den man in solchen Zeiten der Ehre und der Schätzung nicht erwartet hätte, oder doch???
Es kommt eben darauf an, welche Konventionen galten.
Wer sich daran hält, verhält sich völlig ehrenhaft.
Konkret bei diesem Thema sind gerade in der napoleonischen Zeit die Unterschiede interessant.
Im Landkrieg war es verpönt, gezielt auf Offiziere zu schießen. Im Schlachtgetümmel kam das natürlich vor, aber bei halbwegs sortierter Situation tat man das als Ehrenmann nicht bzw. ließ das auch von seiten der Mannschaften nicht zu.
Ich erinnere mich nicht mehr, in welcher Schlacht das war - aber da wurde sogar mitten in der Schlacht ein Meldereiter zum Feind geschickt um dagegen zu protestieren, daß die feindliche Artillerie die doch klar erkennbare Generalsstellung unter Feuer genommen hatte.
Im Seekrieg war das dagegen völlig anders. Da war es völlig üblich, die Offiziere auf dem gegnerischen Achterdeck von extra in den Mastkörben stationierten Seesoldaten abzuschießen.
Und die Konvention verlangte von den Offizieren, sich brav in voller Uniform zu präsentieren und diese Gefahr zu ignorieren - in manchen Schlachtsituationen konnte das zum Verlust der ganzen Führungsmannschaft führen.
Ähnliche Unterschiede beim Ehrempfinden gab es auch in anderen Fragen. So war es auf See völlig ehrenhaft, unter falscher Flagge zu segeln um damit einen taktischen Vorteil zu erlangen.
Nur kurz vor der Eröffnung des Feuers mußten dann die echten Farben gezeigt werden.
Das wäre im Landkrieg völlig unstatthaft gewesen.