Ein Gedanke, da ich den Ablauf nicht kenne:
Hängt die Räumung von Freiburg mit Kampfhandlungen zusammen, oder erfolgte die in Konsequenz des Friedens von Dresden? Erfolgten Kampfhandlungen danach nur außerhalb "deutscher" Gebiete?
Könnte das indirekt mit Artikel 8 zusammenhängen, bei dem Preußen und ÖU sich gegenseitig die deutschen Gebiete des HRR "garantieren"?
Soweit bin ich nicht drin.
Irgendwie müsste aber, selbst wenn Preußen in Artikel 8 sowas abgemacht hätte, dann Preußen aber auch auf Frankreich Druck ausüben können. Das fehlt mir aber. Mit welcher Argumentation will ein untreuer Verbündeter seinen ehemaligen Bündnisgenossen zu solchen Zugeständnissen bewegen?
Strategisch ergab die Armée du Rhin im Breisgau nach dem Tod Karl VII. keinen Sinn mehr, erstrecht nicht nach dem Vertrag von Füssen. Welchen Druck sollte man dann noch aufbauen? Selbst wenn es um eine bessere Verhandlungsposition (Freiburg im Tausch für was Französisches) gegangen wäre. Dem Einzigen, dem eine solche Präsenz im Südwesten genutzt hätte, wäre die Pfalz gewesen, für die sich bezeichnenderweise sogar 1748 noch Frankreich in Aachen stark machte. Treue Verbündete wurden also von Louis XV bzw. der franz. Außenpolitik schon honoriert.
Ich wüsste bis jetzt nur von einer Armee 1745 in der Nähe von Frankfurt, welche darauf einwirken sollte, dass die Kaiserwahl im Sinne Frankreichs verlief. Bewirkt hat diese franz. Armee (unter Conti? muss ich nochmal nachschlagen) letztlich nichts. Wie auch? Frankreichs favorisierter Kandidat, Friedrich August II. von Sachsen, war ja zum einen im Grunde fest im feindlichen Lager (trotz der herben Schlappe von Hohenfriedberg blieben sie an der Seite Maria Theresias), zum anderen hielt Brühl nichts von der Kaiserwürde. 1741 war sie ihnen versagt gewesen und 1745 war Sachsen eher schwächer denn stärker als vier Jahre zuvor. Noch eine weitere finanzielle Belastung ohne Hilfsmittel einer Großmacht war undenkbar.
Aber zurück zu Freiburg!
Ich kann mal irgendwann in das Buch zu Stadt und Festung schauen.
Ich habe nur schon in 2 oder mehr Wikipediaartikeln diesen Zusammenhang mit dem Friedensvertrag von Dresden gelesen.
Da Frankreich keine Vertragspartei - weder in Füssen noch in Dresden - war, kann ich mir keinen Reim darauf machen.
Prinzipiell ist der Deutschlandfeldzug 43-45 auch eher schlecht dokumentiert. Browning erwähnt die Aktionen im Herbst 44 an der franz.-österr. Grenze nur ganz kurz. Dabei war die Verteidigung des Elsass durch die Schlacht bei Weißenburg (manchmal auch nur als Attacke bezeichnet) am 5. Juli 1744 schon von großer Bedeutung, auch wenn Prinz Karl und Traun ja eher wegen Friedrichs Eingreifen dann das Feld räumten.