Geschichte von Lothringen

Isleifson

Gesperrt
Lothringen ist die herbere ,stillere Schwester des Elsaß.

Land und Geschichte ist heute den meisten unbekannt.Ich werde hier in loser Folge, verschiedene Beitrage zur Geschichte dieses vergessenen Land in der Mitte von Westeuropa schreiben.
 
La Mothe,die letzte Festung

Da hier doch einige Freunde des 17 und 18 Jhd sind,insbesonders auch in Bezug auf die Geschichte von Frankreich,möchte ich mit einem im Ausland völlig unbekannten Kapitel der franz.Geschichte beginnen.

Das Herzogtum Lothringen formal ein Teil des HRR,war de facto ein selbstängiger Staat.

Im 17 Jhd wurde der Druck Frankreichs auf Lothringen immer stärker.Lothringen besass nun an der Grenze zu Frankreich von altersher eine starke Festung,genannt La Mothe.

Im dreissigjährigen Krieg war der Lothringerherzog auf seiten des Kaisers.Richelieu gelang es La Mothe einzunehmen.Später kam die Festung an die Lothringer zurück und wurde verstärkt.


Im Laufe des Krieges wurde La Mothe noch dreimal belagert.Die letzte Belagerung unter Mazarin begann am 4 Dezember 1645.Sie sollte 205 Tage dauern.

La Mothe wurde nicht eingenommen sondern musste wegen dem Hunger kapitulieren.

Mazarin verbittert über den fanatischen Widerstand hielt den Kapitulationsvertrag nicht ein und zerstörte Stadt und Festung.

Dies wiederum verziehen die Lothringer Frankreich nie.Das revolutionäre Frankreich das sich bewusst war das die Lothringer unsichere Kantonisten waren,trennte bei Gründung der Departemente die Ruine von Lothringen ab,uns schlug sie einem Departement der Champagne zu.Also einer Kernlandschaft von Frankreich.

Der Fall von La Mothe war der Anfang vom Ende des unabhängigen Landes Lothringen.

La Mothe-en-Bassigny - Wikipédia

Page de cadres site La Mothe
 
Im Laufe des Krieges wurde La Mothe noch dreimal belagert.Die letzte Belagerung unter Mazarin begann am 4 Dezember 1645.Sie sollte 205 Tage dauern.

La Mothe wurde nicht eingenommen sondern musste wegen dem Hunger kapitulieren.

Mazarin verbittert über den fanatischen Widerstand hielt den Kapitulationsvertrag nicht ein und zerstörte Stadt und Festung.

Dies wiederum verziehen die Lothringer Frankreich nie.Das revolutionäre Frankreich das sich bewusst war das die Lothringer unsichere Kantonisten waren,trennte bei Gründung der Departemente die Ruine von Lothringen ab,uns schlug sie einem Departement der Champagne zu.Also einer Kernlandschaft von Frankreich.
Wie darf ich den hervorgehobenen Satz verstehen? Gilt der bis zur Franz. Revolution oder auch noch später?

Grüße
excideuil
 
Wie darf ich den hervorgehobenen Satz verstehen? Gilt der bis zur Franz. Revolution oder auch noch später?

Grüße
excideuil

Frankreich war in Lothringen verhaßt,bei den Aristokraten noch mehr als beim Volk.Als sich abzeichnete das es mit dem unabhängigen Lothringen bald vorbei sein würde verliessen viele Aristokraten Lothringen in Richtung Habsburger Reich.

Wir werden das im Kapitel Lothringen und Habsburg behandeln.

Nach der franz.Revolution blieb der Assimilationsdruck stark,im Baillage d'Allemagne d.h. im deutschsprachigen Teil wurde das Deutsche bekämpft.In ganz Lothringen war das Feiern des Lothringertag am 5 Januar verboten.Der 5 Januar ist der Tag an dem der Lothringerherzog René II den Burgunder Charles le Téméraire also Karl der Kühne schlug.Am 5 Januar 1477.

Nach dem siebziger Krieg jedoch wurde die Erinnerung an das freie,zweisprachige Lothringen wieder aufleben gelassen.Man musste der deutschen,pangermanischen Propaganda, etwas entgegensetzen.Die Lothringer im Reichsland durften die Erinnerung an das freie ,aber als frankophil dargestellte Lothringen nicht verlieren.

Das war das Zeitalter des Lotharingisme.Es wurden sogar Ausgrabungen in La Mothe erlaubt.Sowie der Bau eines Denkmals.

Die Lothringer dichteten dazu

"Hier liegt das gefürchtete La Mothe,zerstört,begraben aber immer noch Schrecken einflößend"
 
Frankreich war in Lothringen verhaßt,bei den Aristokraten noch mehr als beim Volk.Als sich abzeichnete das es mit dem unabhängigen Lothringen bald vorbei sein würde verliessen viele Aristokraten Lothringen in Richtung Habsburger Reich.
Ehrlich gesagt, ich kann das nicht nachvollziehen.
Gerade die Aristokratie war doch sehr international und es war doch völlig normal, dass zum Beispiel ein Moritz von Sachsen Dienst in Frankreich nahm oder dass in den aristokratischen Salons Aristokraten aller Herren Länder verkehrten.
Selbst wenn der Landesherr wechselte, hatte doch dies auf die Aristokratie bezüglich des Eigentums keinen Einfluß oder? Als Beispiel mag hier Graf Schulenburg-Kehnert dienen (derselbe, der 1806 als Stadtkommandant von Berlin mit dem Plakat: Der König hat eine Bataille verloren ... Ruhe ist die erste Bürgerspflicht ... berühmt wurde). Mit der Angliederung der Altmark an das Königreich Westfalen war er kein preuß. Staatsbürger mehr und verlor alle seine pol. Ämter, aber er behielt seinen altmärkischen Besitz!
Warum sollte die "Liebe" zum Habsburger Reich für den Adel Lothringens so groß sein, dass "viele" ihren Besitz im Stich ließen, nur weil jetzt der Landesherr der franz. König wurde? La Mothe? Kaum glaubhaft!

Noch etwas macht mich nachdenklich:
"Als Herzog Franz Stephan von Lothringen beabsichtigte, Maria Theresia zu heiraten, die nach dem Willen ihres Vaters Thronerbin von Österreich werden sollte (Pragmatische Sanktion), protestierte Frankreich, das ein Wiedererstarken der österreichischen Macht am Rhein befürchtete. Daraufhin tauschte Franz Stephan sein Land im Vertrag von Wien 1735, der den Polnischen Thronfolgekrieg beendete, gegen das Großherzogtum Toskana. Er heiratete 1737 Maria Theresia und wurde 1745 als Franz I. römisch-deutscher Kaiser. Der polnische König Stanislaus I. Leszczyński erhielt Lothringen auf Lebenszeit zugesprochen, nach seinem Tod am 23. Februar 1766 fiel es vereinbarungsgemäß an Frankreich."
Herzogtum Lothringen ? Wikipedia
In meinen Augen reine Machtpolitik, in der der Herzog von Lothringen auch eine durchaus - aus lothringischer Sicht - nachfragenswerte Rolle spielte.

Grüße
excideuil
 
In allen Gebieten die um diese Zeit an Frankreich fielen hatten die Corps intermédiaires also die Politischen Stände im Gegensatz zum absolutistischen Frankreich noch Bedeutung.

Das galt für Lothringen ,das Elsaß und auch für die Freigrafschaft,die Franche-Comté.

In der Freigrafschaft liessen sich die Notabeln so begraben das der Allerwerteste nach Frankreich schaute.Das nannte man salut au Roi-Gruß an den König.

Der erste in einer langen Reihe der Lothringer,der sich in den habsburgischen Landen niederliessen, war der berühmte Claude de Mercy.

BANATerra - Une encyclopédie progressive du Banat

Zur Zeit der Hochzeit von Franz Stephan bestand Lothringen nur noch auf dem Papier.Die Hochzeit sollte sich trotzdem als guter Schachzug erweisen,wie wir noch sehen werden.
 
Zur Zeit der Hochzeit von Franz Stephan bestand Lothringen nur noch auf dem Papier.Die Hochzeit sollte sich trotzdem als guter Schachzug erweisen,wie wir noch sehen werden.
Wie meinst Du das?
Weil der Herzog von einem dauernd von Frankreich bedrohten oder okkupierten Lothringen, dann stattdessen wenigstens ein Gebiet bekam (Toskana), was erstmal nicht so gefährdet war.
Auf jeden Fall eine spannende Geschichte, die eines Landes irgendwo zwischen den Fronten.

Da bin ich ja mal gespannt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben