oculus
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^^ kein angenehmes Thema, da wir Europäer oftmals die Schuldigen sind.
Kurz die Thematik:
Der Völkermord in Ruanda gegen die Tutsi und moderate Hutu im Juli 1994 ereignete sich erst vor elf Jahren. Über eine halbe Millionen Menschen kamen innerhalb eines Monats ums Leben und fast 3 Millionen waren auf der Flucht!
^^ und wer ist Schuld ? WIR !!!
Geschichte der Hutu und Tutsi
Jegliche Überlieferungen über die Geschichte der Hutu und der Tutsi wurden mündlich, in Mythen und Gedichten, weitergegeben, da sich zu der Zeit noch keine Schriftsprache behaupten konnte. Ob diese Mythen ein wahrheitsgetreues Bild der Vergangenheit Ruandas widerspiegeln, bleibt unklar. Sie besagen, dass alle Ruander von demselben Vorfahren, dem König Umwami, abstammen. Ihm gehörte neben allen Menschen auch die Natur, die Tiere und das Land, in dem alle Menschen friedlich zusammen lebten. Der Umwami hatte drei Söhne: Gahutu, Gatutsi und Gatwa. Eines Tages wollte er sie und ihren Verstand testen indem er jedem von ihnen eine gefüllte Milchkanne anvertraute. Gatwa stillte seinen Durst, Gahutu teilte die Milch auf und Gatutsi ließ den Inhalt der Kanne unversehrt. Daraus schloss der König, dass nur seinem Sohn Gatutsi die Herrschaft anvertraut werden kann. Von der Wahrheit überzeugt, erzählten alle drei Volksgruppen, die Twa, die Hutu und die Tutsi, diese Geschichte über ihre Vergangenheit ihren nachfolgenden Generationen.
So geschah es, dass eine kleine Tutsi- Elite "rechtmäßig" über die übrigen Tutsi, die genauso lebten und behandelt wurden wie die Hutu, und die große Masse der Hutu friedlich regierte.
Dennoch war alles friedlich zu der Zeit.
Hutu und Tutsi lebten zusammen und waren mehr als nur Nachbarn: sie heirateten untereinander, bekamen zusammen Kinder und teilten Arbeit und Freizeit miteinander. Befragt man einen Ruander nach seiner Volkszugehörigkeit, wird er entweder „Hutu“ oder „Tutsi“ antworten, nie eine Mischung aus beidem, wie bspw. „Hutsi“ oder „Tutu“. Das ist seltsam, weil man über die Jahrzehnte hinweg schon gar nicht von zwei „reinen“, voneinander getrennten „Ethnien“ sprechen kann. Zum Beispiel nimmt die Frau bei einer Hochzeit die „Identität“ des Mannes an und deren Kinder erhalten auch die ethnische Zuordnung des Vaters.
Zusätzlich, um das Bild des friedlichen Zusammenlebens zu stärken, die Tatsache, dass sich die Einwohner Ruandas als ein einziges Volk, die Abanyarwanda, verstehen. Neben den heutigen Amtssprachen Französisch und Englisch sprechen sie heute, wie auch schon vor der Einwanderung der Europäer, dieselbe Sprache: das Kinyarwanda. Die Hutu und die Tutsi lebten unter denselben sozialen Strukturen und hatten schon immer dieselben religiösen Überzeugungen
Vorkolonialzeit – Königtum Ruanda
Reisende aus Europa fanden in Ruanda Ende des 19. Jahrhunderts mehrere Königtümer vor. Bevor aber das Land von Königen regiert wurde, teilte man es in viele patrilineare Gesellschaftsformen (der Vater als Oberhaupt der Familie) auf. Berichte über historische Königs- sowie Linearenstrukturen vor der Kolonialzeit sind nur vereinzelt bekannt und, soweit meiner Recherchen, nicht schriftlich, sondern vielmehr in Mythen festgehalten worden. Jeder Ruander gehörte einer Abstammungsgruppe (Lineage) an, die jeweils der Älteste vertrat. In dieser Gesellschaft wurden Güter, Besitz- und Reichtümer über den Vater einer Familie vererbt. Neben den „Lineages“ entstanden, für eine bessere Kontrolle des Landes, auch Chefferien, die mehrere Lineages unter sich vereinten.
Im 16. Jahrhundert war Ruanda in insgesamt 50 Chefferien, später kleine Königtümer, eingeteilt. Noch im gleichen Jahrhundert wurde ein einziger König Besitzer des ganzen Landes; er hatte die Verfügungsgewalt über alle Ressourcen und alle kleineren Königtümer. Durch militärische Unterstützung gewann die Königsfamilie immer mehr an Einfluss und Macht. Hier ist gesondert der König Rwabugiri zu nennen, dessen Herrschaft im 19. Jahrhundert eine Zentralisierung Ruandas zur Folge hatte. Er beschnitt die Lineages und die kleineren Königtümer um ihre Rechte und setzte bald so genannte Distriktchefs ein, so dass seine Macht unterstützt und gesichert wurde, und zum anderen die Machthaber der Lineages zu entkräften. Immer mehr Residenzen des Königs Rwabugiri schränkten nicht nur die Ältesten der Lineages in ihrer Entscheidungsgewalt ein, sondern zerstörten auch viele Traditionen.
Tja und wer kam dann ? ^^ WIR natürlich... die Deutschen mit ihrem Rassensystem und den damit verbundenen Wertigkeiten der Menschen. Wir verstärkten stark diese Entwicklung
Die Hamitenthese
Als Ende des 19 Jahrhunderts die ersten Europäer das Land betraten, setzen sie ethnische Unterschiede der Ruander voraus. Die Entdecker sahen physische Unterschiede der ruandischen Bevölkerung als rassisches Phänomen an und begründeten ihre Vermutungen mit Auslegungen der Bibel. Aus ihr wurde die wissenschaftlich nicht erwiesene Hamitenthese für rassistische Äußerungen herangezogen.
Die Hamitenthese beinhaltet Folgendes: Noah war eines Tages vom Wein seines Ackers betrunken. So legte er sich in seine Hütte und schlief unbekleidet ein. Sein Sohn Ham sah ihn und berichtete seinen Brüdern, Sem und Japheth, von der Nacktheit des Vaters. Nachdem Noah aufgewacht war und erfahren hatte, das sein Sohn ihn verspottet hatte, verstieß er diesen (vgl. Bibel, AT, 1907: 9). Christliche und jüdische Theologen lehrten, dass Ham, nachdem er von Noah verstoßen wurde, von Gott bestraft wurde und eine schwarze Hautfarbe erhielt. Demnach ist die schwarze Farbe in diesem Mythos zweifelsohne negativ konnotiert. Rassistische Assoziationen dieser Art sind heute soweit stigmatisiert, dass man sie nicht mehr unreflektiert treffen darf. Die Hamitenthese wurde während den Anfängen der Kolonialzeit (ab dem 20. Jahrhundert) so oft rezitiert und erzählt, bis sie für wahr erklärt und in Geschichtsbücher übertragen wurde. Es wurden zwei Rassen unter den Afrikanern unterschieden: die unzivilisierten Ureinwohner Afrikas und die eingewanderten, eigentlich „weißen“ Hamiten (in diesem fall die Tutsis). Eingewanderte Europäer bezeichneten sich grundsätzlich als intellektuell überlegen gegenüber beiden Afrikanerrassen. Sogar den Sklavenhandel versuchten die Kolonialherren durch einen angeblich wissenschaftlich erwiesenen genetischen Defekt zu rechtfertigen (vgl. Semujanga, 2003: 112). So unterschieden die Europäer mithilfe der Hamitenthese die Afrikaner geistig und körperlich untereinander. Die „Entdecker“ des späten 19. Jahrhunderts behaupteten, dass jegliche Zivilisationsprozesse von außen durch die Hamiten nach Afrika getragen wurden. Nur so konnte man sich bspw. das hochkultivierte Ägypten erklärten, welches ausschließlich von eingewanderten Hamiten aufgebaut worden sei. Afrikanische Ureinwohner hingegen seien unzivilisiert und könnten weder konstruktiv denken noch fortschrittlich handeln.
So sahen sich die „Entdecker“ vor einer gewaltigen Kluft zwischen der „schwarzen Urbevölkerung“ und den Errungenschaften der eingewanderten, ursprünglich weißen Hamiten. Die Europäer wollten von nun an die westliche Zivilisation in ganz Afrika verbreiten; Ruanda war davon nicht ausgeschlossen. Manche Europäer gingen sogar davon aus, die Hamiten seien ursprünglich mit den Germanen verwandt gewesen (vgl. Harding, 1998: 21 f). Im Falle Ruanda dauerte es nicht mehr lange und schon bald wurde die Bezeichnung „Hamiten“ mit dem Begriff „Tutsi“ gleichgesetzt, was in der Kolonialzeit letztendlich zur Einteilung in Ethnien führte und zu dem Massenmorden der Hutus an den Tutsis....
Soviel dazu ^^
Kennt ihr weitere Genozide in der afrikanischen Geschicht??
Kurz die Thematik:
Der Völkermord in Ruanda gegen die Tutsi und moderate Hutu im Juli 1994 ereignete sich erst vor elf Jahren. Über eine halbe Millionen Menschen kamen innerhalb eines Monats ums Leben und fast 3 Millionen waren auf der Flucht!
^^ und wer ist Schuld ? WIR !!!
Geschichte der Hutu und Tutsi
Jegliche Überlieferungen über die Geschichte der Hutu und der Tutsi wurden mündlich, in Mythen und Gedichten, weitergegeben, da sich zu der Zeit noch keine Schriftsprache behaupten konnte. Ob diese Mythen ein wahrheitsgetreues Bild der Vergangenheit Ruandas widerspiegeln, bleibt unklar. Sie besagen, dass alle Ruander von demselben Vorfahren, dem König Umwami, abstammen. Ihm gehörte neben allen Menschen auch die Natur, die Tiere und das Land, in dem alle Menschen friedlich zusammen lebten. Der Umwami hatte drei Söhne: Gahutu, Gatutsi und Gatwa. Eines Tages wollte er sie und ihren Verstand testen indem er jedem von ihnen eine gefüllte Milchkanne anvertraute. Gatwa stillte seinen Durst, Gahutu teilte die Milch auf und Gatutsi ließ den Inhalt der Kanne unversehrt. Daraus schloss der König, dass nur seinem Sohn Gatutsi die Herrschaft anvertraut werden kann. Von der Wahrheit überzeugt, erzählten alle drei Volksgruppen, die Twa, die Hutu und die Tutsi, diese Geschichte über ihre Vergangenheit ihren nachfolgenden Generationen.
So geschah es, dass eine kleine Tutsi- Elite "rechtmäßig" über die übrigen Tutsi, die genauso lebten und behandelt wurden wie die Hutu, und die große Masse der Hutu friedlich regierte.
Dennoch war alles friedlich zu der Zeit.
Hutu und Tutsi lebten zusammen und waren mehr als nur Nachbarn: sie heirateten untereinander, bekamen zusammen Kinder und teilten Arbeit und Freizeit miteinander. Befragt man einen Ruander nach seiner Volkszugehörigkeit, wird er entweder „Hutu“ oder „Tutsi“ antworten, nie eine Mischung aus beidem, wie bspw. „Hutsi“ oder „Tutu“. Das ist seltsam, weil man über die Jahrzehnte hinweg schon gar nicht von zwei „reinen“, voneinander getrennten „Ethnien“ sprechen kann. Zum Beispiel nimmt die Frau bei einer Hochzeit die „Identität“ des Mannes an und deren Kinder erhalten auch die ethnische Zuordnung des Vaters.
Zusätzlich, um das Bild des friedlichen Zusammenlebens zu stärken, die Tatsache, dass sich die Einwohner Ruandas als ein einziges Volk, die Abanyarwanda, verstehen. Neben den heutigen Amtssprachen Französisch und Englisch sprechen sie heute, wie auch schon vor der Einwanderung der Europäer, dieselbe Sprache: das Kinyarwanda. Die Hutu und die Tutsi lebten unter denselben sozialen Strukturen und hatten schon immer dieselben religiösen Überzeugungen
Vorkolonialzeit – Königtum Ruanda
Reisende aus Europa fanden in Ruanda Ende des 19. Jahrhunderts mehrere Königtümer vor. Bevor aber das Land von Königen regiert wurde, teilte man es in viele patrilineare Gesellschaftsformen (der Vater als Oberhaupt der Familie) auf. Berichte über historische Königs- sowie Linearenstrukturen vor der Kolonialzeit sind nur vereinzelt bekannt und, soweit meiner Recherchen, nicht schriftlich, sondern vielmehr in Mythen festgehalten worden. Jeder Ruander gehörte einer Abstammungsgruppe (Lineage) an, die jeweils der Älteste vertrat. In dieser Gesellschaft wurden Güter, Besitz- und Reichtümer über den Vater einer Familie vererbt. Neben den „Lineages“ entstanden, für eine bessere Kontrolle des Landes, auch Chefferien, die mehrere Lineages unter sich vereinten.
Im 16. Jahrhundert war Ruanda in insgesamt 50 Chefferien, später kleine Königtümer, eingeteilt. Noch im gleichen Jahrhundert wurde ein einziger König Besitzer des ganzen Landes; er hatte die Verfügungsgewalt über alle Ressourcen und alle kleineren Königtümer. Durch militärische Unterstützung gewann die Königsfamilie immer mehr an Einfluss und Macht. Hier ist gesondert der König Rwabugiri zu nennen, dessen Herrschaft im 19. Jahrhundert eine Zentralisierung Ruandas zur Folge hatte. Er beschnitt die Lineages und die kleineren Königtümer um ihre Rechte und setzte bald so genannte Distriktchefs ein, so dass seine Macht unterstützt und gesichert wurde, und zum anderen die Machthaber der Lineages zu entkräften. Immer mehr Residenzen des Königs Rwabugiri schränkten nicht nur die Ältesten der Lineages in ihrer Entscheidungsgewalt ein, sondern zerstörten auch viele Traditionen.
Tja und wer kam dann ? ^^ WIR natürlich... die Deutschen mit ihrem Rassensystem und den damit verbundenen Wertigkeiten der Menschen. Wir verstärkten stark diese Entwicklung
Die Hamitenthese
Als Ende des 19 Jahrhunderts die ersten Europäer das Land betraten, setzen sie ethnische Unterschiede der Ruander voraus. Die Entdecker sahen physische Unterschiede der ruandischen Bevölkerung als rassisches Phänomen an und begründeten ihre Vermutungen mit Auslegungen der Bibel. Aus ihr wurde die wissenschaftlich nicht erwiesene Hamitenthese für rassistische Äußerungen herangezogen.
Die Hamitenthese beinhaltet Folgendes: Noah war eines Tages vom Wein seines Ackers betrunken. So legte er sich in seine Hütte und schlief unbekleidet ein. Sein Sohn Ham sah ihn und berichtete seinen Brüdern, Sem und Japheth, von der Nacktheit des Vaters. Nachdem Noah aufgewacht war und erfahren hatte, das sein Sohn ihn verspottet hatte, verstieß er diesen (vgl. Bibel, AT, 1907: 9). Christliche und jüdische Theologen lehrten, dass Ham, nachdem er von Noah verstoßen wurde, von Gott bestraft wurde und eine schwarze Hautfarbe erhielt. Demnach ist die schwarze Farbe in diesem Mythos zweifelsohne negativ konnotiert. Rassistische Assoziationen dieser Art sind heute soweit stigmatisiert, dass man sie nicht mehr unreflektiert treffen darf. Die Hamitenthese wurde während den Anfängen der Kolonialzeit (ab dem 20. Jahrhundert) so oft rezitiert und erzählt, bis sie für wahr erklärt und in Geschichtsbücher übertragen wurde. Es wurden zwei Rassen unter den Afrikanern unterschieden: die unzivilisierten Ureinwohner Afrikas und die eingewanderten, eigentlich „weißen“ Hamiten (in diesem fall die Tutsis). Eingewanderte Europäer bezeichneten sich grundsätzlich als intellektuell überlegen gegenüber beiden Afrikanerrassen. Sogar den Sklavenhandel versuchten die Kolonialherren durch einen angeblich wissenschaftlich erwiesenen genetischen Defekt zu rechtfertigen (vgl. Semujanga, 2003: 112). So unterschieden die Europäer mithilfe der Hamitenthese die Afrikaner geistig und körperlich untereinander. Die „Entdecker“ des späten 19. Jahrhunderts behaupteten, dass jegliche Zivilisationsprozesse von außen durch die Hamiten nach Afrika getragen wurden. Nur so konnte man sich bspw. das hochkultivierte Ägypten erklärten, welches ausschließlich von eingewanderten Hamiten aufgebaut worden sei. Afrikanische Ureinwohner hingegen seien unzivilisiert und könnten weder konstruktiv denken noch fortschrittlich handeln.
So sahen sich die „Entdecker“ vor einer gewaltigen Kluft zwischen der „schwarzen Urbevölkerung“ und den Errungenschaften der eingewanderten, ursprünglich weißen Hamiten. Die Europäer wollten von nun an die westliche Zivilisation in ganz Afrika verbreiten; Ruanda war davon nicht ausgeschlossen. Manche Europäer gingen sogar davon aus, die Hamiten seien ursprünglich mit den Germanen verwandt gewesen (vgl. Harding, 1998: 21 f). Im Falle Ruanda dauerte es nicht mehr lange und schon bald wurde die Bezeichnung „Hamiten“ mit dem Begriff „Tutsi“ gleichgesetzt, was in der Kolonialzeit letztendlich zur Einteilung in Ethnien führte und zu dem Massenmorden der Hutus an den Tutsis....
Soviel dazu ^^
Kennt ihr weitere Genozide in der afrikanischen Geschicht??
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