englische Interessen auf deutschen Festland

JPV87

Neues Mitglied
Hallo liebe Leute,
ich bin neu hier im Forum und werde mich gleich mal vorstellen.
Also ich heiße Jan, bin 18 Jahre alt und komme aus Bad Segeberg in Schleswig-Holstein.
Momentan bin ich im 13. Jahrgang und werde voraussichtlich im Sommer mein Abitur erhalten. :rofl:

Im Projekt-Unterricht soll ich einen Vortrag über die englischen Interessen auf deutschem Festland in der Zeit vom Mittelalter bis Anfang 20. Jahrhundert
halten. Ich habe mich schon übers Internet und Bücherei über das Thema informiert, aber so richtig viele brauchbare Informationen konnte ich nicht finden.
Vielleicht kennt ihr ja Internetseite wo ich dazu Informationen finden kann oder könnt mir ein paar Ereignisse in der Geschichte nennen, die diese Beziehung widerspiegeln.
Mein einziger Anhaltspunkt bis jetzt ist die Abstammung einiger englischer Könige von Haus Hannover und Sachsen-Coburg und Gotha.
Ich wäre euch wirklich sehr dankbar, wenn ihr mir weiterhelfen könntet.
Gruß Jan
 
Hallo
also da gibts schon ein paar Sachen mehr bezueglich britischen Interessen in Deutschland - Stichwort britische Besatzungszone nach dem 2. WK, britische Rheinarmee seit dem Kalten Krieg die bis heute noch hier ist (wenn auch im stark verringerten Anzahl) oder Helgoland das 1807 bis 1890 zu den Englaendern gehoerte. Eine der Hauptinteressen des Empires war das kein europaeischer Staat den Kontinent eindeutig dominierte - was mit dazu fuehrte das sich Gb an den Koalitionskriegen zusammen mit Preussen/Oesterreich gegen Frankreich stellte und dann ab dem 19. Jahrhundert sich gegen Deutschland positionierte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, wenn das vom Mittelalter bis in die Neuzeit reichen soll dann würde ich als Einleitung mit der Gefangenschaft Richard Löwenherz beginnen. Interessant auch die "Königsepoche" von Richard Cornwall während des Interregnums.
Im 14. und 15. Jhdts gibts zwar einige dynastische Verbindungen, ansonsten gibts aber wenig Berührungspunkte. Spannend ist wiederum die Königs- bzw. Kaiserkandidatur Heinrich VIII. sowie seine Anti-Luther-Schrift. Nach dem endgültigen Übertritt Englands zum Protestantismus gibts immer wieder Unterstützung seitens Londons für die protestantische Opposition gegen die katholischen Habsburger - zwar betrifft dies eher die (später) vereinigten Niederlande, doch diese sind damals noch im Reichsverband des HRR. Parallel dazu gibts dynastische Verbindungen zwischen dem protestantischen Adel und England - Anna von Kleve und Henry VIII., für die weitere Geschichte von größerer Bedeutung natürlich die Ehe zwischen Elisabeth Stuart und Friedrich V. von der Pfalz (die Stammeltern der späteren Könige aus dem Haus Hannover).

Ab der Glorious Revolution betreibt England für ca. 70 Jahre eine prohabsburgische Politik, Ziel dabei ist es Frankreich zu schwächen - Beginn der "Balance of Power"-policy.
1692 wird Hannover zum Kurfürstentum erhoben, nach dem Erbfall 1714 ist der König von England auch Kurfürst von Hannover und hat dadurch einen wesentliche Rolle im Reich.

Im Zuge der Annährung Österreichs und Frankreichs in den 1750er Jahren kommt es zu einer Allianz zwischen England und Preussen so dass die traditionell befreundeten Mächte Habsburg-England sich im 7-jährigen Krieg in gegnerischen Lagern gegenüberstehen.

Die Rolle Englands in den Koalitionskriegen wurde bereits erwähnt, interessant dabei ist vielleicht die Annexion Helgolands von 1807 bis 1890.

Die Position Englands zum Deutschen Bund ist von Neutralität gekennzeichnet. England interveniert weder im Deutsch-Dänischen Krieg noch 1866. Auch im deutsch-französischen Krieg von 1870/71 verhält sich England zurückhaltend. Mit dem neuen Hegemonialstaat Preussen gab es ja eine enge dynasischte Verbindung, die älteste Tochter Queen Victorias war ja mit dem Kronprinzen Friedrich verheiratet. Das Verhältnis Englands zum neuen Deutschen Reich war Anfangs ja eher positiv. Auch der junge Wilhelm II, ein Enkel der Queen und häufiger Gast in England, wurde zu Beginn seiner Regierungszeit als nicht unbedingt feindlich angesehen. Bedingt vor allem durch die Flottenpolitik des Deutschen Reiches spitzte sich der Konflikt zu der dann zur Annährung Englands an Frankreich führte.

So, das ist natürlich nur ein sehr grober Überblick. Grundsätzlich ist aber schon zu sagen dass das englisch-deutsche Verhältnis in dem von dir angefragten Zeitraum - Mittelalter bis Neuzeit - überwiegend positiv war. Der Wechsel in den Beziehungen trat erst um 1900 ein.
 
Vielen Dank für die Hinweise, das hilft mir auf jeden fall weiter.
Ich habe mir überlegt, die Vitalienbrüder mit einzubeziehen.
Die waren ja im 14 Jahrhundert dafür verantworlich, dass der Handel über den Seeweg zwischen den norddeutschen Hansestädten und England stark eingeschränkt wurde.
Ich werde dann mal anfangen im Internet nach den von euch genannten Themen zu recherchieren.
Wenn jemand noch ne gute Internetseite findet, wo man sich über diese Themen informieren kann, dann nur her damit :rofl:
Gruß Jan
 
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