Germanische Namen

Eine mögliche Erklärung wäre das katholische Contra zum bismarckschen Kulturkampf, der ja, wenn auch nicht offiziell bis zum Ende des Kaiserreiches geführt wurde und im Dritten Reich entgegen dem Konkordat wieder aufgegriffen wurde.
 
El Quijote schrieb:
Eine mögliche Erklärung wäre das katholische Contra zum bismarckschen Kulturkampf, der ja, wenn auch nicht offiziell bis zum Ende des Kaiserreiches geführt wurde und im Dritten Reich entgegen dem Konkordat wieder aufgegriffen wurde.

Daran habe ich auch schon gedacht.
Aber dann müsste es ja mehrere "katholische" Namen gegeben haben. Peter ist aber ein Einzelfall. Und Peter war, wie schon erwähnt, von 1937-1946 auf dem 1. Platz der Beliebtheit.
Gabs damals eine Berühmtheit die Peter hieß? Mir fällt im Moment keiner ein.
 
Ashigaru schrieb:
Umgekehrt war es während des Dritten Reichs natürlich absolut verpönt, seinen Sohn Tobias, Matthias oder Jakob zu nennen.

Obwohl ja von diesen Narren und Verbrechern, einige selbst christliche/jüdische oder lateinische Namen trugen:

Joseph Goebbels
Julius Streicher
Hans Frank
Martin Bormann
Joachim v. Ribbentrop
Josef Mengele
etc.
 
Da lob ich mir doch den Gauleiter von Mainfranken, der seine älteste Tochter Gailana genannt hat.
Die Dame lebt heute noch unter anderem Vor- und Familienname.
 
Meine Oma hieß Blondina (sie war brünett und stammte aus der Bukowina). Ich wollte schon immer wissen, wie sie zu solch einem Namen kommen konnte (außer das ihre Eltern ihn ihr gaben), denn ihre Geschwister hatten durchaus "normale" Namen: Ida, Emil, Hermine, Adelheid.
Vielleicht kann mir ja jemand einen Hinweis geben. Danke
 
Anish schrieb:
Meine Oma hieß Blondina (sie war brünett und stammte aus der Bukowina). Ich wollte schon immer wissen, wie sie zu solch einem Namen kommen konnte (außer das ihre Eltern ihn ihr gaben), denn ihre Geschwister hatten durchaus "normale" Namen: Ida, Emil, Hermine, Adelheid.
Vielleicht kann mir ja jemand einen Hinweis geben. Danke

Das Wort "Blondine" kommt jedenfalls aus dem Französischen. "Blondina" dürfte wohl die latinisierte Form sein. (War mir nicht geläufig, aber Google liefert eine ganze Reihe Treffer, etwa aus dem Bereich der Genealogie...)

Die deutsche Form "Blondchen" ist mir nur aus Mozarts "Entführung aus dem Serail" geläufig.

Vielleicht war die Oma bei der Geburt richtig blond...
 
hyokkose schrieb:
Das Wort "Blondine" kommt jedenfalls aus dem Französischen. "Blondina" dürfte wohl die latinisierte Form sein. (War mir nicht geläufig, aber Google liefert eine ganze Reihe Treffer, etwa aus dem Bereich der Genealogie...)

Die deutsche Form "Blondchen" ist mir nur aus Mozarts "Entführung aus dem Serail" geläufig.

Vielleicht war die Oma bei der Geburt richtig blond...

Sehr interessant. Werde ich mal genauer weiterverfolgen. (Mir ist allerdings unklar - auf den ersten Blick - wie man eine Ferienwohnung "Blondine" nennen kann?)

Aber leider muß ich Dich enttäuschen, meine Vorfahren waren alle nie blond. Soweit ich mich an Kinderfotos erinnern kann. Aber ich schaue nochmal nach. Und wenn, wären alle blond. Alle Geschwister meiner Oma sahen sich sehr ähnlich und meine Mutter wiederum sieht ihrer Mutter ähnlich und auch ich beginne meinen weiblichen Vorfahren ähnlich zu werden (manchmal glaube ich, nicht nur äußerlich, naja aber auch nicht allen Punkten:rofl:)
 
Zuletzt bearbeitet:
Anish schrieb:
Sehr interessant. Werde ich mal genauer weiterverfolgen. (Mir ist allerdings unklar - auf den ersten Blick - wie man eine Ferienwohnung "Blondine" nennen kann?)

Ach, Du findest beim Googeln eine "Ferienwohnung Hermine" und eine "Ferienwohnung Adelheid" - warum nicht auch eine "Ferienwohnung Blondina"?
 
hyokkose schrieb:
Ach, Du findest beim Googeln eine "Ferienwohnung Hermine" und eine "Ferienwohnung Adelheid" - warum nicht auch eine "Ferienwohnung Blondina"?

Naja aber wohl mehr Ferienwohnungen "Anna", "Maria", "von mir aus auch "Hermine" und "Adelheid", besser "Seeblick", "Schöne Aussicht"
aber zugegeben "Blondine" klingt doch dann reichlich albern, oder?
:rofl:
Nein im Ernst, mir ist dieser Name in meinem ganzen Leben noch nie wieder untergekommen und auch unsere Vorfahren konnten uns keine Auskunft geben, nicht mal meine Oma selber. Sie hat überhaupt sehr ungern über ihre Vergangenheit, Abstammung geredet. Jedes Detail mußte man ihr "aus der Nase ziehen" und nun ist sie fast 15 Jahre tot (und die letzten ihrer Generation ebenfalls 12 Jahre) und beantwortet erst recht keine Fragen mehr.
Obwohl es doch ein interessantes Kapitel der geschichte ist. Siebenbürgen kennt jeder, wer kennt die Bukowina?
 
Das schlimmste was ich jemals gehört habe ist, dass Herr-der-Ringe-Freaks ihre Kinder Fros oder sogar Gandalf nennen wollten.
Was jetzt auch aufkommt sind englische Namen Peggy, Cindy, Justin, Dean etc.

Namensgebung ist Modesache, früher waren auch französische Namen wohl beliebter oder nicht??
Im 17. und 18. Jahrhundert hatte Frankreich ja "Vorbildfunktion" in Europa
 
Solidarnosc schrieb:
Das schlimmste was ich jemals gehört habe ist, dass Herr-der-Ringe-Freaks ihre Kinder Fros oder sogar Gandalf nennen wollten.
Was jetzt auch aufkommt sind englische Namen Peggy, Cindy, Justin, Dean etc.

Namensgebung ist Modesache, früher waren auch französische Namen wohl beliebter oder nicht??
Im 17. und 18. Jahrhundert hatte Frankreich ja "Vorbildfunktion" in Europa

Blondina/Blandina war im 17.-19. Jh ein ganz geläufiger Name. Dabei ging es in keiner Weise um das Aussehen der Haare.
Modenamen gab es schon immer. Früher hat man sich nicht nach Filmhelden benannt,sondern nach den Landesfürsten und -fürstinnen, oder nach Heiligen.
Meine Vorfahren hießen z.B. auch Israel, Balthasar, Samuel, Benedict, Laurentius, Fidejustus, Gandolf usw. und das waren ganz normale deutsche Bauern.
 
Strupanice schrieb:
Blondina/Blandina war im 17.-19. Jh ein ganz geläufiger Name. Dabei ging es in keiner Weise um das Aussehen der Haare.
Modenamen gab es schon immer.


..interessanter Hinweis auf die kulturellen Gepflogenheiten und Moden dieser Zeit . Ich denke aber schon, daß die Blondheit i.d. Namensgebung eine Rolle gespielt hat. Blond war besetzt mit Reinheit, Jungfräulichkeit etc....
Es hat im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts übrigens in der Literatur erstmals Züge eines "vaterländischen " Blondheitskultes gegeben, bei Klopstock und seinen Anhängern. Anlaß dazu gab die bekannte Tacitustelle , nach welcher für die Germanen balaue Augen und rötlich-blonde Haare kennzeichnend waren. Diese Bemerkung des röm. Historikers hatte bereits im Zeitalter des Humanismus , als eine Handschrift der "Germania" wieder ans Tageslicht kam, einen gewissen Eindruck gemacht, wie dies z. B. Sebastian Franck in seinem "Germania chronocon " von 1538 bezeugt.
Er rügt dort den deutschen "Fürwitz fremder Sitten" und erwähnt tadelnd die modische Gepflogenheit ," aus gelbem ,weißen, Haar, darum daß es teutsch ist, schwarz, französisch, spaniolisch oder welsch Haare " zu machen.
Eine frühe Bewertung der Blondheit als einer nationalen Eigentümlichkeit .....
...aber das gehört bei weiterem Interesse wohl eher in die Kultur/Literaturgeschichte hier....:grübel:
 
Zuletzt bearbeitet:
Solidarnosc schrieb:
Das schlimmste was ich jemals gehört habe ist, dass Herr-der-Ringe-Freaks ihre Kinder Fros oder sogar Gandalf nennen wollten.
Das ist aber nichts gegen zwei Kinder von denen ich gehört habe. Einer heißt Karl Quirin Maria, der andere Parsival Moses:weinen:
 
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