Facharbeit zur Schule im Nationalsozialismus

island394

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Hallo, ich hoffe ich bin hier mit meinem Thema richtig. Wir müssen in der Schule eine Facharbeit schreiben. Ich habe mir das Thema "Schule im Nationalsozialismus" herausgesucht. Nun suche ich Bücher, Quellen usw. zu diesem Thema. Auf Amazon habe ich folgende Bücher gefunden:
1. "Die Deutsche Schule" im Nationalsozialismus: Andreas Hoffmann-Ocon:
2. Schule im Dritten Reich. Erziehung zum Tod: Eine Dokumentation: Geert Platner, Schüler der Gerh.-Hauptmann-Schule
Kennt einer diese Bücher oder kann mir einer andere gute empfehlen. Oder irgendwelche Tips geben, da dies meine erste Facharbeit ist.
schon einmal danke für eure Hilfe.

MfG island394
 
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Zu den Büchern kann ich dir nichts sagen, aber bei Schule im Nationalsozialismus fällt mir gleich ein Stichwort ein: Napola. Hast du vielleicht schon mal gehört. Es gab im gesamten Reich mehrere Eliteschulen, genannt Napola (Nationalpolitische Lehranstalt). Nationalpolitische Erziehungsanstalt ? Wikipedia
Vielleicht kannst du die in deine Arbeit mit einbeziehen.
 
Es gab im gesamten Reich mehrere Eliteschulen, genannt Napola (Nationalpolitische Lehranstalt). Nationalpolitische Erziehungsanstalt ? Wikipedia

Daß auf Wiki der Begriff "Eliteschule" nicht in Anführungszeichen geschrieben wurde, ist für mein Verständnis schon verwunderlich. Es paßt allerdings in den insgesamt deutlich beschönigenden, unkritischen Beitrag von Wiki zu den Napolas.

Dass dieser Schultyp auf einer rassistischen Sichtweise augebaut war, die den Anspruch der sogenannten "Eite" begründet hat, wird dabei auf Wiki absolut unzureichend berücksichtigt. Mit fatalen Konsequenzen für das Verständnis der Napolas.

Es wird nicht ausreichend auf das rassisch motivierte Ausleseprinzip eingegangen, dass hochbegabte "Nicht-Arier" von dieser sogenannten, selbsternannten "Eliteschule" fernhielt. Es werden somit die gesellschaftlichen Kosten dieses Schultyps noch nicht mal ansatzweise dargestellt und das ist ein weiterer Kritikpunkt.

Ebenso problematisch ist, daß die gravierenden psychischen und physischen Belastungen, denen die Kinder und Jugendliche dort ausgesetzt waren, nicht erwähnt werden. Direkte Brutalität, soziale Kontrolle und Überwachung, praktizierter Sozialdarwinismus als ein Teil der "Didaktik" bzw. sozialen Realität dieser Einrichtungen.

Sofern man sich also die "Napola" als Thema vornehmen möchte, lassen sich die Auswüchse der rassistischen Ideologie des NS-Systems bereits auf der Ebene der Erziehung von Kindern und Jugendlichen darstellen und kritisch hinterfragen. Sofern man dieses am Beispiel der Napols leisten möchte, bilden sie ein sehr gut geeignetes Beispiel.

Eine relativ aktuelle Darstellung des Themas Jugend und Schule, das wesentlich spannender ist, findet sich bei Campbell Bartoletti, die sich dem Thema in seiner Widersprüchlichkeit deutlich angemessener annähert.

Hitler youth - Susan Campbell Bartoletti - Google Books
(Google zeigt das Buch auf Deutsch nicht korrekt an, aber bei amazon ist es zu finden)

Als ergänzende biographische Literatur wären zu empfehlen
etwas ungewöhnlicher:
"Neger, Neger, Schornsteinfeger!": meine Kindheit in Deutschland - Hans Jürgen Massaquoi, Ralph Giordano - Google Books

und auch das Ehepaar Schmidt
Kindheit und Jugend unter Hitler - Helmut Schmidt, Loki Schmidt - Google Books
 
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Zu „Friedenschance 1940“:
@#2, thanepower: (Mod an: Der Text zum Holocaustleugner und Geschichtsrevisionist David Irving wurde gelöscht. Solche Literaturhinweise wollen wir hier im Geschichtsforum nicht.Mod aus)

Zu 4: Mod an: Den Hinweis auf den östreichischen nationalsozialisten und rechtsextremer Publizist wurde ebenfalls gelöscht. Mod aus.

Zu 5: Der deutsche Widerstand erfuhr leider keine Unterstützung aus England, anders als z.B. Partisanengruppen. So sucht Pfarrer Dietrich Bonhoeffer Ende Mai 1942 in Stockholm Kontakt zur englischen Regierung: Keine Antwort. So auch Wikipedia in Bonhoeffers Lebenslauf.
Der Film „Blut, Schweiß und Tränen“ kam ca. April 2013 im Fernsehen. Die geschilderte Szene bildet den Schluß.
 
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Zu „Friedenschance 1940“:
@#2, thanepower: (Mod an: Der Text zum Holocaustleugner und Geschichtsrevisionist David Irving wurde gelöscht. Solche Literaturhinweise wollen wir hier im Geschichtsforum nicht.Mod aus)

Zu 4: Mod an: Den Hinweis auf den östreichischen nationalsozialisten und rechtsextremer Publizist wurde ebenfalls gelöscht. Mod aus.


@Eckert
Wie du den Moderatornhinweisen in deinem Text entnehmen kannst, wollen wir hier keine rechtsextreme Literaturhinweise, dies gilt ebenso für die Veröffentlichungen von verurteilten Holocaustleugner.
 
Zu 5: Der deutsche Widerstand erfuhr leider keine Unterstützung aus England, anders als z.B. Partisanengruppen. So sucht Pfarrer Dietrich Bonhoeffer Ende Mai 1942 in Stockholm Kontakt zur englischen Regierung: Keine Antwort. So auch Wikipedia in Bonhoeffers Lebenslauf.
Der Film „Blut, Schweiß und Tränen“ kam ca. April 2013 im Fernsehen. Die geschilderte Szene bildet den Schluß.

Der Film "Blut, Schweiss und Tränen" endet nach dem Krieg und der Niederlage Churchills bei den Wahlen.

Ob Georig Bell Bohnhoeffer unterrichtet hat, dass die englische Regierung nicht mit dem Widerstand spricht ist nicht überliefert (mit ist keine Quelle von Bohnhoeffer der Bell bekannt). Der britische Aussenminister unterrichtet Bell, das keine Gespräche geführt werden. Schon genau lesen, steht auch in Wikipedia.
 
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Zu 5: Der deutsche Widerstand erfuhr leider keine Unterstützung aus England, anders als z.B. Partisanengruppen. So sucht Pfarrer Dietrich Bonhoeffer Ende Mai 1942 in Stockholm Kontakt zur englischen Regierung: Keine Antwort. So auch Wikipedia in Bonhoeffers Lebenslauf.
Der Film „Blut, Schweiß und Tränen“ kam ca. April 2013 im Fernsehen. Die geschilderte Szene bildet den Schluß.

Was - eine Antwort hin oder her - für den Gang des Weltkrieges völlig unbedeutend war. Es wäre auch wohl mehr als naiv gewesen, auf so eine unsichere Karte gegen die entfesselte und 1942 mehr als je zuvor fest im Sattel sitzende NS-Diktatur zu setzen. Aus Sicht der Kriegsgegner des Dritten Reiches war die Beseitigung dieser Diktatur allenfalls Sache der Deutschen selbst, in deren Land sie kreiert worden war.

Ein Blick auf die Landkarte 1941/42 hellt auf, welcher Moloch inzwischen die europäische Landkarte beherrschte und in den millionenfachen Mord an der europäischen Zivilbevölkerung durch einen Vernichtungskrieg von der Kanalküste bis ans Schwarze Meer eingestiegen war. Das begann mit dem Massenmorden in Polen 1939, und wurde inzwischen von schier unersättlichen Hegemonialträumen begleitet. Um das mal zu verorten: exakt zu diesem Zeitpunkt wurden deutsche Heereskarten für Bagdad und Kabul gedruckt, und die Kriegsmarine beschäftigte sich in Weltmachtträumen mit dem "Endgegner" USA nach Unterwerfung Großbritanniens. Für dieses Land waren schon die SS-Listen zur Liquidierung der Führungsschicht ausgegeben, und die eigentlich vorgesehenen Mitglieder der "Einsatzgruppe" mordeten inzwischen ersatzweise in Südrussland.

Ich hatte noch kurz Gelegenheit, in die gelöschten Irving-Zitate hereinzuschauen. Man fragt sich, wie jemand mit freiem Zugang zur geschichtswissenschaftlichen Literatur auf die alte Hitler-Legende hereinfallen kann, er habe das englische Expeditionskorps in Dünkirchen mit "Friedensabsicht" entkommen lassen. Dieser Blödsinn ist lange widerlegt, und wird lediglich in neobraunen Ecken beharrlich wiedergekäut.

Ein Blick hier auf die weiterführende Literatur:
http://www.geschichtsforum.de/f68/waren-hitlers-gr-nde-f-r-den-halt-bei-d-nkirchen-15969/
 
silesia;672945 Ein Blick hier auf die weiterführende Literatur: [URL schrieb:
http://www.geschichtsforum.de/f68/waren-hitlers-gr-nde-f-r-den-halt-bei-d-nkirchen-15969/[/URL]


Sehr interessant.Ich war neulich in Stonne.Der Westfeldzug war nicht so harmlos wie später von der deutschen Propaganda und besonders auch von Vichy Frankreich dargestellt.


Bataille de Stonne - Wikipédia
 
Daß auf Wiki der Begriff "Eliteschule" nicht in Anführungszeichen geschrieben wurde, ist für mein Verständnis schon verwunderlich. Es paßt allerdings in den insgesamt deutlich beschönigenden, unkritischen Beitrag von Wiki zu den Napolas.

Dass dieser Schultyp auf einer rassistischen Sichtweise augebaut war, die den Anspruch der sogenannten "Eite" begründet hat, wird dabei auf Wiki absolut unzureichend berücksichtigt. Mit fatalen Konsequenzen für das Verständnis der Napolas.

Es wird nicht ausreichend auf das rassisch motivierte Ausleseprinzip eingegangen, dass hochbegabte "Nicht-Arier" von dieser sogenannten, selbsternannten "Eliteschule" fernhielt. Es werden somit die gesellschaftlichen Kosten dieses Schultyps noch nicht mal ansatzweise dargestellt und das ist ein weiterer Kritikpunkt.

Ebenso problematisch ist, daß die gravierenden psychischen und physischen Belastungen, denen die Kinder und Jugendliche dort ausgesetzt waren, nicht erwähnt werden. Direkte Brutalität, soziale Kontrolle und Überwachung, praktizierter Sozialdarwinismus als ein Teil der "Didaktik" bzw. sozialen Realität dieser Einrichtungen.

Sofern man sich also die "Napola" als Thema vornehmen möchte, lassen sich die Auswüchse der rassistischen Ideologie des NS-Systems bereits auf der Ebene der Erziehung von Kindern und Jugendlichen darstellen und kritisch hinterfragen. Sofern man dieses am Beispiel der Napols leisten möchte, bilden sie ein sehr gut geeignetes Beispiel.

Eine relativ aktuelle Darstellung des Themas Jugend und Schule, das wesentlich spannender ist, findet sich bei Campbell Bartoletti, die sich dem Thema in seiner Widersprüchlichkeit deutlich angemessener annähert.

Hitler youth - Susan Campbell Bartoletti - Google Books
(Google zeigt das Buch auf Deutsch nicht korrekt an, aber bei amazon ist es zu finden)

Als ergänzende biographische Literatur wären zu empfehlen
etwas ungewöhnlicher:
"Neger, Neger, Schornsteinfeger!": meine Kindheit in Deutschland - Hans Jürgen Massaquoi, Ralph Giordano - Google Books

und auch das Ehepaar Schmidt
Kindheit und Jugend unter Hitler - Helmut Schmidt, Loki Schmidt - Google Books


Die Napolas waren auch bezeichnenderweise direkt der SS und nicht dem Kultus/Erziehungsministerium von Bernhard Rust unterstellt.
 
Sehr interessant.Ich war neulich in Stonne.Der Westfeldzug war nicht so harmlos wie später von der deutschen Propaganda und besonders auch von Vichy Frankreich dargestellt.


Bataille de Stonne - Wikipédia


Gleich vorweg: Ich will hier ganz gewiss nicht die abscheulichen und entsetzlichen Untaten der Nazi nicht verharmlosen oder gar kleinreden!!!! Ganz bestimmt nicht!

Aber: Irgendwie bist du doch sehr bemüht, Frankreich immer als Opfer der bösen Deutschen darzustellen. Sicher, dazu gibt es einiges zu sagen, aber Frankreich, erwähnt sei hier nur die Epoche Napoleons, war nun auch nicht gerade harmlos oder unschuldig!
 
Gleich vorweg: Ich will hier ganz gewiss nicht die abscheulichen und entsetzlichen Untaten der Nazi nicht verharmlosen oder gar kleinreden!!!! Ganz bestimmt nicht!

Aber: Irgendwie bist du doch sehr bemüht, Frankreich immer als Opfer der bösen Deutschen darzustellen. Sicher, dazu gibt es einiges zu sagen, aber Frankreich, erwähnt sei hier nur die Epoche Napoleons, war nun auch nicht gerade harmlos oder unschuldig!

Werter Turgot-ich habe schon mal versucht zu erklären dass das nicht so ist.

-Ich werfe Frankreich ...

[MOD: Tagespolitik und entspreche politische Äußerungen sind nach den Forenregeln nicht Gegenstand des Geschichtsforums. - Derartige Erklärungen können per PN ausgetauscht werden/MOD]
 
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