Gettysburg

Gut - Smith &Wesson - 5 -Schüsser -Revolver waren sicher schon verbreitet - aber auch die waren teuer.

Pistolen und Revolver mit ihrer geringen Reichweite sind fast schon Nahkampfwaffen. Bei einem Kavallerieangriff hätte man höchstens 2 Kugeln aus dem Lauf bekommen, bevor der Feind da ist.
 
Finde ich für den Sezessionskrieg noch nichtmal abwegig.

Immerhin war man in der Zeit der Repetiergewehre gerade erst angekommen -
die Union hatte wohl gerade um die 1000 Henry-Mehrlader ....
Gut - Smith &Wesson - 5 -Schüsser -Revolver waren sicher schon verbreitet - aber auch die waren teuer.

Die Norm war wohl auf beiden Seiten das Enfield -Vorderlader-Gewehr
mit Perkussionszündung. Englische Firmen verkauften an die 900.000
Stück an beide Seiten.
Auch der Einsatz erster Sharps -Hinterlader mit Papierpatrone auf
seiten der Nordstaaten fällt da nicht so ins Gewicht.

Eine gut geführte Kavallerie-Attacke hätte angesichts der Nachlade -Zyklen durchaus noch Aussichten auf Erfolg gehabt - auch mit
Lanzen.


Gut geführte Kavallerieattacken mit Lanzenreitern haben noch 1939 polnische Ulanen bewiesen, die versprengte deutsche Verbände oder panzereinheiten, denen der Sprit ausgegangen war, erfolgreich angriffen.

Die Stärken der Lanze haben ja noch Wilhelm II. so sehr fasziniert, das noch nach der Jahrhundertwende neue Ulanenregimenter aufgestellt wurden oder selbst tradionelle Einheiten in Ulanen umgerüstet wurden.

Allerdings setzt die Ausbildung mit der Lanze eine außerordentlich große Übung und Geschicklichkeit voraus, die jahrelanges Training erfordert, was sich im 1. Weltkrieg zumindest an der westfront als eine Sackgass erwies, mochten die Briten noch in der Osterschlacht 1917 bei arras Kavallerieattacken reiten.


Blankwaffen und Lanzen wurden im amerikanischen Bürgerkrieg mehr als Statussymbole, denn als wirkliche Waffen geführt. Kavallerie diente für Erkundungen, für Raids und Guerillakrieg. Kavallerie konnte Nachschubverbindungen des Gegners schädigen und lahmlegen, und es konnte Kavallerie auch sehr wirksam Schrecken verbreiten. Selbst im Nahkampf sollte die Kombination eines trainierten Reiters und Pferdes nicht unterschätzt werden. Kavallerie konnte einen Rückzug in eine wilde Flucht verwandeln, und es haben Erfahrungen aus späteren Kriegen durchaus bewiesen, dass diese Waffengattung durchaus noch effektiv sein konnte.

Es war die Kavallerie aber nicht die Fortsetzung victorianischer Ritterromantik, obgleich Leute wie Jeb Stuart oder auch Custer, dessen Stern bei Yellow Tavern aufging, als eine Kugel Stuarts unzeitgemäßem Heldenleben ein Ende machte.

Es waren aber gerade die Erfolge von Kavalleristen wie Stuart, Fitz Lee, Wade Hampton oder Custer, die europäische Militärbeobachter davon überzeugte, das die zeit der Kavallerie noch lange nicht vorbei war, und es bildete sich diese Ansicht durchaus bei Leuten heraus, die nach den Erfahrungen von Solferino, nach den Erfahrungen des Krimkriegs der ansicht waren, dass das Infanteriefeuer zu verheerend für Kavallerie geworden war.

Die Wuch

Das waren die Aufgaben, die ihrer Rolle entsprachen, und die
 
Die beliebteste Faustfeuerwaffe im Bürgerkrieg - vor allem bei der Kavallerie - war der Colt 1860. Der war sechsschüssig und erzielte bei Entfernungen von ca. 60 - 90 m die besten Treffer-Ergebnisse.

Allerdings waren die Colts damals noch Single Action, was sich auf die Schussgeschwindigkeit negativ auswirkte. Ein guter Schütze konnte aber durchaus seine 6 Schuss in wenigen Sekunden abfeuern, was beim Kaliber .44 eine ernstzunehmende Angelegenheit wurde.

Da Colt im Norden produzierte, waren die Südstaaten auf Nachbauten, Lieferungen aus dem Ausland - oder auf Beute vom Kriegsgegner angewiesen.
 
Irgendwo hatte ich gelesen, dass die Südstaaten-Kavalleriesten normalerweise 2, gelegentlich bis zu 4 Revolver mitführten (die Raider), selten jedoch Säbel, so dass die Kavalleristen des Nordens sie bei irgend einer Gelegenheit herausforderten herauszukommen und "wie ein Mann mit dem Schwert kämpfen." In den Berichten über attakierende Kavallerie von beiden Seiten liest man jedoch oft dass sie mit Revolver und Karabiner feuernd angriffen, etwas was damals nach den europäischen Vorstellungen undenkbar war und tatsächlich auch sehr innefektiv ist.

Der Säbel (und die Lanze) haben jedoch auch eine sehr starke Psychologische Komponente. Es erfordert für den Infanteristen viel Disziplin und kaltes Blut angesichts angreifender Kavalleristen mit Blankem Säbel stehen zu bleiben und zu zielen. In der Tat lag der Erfolg vieler Angriffe nicht in den effektiv zugeführten Verlusten sondern mehr in dem Auseinandertreiben der feindlichen Truppen und so deren zumindest zeitweiligen Annulierung als operative Einheit.

In Südamerika, wo die Verbreitung moderner Feuerwaffen sich erst später durchsetzte, wurden bis spät große Reiterverbände mit Säbeln und Lanzen eingesetzt. In dem Krieg der Tripel-Allianz, der kurz nach dem Amerikanischen Bürgerkrieg stattfand, und mit diesem viele Eigenschaften teilte, wurden noch viele Kavallerieattacken geführt. Der Paraguayische President Lopez wurde am Ende in Cerro Corá von brasilianischen Kavalleristen mit Lanzenstichen getötet (dürfte einer der letzten Staatsoberhaupten gewesen sein, der mit dem Säbel in der Hand auf dem Schlachtfeld starb).

In der Argentinischen Armee, die bis in die 60.er Jahre noch sehr große Kavalleriekontingente hatte, wurde der Umgang mit der Lanze auch noch lange gelehrt. Ein alter Unteroffizier der "Granaderos de a Caballo" (der Presidentengarde) erzählte mir, er hätte dieses noch beigebracht bekommen und bezeichnete es als sehr schwierige Kunst. Das war wohlgemerkt ein Mann, der praktisch eher das Reiten als das Laufen gelernt hatte und sonstige für uns moderne Stadtmenschen schwer zu lernenden Fähigkeiten als selbstverständlich ansah.
 
Irgendwo hatte ich gelesen, dass die Südstaaten-Kavalleriesten normalerweise 2, gelegentlich bis zu 4 Revolver mitführten (die Raider), selten jedoch Säbel, so dass die Kavalleristen des Nordens sie bei irgend einer Gelegenheit herausforderten herauszukommen und "wie ein Mann mit dem Schwert kämpfen."

In zeitgenössischen Abbildungen werden die Reiterschlachten meist mit säbelschwingenden Kavalleristen dargestellt. Ich kann jedoch nicht sagen, ob die Zeichner dies nach eigenen Vorstellungen oder aufgrund eigenen Erlebens geschaffen haben.

Hier ein Beispiel, die Reiterschlacht um Brandy Station:

Brandy Station.jpg
 
Die beliebteste Faustfeuerwaffe im Bürgerkrieg - vor allem bei der Kavallerie - war der Colt 1860. Der war sechsschüssig und erzielte bei Entfernungen von ca. 60 - 90 m die besten Treffer-Ergebnisse.

Allerdings waren die Colts damals noch Single Action, was sich auf die Schussgeschwindigkeit negativ auswirkte. Ein guter Schütze konnte aber durchaus seine 6 Schuss in wenigen Sekunden abfeuern, was beim Kaliber .44 eine ernstzunehmende Angelegenheit wurde.

Da Colt im Norden produzierte, waren die Südstaaten auf Nachbauten, Lieferungen aus dem Ausland - oder auf Beute vom Kriegsgegner angewiesen.


Auch die Smith and Wessons und Remington- revolver waren Single Action Waffen. Wenn ich mich recht erinnere, wurde erst Ende des 19. Jahrhunderts von Colt ein Double Action Revolver herausgebracht. Allerdings gab es von britischen Herstellern bereits Ende der 1850er Jahre Double Actions von den Firmen Deane Adams und Webley.

Sehr beliebt bei den Südstaatlern war ein ungewöhnlicher Revolver, den ein Colonel Le Mat entwickelte und der in Lizenz von verschiedenen Herstellern gebaut wurde. Die Waffe konnte 9 Kugelschüsse abfeuern und verfügte dazu über einen Schrotlauf, der grobes Schrot verschießen konnte.


Die Schrotflinte war zwar keine standardisierte Waffe, sie war aber wegen ihrer großen Streuung gerade für Reiter gut geeignet, und wenn damit Postenschrot (buck shots" verschossen werden, kann mit einer Schrotflinte sogar ein Elch oder Wapiti erlegt werden.
Offenbar nahm der Gebrauch der Schrotflinten auf Seiten der Südstaaten zu, jedenfalls schworen viele Unionsoffiziere, Soldaten mit einer Schrotflinte kurzerhand als Freischärler erschießen zu lassen.
 
Da Colt im Norden produzierte, waren die Südstaaten auf Nachbauten, Lieferungen aus dem Ausland - oder auf Beute vom Kriegsgegner angewiesen.

Vom Colt Navy wurden nicht weniger, als 42.000 Modelle unter Lizenz von Colt in England hergestellt. Ich will´s jetzt nicht beschwören, aber viele Yankee- Rüstungsproduzenten hatten überhaupt keine Skrupel, den "Rebs"
Waffen zu verkaufen, und manche Produtzenten machten dabei ein Vermögen.
 
Colt hat 1877 den ersten Double Action Revolver auf den Markt gebracht, den Colt Lightning Model of 1877.
 
Mit den Colt - und Remington -Revolvern in grosser Zahl
haben wir den ersten Krieg , in welchem mehrschüssige
Waffen verbreitet eingesetzt wurden.
Allerdings funktionierten diese fast alle nach dem Perkussionsprinzip und mussten von vorne geladen
werden , was eine zeitaufwendige Prozedur ist.

War also der Revolver leergeschossen und dauerte
der Angriff an , musste man einen 2 .Revolver
einsetzen , so man hatte - oder eben zu Bajonett / Säbel greifen....

Zwar gab es ja schon einige Waffen für Papierpatronen
aber da musste auch die gesamte Trommel zum Nachladen entnommen werden und die verbrauchten Perkussionszündhütchen einzeln ausgestossen werden.
Die paar Remington -Revolver für Randfeuerpatronen
mit Metallhülse mussten auch die Hülsen einzeln ausstossen und nachladen .

Ich schreibe das , weil ja diese Situation nur selten
auch dargestellt wird.
In den bekannten Western mit Sezessionskriegs-
Anlehnung werden beharrlich Waffen gezeigt ,
welche erst viel später zur Verfügung standen -
ich ärgere mich da immer ...=)

Zwar gab es recht moderne Waffen - zB das Henry- Gewehr als echten Mehrlader oder auch die ersten
" Maschinengewehre " - also die Coffee - Mill -gun und die Gatling - Gun .
Ein Gefecht entschieden oder wesentlich beeinflusst haben diese Waffen jedoch im Sezessionskrieg noch nicht.
Die Potentiale dieser Waffen oder auch des Sharps - Hinterladers wurden eben noch nicht richtig erkannt.
Wäre das der Fall gewesen - die Nordstaaten hätten
den Krieg eher für sich entscheiden können...

.
 
Der amerikanische Bürgerkrieg war der erste moderne, industrialisierte Krieg mit den ersten Panzerschiffen, Seeminen, damals Torpedos genannt, Repetier- und Maschinengewehren- Fesselballons und einer Seeblokade,


Gleichzeitig zeigte er aber auch, dass die Kavallerie durchaus noch keine anachronistische Waffe war. Wie Treibsand bereits festgestellt hatte, waren die Mehrzahl der verwendeten Gewehre einschüssige Vorderlader mit Perkussionszündung. Smith and Wesson stellten zwar bereits 1857 den ersten Revolver mit Metallpatronen vor, die meisten Revolver waren aber ebenfalls Vorderladerrevolver. Bei den meisten Gewehren handelte es sich nicht einmal um rifles, sondern Musketen.

Es wurde von der Spencerrifle eine geschichte kolportiert, dass ein Südstaatler gesagt habe:
" Gebt uns nur das verdammte Yankeegewehr, dass man nur am Sonntag zu laden braucht.!"
Die Wirklichkeit sah meist ganz anders aus. Einführung des Sharps Karabiners musste Abe persönlich durchsetzen, da sich das Waffenamt und selbst einige Militärs beschwerten, die Soldaten würden zuviel Munition vergeuden. repetiergewehre wurden meistens von Soldaten und Offizieren privat beschafft oder nur an Spezialeinheiten ausgegeben, deren Regimentskommandeure die Waffen auf eigene Kosten stellten.

Die leichte Kavallerie spielte eine bedeutende Rolle bei der Auskundschaftung, als Guerillaeinheit und vereinte Geschwindigkeit und Feuerkraft, so dass die Reiterei durchaus noch einmal eine Art Renaissance erlebte, die von europäischen Militärbeobachtern staunend zur Kenntnis genommen wurde.
 
Der Gebrauch der Lanze ist aber noch schwieriger und anachronistischer, als der des Säbels und Lanzenreiter waren im Zeitalter von repetiergewehren und Schützengräben recht unbrauchbar wie europäische Militärs 1914 feststellen mussten.


Ausnahme: Das Gefecht bei Lagarde im August 1914, wo bayerische Ulanen die französische Brigade Marailler des 15. frz. Armeekorps besiegten, obwohl die Franzosen mit Maschinengewehren bewaffnet waren.
 
Ausnahme: Das Gefecht bei Lagarde im August 1914, wo bayerische Ulanen die französische Brigade Marailler des 15. frz. Armeekorps besiegten, obwohl die Franzosen mit Maschinengewehren bewaffnet waren.

Das sind wohl die Ausnahmen, die dann meist die Propaganda inspirierten und darüber hinwegtäuschten, dass sich die Zeit frontaler Kavallerieattacken tatsächlich allmählich überlebte. Selbst in Zeiten des Siebenjährigen Krieges zeigte sich bereits, dass Infanterie mit einer Feuerkapazität von 3 Schuss in der Minute sich gegen Infanterieverbände, die eine Formation halten konnte, in acht nehmen musste.

In den meisten gefechten des Bürgerkrieges lag die Feuergeschwindigkeit der meisten Infanterieverbände sicher nicht viel höher. Viele Südstaatler zogen ja tatsächlich mit Vorderladern aus dem Unabhängigkeitskrieg in den Krieg, die meist von Steinschlosszündung auf Perkussionszündung umgebaut wurde. Gerade bei gettysburg ließen sich Fälle von gefechtspanik nachweisen, und es fanden sich Gewehre, die mit sechs Ladungen gefüllt waren.

Mit Hinterladern wie dem Sharps- Karabiner oder in Europa mit dem Zündnadelgewehr ließen sich bedeutend höhere Feuerquoten erzielen, und in den Kolonialkriegen in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts konnte ein Soldat innerhalb kurzer Zeit 60 Schuss abfeuern konnte, was für einen durchschnittlich bewaffneten Soldaten des Sezessionskrieges noch unerhört war. Immerhin bewährte sich z. B. im Burenkrieg immer noch die Kavallerie, und es zeigte sich in diesen Kolonial- und Indianerkriegen, dass die Feuergeschwindigkeit z. B. des Martini- Henry gewehrs immer noch zu niedrig war, vor allem wenn es dannn mit dem Patronennachschub nicht klappte, wie es den Briten 1878 im Zulufeldzug passierte, wie es Custer am Little Bighorn passierte.

Das Maschinengewehr von Hiram Maxim bewies dann endgültig 1898 bei Omdurman, dass Schockkavallerie wenig mehr im Frontalangriff ausrichten konnte. Von den Derwischkriegern der Nachfolger des Mahdis kam keiner näher, als 200 m an die britischen Linien heran, bevor sie von den Maxims niedergemäht wurden.

Henry M. Stanley, der für Leopold II. eine riesige Privatkolonie am Kongo gründete, pries das Maxim als Wegbereiter der Zivilisation.
 
In zeitgenössischen Abbildungen werden die Reiterschlachten meist mit säbelschwingenden Kavalleristen dargestellt. Ich kann jedoch nicht sagen, ob die Zeichner dies nach eigenen Vorstellungen oder aufgrund eigenen Erlebens geschaffen haben.

Hier ein Beispiel, die Reiterschlacht um Brandy Station:

Anhang anzeigen 9498
Da muss man voll Fall zu Fall schauen. Häufig waren die Zeichner, sozusagen noch in Konkurrenz zum Fotographen, für die Zeitungen direkt vor Ort. Von daher würde ich schon davon ausgehen, dass diese als Illustration zu den Zeitungsmeldungen konkret das zeichneten, was sie sahen.
Tolle Quelle dazu ist "The Harper's Weekly". Hier findet man sicher schöne Abbildungen und v.a. im richtigen Kontext (also Abbildungen u. zeitgenössische Berichte korrespondierend zusammen): The Civil War
 
Der amerikanische Bürgerkrieg war der erste moderne, industrialisierte Krieg mit den ersten Panzerschiffen, Seeminen, damals Torpedos genannt, Repetier- und Maschinengewehren- Fesselballons und einer Seeblokade,

OT: Aber im Bereich der Marinegeschichte möchte ich Dir widersprechen, daß im amerikanischen Bürgerkrieg erstmals moderne Seekriegsmittel eingesetzt wurden.

Die Panzerschiffe, die in diesen Krieg zum Einsatz kamen, waren keine hochseefähigen Fahrzeuge, sondern orientierten sich an einer Entwicklung die schon mit dem Krimkrieg 1853/56 eingeführt wurden. Hier wurden die ersten gepanzerten Dampfschiffe eingesetzt. Dies war wiederum notwendig geworden, um den von Paixhans eingeführten Sprenggranaten entgegen zuwirken.
Die Panzerschiffe des amerikanischen Bürgerkrieges beziehen sich nur auf den Typ des Monitors, der letztlich in der Entwicklung der Panzerschiffe keinen Einfluß hatte und alles in sich nur notgedrungene Konstruktionen darstellten, wie auch die als schwimmende Panzerbatterie anzusehenden Schiffe der Konförderierten.
Das erste richtige Seegefecht zwischen Panzerschiffen würde ich mit der Seeschlacht bei Lissa 1866 benennen.

Auch bei dem Einsatz von Minen haben wir die ersten erfolgreichen Einsätze im Krimkrieg, als die Russen vor Kronstadt Minensperren errichteten. Im amerikanischen Bürgerkrieg wurde dann erstmals durch eine Mine ein Kriegsschiff versenkt.

Zum Thema Seeblockade fällt mir spontan die dänische Blockade im schleswig-holsteinischen Krieg 1848/53 ein, bei der innerhalb kurzester Zeit die deutschen Küsten der Nord- und Ostsee erfolgreich abgeriegelt wurden, also auch weit vor dem amerikanischen Bürgerkrieg.

Letztlich ist anzumerken, daß im Bereich des Marinewesens der amerikanische Bürgerkrieg sicherlich auch wichtige Entwicklungsschritte in Erkenntnissen aus dem direkten Einsatz neuer Waffentechniken hervorgerufen hat, doch die entscheidende Weiterentwicklung fand zu diesen Zeitpunkt immernoch in Europa statt. Die USA sollte nach dem Bürgerkrieg auf die nächsten 20 Jahre keine nennswerte Marine besitzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum Thema Seeblockade fällt mir spontan die dänische Blockade im schleswig-holsteinischen Krieg 1848/53 ein, bei der innerhalb kurzester Zeit die deutschen Küsten der Nord- und Ostsee erfolgreich abgeriegelt wurden, also auch weit vor dem amerikanischen Bürgerkrieg.
Mir scheint auch schon die britische in den Koalitionskriegen gegen Frankreich sehr erfolgreich. (Die Franzosen waren schon ziemlich festgenagelt.) Natürlich band sowas auch enorme Kräfte der Briten, aber als führende Seemacht konnten die es sich ja leisten.
 
Mir scheint auch schon die britische in den Koalitionskriegen gegen Frankreich sehr erfolgreich. (Die Franzosen waren schon ziemlich festgenagelt.) Natürlich band sowas auch enorme Kräfte der Briten, aber als führende Seemacht konnten die es sich ja leisten.

Dazu habe ich einen Nachtrag, der auch wiederum aus dem Ergebnis des Krimkrieges entstand und u.a. von wichtiger Bedeutung ist zum Thema Seeblockade ist, die Pariser Seerechtsdeklaration von 1856.

Wurden diese neuen Bestimmungen eigendlich bei der Seeblockade der Nordstaatler gegen den Süden berücksichtigt?
 
OT: Aber im Bereich der Marinegeschichte möchte ich Dir widersprechen, daß im amerikanischen Bürgerkrieg erstmals moderne Seekriegsmittel eingesetzt wurden.

Die Panzerschiffe, die in diesen Krieg zum Einsatz kamen, waren keine hochseefähigen Fahrzeuge, sondern orientierten sich an einer Entwicklung die schon mit dem Krimkrieg 1853/56 eingeführt wurden. Hier wurden die ersten gepanzerten Dampfschiffe eingesetzt. Dies war wiederum notwendig geworden, um den von Paixhans eingeführten Sprenggranaten entgegen zuwirken.
Die Panzerschiffe des amerikanischen Bürgerkrieges beziehen sich nur auf den Typ des Monitors, der letztlich in der Entwicklung der Panzerschiffe keinen Einfluß hatte und alles in sich nur notgedrungene Konstruktionen darstellten, wie auch die als schwimmende Panzerbatterie anzusehenden Schiffe der Konförderierten.
Das erste richtige Seegefecht zwischen Panzerschiffen würde ich mit der Seeschlacht bei Lissa 1866 benennen.

Auch bei dem Einsatz von Minen haben wir die ersten erfolgreichen Einsätze im Krimkrieg, als die Russen vor Kronstadt Minensperren errichteten. Im amerikanischen Bürgerkrieg wurde dann erstmals durch eine Mine ein Kriegsschiff versenkt.

Zum Thema Seeblockade fällt mir spontan die dänische Blockade im schleswig-holsteinischen Krieg 1848/53 ein, bei der innerhalb kurzester Zeit die deutschen Küsten der Nord- und Ostsee erfolgreich abgeriegelt wurden, also auch weit vor dem amerikanischen Bürgerkrieg.

Letztlich ist anzumerken, daß im Bereich des Marinewesens der amerikanische Bürgerkrieg sicherlich auch wichtige Entwicklungsschritte in Erkenntnissen aus dem direkten Einsatz neuer Waffentechniken hervorgerufen hat, doch die entscheidende Weiterentwicklung fand zu diesen Zeitpunkt immernoch in Europa statt. Die USA sollte nach dem Bürgerkrieg auf die nächsten 20 Jahre keine nennswerte Marine besitzen.


Ich danke dir für diese überaus lehrreichen Informationen. Ganz interessant in diesem Zusammenhang finde ich die Tatsache, dass Schiffe wie die USS Monitor und ihr Gegenstück auf konföderierter Seite, die CSS Virginia mit einem Rammsporn ausgestattet wurden. Viele Militärs auf beiden Seiten waren ja recht beschlagen in der antiken Geschichte und man erhoffte sich offenbar eine Wiederbelebung maritimer Traditionen wie in den Zeiten von Salamis und Actium. Dabei konnte die Virginia sogar einige Erfolge verbuchen, wäre aber beinahe selbst untergegangen, als sie ein Schiff der Union, die USS Cumberland in den Grund bohrte.

In der direkten Konfrontation Monitor vs Virginia in der Schlacht von Hampton Roads gab es zwar ein Patt, strategisch aber trug der Norden den Sieg davon.

Der Seekrieg die ungleichen wirtschaftlichen Voraussetzungen der beiden Kontrahenten deutlich. Die Südstaaten verfügten über ein einziges Stahlwerk. Sie konnten unter Aufbringung dieser Ressourcen ein einziges schwerfälliges Panzerschiff konstruieren, eher ein "Schwein von einem Schiff" wie es der Militärhistoriker Aryk Nussbacher nannte, das aus einem Vorläufermodell in ein Kanonenboot verwandelt wurde. Der Norden konnte mit dem neuen Konzept eines (vor9modernen Panzerschiffs, aufwarten mit Antrieb unter der Wasserlinie und einem drehbaren Geschützturm aufwarten. Die Monitor konnte innerhalb von nur 120 Tagen gebaut werden, eben weil der Norden über mehr als ein Stahlwerk und Erfahrungen und Know How im Schiffsbau verfügte. Der Norden konnte viele solcher Schiffe bauen und die Seeblockade aufrechterhalten.

Die allerdings stellte Abe Lincoln vor große völkerrechtliche Probleme und verlieh dem Süden mehr Legitimität, als Lincoln lieb sein konnte. Er hatte ja die Sezession für einen nationalen Aufstand, eine Rebellion erklärt. Warum aber verhängte er dann eine Blockade gegen das eigene Volk und verhinderte den Handel von Neutralen mit den Konföderierten? Da Großbritannien und Frankreich sich 1861 für neutral erklärten, kam das einer diplomatischen Anerkennung der Konföderierten gleich. Lincoln reagierte daraufhin mit einer Protestnote. GB und seine Spinnereien, benögten dringend den begehrten Rohstoff Baumwolle, denn zu Beginn des Bürgerkrieges waren 75 % der in GB verarbeiteten Baumwolle Importe aus den Südstaaten.

Der Süden hoffte daher, dass F und GB direkt intervenieren würden. Immerhin wurden in GB bis 1863 Kriegsschiffe und andere Rüstungsgüter im auftrag der Konföderierten gebaut, ehe deren Produktion auf Protest Lincolns eingestellt wurde.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die beliebteste Faustfeuerwaffe im Bürgerkrieg - vor allem bei der Kavallerie - war der Colt 1860. Der war sechsschüssig und erzielte bei Entfernungen von ca. 60 - 90 m die besten Treffer-Ergebnisse.

Allerdings waren die Colts damals noch Single Action, was sich auf die Schussgeschwindigkeit negativ auswirkte. Ein guter Schütze konnte aber durchaus seine 6 Schuss in wenigen Sekunden abfeuern, was beim Kaliber .44 eine ernstzunehmende Angelegenheit wurde.

Da Colt im Norden produzierte, waren die Südstaaten auf Nachbauten, Lieferungen aus dem Ausland - oder auf Beute vom Kriegsgegner angewiesen.

Nach meiner Kenntnis war der Remington 'New Model Army' der am meisten geführte Revolver: Remington New Model Army ? Wikipedia
Ich habe mit einem solchen Ding, ein Replik, auch schon mal geschossen. Ich bin ohnehin nicht der beste Schütze, aber damit habe ich gar nichts getroffen. Das Ding war schwer, kopflastig und ich habe es nicht ruhig halten können. Hat trotzdem Spaß gemacht. Die Dinger taugten wirklich nur zum Nahkampf, eben kurz bevor der andere mit dem Säbel an einem dran ist.
 
Ich habe mit einem solchen Ding, ein Replik, auch schon mal geschossen. Ich bin ohnehin nicht der beste Schütze, aber damit habe ich gar nichts getroffen. Das Ding war schwer, kopflastig und ich habe es nicht ruhig halten können. Hat trotzdem Spaß gemacht. Die Dinger taugten wirklich nur zum Nahkampf, eben kurz bevor der andere mit dem Säbel an einem dran ist.
Kommt aber immer drauf an wie gut die Replik ist. Viele sind schlecht gemacht. Bei Revolvern sind dann nicht selten Griffstücke zu klein gearbeitet und das Gewicht nicht gut kopiert. (Ist bei Blankwaffen das Gleiche. Gibt aber auch gute Hersteller.)
 
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