Giftgas im ersten Weltkrieg

Ich weiß.
Gleichermaßen wieviel Saaten haben sich verplichtet nicht mehr an B und C Waffen zu forschen oder herzustellen tun es aber trotzdem.
Auch wenn ich es nicht gutheiße liegt diesem Verhalten, so parradox es klingt, zum Teil der überlebenswillse zu grunde.
Das denken ist ganz simpel: Ich habe die besseren Waffen also greift mich keiner an und sollte er es doch tun gewinne ich.
Die schwächeren befürchten das die anderen ihre Särkere Rolle ausnutzen und sie angreifen und versuchen noch Stärker zu werden, die anderen sehen sich in der Bedrohung von außen bestätigt und versuchen noch stärker zu werden wofür sich die anderen bestätig sehen.

Und wenn es dann mal zum Krieg kommt geht es in erster Linie nicht darum Human zu sein, es geht darum zu gewinnen.
Die gleichung ist sogar so kaltblütig das man leute absichtlich nur schwer verletzen will nastatt zu töten nach dem Motto: Ein verletzter hält drei bis vier Mann auf, ein Toter keinen.

Es ist grausam und nicht richtig, aber dieses Denken ist nun einmal so und vorerst können wir nichts dran ändern.
 
Lukrezia Borgia schrieb:
Einem Ausspruch Habers zufolge (....) Er war sogar der Meinung, dass Gas eine "humane Waffe" sei und beim Todeskampf weniger Schmerzen verursachen solle als ein normales Geschoss. Sich bei sensiblen Themen wie dem Sterben zu solchen Vergleichen hinreißen zu lassen, zeugt sicherlich in einem gewissen Maße von Kaltblütigkeit.

Wenn ich mir Bilder von Gasopfern ansehe und an die Filmberichte zurückdenke, die man uns bei der Bundeswehr gezeigt hat, dann kann ich kaum glauben, was da oben steht. Gerade Chlor und Senfgas verursachen derart fiese Verätzungen, daß man sich kaum einen schlimmeren Tod vorstellen kann.:autsch:
Es ist ja eine Tatsache, daß selbst Hitler, der den Gaskrieg miterlebt hat, auf den Einsatz dieses Mittels verzichtet hat. Manche sagen, nicht aus Mitleid, sondern weil die Gase auch im 2.WK schwer gezielt einzusetzen waren (was ja hier auch schon geschrieben wurde).

Wenn ich jemals in die Lage kommen sollte, mir auszusuchen, ob ich erschossen werde oder durch Giftgase Augen, Haut und Lunge verätzt zu bekommen - würde ich die Kugel wählen.:mad:
 
Das krasse ist das viele der damaligen Kampfgase in heutigen Haushalten als Reinigungsmittels zu finden sind.
(Man muß nur die Mischung wissen! Also niemals verschiedene Putzmittel vermischen, ihr könntet ungewollt experimentelle Ärcheologie betrieben!)
 
Arne schrieb:
Wenn ich mir Bilder von Gasopfern ansehe und an die Filmberichte zurückdenke, die man uns bei der Bundeswehr gezeigt hat, dann kann ich kaum glauben, was da oben steht. Gerade Chlor und Senfgas verursachen derart fiese Verätzungen, daß man sich kaum einen schlimmeren Tod vorstellen kann.:autsch:
Es ist ja eine Tatsache, daß selbst Hitler, der den Gaskrieg miterlebt hat, auf den Einsatz dieses Mittels verzichtet hat. Manche sagen, nicht aus Mitleid, sondern weil die Gase auch im 2.WK schwer gezielt einzusetzen waren (was ja hier auch schon geschrieben wurde).

Wenn ich jemals in die Lage kommen sollte, mir auszusuchen, ob ich erschossen werde oder durch Giftgase Augen, Haut und Lunge verätzt zu bekommen - würde ich die Kugel wählen.:mad:
Da hast du aber beim Thema "Waffenwirkung" geschlafen. Es ist wirklich erstaunlich, welch Grausamkeiten Einzug fanden, in die Mittel den Menschen vom Leben in den Tod zu senden. Giftgas steht da in seinen Wirkungen meistens nicht den konventionellen Waffen nach.
Ohne allzu tief ins Detail zu gehen und Geschmacklos zu werden, auch Senfgas kann sofort tödlich sein, innerhalb weniger Momente und eine Kugel kann auch einen tagelangen Todeskampf bedeuten.
Bedenken wir, das zu allen Zeiten nach dem 1. Wk Gas als Tötungsmethode eingesetzt wurde, ist auch dieser Gedanke des "humanen Tötens" nicht vergangen. Die USA setzten die Gaskammer zur zivilen Hinrichtung ein, Tiere werden auch heute noch oft mit Gas getötet...

http://mitglied.lycos.de/nannyogg/arten/gaskammer.html
 
Ich finde schon den Ausdruck humanitäres Töten geschmacklos. Ich kann mir an Gas nichts humanitäres Vorstellen. Aber die Menschen die andere Menschen und Tiere durch Gas umbringen, müssen sich hinter dem Wort Humanitär verstecken.
 
ursi schrieb:
Ich finde schon den Ausdruck humanitäres Töten geschmacklos. Ich kann mir an Gas nichts humanitäres Vorstellen. Aber die Menschen die andere Menschen und Tiere durch Gas umbringen, müssen sich hinter dem Wort Humanitär verstecken.

Ich kann an der Gashinrichtung ebenfalls wenig menschliches feststellen. Gerade die USA sollten nach den vielen hundert Hinrichtungen, die z.T. über 3 h dauerten gelernt haben, dass diese Methode nichts anderes als grausam ist.

Allerdings bin ich auch der Ansicht, wenn man schon jemand töten muß, sollt man sich bemühen dies so schnell und schmerzlos als möglich zu tun. Und dies würde ich dann als "human" bezeichnen.
Worin allerdings dieses "muß" besteht...darüber sollten wir nicht in einem Geschichtsforum diskutieren.
 
Über die Hinrichtungen in den USA und anderswo sollten wir wirklich nicht hier diskutieren.

Also versuchen wir wieder auf das Grundthema zurückzukommen: Giftgas im ersten Weltkrieg.

Ich stelle mal eine Frage in den Raum: Hat sich den der Einsatz von Giftgas im ersten Weltkrieg Kriegsentscheidend gelohnt?
 
ursi schrieb:
Über die Hinrichtungen in den USA und anderswo sollten wir wirklich nicht hier diskutieren.

Also versuchen wir wieder auf das Grundthema zurückzukommen: Giftgas im ersten Weltkrieg.

Ich stelle mal eine Frage in den Raum: Hat sich den der Einsatz von Giftgas im ersten Weltkrieg Kriegsentscheidend gelohnt?
Ich denke mal eher nicht. Zumindest die deutschen hatten einen natürlichen Feind. Den Westwind. Es kam auch vor, das wenn sie mal Ostwind hatten und abbliesen, sich der Wind gedreht hat und sie ihr eigenes Gas einatmen mussten. Die finale Entscheidung, Giftgas einzusetzen, um den Stellungskrieg aufzuheben, ging praktisch nach hinten los.
Da ich aber in den Hirnstrukturen von fanatischen Militärs eingeweiht bin, erspare ich mir diese Ochsen auch noch zu bewerten.
 
Der erste Einsatz von 6000 Flaschen Gas bei Ypern hatte eine besonders durschlagende Wirkung. Die Franzosen und Algerier wurden getötet oder liefen demoralisiert davon.
Der zweite Einsatz gegen Kandadier brachte dagegen die Besonderheit, dass das Gas am Boden blieb und dadurch keine Verluste zufügte, trotzdem aber zu einem Rückzug führte.
Die Versuche am 1. bis 10. Mai (insgesamt drei größere und ein kleinerer Angriff) brachten aber beschriebens Phänomen des zurück gewehten Gases und somit Verluste auf beiden Seiten, die einen Raumgewinn nicht mehr ermöglichten.
Da bald auch die Gasmasken zum Einsatz kamen verpuffte die Wirkung dieser Waffe ebenso, wie die der Flammenwerfer. Ähnlich wie die Artilleriewalze wurde durch einen Angriff auch das vorrücken der eigenen Feinde regelrecht angekündigt und zugleich erschwert.
Ergo: Diese Waffe konnte aufgrund ihres unberechenbaren Charakters den Kriegsverlauf nicht ändern.
 
1. Welche Gastypen wurden eigentlich auf Alliierter Seite eingesetzt? Die selben wie auf
Deutscher Seite oder andere?

2. Ich habe mal gehört das Gasmasken im 1 Weltkrieg nicht wirklich wirksam und gegen Senfgas völlig wirkungslos waren, weis jemand was darüber?
 
Vieler dieser Substanzen entstehen auch bei Wohnungsbränden, je nach Kunststoffen, Phosgen (riecht Heu-artig) und Cyanverbindungen gibts immer.

Das mit der LSD-Wolke, ist das eigenlich wahr? Ich meine, wie will man denn das verschießen, versprühen ?
 
Was den geruch von Phosgen angeht so nimmt den jeder anders war. Deswegen wird jemdem mitarbeiter bei Bayer auch eine geruchsprobe gegeben damit sie wissen auf welchen geruch sie aufpassen müssen.

Anosnsten was am häufigsten bei Bränden entsteht neben den CO und CO2 (wobei das CO schon meistens erstickt) ist HCl durch das ganze PVC was oft in den häusern ist.
 
Ich muss mich mal wieder outen. Beim Bund (SanSold ABC-Abw.) haben wir mal die Teströhrchen für C-Waffen mit Zigarrettenrauch ausprobiert. Also bei blauem Dunst verfärbte sich jedes Röhrchen!
 
KFdG schrieb:
2. Ich habe mal gehört das Gasmasken im 1 Weltkrieg nicht wirklich wirksam und gegen Senfgas völlig wirkungslos waren, weis jemand was darüber?
Das stimmt nicht. Die Gasmasken haben durchaus ihren Sinn gehabt und waren auch wirksam. Da aber Gase nun mal durch jede Ritze dringen, waren Beschädigungen der Maske oder ihr unkorekter Sitz Fehler, deren Wirkung so erschien, als würden sie generell nichts nützen. Daher gab es in manchen Kompanien die Legende, dass der Feind Stoffe einsetze, der durch die Masken dringe.

Zur Erklärung, Gasmasken, damals wie heute, verschließen das Gesicht Luftdicht und ermöglichen das Atmen nur durch einen Filter, der Gifte aus der Atemluft entfernt..
Hat nun das Material Risse, ist das Glas beschädigt oder liegt die Maske nicht überall dicht an, verliert sie bei einem Angriff ihre Schutzwirkung.
 
Abgesehen davon, das auch Kontaktgifte, die über die Haut aufgenommen werden, eingesetzt wurden. Dagegen hätte nur ein Ganzkörperschutz geschützt.
 
Ja aber, die meisten Kampfstoffe wirken über die Haut. Da nützt die tollste Maske nichts.
 
askan schrieb:
Ja aber, die meisten Kampfstoffe wirken über die Haut. Da nützt die tollste Maske nichts.

war das damals schon so?
ich denke da nur an reihen von zeitweilig erblindeten, einer hinter dem anderen hermarschierend. das scheinen doch eher kampfstoffe gewesen zu sein, die nur auf die netz- und wohl schleimhäute (=> siehe oben, maske sitzt nicht richtig oder ähnliches) wirkten.
 
Tib. Gabinius schrieb:
Hat nun das Material Risse, ist das Glas beschädigt oder liegt die Maske nicht überall dicht an, verliert sie bei einem Angriff ihre Schutzwirkung.

Und genau das war das Problem vieler Soldaten - da reichte es schon, Vollbart-/Kinnbart-Träger zu sein.
 
Zurück
Oben