Frage zu Villa Rustica

valgard

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Hallo


Beim Bahnbau 1910 stieß man auf Gemäuer, Mosaike, Münzen die darauf schleißen lassen das sich hier ein Gutshof befand.


Auf der Karte eingezeichnet deren Lage und die Lage anderer römischer Funde. Die Distrikte wurden genannt. Wiesengarten, Kappesgewann und Hostert.
Wegen des Bahnbaus wurde dort nicht weiter nachgeforscht.


Die Fragen beziehen sich nicht auf den römischen Gutshof sondern mehr auf andere Gebäude.


Weiteren Funden nach in der Umgebung könnten sich auf den umliegenden Feldern Behausungen von Kleinpächtern befunden haben.
Siehe weitere Grafik
Gibt es da mittlerweile Informationen oder Funde über solche Behausungen?


Befanden sich um den Gutshof herum eventuell auch Behausungen von Handwerkern und anderen Menschen die sich beim Gutshof verdingten oder anderen Gewerben nachgingen.
 

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ja schon, aber da gibt es wohl mehrere römerzeitliche Siedlungen.

da aber hier bisher noch keiner mit neuen Erkenntnissen zu der Villa Rustica hat aufwarten können (ich habe leider auch keine), könnte man bei den entsprechenden Stellen nachfragen (ich vermute, im Saarland ist das Denkmalpflege | Saarland.de erstmal Ansprechpartner).

Die nächste Frage wäre, ob dort seit 1910 überhaupt weiter geforscht worden ist. Vielleicht gibt es in Merzig auch einen Heimatverein o. ä., die weitere Informationen haben.
 
Hallo
Funde in Merzig-Silwingen

Der Bahnbau hatte damals Vorrang also wurde nicht weiter geforscht.
Der Heimatverein hat keine weiteren Infos.
 
Hallo
Funde in Merzig-Silwingen

Der Bahnbau hatte damals Vorrang also wurde nicht weiter geforscht.
Der Heimatverein hat keine weiteren Infos.

Hast Du schon beim entsprechenden Landesamt im Saarland (s. o.) nachgefragt?

Ich vermute, dass da seit 1910 keine planmäßigen Ausgrabungen mehr gemacht worden sind.
 
Ja da war ich auch schon. es gibt nur einen Bericht des damaligen Bürgermeisters von Hilbringen über die Funde.
Vor ein paar Jahren wurde dort die Kanalisierung neu gemacht und im Schutt Scherben und ähnliche kleinere Funde gemacht. Der Zuständige vom Landesamt wurde vorher nicht benachrichtigt.
Die genaue Stelle kennt man nicht mehr.
Problem könnte auch sein das beim damaligen Bahnbau der Bach verlegt wurde und ein Hügel aus dem Schutt des nahen Tunnels dort aufgeschichtet wurde.
Es wird nur ein Garten des M. Peter erwähnt. In Koblenz im Archiv befindet sich aber noch ein Plan bevor der Eisenbahnbau begann. Wahrscheinlich wegen der Besitzverhältnisse der Grundstücke udn der Entschädigung.
 
Wenn Du großes Glück hast, können Anwohner Fotos gemacht haben. Und da der Bürgermeister erwähnt ist, ist auch das Stadtarchiv eine Adresse.
 
1910 eher unwahrscheinlich. Da gab es zwar schon Kameras, aber die hatten allenfalls Technikfreaks. War ja nicht so wie heute, wo bereits 75 % aller Zehnjährigen bereis mit einem semiprofessionellen Filmstudio genannt Smartphone in der Tasche herumlaufen. Vor allem aber wurden Portätfotos gemacht und Fotos mit Kontrasten. Zumal die Archäologie in unserem Sinne - um bei der Metapher mit den Kinderschuhen zu bleiben - noch im Strampler steckte.
 
Wir haben die letzte Zeit hunderte von Fotos bekommen.
Fast nichts von der Bahnlinie.
Den Text finde ich entweder im Stadtarchiv in alten Zeitungen, muß man selbst suchen.
Ansonsten im Landesdenkmalamt.
Fundstücke sind im Trierer Museum, aber im Archiv.
Wegen Zeitmangels erhält man keine Einsicht. Mit Beziehungen vielleicht, aber wenn man keine hat.

Meine Frage bezüglich Römerwege in der Nähe ergab folgende Antwort:
" Die von Ihnen eingezeichnete Wegeführung ist auf dem LIDAR Scan ebenfalls deutlich zu sehen. Wenn diese Trasse durch die Gasleitung in den 1990er Jahren geschnitten wurde, ist sie dokumentiert. Die Akten sind im Landesdenkmalamt vorhanden, jedoch nicht publiziert und müssten wohl noch aufgearbeitet werden.

Mit Ihrer Anmerkung über die Nebenwege treffen Sie den Nagel auf den Kopf. Sowohl von der jeweiligen Heimatforschung als auch von „amtlicher“ Seite sind die Straßen und Wege von ihrer Bedeutung her (fast) immer gleichwertig behandelt worden. Das immer noch gültige Standardwerk ist Friedrich Schröter „Über die römischen Niederlassungen und Römerstraßen in den Saargegenden“ aus der Zeit um 1850. Es gab dann eine Umzeichnung der Schröter’schen Angaben in eine Karte des Historischen Saar-Atlas. Schröter beschränkt sich allerdings auf das mittlere Gebiet der Saar um Saarbrücken als Zentrum. Auch bei dieser Karte ist keine Gewichtung der Straßen nach ihrer Bedeutung erfolgt. Eine Karte der Straßen aus Rheinland Pfalz gibt es wohl, es klafft aber eine gehörige Lücke zwischen beiden Gebieten."
Es ist nicht leicht an Informationen zu kommen.
 
"Vor ein paar Jahren...". "Wenn Du großes Glück hast...". Steht da schon, denn auch "Vor ein paar Jahren" wäre es großes Glück.

Um 1910 kann man schon davon ausgehen, dass es auf dem Gebiet eines Ortes wie Merzig einen Hobby-Fotografen gab, während professionelle eher in größeren Städten anzutreffen waren, oder mit Vorankündigung durch die kleineren Orte zogen. Ich kenne da ein paar Beispiele. Die haben nicht immer nur Personen aufgenommen. Wie gesagt: Zufall und Glück, auch wenn ich eigentlich die nähere Zeit im Sinn hatte.

Das Problem ist auch, dass die Werke der Hobby-Fotografen von damals meist nicht zugänglich sind. Mitunter waren auch Lehrer recht rührig und sorgten für Fotos. Hier ließ einer Steinwerkzeuge fotografieren. Man war so klug, beides zusammen aufzubewahren, so dass dann auch beides von heimkehrenden russischen Kriegsgefangenen 1945 geplündert wurde, als sie die Schule verwüsteten, wo sie untergebracht waren.

Das bringt mich zu den Schulen, die damals mitunter vor Ort gemachte Funde bekamen. Scherben haben ja keinen Seltenheitswert. Mit damals meine ich jetzt 1910.
 
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