Demokratie in Rom? Dass ich nicht lache!
Das ist wirklich Betrachtungssache.
Für mich gibt es gneug Beispiele, das bekannteste ist die Absetzung von Sulla, in der das Volk als letzte und höchste Instanz aktiv wurde und per Abstimmung Entscheidungen traf oder sogar widerlegte.
Auch die Tatsache das es im Senat Parteien gab (die Tatsache, das diese meist hinter altgedienten Senatoren stand hat eher was mit Familientreue, Clientelprinzip und reiner Erfahrung zu tun...) ist für mich durchaus nicht undemokratisch. Absehbar sind Entscheidungen gemäß der Parteienvorgaben bis heute.
Und Tatsache ist, das viele Ränge per Wahl vergeben wurden. Sicher ist das System nicht so "sicher" wie unser heutiges gewesen und sehr anfällig für Demagogen usw. (gerade wir Deutschen haben jüngst gezeigt das es immer noch schlimmer geht), was am Status einer gewissen Demokratie nichts ändert.
Nennt man etwas das athenische System eine Demokratie, so kommt man zumindest in bestimmten Zeiten auch bei Rom nicht darum herum.
Unfassbar! Das römische System als eine Demokratie zu bezeichnen ist von meinem Standpunkt aus absolut falsch!
Was macht eine Demokratie aus?
Wörtlich von Demos und Kratein bedeutet Demokratie Volksherrschaft.
Doch wer herrscht denn da in Rom? Genau, die plebs urbana, der städtische plebs.
Zeitweise waren zwei Drittel der Einwohner Roms und der umliegenden Landgüter Sklaven! Sind diese Menschen kein Volk? Sind sie Menschen verminderten Rechts, frei geschlagen, geschunden, malträtiert und getötet zu werden?
Neeein, Neein! Das sind sie gewiss nicht! Es ist absolut entsetzlich, in diesem Zusammenhang das Wort "Demokratie" fallen zu lassen! Seit der Eroberung Galliens und Griechenlands waren über 80% der Bevölkerung ohne jede Stimme! Ist das Demokratie oder freies Recht? Ist es das, was demos und kratein meinen?
Und all die Frauen, die in den Städten lebten! Hatten sie alle keinen Stimme? Wollte sie alle schweigen, zu den Fragen, die ihre Männer in den Krieg und in den Tod schickten?
Neein, Nein! Sie wurden gezwungen, von einer kleinen Schicht, die ich nicht zögere verabscheuungswürdig zu nennen!
All diese Menschen, die plebs urbana, die Senatoren, die equites, rühmten sich ihrer wunderbaren römischen Tugend!
Doch wer hat sich auf den Feldern geschunden?
Das Erz aus den Bergen gegraben?
Die feinen Herren bedient?
Sie selbst!?!
Neein!
Es waren eben diese Sklaven, diese Frauen, diese Rechtlosen und Unterdrückten!
Und erhoben sie sich, diese Sklaven, was tat man dann?
Dachte man nach über die Fehler der Vergangenheit?
Die Untugend der Vorfahren?
Das Elend der Menschen?
Neein! Nein! Man griff zum Schwert, schickte Soldat um Soldat, schlug das Recht mit blankem Stahl zu Boden! Ist das Demokratie? Ist das der "Wille des gesamten Volkes"?
Wollten sie in den Krieg ziehen gegen die Parther?
Die Gallier?
Die Spanier?
Die Germanen?
Oder Jughurta?
Wollten all diese Völker sich den Römern unterwerfen?
All ihr Recht aufgeben?
Ihr leben dem Besatzer zum Preis des Lebens geben?
Neein, nein, immer wieder nein!
Wo ist diese Demokratie, die so unglaubliches vollbringt?!
Ist sie das?
Ist sie all das?
Wird sie das jemals sein?
Ist sie das jemals gewesen?
NEIN, das ist sie nicht, das war sie nicht, und das wird sie auch niemals sein!
DIE FREIHEIT DES MENSCHEN IST UNANTASTBAR!
Mögen noch so viele römische Diktaturen die Welt heimsuchen und sich Demokratie nennen, es wird immer Menschen geben, die erkennen, was sie in Wahrheit sind!
Nie soll von einer römischen Demokratie als einer echten Demokratie gesprochen werden, nicht einmal im Ansatz!