Freibrot

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In Rom war, zumindest seit den Gracchen, üblich freies Getreide, später gemalen bzw dann direkt das gebackene Brot an berechtige Bürger zu verteilen.
Dazu Alexander Demandt aus "Geschichte der Spätantike":
"Das Staatsbrot wurde kostenlos abgegeben, Ausgeschlossen von der Verteilung waren Beamte, Angehörige von senatorischen Häusern und Unfreie. Sklaven von Senatoren, die ohne Wissen ihres Herren Staatsbrot nahmen, sollten zur Zwangsarbeit in Mühlen gefesselt werden. Wußten die Herren davon, so drohte ihnen, je nach Vermögen, Enteignung oder Mühlenarbeit. Die Schreiber (scribae), die den Sklaven die Teilname erlauben, sollten geköpft werden.
Das Freibrot heißt in den Gesetzen panis gradilis, Treppenbrot, weil die Empfänger sich auf den Treppen anstellten, wo ihre Namen und die ihnen zustehende Menge auf Bronzetafeln angeschlagen sein sollten. Jeder Empfänger besaß einen Ausweis (tessera), der seine Wohnung nachwies. Wer sie aufgab, verlor den Anspruch. Dieser war nicht übertragbar, doch sind die tesserae offenbar nicht nur vererb, sondern auch gehandelt worden. Ein Verkauf des Treppenbrotes war verboten. Im Jahr 369 verordnete Valentinian, statt 50 Unzen groben Brotes täglich gebe es kümftig 36 Unzen feinen Brotes. In Ostia wurde ermäßigtes Brot verteilt, für einen Numerus den Laib."

So. Da smal zur Info. Meine Frage ist nun: Gibt es funde dieser tesserae? Oder sind alle verloren gegangen?
 
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