Fremdbezeichnung Wenden (Winden?) für Slawen

Das ist ein Irrtum. Ist ja klar, das dort auch romanische Sprache schon seit langen dort gesprochen wird, dennoch ist die Sprache nicht ausgestorben!
Darüber möchte ich keine Worte mehr verlieren.


Du verwechselst Venezianisch und Dalmatinisch. Das Venezianische ("Vèneto") - ein italienischer Dialekt - wird heute noch in Dalmatien gesprochen:

El Vèneto 'ntel móndo
Ndo' vienlo parlà el vèneto?

Par prima roba, el vèneto el vien parlà in Vèneto. Qua ghe xe
diverse varianti de 'sta léngua: Venesian, Veronéxe, Belunéxe,
Trevixan e Padovan-Vixentin-Rovigoto (grupo zsentrale).
'Nte le sità e 'ntei medi paixi se parla na specie de "smisioto"
che in realtà l'è molto (masa!) influenzsà da l'italian.

Dopo, el vèneto el vien parlà su la costa dàlmata, Croazsia,
ndo' che la zxente la dòpara na variante triestin-venesiana portà
là da la Serenìsima Repùblica de Venezsia.

http://www.sitoveneto.org/ [auch auf Englisch und Italienisch nachzulesen]

Das Dalmatische ist ausgestorben.

Noch ein Literaturhinweis:

Žarko Muljacić, Das Dalmatische - Studien zu einer untergegangenen Sprache, Köln 2000

* * *

Wo war es dann???


Die frühesten Belege für Slawen in der Adriaregion finde ich bei Paulus Diaconus in Buch IV, Abschnitte 24 und 40. Um 601 beschreibt er einen Einfall der Langobarden in Istrien, an dem Slaven und Avaren teilnahmen ("Inter haec Langobardi cum Avaribus et Sclavis Histrorum fines ingressi, universa ignibus et rapinis vastavere"), zehn Jahre später treten die Slawen zum ersten Mal in dieser Region als selbständige Gruppe bei einem erneuten Einfall in Erscheinung (Hoc nihilominus anno Sclavi Histriam, interfectis militibus, lacrimabiliter depraedati sunt.).

* * *

Sinnlos, weil du und ich sie nicht beantworten können. Sinnlos war auch deine Frage. Deswegen habe ich dir mit Gegenfrage beantwortet.


Wenn etwas sinnlos war, dann Deine Behauptung:
Du sagst also, das sich die alte Historiker und Kronisten irrten. Du meinst die tausende Namen sind nur ein Zufall.


Meine Frage dazu lautete:
Um was für "Tausende" von Namen geht es denn hier?


* * *

Wenn du als Moderator und Wissenschfler in solchen Ton dich ausdrückst, dann ist das dennoch kein wissenschftl. Forum.


Im Vergleich zu dem Verhalten, das Du hier wiederholt an den Tag gelegt hast, ist meine Ausdrucksweise sehr moderat.

Wenn es Deiner Auffassung von "Wissenschaftlichkeit" nicht entspricht, auf das einzugehen, was Deine Diskussionspartner schreiben, und wenn es Deiner Auffassung von "Wissenschaftlichkeit" nicht entspricht, Belege für Deine Behauptungen zu liefern, dann wirst Du Dich freilich weder in diesem Forum noch sonst in einem wissenschaftlichen Forum wohl fühlen.
 
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Weil wir uns jetzt ungefähr im 1 Jahrhundert befinden. Wie sah es mit dem Slaven Slawen ? Wikipedia aus. Besonders dem Stamm: Vineti. Wie haben diese sich verhalten in Bezug zur Römisch oder Germanisch Seite. Oder wurden diese zuerst von den Römern überfallen?
 
Wenden in Oberösterreich

Hi Morten ;-)

"WIMBERGER: Herkunft deutsch; Herkunftsname.
HN.* von Wimberg, Windberg, Gegend östl. von der Großen Mühl, Bez. Rohrbach. Das Gebiet umfasst die Pfarreien Niederwaldkirchen, St. Johann, St. Peter, St. Martin, St. Oswald, St. Ulrich und St. Veit**. Das Zentrum dürfte St. Peter gewesen sein, dass im MA "Windberg" genannt wurde (!). Der Name hat nichts mit dem Wind zu tun, sondern stammt vom alten Wort "Wenden" = Slawen. Der Windberg war also ein Wendenberg, besiedelt von alpenslawischen(!) Holzarbeitern, die bald von den bairischen Siedlern assimiliert und germanisiert wurden.

zum Namen Wimberg habe ich auch eine andere Interpretation. Die Vorsilbe Wimm- oder Vim- bedeutet - im Kirchenbesitz. Der Hausname Wimmer bedeutet, dass dieser Hof im Kirchenbesitz war.

Soviel ich weiß, war das Obere Mühlviertel zur Zeit der Landnahme der Wenden noch Urwald, welcher erst im Hochmittelalter gerodet wurde. Die neuen Siedler kamen aus sehr unterschiedlichen Gebieten (keine einheitliche Abstammung).

Das Siedlungsgebiet der Wenden war grob dargestellt östlich der Linie Linz/Lienz. So sind im unteren Mühlviertel Ortsnamen, die eindeutig auf die Wenden hinweisen: Lungitz, Obervisnitz, Anitzberg. In den Alpen: Windischgarsten, Ostrawitz (ein Berg).

Das Waldviertel war ein geschlossenes Slawisches Siedlungsgebiet. Weite Gebiete von der Steiermark und Kärnten waren, und sind teilweise heute noch von einer slowenischen (windischen) Bevölkerung bewohnt.

Die besseren landwirtschaftlichen Gebiete in Ober- und Niederösterreich dürften die Bajuwaren den Wenden nicht überlassen haben.
 
Ein paar Details

a) zu Bregenz....stammt mit Sicherheit aus Brigantia, der Verschlag mit slaw. breg kann nicht stimmen, die Slawen waren nie in Bregenz

b) Wien ......Vindobona hat nix mit Wenden oder Vindeliker zu tun
stammt aus dem kelt. veduna = Waldbach (genau gemeint ist der Dornbach in Wien 19. )

c) slowenen/wenden....erklärt sich daraus, dass dies nicht eine ethnie ist sondern zwei...slowenen und wenden. Bei zweiteren handelt es sich um einen
Teil der Sorben/Wenden die entweder mit oder nach den Slowenen nach Süden wanderten

d) bei Flußnamen wie ister, isar gibts auch die Möglichkeit das es aus idg. *ser- (Serum), *sreu- (Strom, mit t einschub zwischen s und r wie bei Ister) mit der Bedeutung fliessen, fliessendes stammt
(wobei die Frage bleibt warum i-Vorschlag)

e) wimmer, windberg ...möglicher weise kommen die deutschen Bezeichnungen tatsächlich von wenden im Sinne von Fremden,
zu Wimmer (als im Kirchenbesitz)..das Wort kommt von Widmer/Wittmer und
ist mit Witwe verwandt (wurde nach dem Tod der Kirche vermacht).

f) veneti aus idg. ueneti/veneti (verwandt mit venus - die ge-/beliebten) halt ich, wie schon ein Teilnehmer vor mir postete für die Bezeichnung von mehreren Völker für durchaus logisch und auch wahrscheinlich

g) Salzach...wird im allgemeinen aus *sal- (siehe Salweide) = grau, schmutzig, manchmal auch im Sinne hell abgeleitet

h) Insel/Insola ist in obigen Zusammenhang genannt worden, gehört aber
nicht dorthin,sondern ist (die genaue Form punkto Endung kenne ich jetzt nicht) etwa in-solo/in-solus = allein, alleinstehend, vom Lande getrennt (siehe ital. isola bzw. isoliert)

Die Veneter in Osteuropa sehe ich auch als Generalbezeichung für alles östliche. Im Altertum sehe ich die nördlichen Veneter allerdings als Balten, später ist dieser Ausdruck für die Slawen verwendet worden, vielleich wars
auch eine Baltisch-Slawische Mischbevölkerung, was nicht so unwahrscheinlich wäre.
Die adriatischen Veneti halt ich eher für ein Volk dass mit den Illyrern verwandt ist. Ein paar erhaltene Worte von beiden Völkern und ihre Art
der Palatalisierung sprechen dafür, auch wenn die Beleglage sehr dünn ist.
 
Hallo Talsamon,

alles in allem ein gelungener Einstiegsbeitrag. Du hast dir offensichtlich die Mühe gemacht viele der über 200 vorherigen Beiträge zu lesen (was ich hervorhebe, weil das nicht selbstverständlich ist). Nur bei zwei Punkten habe ich Nachfragen bzw. Einwände:

f) veneti aus idg. ueneti/veneti (verwandt mit venus - die ge-/beliebten) halt ich, wie schon ein Teilnehmer vor mir postete für die Bezeichnung von mehreren Völker für durchaus logisch und auch wahrscheinlich.

Pope wird das mit den Silben wen und ger damals eher scherzhaft gemeint haben. Warum hälst du es für logisch - oder sogar wahrscheinlich -, dass die Wenden be- bzw. geliebt waren? Mir erscheint das eher eine zufällige phonetische Koinzidenz zu sein.

Die Veneter in Osteuropa sehe ich auch als Generalbezeichung für alles östliche. Im Altertum sehe ich die nördlichen Veneter allerdings als Balten, später ist dieser Ausdruck für die Slawen verwendet worden, vielleicht war's auch eine Baltisch-Slawische Mischbevölkerung, was nicht so unwahrscheinlich wäre.
Ich will nicht ausschließen, dass der Ethnienname gewandert sein kann. Allerdings erscheint mir die Annahme, dass Veneti de Bezeichnung eines baltischen Volkes gewesen wäre, doch etwas konstruiert. Wie kommst du darauf?
 
warum nicht

ohne jetzt die genau Endung zu kennen (damit kämpfe ich immer) wirds wohl
im baltischen etwa venetiva/e oder venetuva/e geheissen haben. Veneti
ist sicher nur die lateinische Wiedergabe (aber das bitte nur als Möglichkeit sehen, und nicht mehr).

--> ge-/beliebt...wenns eine Eigenbezeichnung war, warum sollt sich ein Volk
selbst nicht so bezeichnen. Ich hab das übrigens nicht selbst entworfen, diese Interpretation hab ich (bitte frag mich nicht nach dem Titel) tatsächlich
im Zusammenhang mit dem Volk- oder Volksnamen in einem Buch gelesen (und
das weiss ich sicher noch, das war ne ernstzunehmende Publikation, wobei
diese Bemerkung eine Randbemerkung war).
 
Wenden - Slowenen

c) slowenen/wenden....erklärt sich daraus, dass dies nicht eine ethnie ist sondern zwei...slowenen und wenden. Bei zweiteren handelt es sich um einen
Teil der Sorben/Wenden die entweder mit oder nach den Slowenen nach Süden wanderten
hallo Talsamon,

Die Slowenen und die Wenden würde ich doch enger in Zusammenhang bringen. Es gibt nicht nur Windischgarsten in Oberösterreich - es gibt auch Windisch-Bleiberg in Kärnten, und das liegt im Slowenischen Gebiet, wie im Ortstafelstreit bekannt wurde. :)

Jedenfalls haben die Namensgeber für diesen Ort das Gebiet als Windisch angesehen.

gruss decordoba
 
MOD-Hinweis: die letzten Beiträge wurden gelöscht.

Grund ist der Beitrag von "solwende", der eine Publikation zitierte. Verlinkungen zu dem Verlag sind unerwünscht. Erläuterungshalber kann auf das Handbuch des österreichischen Rechtsextremismus, Wien 1994, verwiesen werden.
 
hallo nochmals,

ad informandum...

[MOD: link gelöscht, Begründung siehe Folgebeitrag]
Solwende:fs:
 
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Okay, nicht jeder kann ein Schnellmerker sein.... Aber so wenig merken zu wollen, daß man braunen rechtstragenden Quark hier zweimal einstellt - geht das?
 
Die Bezeichnung der Suobenoi stammt doch aus dem 2. Jahrhundert von Ptolemäus, oder? Zu dieser Zeit gab es noch keine Schwaben. Obwohl die Schwaben ähnlich wie Sueben klingen, sind sie trotzdem nicht gleichzusetzen, aber das machst du ja anscheinend mit allen Namen so. Einige Sueben sind zwar die Vorfahren der Schwaben, allerdings sind aber nicht alle der Vorfahren der Schwaben Sueben...


Grundsätzlich sei mal gesagt das der erwähnte Claudius Ptolemai der um 150 n. Chr. gelebt hat u.a. auch ne Karte gezeichnet hat, in der die Germanii zwischen Babylonien und Persii positioniert wurden. Die Germanen hatten gewissermaßen eine Ecke Persiens annektiert. Tja so schnell kann man zum Einwanderer werden. :pfeif:

Übrigens leben danach die Albri (Elfen, Hobbits) am Ganges, das quasi schon ganz Indien darstellt. Die Alpen gehen nahtlos in die Karpaten über und Scandia ist ne Insel im Suebischem Meer. Dafür sind die Hyperborea in der Sibirischen Tundra, die übrigens noch als Europa bezeichnet wird.

Die Karten können also nur bedingt als Geografische Orientierung gelten.
Sie entspricht halt den Vorstellungen des 2. Jhd.

Deiner Begründung nach könnten also die Sueben (oder sogar alle Elbgermanen?) Slawen sein, obwohl sie zumindest in geschichtlichen Quellen als Germanen bezeichnet wurden und eine germanische Sprache sprachen...

Ich hab eine neue sehr sehr alte Quelle, die die Suebi möglicherweise zu den eigentlichen germanischen Trägern der germanischen/nordischen Mythologie macht. Sie haben eventuell Germanien erstmal für Odin/Wotan missioniert. Und alles nur damit die Sachsen und Angeln groß damit rauskommen konnten. :weinen:
Damit wären sie also rein mythologisch wesendlich "germanischer" als die Germanen im Westen. :rotwerd:

Im übrigem besteht bis zum heutigem Tage auch mittem im wendischen Spreewald ne Restpopulation von Nichtsorben (Nicht-Wenden) die auf die Sueben zurück gehen. Ich wohne selbst gelegentlich in einem Dorf das von Wenden gegründet wurde, bis man in der ganzen Gegend lauter suebische Siedlungen ausgrub, auch mitten in meinem Dorf gabs eine. Es muss eine wesendlich dichter besiedelte Gegend gewesen sein als man gemeinhin annimmt. Tja sogesehen könnten die Letzten als Erste durchs Ziel laufen. :scheinheilig:
 
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