Vielleicht noch ein, zwei Worte zum Thread. Ich glabe Beate ist mächtig missverstanden worden. Ich bezweifele, dass sie sagen wollte, dass ein Flüchtlingsschicksal "schlimmer" gewesen sei, als ein Ausgebomtenschicksal. Sicher nicht!
Wenn man aber annimmt, dass eine ausgebomte Familie, welche den Angriff im Bunker überlebt hat, nun in den Ruinen eigenen oder eines fremden Hauses haust und dies mit der Flüchtlingsfamilie, die zunächst keine Bleibe hat und desorientiert ist, vergleicht, dann ist die Flüchtlingsfamilie in diesem speziellen Augenblick natürlich erst mal schlimmer dran, ganz gleich, welche Schrecklichkeiten beide Familien in welcher Intensität erlebt haben.
Von meiner eigenen Familie weiß ich leider wenig, da meine Mutter erst im Krieg geboren wurde und nur über wenige verschwommene Erinnerungen verfügt, meine Großeltern habe ich nie kennen gelernt.
Meine Großeltern und mein Urgroßvater hatten im Ruhrgebiet je eine Wohnung. Das Haus, in dem sich die Wohnung meiner Großelter befand, hatte einen Treffer abbekommen, der sich allerdings als Blindgänger herausstellte. Die Bombe hat ein Loch in die Deck gerissen und ist wohl durch sämtliche Etagen gegangen. Meine Mutter erinnert sich, dass sie durch das Loch in der Decke den Himmel sehen konnte.
Später dann musste eine der beiden Wohnungen aufgegeben werden, ich weiß aber nicht, ob noch während des Krieges oder erst danach*. Jedenfalls hat ein Großvater (der als Kriegsversehrter Dienst an der Heimatfront machen musste) die Möbel aus der einen Wohnung in die andere verfrachtet und die Familie musste dann zusammenziehen. Ob die andere Wohnung durch Flüchtlinge oder durch Ausgebombte (wohl eher letzteres) besetzt wurde, weiß ich nicht.
*Ich glaube noch während des Krieges, da meine Mutter mit meiner Großmutter 1945 sich irgendwo in Mitteldeutschand befand und sie dann schließlich von dort aus zurück nach Hause mussten, was sie ziemlich zeitig bewerkstelligten.
Meine Mutter erinnert sich jedenfalls an die Begegnungen mit russischen Soldaten, allerdings aus noch sehr kindlicher Perspektive.