Gesellschaftsystem unter Khubilai Khan

SRuehlow

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Das Gesellschaftssystem war auf das Klassensystem aufgebaut. Betrachten wir zum Beispiel die Heirat. Heiraten war nur innerhalb der entsprechenden Klasse erlaubt. Das bedeutet, dass es innerhalb der vier Gruppierungen erlaubt war zu heiraten, hingegen gruppenübergreifend eine eheliche Verbindung einzugehen völlig ausgeschlossen war. Die mongolischen Adligen mussten entsprechend ihrem gesellschaftlichen Stand in ihrer Gruppierung heiraten, was ihnen aber keineswegs eine außereheliche Verbindung mit einer Sklavin oder einer Frau, aus einer anderen Gesellschaftsgruppe untersagte.
Was für die oberen Gesellschaftsschichten galt, galt auch für die unteren Ebenen, aber bei diesen hatte die Heirat noch eine ganz andere Auswirkung. Die Handwerker, Bauern und dienstleistenden Untertanen waren gezwungen nur innerhalb ihrer Berufsgruppierung zu heiraten. Ein sozialstaatlicher Aufstieg oder ein Berufswechsel innerhalb von zwei Generationen war undenkbar, ja, durch ein regelrechtes Überwachungssystem unmöglich. Das System teilte jeder Handwerkerfamilie ein Haus oder einen bestimmten Bereich in einer Zwangsgemeinschaft zu. Die Materialien, die für die Ausübung des spezifischen Berufs von Nöten waren, die Nahrungsmittel und andere Dinge wurden den Familienbetrieben zur Verfügung gestellt. Die Kinder mussten den Beruf ihres Vaters ergreifen, eine Schulausbildung für die unteren Klassen gab es so gut wie nicht. Daher konnten die Kinder dem elterlichen Sozialstatus nicht entfliehen. Ein Wohnortswechsel war verboten; es herrschte also ein „Hausarrestsystem“. Die Stadtviertel waren für bestimmte Berufsgruppen eingeteilt und wurden streng überwacht. :fs:
Die Wohn- und Lebensbedingungen waren katastrophal. Durch eine Minderversorgung von Nahrungsmittel und Dürreperioden wurden Hunger-katastrophen verursacht. Es kam immer wider zu Unruhen zwischen den Jahren 1351 und 1368, bei denen es häufig zu Massenflucht und Aufständen kam. Besonders bei den Salz- und Salinenarbeitern der Provinzen Zhejiang und Jiangsu verzeichnet man im Jahr 1342 einen massenhaften Rückgang an Arbeitskräften von 17000 auf 7000.
 
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