Kirlon schrieb:Bei dieser Gelegenheit würde es mich übrigens interessieren, wie eigentlich in Japan mit der NS-Vergangenheit in Bezug auf solche Devotionalien umgegangen wird. Ein Hitler-Feuerzeug in einem Andenkenladen wäre für mich zunächst jedenfalls eine Überraschung. Handelte es sich dabei um eine Ausnahme?
Das kann ich so allgemein nicht sagen. Das Feuerzeug haben wir jedenfalls in Asakusa gesehen, dem Ort, wo es die meisten Touri-Laeden gibt und wo wohl jeder Tokyo-Touri sich irgendein Andenken kauft (Es war also kein kleiner Kraemerladen in irgendeiner verlassenen Ecke). Hackenkreuze sieht man relativ hauefig (natuerlich aus ganz anderen Gruenden), der Anblick erzeugt bei einem Japaner daher wohl kaum den gleichen Effekt, wie bei einem Europaer oder Ami. Vermuten wuerde ich, dass der Umgang mit NS-Symbolen relativ unbefangen ist, zumindest ist der Umgang mit aehnlich kritischen Symbolen der eigenen VErgangheit eher unkritisch (in der Menge, die dem Kaiser zum Geburtstag zujubelte, schwenkten auch einige die alte japanische Kriegsfahne).
Eine Anekdote noch dazu: Ein aelterer Mann sprach uns mal auf der Strasse an und fragte woher wir seien. ALs wir sagten aus Deutschland, schimpfte er gleich etwas auf dei Amis und erinnerte an dei alte Freundschaft zwischen Deutschland und Japan und meinte dann, dei Laender waeren ja, zusammen mit Italien, noch alte Verbuendete aus dem WKII...
Das ist in der Direktheit bisher ein Einzelfall fuer uns gewesen, aber aehnliches bekommt man von aelteren Japanern oft zu hoeren. Deutsche sind, auch unter dem Aspekt Verbuendete des 2. WK, hier gut angesehen.
Aber jetzt schweife ich doch gewaltig ab.:sorry: