Gab es Bestrebungen John C. Breckinride zum Präsidenten der CSA zu machen.

MoosbachBube

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Bei der Präsidentenwahl 1860 hat der amtierende US-Vizepräsident John C. Breckinride in 9 von 11 zukünftigen Konferierten Staaten gewonnen. Er schloss sich auch der Sezession an und wirkte als General der Südstaaten. Sein größter Erfolg war der Sieg über Franz Sigl in der Schlacht bei New Market 1864. Er kämpfte auch als Major im Mexikokrieg und hatte lange Erfahrung als Politiker. Warum wurde dann nicht er als Präsident für die CSA in Erwägung gezogen und Jeff Davis gekürt? Wurde das überhaupt in Erwägung gezogen?
 
Er schloss sich auch der Sezession an und wirkte als General der Südstaaten.
Er schloss sich der Konföderation aber schlicht zu spät an.

Die Konföderierten wählten Davis am 9. Februar 1861 zu ihrem provisorischem Präsidenten.
Breckinridge war zu diesem Zeitpunkt allerdings noch amtierender Viezpräsident der USA, seine Amtszeit lief (warum auch immer) erst im März 1871 ab.
Außerdem hatte sich Breckinridge zwischenzeitlich vom Parlament von Kenntucky in den US-Senat wählen lassen, nur schloss sich eben Kenntucky der Konföderation nicht an, sondern verblieb gegen das Versprechen Lincolns, die Sklaverei dort nicht anzutasten in der Union.

Das Mandat nahm er zunächst wahr und versuchte zu Beginn wohl eine Kompromiss-Linie zu fahren um den endgültigen Abfall der Südstaaten aus der Union und einen Bürgerkrieg noch zu verhindern.
Auf die Seite der Sezessionisten schlug er sich erst im Herbst 1861, als die Auseinandersetzung nicht mehr vermeidbar war.

Das sollte erklären, warum er keine ernsthafte Option als Südstaatenpräsident sein konnte.

Als jemand, der sich für einen Staat, der bei der Union blieb in den Senat wählen ließ und der versuchte einen Kompromiss auszuhandeln, konnte er für diejenigen, die die Sezession tatsächlich durchhziehen wollten, nötigenfalls auch unter Inkaufnahme eines Krieges, natürlich nicht akzeptabel sein.
Selbst wenn er zu dieser Zeit nicht in Washington gebunden gewesen wäre, wäre das aus deren Sicht ungeachtet aller Beliebtheitswerte im Süden die falsche Wahl gewesen.

Was Breckinridges politische und militärische Erfahrung angeht:

Das er unter Buchanan Vizepräsident war, mag man als Pluspunkt in Sachen Erfahrung betrachten können.

Was das Militärische angeht, stand aber eigentlich nichts zu Buche.
Berckinridge hatte sich während des Mexiko-Krieges für ein neu aufgestelltes Regiment verpflichtet, aber nie an tatsächlichen Kampfhandlungen teilgenommen, weil das Regiment schlicht so spät nach Mexiko geschickt wurde, dass die Kampfhandlungen bereits vorbei waren, als die Truppe eintraf.
Als mehr oder weniger Seiteneinsteiger im Rang eines Majors hatte er auch weder eine tatsächliche militärische Ausbildung durchlaufen, noch jemals ein eigenständiges Kommando geführt.

Davis demgegenüber, hatte es in der U.S.-Armee zum Colonel gebracht und während des Mexiko-Krieges immerhin ein Regiment geführt, hatte im Gegensatz zu Breckinridge tatsächliche Kampferfahrung vorzuweisen und war unter Präsident Franklin Pierce Kriegsminister gewesen und als solcher natürlich schon vor dem Bürgerkrieg auch mit Problemen der Organisation/Reorganisation der Armee insgesamt vertraut.
In dieser Eigenschaft war auch bei Davis politische Erfahrung vorhanden.
Während des Mexiko-Krieges hätte Davis wohl auch Brigadegeneral werden können, dies allerdings nicht bei den Regulären Truppen, sondern nur bei der Miliz, was er ablehnte.


Ich würde meinen, selbst wenn Breckinridge sich vom Beginn an klar für die Sezession erklärt hätte, wäre im Vergleich Davis die ungleich sinnvollere Wahl gewesen, weil man den im Gegensatz zu Breckingridge durchaus als militärischen Fachmann auf verschiedenen Ebenen bezeichnen kann und einen solchen benötigten die Südstaatler, weil ihnen klar sein musste, dass die Sezession in den Krieg führen würde.

Breckinridge wäre ein Kandidat gewesen, wenn man es im Süden darauf angelegt hätte innerhalb der Vereinigten Staaten einen Sonderbund der Südstaaten zu schließen und von dieser Plattform aus zu versuchen mit Washington einen politischen Kompromiss auszuhandeln. Dafür oberster Chef der Sezession zu werden, hatte er als Kompromisspolitiker schlicht die falschen politischen Ansichtenn, diese Rolle konnten nur radikalere Personen tatsächlich ausfüllen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Breckinridge war zu diesem Zeitpunkt allerdings noch amtierender Viezpräsident der USA, seine Amtszeit lief (warum auch immer) erst im März 1871 ab.
1871 wär eine tatsächlich interessante Regel... ;)

Du meinst 1861, und das ist bis heute Normalität. Wahl im November, Amtseinführung des Nachfolger-Paares im folgenden Januar.

Wichtig erscheint mir, dass Breckinridge aus Kentucky war, dass nicht an der Sezession teilnahm, wenn es anfangs auch nicht am Krieg teilnehmen wollte.
 
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