Genies der Renaissance

Rovere

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In den 1, 2 Jahrhunderten der italienischen Renaissance passierte derart umwälzendes in den Bereichen Kunst, Architektur, Philosphie und Literatur dass es fast unmöglich ist dieses Wunder menschlichen Genies zu fassen.

Für mich aber überstrahlt ein Mensch alle anderen dieser Epoche - Filippo Brunelleschi!

Brunelleschi lebte von 1377 bis 1446 in Florenz und war von seiner Ausbildung her eigentlich Goldschmied. 1402 unterliegt er im Wettbewerb umd die Bronzetüren des Baptisteriums von Florenz und geht für einige Zeit nach Rom um die antike Architektur zu strudieren.
1418 gewinnt er dann den Wettbewerb zur Vollendung des Doms von Florenz - und für mich eines der größten Wunder und Unglaublichkeiten der Menschheitsgeschichte beginnt:
Dieser Mensch baut etwas wie noch nie jemand vor ihm! Er konstruiert eine Kuppel mit einer Spanne - die sogar diejenige des Pantheons übertrifft - ohne Gerüste!
Er erfindet einfach eine neue Bautechnik - aus dem Stand heraus! Fast nebenbei erschafft Brunelleschi auch Baukräne mit Schaltgetrieben um die Lasten in die unglaubliche Höhe der Kuppelbaustelle transportieren zu können!
Er erfindet die Zentralperspektive und revolutioniert dadurch die Malerei!
Und baut neben der Domkuppel Kirchen und Kapellen in einem völlig neuen Stil - der Renaissance. San Lorenzo, Santo Spirito, die Pazzi-Kapelle oder das Findelhaus - Gebäude von einer Klarheit, einer schlichten Schönheit und einer Modernität wie sonst nirgends in Europa!

Dieser Mensch - der eigentlich Goldschmied gelernt hat - schafft vor 600 Jahren
- die größte Kuppel die je gebaut wurde in einer Bautechnik die nie zu vor verwendet wurde
- konstruiert Hebemaschinen mit Getriebeschaltung - ohne Vorbilder dazu
- entdeckt die Zentralperspektive
- schafft einen neuen Baustil - die Renaissance
- und so ganz nebenbei ein Kruzifix das zum schönsten gehört was aus dieser Zeit stammt

Und aus diesen Gründen gehört für mich Brunelleschi zu den größten Menschen die je gelebt haben!
 
Ich würde Michelangelo und Sinan auch noch dazu zählen wollen. Und noch viele andere...
Zu Sinan (Häh??? Wer??? ;)) schreibe ich mal was ins Forum, nachdem du uns so nett Brunelleschi vorgestellt hast.
 
Also für mich ist und bleibt Leonardo da Vinci das größte Genie der Renaissance. Er war nicht nur ein bedeutender Maler, Bildhauer, Architekt und Ingenieur, er besaß auch große Kenntnisse in Anatomie, Botanik, Geometrie, Geologie und noch einiges mehr.. Seine Erfindungen sind beeindruckend ( Taucheranzug, Fluggeräte uvm) , wenn man bedenkt in welcher Zeit er lebte.. Die Mann war seiner Zeit weit vorraus. Selten ein Künstler gesehen, der so vielseitig war wie er.
 
Also für mich ist und bleibt Leonardo da Vinci das größte Genie der Renaissance. Er war nicht nur ein bedeutender Maler, Bildhauer, Architekt und Ingenieur, er besaß auch große Kenntnisse in Anatomie, Botanik, Geometrie, Geologie und noch einiges mehr.. Seine Erfindungen sind beeindruckend ( Taucheranzug, Fluggeräte uvm) , wenn man bedenkt in welcher Zeit er lebte.. Die Mann war seiner Zeit weit vorraus. Selten ein Künstler gesehen, der so vielseitig war wie er.

Leonardo da Vinci war ein Universalgenie, sein unstillbarer Wissensdurst und wahrscheinlich auch Quelle seines "Erfolges" ist wohl auch, dass er sich über gesellschaftliche Tabus erhob, indem er beispielsweise große Kenntnisse in der Anatomie sammelte.
 
ich würde Erasmus von Rotterdam und Thomas Morus als Vorreiter des Humanismus in Westeuropa nennen!
 
Ich denke, es gibt in jedem Jahrhundert hochbegabte Menschen.
Man redet nur immer über die, die sich profilieren konnten.
Man weiss bis heute nicht, wer die Uta am Naumburger Dom schuf .
Deshalb mal ein postumes Danke an alle, die etwas hinterlassen haben.
 
Vielleicht sollte man den Begriff der "Genies" auch etwas weiter betrachten und nicht nur die "Guten", sondern auch mal die etwas weniger Guten, die Negativ-Genies betrachten, wie z.B. Cesare Borgia, der immerhin ein sehr begabter Feldherr war. Wohl begabter als er als Kardinal gewesen wäre.
 
Bei dem Stichwort Cesare Borgia muss man aber auch gleich seinen Vater Alexander VI. mit dazu nehmen. Schließlich hielt er ihm in vielen Dingen den Rücken frei und half ihm bei seinem Aufstieg zb. durch die Finanzierung oder die Einfädelung der Ehe mit Charlotte d'Albret. Man sollte eher das Duo Alexander-Cesare als genial bezeichen, denn sie zusammen versetzten sie Italien in Angst und Schrecken.
Aber ich muss dir Recht geben, er war ein Genie. Das wurde schließlich auch schon von Machiavelli so gesehen, der ihn zum Vorbild für seinen den "Fürsten" nahm.
 
Vielleicht sollte man den Begriff der "Genies" auch etwas weiter betrachten und nicht nur die "Guten", sondern auch mal die etwas weniger Guten, die Negativ-Genies betrachten, wie z.B. Cesare Borgia, der immerhin ein sehr begabter Feldherr war. Wohl begabter als er als Kardinal gewesen wäre.



Cesare Borgia war ein skrupelloser Mörder und seine Eroberungs-Überfälle sind nicht bewunderungswürdig.
 
Cesare Borgia war ein skrupelloser Mörder und seine Eroberungs-Überfälle sind nicht bewunderungswürdig.

Das sind aber doch zwei verschiedene Ebenen. Ob nun Cesare ein Genie war, sei mal dahingestellt, das sollen andere beurteilen, aber ein Genie kann seinen Genius doch nicht nur in den Dienst ethischer Ziele stecken sondern auch in die reine Perfidie. Das macht es höchstens weniger sympathisch, um nicht zu sagen total unsympathisch, aber nicht weniger genial.
 
Man sollte auch nicht die verschiedenen Künstler der damaligen Zeit unterschätzen ( Michelangello,Boticelli oder Bernini),die hatten echt was auf dem Kasten auch wenn z.B. Michelangello einen großen Hang zur Schizophrenie hatte.Als ebenfalls großes Genie würde ich noch Taqi ad-Din nennen(zur eit des Manierismus ,spätere Renaissance).Der Mann erfand Dampfturbinen,die Kolbenpumpe,er verbesserte die Astronomie,berechnete als erster den genauen Sinus und fertigte verschiedene astronomische Uhren an.
 
auch wenn z.B. Michelangello einen großen Hang zur Schizophrenie hatte.
Die wenigsten Stars sind angenehme oder gar sympatische Menschen, das war wohl zu allen Zeiten so. Michelangelo war aber auch nicht ausschließlich Bildhauer und Maler sondern auch Konstrukteur. Seine Hebemaschine, mit der er den David in Florenz an seinen Platz transportierte war eine Eigenerfindung von ihm. Auch das Gerüst in der Sixtina, auf dem er mit seinen Gehilfen malte, wurde von ihm entworfen. Die Besonderheit daran war, dass es ohne senkrechte Stützen ,gewissermaßen zwischen die Seitenwände geklemmt wurde, um trotzdem weiterhin Gottesdienste in der Kapelle verrichten zu können.
 
Ein sehr schönes Buch ist jüngst erschienen, von Stephen Greenblatt "Die Wende", ein Buch über Poggio Bracciolini und die Wiederentdeckung von Lukrez. Auch ein unbedingt wichtiger Aspekt der Renaissance, die gezielte Suche nach antiken Schriften.
 
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