meist Militärdrill) wurden nicht verwendet.
 
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