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Bei den Spaniern gab es meines Wissens ohnehin eine noch stärkere Trennung zwischen der "Fahrmannschaft" und dem "kämpfenden Teil der Besatzung". Insbesondere die Offizier begriffen sich weniger als professionelle Seeleute, denn als Soldaten. Die Schiffsbesatzung diente dazu, die eingeschifften Soldaten zum Feind (oder von ihm weg) zu bringen. Das dürfte u. a. ein Grund dafür sein, dass spanische (ebenso wie französische) Schiffe im Schnitt eine etwas höhere Besatzungsstärke aufwiesen als ihre britischen Gegner - die Briten waren vielseitiger!
Nun spricht generell nichts dagegen, professionelle Heeresartilleristen an die Geschütze zu stellen. Auf große Entfernung trafen sie sogar besser als die britischen Seeleute - die vielen Kannonaden des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges hatten gezeigt, dass die Profis der französischen Marineartillerie den Briten da durchaus gewachsen, wenn nicht gar überlegen waren. Sorgfältiges Zielen verlangsamte nun aber zwangsläufig die Feuergeschwindigkeit. Und da die besser manövrierenden Briten es sich zur Taktik gemacht hatten, im Grundsatz den Nahkampf (Pistolenschussweite - 15 m oder "yardarm to yardarm") zu suchen, und den Gegner aus dieser Entfernung, in der man nicht mehr zielen mussste, um zu treffen, mit Schnellfeuer zu beharken, kam die professionelle Überlegenheit der Artilleristen nicht mehr zum Tragen. (Die Franzosen hatten im Zuge der Revolution ihr professionelles Marineartilleriekorps abgeschafft.)