Gottesbeweise

Linker

Mitglied
Germanicus schrieb:
Die Urknall-Theorie ist schon ein bißchen her.. Gab es da nicht mehrere Annahmen dazu? Im dunkeln kann ich mich an eine Hubble-Zeit und Friedmann-Zeit erinnern...
Egal ob man den Urknall als Ausgangspunkt der Welt, oder aber das Inflationsmodell animmt, beide gehen von einem zustand aus in dem das ganze Universum in einem Punkt konzentriert war, also unendlich kleiner Raum und damit das Fehlen von Zeit. Gibt es aber keine Zeit gibt es auch keine Bewegung und ohne Bewegung auch keine Prozesse die den Urknall auslösen können. Wenn man das jetzt weiterspinnt, dann muss es wohl einen Gott geben der auf den roten Knopf gedrückt hat.
 
Germanicus schrieb:
Die Urknall-Theorie ist schon ein bißchen her.. Gab es da nicht mehrere Annahmen dazu? Im dunkeln kann ich mich an eine Hubble-Zeit und Friedmann-Zeit erinnern...

Ich glaube, Linker wollte darauf hinaus, dass die Urknall-Theorie eher ein Beweis für Gott ist, als gegen ihn. Die meisten Christen (die fundamentalistischen Gruppierungen ausgenommen) sind inzwischen nicht mehr der Meinung, dass die in der Bibel beschriebene Schöpfungsgeschichte wörtlich zu sehen ist.

Warum fand der Urknall statt? Kann es wirklich diese Anhäufung an Zufällen geben? Gibt es nicht einen "unbewegten Beweger"? Ist das nicht ein Beweis dafür, dass es Gott gibt?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde es nicht als Wiederaufleben alter heidnischer Kulte bezeichnen. Religionen bedürfen der kontinuierlichen Übung, bricht diese ab erlischt der Kult. Wir wissen auch viel zu wenig über die Glaubensinhalte der Alten - Mythologie, Riten, usw. mögen was vor allem die antike Welt betrifft überliefert sein, keltische oder altgermansiche Kultneuschöpfungen fussen vor allem aber auf Neuinterpretation.
Dieses Phänomen eines Neuheidentums und der New-Age-Bewegung ist bezeichnend für die spirituelle Orientierungslosigkeit der heutigen Gesellschaft die von den traditionellen Religionen meist nicht gelöst werden kann. Dennoch haben wir es mit der Neuentstehungen von Kulten zu tun, nicht mit einer Wiederaufnahme untergegangener Religionen.
Dies gelingt ja nichteinmal in Litauen obwohl hier der Schnitt erst vor 650 Jahren erfolgt ist.
 
@ Lukrezia Borgia

@ Lukrezia Borgia

Lukrezia Borgia schrieb:
Ich glaube, Linker wollte darauf hinaus, dass die Urknall-Theorie eher ein Beweis für Gott ist, als gegen ihn. Die meisten Christen (die fundamentalistischen Gruppierungen ausgenommen) sind inzwischen nicht mehr der Meinung, dass die in der Bibel beschriebene Schöpfungsgeschichte wörtlich zu sehen ist.

Ich hatte schon verstanden, worauf Linker hinauswollte... Aber trotzdem Danke :) Ich hatte da nur noch die Namen Hubble-Zeit und Friedmann-Zeit im Kopf, die zur Berechnung des alters der Welt im heutigen Zustand dienen. War mir vorhin nur nicht mehr klar, was es damit auf sich hatte, hab das Thema aber gerade Nachgeschlagen.
PS: Streich einfach aus meinem ersten Post die Urknall-Theorie... Natürlich Gedanklich :thx:

Lukrezia Borgia schrieb:
Warum fand der Urknall statt? Kann es wirklich diese Anhäufung an Zufällen geben? Gibt es nicht einen "unbewegten Beweger"? Ist das nicht ein Beweis dafür, dass es Gott gibt?

Nun liebe Lukrezia kommen wir in den Bereich der Spekulation und Philosophie. Ich hoffe, ich schreibe meine Gedanken so deutlich, dass du ihnen einigermaßen Folgen kannst und sie verstehst.

Die Realität ist sehr widersprüchlich, und unserer Verstand ist in manchen Situationen begrenzt. Wir sind es gewohnt, in einer bestimmen Art- und Weise zu denken, vielleicht müssen wir in einer neuen Weise (die ich und auch alle anderen Menschen nicht kennen) denken, wenn wir unser Universum, unser Leben, unsere Realität verstehen wollen.
Muss es immer jemand geben, der etwas verursacht? Kann es nicht sein, dass durch puren Zufall zur selben Zeit und am selben Ort bestimmte Elemente zusammenkommen, und diese dann eine bestimmte Reaktion aufeinander zeigen. Doch stellt sich jetzt wieder die Frage, woher diese Element kommen, und wie sie entstanden sind, wenn vorher ja nichts da war. Es gibt ja einen Spruch. "Aus Nichts wird Nichts". Zumindest muss ja eine gewisse Hintergrundstrahlung von einigen Kelvin vorhanden gewesen sein, sonst wäre der Urknall unmöglich. Doch wie ist diese Hintergrundstrahlung entstanden? Gibt es im Leben nicht viele Zufälle, oder ist das Schicksal oder gar was anderes?. Sagen wir, du gehst in deiner Stadt Einkaufen, und dir läuft dreimal, in verschiedenen Geschäften, die selbe Person über den Weg. Was ist es? Nun, für die einen ist es Zufall, für die anderen Schicksal, oder ist es gar was anderes. Niemand konnte bis jetzt eine klar Antwort darauf geben.

Gehen wir jetzt einmal davon aus, es gibt einen Gott. Doch welcher Gott ist das? Der der Christen, der der Muslime oder gar ein anderer. Und wie ist dieser Gott, oder besser: was ist dieser Gott? Vielleicht ist Gott eine Materie im Weltall. Vielleicht ist die Hintergrundstrahlung, die zu beginn des Urknalls vorhanden sein musste, Gott. Und wie ist unser Verhältniss zu Gott? Sind wir nur ein Teil von ihm, oder sind wir, alle Menschen zusammen, Gott, der eines Tages, wenn das Weltall zusammenfällt (rein hypothetisch) wieder seine (übernatürliche) Gestalt annimmt.
Wie sieht es mit dem Leben nach dem Tod aus? Gibt es ein Jenseits, auf einer höheren Ebene als wir sie uns vorstellen können, oder endet unser Leben. Oder ist dieses Leben nur eine Zwischenstation, nach dessen vollendung wir zurück zu unserem Ursprung, als eine Art von Materie, kommen. Endet unserer Leben erst, wenn das Weltall sich wieder zusammenzieht und den Zustand des Urknalls anstrebt? Wird dies überhaupt passieren oder wird sich das All endlos ausdehnen (auch hier wieder unser Verstand: "Alles was ein Anfang hat, muss auch ein Ende haben"). Oder dehnt es sich langsamer aus, so dass es eine bestimmte Grenze nicht erreicht?

Jetzt lasse ich es mal lieber gut sein, aber wenn du eine weiterführende Diskussion wünschst, stehe ich dir gerne zur Verfügung. :)
 
Germanicus schrieb:
Nun liebe Lukrezia kommen wir in den Bereich der Spekulation und Philosophie. Ich hoffe, ich schreibe meine Gedanken so deutlich, dass du ihnen einigermaßen Folgen kannst und sie verstehst.

Das Problem bei dieser jungen Dame ist eher, dass sie schneller denkt als die meisten hier...
Insofern mach dir mal keine Gedanken, dass sie dir nicht folgen kann! ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Germanicus schrieb:
Jetzt lasse ich es mal lieber gut sein, aber wenn du eine weiterführende Diskussion wünschst, stehe ich dir gerne zur Verfügung.

Sehr gerne sogar. Aber vielleicht könnte ein Moderator das ab Beitrag # 8 in das Philsophieforum verschieben und mit einem entsprechenden Titel versehen. :bussi:

Germanicus schrieb:
Nun liebe Lukrezia kommen wir in den Bereich der Spekulation und Philosophie. Ich hoffe, ich schreibe meine Gedanken so deutlich, dass du ihnen einigermaßen Folgen kannst und sie verstehst.

"Ich lebe davon unterschätzt zu werden." - Zitat geklaut.

Germanicus schrieb:
Gibt es im Leben nicht viele Zufälle, oder ist das Schicksal oder gar was anderes?. Sagen wir, du gehst in deiner Stadt Einkaufen, und dir läuft dreimal, in verschiedenen Geschäften, die selbe Person über den Weg. Was ist es? Nun, für die einen ist es Zufall, für die anderen Schicksal, oder ist es gar was anderes. Niemand konnte bis jetzt eine klar Antwort darauf geben.

Ich denke, es wird auch in Zukunft niemand eine klare Antwort darauf geben können. Aber wenn du dir die Zufallskette im Laufe der Evolution anschaust, erscheint es möglich, dass es eine "Macht" gibt, die regelnd eingreift. Ob dies nun als Gottesbeweis reicht, ist fraglich. Darauf wird es wohl auch keine befriedigende Antwort geben. Ob eine Diskussion darüber wirklich Früchte tragen kann, ist meiner Meinung nach anzuweifeln.


Germanicus schrieb:
Gehen wir jetzt einmal davon aus, es gibt einen Gott. Doch welcher Gott ist das? Der der Christen, der der Muslime oder gar ein anderer.

Ich finde die Idee Feuerbachs, dass Gott ein "eingebildetes, unwirkliches und phantastisches Wesen" ist, äußerst interessant. Gott ist seiner Ansicht nach eine Idealvorstellung des Menschen. Er ist sein "entäußertes Selbst". Somit wäre geklärt, warum es im Laufe der Geschichte zu dieser Unmenge von verschiedenen Gottheiten kommt. Für jede Vorstellung einen eigenen Gott.

Germanicus schrieb:
Wird dies überhaupt passieren oder wird sich das All endlos ausdehnen (auch hier wieder unser Verstand: "Alles was ein Anfang hat, muss auch ein Ende haben"). Oder dehnt es sich langsamer aus, so dass es eine bestimmte Grenze nicht erreicht?

Dazu kann ich leider keine Angaben machen. Aber wozu haben wir einen Physiker im Forum. :bussi:

Liebe Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Lukrezia Borgia schrieb:
Sehr gerne sogar. Aber vielleicht könnte ein Moderator das ab Beitrag # 8 in das Philsophieforum verschieben und mit einem entsprechenden Titel versehen. :bussi:

Dann freue ich mich schon auf eine philosophische Diskussion mit dir :thx:

Lukrezia Borgia schrieb:
"Ich lebe davon unterschätzt zu werden." - Zitat geklaut.

Dann bin ich ja erleichtert :)

Lukrezia Borgia schrieb:
Ich denke, es wird auch in Zukunft niemand eine klare Antwort darauf geben können. Aber wenn du dir die Zufallskette im Laufe der Evolution anschaust, erscheint es möglich, dass es eine "Macht" gibt, die regelnd eingreift. Ob dies nun als Gottesbeweis reicht, ist fraglich. Darauf wird es wohl auch keine befriedigende Antwort geben. Ob eine Diskussion darüber wirklich Früchte tragen kann, ist meiner Meinung nach anzuweifeln.

Ich stimme dir in vielen Punkten zu, aber ist es nicht genauso möglich, dass alles einfacher Zufall war?

Lukrezia Borgia schrieb:
Ich finde die Idee Feuerbachs interessant, dass Gott ein "eingebildetes, unwirkliches und phantastisches Wesen" ist, äußerst interessant. Gott ist seiner Ansicht nach eine Idealvorstellung des Menschen. Er ist sein "entäußertes Selbst". Somit wäre geklärt, warum es im Laufe der Geschichte zu dieser Unmenge von verschiedenen Gottheiten kommt. Für jede Vorstellung einen eigenen Gott.

Diese Theorie hat etwas :hoch:
Letztendlich wird folgender Satz zutreffen: Solang man an Gott glaubt, wird Gott existieren.

Lukrezia Borgia schrieb:
Dazu kann ich leider keine Angaben machen. Aber wozu haben wir einen Physiker im Forum. :bussi:

Die werden dir darauf auch keine Antwort geben können, da man die Gesamtmasse und damit die Dichte des Universums nicht kennt. Prinzipiell gibt es drei theoretische Möglichkeiten: Das Weltall dehnt sich endlos aus (hyperbolischer Raum, offenes Weltall); es dehnt sich zwar weiter aus, wird aber langsamer, so dass es eine bestimmte Grenze nicht überschreiten kann (euklidischer Raum, flaches Weltall); oder zuguterletzt zieht sich das Weltall nach Erreichen seiner maximalen Ausdehnung wieder zusammen und strebt den Zustand des Urknalls an, und Raum und Zeit enden in einem "Big Crunch" (sphärischer Raum, geschlossenes Weltall).
 
Germanicus schrieb:
Ich stimme dir in vielen Punkten zu, aber ist es nicht genauso möglich, dass alles einfacher Zufall war?

Natürlich ist es möglich. Deshalb meinte ich auch, dass diese Diskussion sicherlich nicht zu einem Ergebnis führen wird. Es gibt keinen haltbaren Gegenbeweis, der die Zufallsthese oder die Gottesthese eleminieren würde. Das ist alles reine Spekulation.


Germanicus schrieb:
Letztendlich wird folgender Satz zutreffen: Solang man an Gott glaubt, wird Gott existieren.

Das ist genau das, was ich damit sagen wollte. Die Feststellung, ob Gott jedoch wirklich reine Fiktion ist, ist aus den oben genannten Gründen nicht zu treffen.

Germanicus schrieb:
Die werden dir darauf auch keine Antwort geben können, da man die Gesamtmasse und damit die Dichte des Universums nicht kennt. Prinzipiell gibt es drei theoretische Möglichkeiten: Das Weltall dehnt sich endlos aus (hyperbolischer Raum, offenes Weltall); es dehnt sich zwar weiter aus, wird aber langsamer, so dass es eine bestimmte Grenze nicht überschreiten kann (euklidischer Raum, flaches Weltall); oder zuguterletzt zieht sich das Weltall nach Erreichen seiner maximalen Ausdehnung wieder zusammen und strebt den Zustand des Urknalls an, und Raum und Zeit enden in einem "Big Crunch" (sphärischer Raum, geschlossenes Weltall).

:spinner: :confused: :spinner: Sorry, aber ich bin eine Niete in allem, was nur nach Naturwissenschaften riecht.
 
Leichte Schläge auf den Hinterkopf

Lukrezia Borgia schrieb:
Sehr gerne sogar. Aber vielleicht könnte ein Moderator das ab Beitrag # 8 in das Philsophieforum verschieben und mit einem entsprechenden Titel versehen. :bussi:
Ich bin soeben von einem Zaunpfahl getroffen worden. ;)

Ist die Überschrift "Gottesbeweise" genehm?
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Lukrezia Borgia

@ Lukrezia Borgia

Lukrezia Borgia schrieb:
Natürlich ist es möglich. Deshalb meinte ich auch, dass diese Diskussion sicherlich nicht zu einem Ergebnis führen wird. Es gibt keinen haltbaren Gegenbeweis, der die Zufallsthese oder die Gottesthese eleminieren würde. Das ist alles reine Spekulation.
Dito




Lukrezia Borgia schrieb:
Das ist genau das, was ich damit sagen wollte. Die Feststellung, ob Gott jedoch wirklich reine Fiktion ist, ist aus den oben genannten Gründen nicht zu treffen.

Schön, das wir uns einig sein :)


Lukrezia Borgia schrieb:
:spinner: :confused: :spinner: Sorry, aber ich bin eine Niete in allem, was nur nach Naturwissenschaften riecht.

Okay, bin zwar auch kein Physik Genie, aber ich versuche es dir zu erklären: 1917 legte Einstein sein Model von Raum und Zeit vor, das sich auf die allgemeine Relativitätstheorie gründet. Er sah die Zeit als eine vierte Dimension an und zeigte, dass die Gravitation mit einer Krümmung des daraus resultierenden vierdimensionalen Raum-Zeit-Kontinuums gleichzusetzen ist. Daraus kann man die Schlussfolgerung ziehen, dass sich das Universum ausbreitet und zusammenzieht. Ich hab ein Bild hier, falls du es willst, schicke ich es dir per PM. Hab leider keinen Webspace zum uploaden.
 
Germanicus schrieb:
Hab leider keinen Webspace zum uploaden.
Dazu brauch man keinen Webspace, hochladen kann man doch hier auch von der eigenen Festplatte (Anhänge verwalten und dann Durchsuchen und hochladen). ;)

PS: Ihr wart mir ein wenig zu flott im Beiträge schreiben, sodaß ich im ersten Schritt nicht alles mit-teilen konnte. Hat aber mit einem weiteren Schritt dennoch geklappt. :hoch:
 
Zuletzt bearbeitet:
Germanicus schrieb:
Die Realität ist sehr widersprüchlich, und unserer Verstand ist in manchen Situationen begrenzt. Wir sind es gewohnt, in einer bestimmen Art- und Weise zu denken, vielleicht müssen wir in einer neuen Weise (die ich und auch alle anderen Menschen nicht kennen) denken, wenn wir unser Universum, unser Leben, unsere Realität verstehen wollen.

Na ja. Wenn wir zu neu denken, dann verstehen wir aber nichts mehr. Der Raum hat 3 Dimensionen. Mathematisch wird auch mit Räumen mit mehr Dimensionen gerechnet. Und? Versteht das jemand?
Versteht jemand, was Zeitlosigkeit eigentlich bedeutet?

Germanicus schrieb:
Muss es immer jemand geben, der etwas verursacht? Kann es nicht sein, dass durch puren Zufall zur selben Zeit und am selben Ort bestimmte Elemente zusammenkommen, und diese dann eine bestimmte Reaktion aufeinander zeigen. Doch stellt sich jetzt wieder die Frage, woher diese Element kommen, und wie sie entstanden sind, wenn vorher ja nichts da war. Es gibt ja einen Spruch. "Aus Nichts wird Nichts". Zumindest muss ja eine gewisse Hintergrundstrahlung von einigen Kelvin vorhanden gewesen sein, sonst wäre der Urknall unmöglich.

Na na. Der Urknall wird in heißem Plasma gedacht.
Aber egal.


Germanicus schrieb:
Doch wie ist diese Hintergrundstrahlung entstanden? Gibt es im Leben nicht viele Zufälle, oder ist das Schicksal oder gar was anderes?. Sagen wir, du gehst in deiner Stadt Einkaufen, und dir läuft dreimal, in verschiedenen Geschäften, die selbe Person über den Weg. Was ist es? Nun, für die einen ist es Zufall, für die anderen Schicksal, oder ist es gar was anderes. Niemand konnte bis jetzt eine klar Antwort darauf geben.

Ich denke, das ist etwas ganz anderes, nämlich eine Wertung. Wenn ich aus dem Haus gehe, laufen mir x Leute über den Weg, die mich nicht interessieren, unter anderem ein Tourist aus Australien, der eine Europareise im Lotto gewonnen hat. Ich weiß nichts davon. Und dann begegnet mir ein Schulfreund, den ich seit 30 Jahren nicht gesehen habe. Was ein Zufall! rufe ich. Dabei sind alle Ereignisse gleich zu betrachten. Hier wird nur (unzulässig) mit Wahrscheinlichkeiten operiert. Die Wirklichkeit ist aber vor ihrem Eintritt extrem unwahrscheinlich. Kannst Du ganz einfach nachweisen: Nimm eine Flasche und schmeiß sie auf den Boden. Dann liegen Scherben rum. Wieviel Flaschen musst Du hinschmeißen, bis die Scherben wieder genauso liegen? Daraus kannst Du sehen, wie unwahrscheinlich die wirkliche Lage der Scherben ist.
Aber ansonsten ist der Zufall, der etwas bewirken soll nur die Auswechselung einer Unbekannten durch eine Andere.
Was soll das denn sein? Eine creatio ex nihilo? Soll eine Causa aus dem Nichts kommen? Warum?

Germanicus schrieb:
Gehen wir jetzt einmal davon aus, es gibt einen Gott. Doch welcher Gott ist das? Der der Christen, der der Muslime oder gar ein anderer. Und wie ist dieser Gott, oder besser: was ist dieser Gott?

Ich denke mal, dass sich darüber keine Aussage machen lässt, nicht mal darüber, ob es ihn gibt! (Bin Agnostiker)
Daher denke ich auch, dass dies egal ist, sowohl, ob es einen Gott gibt, als auch, wie er ist.

Das, was wir von Gott denken (Bibel, Koran usw), ist auf jeden Fall - davon bin ich überzeugt - reines Menschenwerk. Das bedeutet: Wenn es einen Gott gibt, dann hat er unsere Entwicklung so gesteuert, dass wir im Laufe der Zeit ihm in der Erkenntnis immer näher kommen. Wenn es ihn nicht gibt, dann wird die Gottesidee nach den memetischen Gesetzen sich optimieren.

Germanicus schrieb:
Vielleicht ist Gott eine Materie im Weltall. Vielleicht ist die Hintergrundstrahlung, die zu beginn des Urknalls vorhanden sein musste, Gott. Und wie ist unser Verhältniss zu Gott? Sind wir nur ein Teil von ihm, oder sind wir, alle Menschen zusammen, Gott, der eines Tages, wenn das Weltall zusammenfällt (rein hypothetisch) wieder seine (übernatürliche) Gestalt annimmt.

Also, das halte ich für verfehlt. Wir verbinden im Abendland mit dem Gottesbegriff einen bestimmten Inhalts-Grundbestand. Der ist griechisch-abrahamitisch geprägt. Dazu gehört z.B., dass es Sinn hat, ihn anzubeten, zu ihm zu beten, ihn um etwas zu bitten. Das bedeutet auch, dass er vom menschlichen Individuum verschieden, also ein Gegenüber ist. Das gilt für die Materie nicht. Ich bin dagegen, den Gottesbegriff auf alles und jedes anzuwenden, weil dann ein Diskurs nicht mehr möglich ist.
Wenn es keinen Gott gibt, dann zeigt aber diese Religion, dass es in der Natur des Menschen westlicher Hemisphäre liegt, sich ein Gegenüber zu schaffen, also ohne Gegenüber nicht normal leben kann. Beim Buddhismus, der ohne Gegenüber auskommt, zeigt sich, dass er in seiner reinen Form doch sehr selten ist, wie die buddhistischen Tempel zeigen, wo auch Ahnenkult usw betrieben wird.

Germanicus schrieb:
Wie sieht es mit dem Leben nach dem Tod aus? Gibt es ein Jenseits, auf einer höheren Ebene als wir sie uns vorstellen können, oder endet unser Leben. Oder ist dieses Leben nur eine Zwischenstation, nach dessen vollendung wir zurück zu unserem Ursprung, als eine Art von Materie, kommen. Endet unserer Leben erst, wenn das Weltall sich wieder zusammenzieht und den Zustand des Urknalls anstrebt? Wird dies überhaupt passieren oder wird sich das All endlos ausdehnen (auch hier wieder unser Verstand: "Alles was ein Anfang hat, muss auch ein Ende haben"). Oder dehnt es sich langsamer aus, so dass es eine bestimmte Grenze nicht erreicht?

Ich halte solche Spekulationen für müßig. Jedenfalls ist die normale Ansicht vom "ewigen Leben" für mich nicht akzeptabel, da "Ewigkeit" Zeitlosigkeit bedeutet, Leben aber ohne Zeit nicht denkbar ist. Nun kann man sagen, da kommt vielleicht eine völlig andere Lösung wie ein Kaninchen aus dem Hut. Wir werden völlig umgestaltet, so dass zwischen Leben und Ewigkeit eben kein Gegensatz besteht. Da kommt aber das dritte Element in Gefahr: Die durchgängige Identität unserer selbst. Wenn wir zu sehr umgestaltet werden, sind wird dann noch der, der wir hier waren? Wenn nicht, dann hören wir, die wir hier sind, mit dem Tode auf zu sein. Das ist aber nicht ewiges Leben.
Das alles ist natürlich nur im Rahmen unserer Denkmöglichkeiten gedacht. Vielleicht ist die Lösung ganz einfach, nur wir sehen sie nicht.

Fingalo
 
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Germanicus schrieb:
y, bin zwar auch kein Physik Genie, aber ich versuche es dir zu erklären: 1917 legte Einstein sein Model von Raum und Zeit vor, das sich auf die allgemeine Relativitätstheorie gründet. Er sah die Zeit als eine vierte Dimension an und zeigte, dass die Gravitation mit einer Krümmung des daraus resultierenden vierdimensionalen Raum-Zeit-Kontinuums gleichzusetzen ist. Daraus kann man die Schlussfolgerung ziehen, dass sich das Universum ausbreitet und zusammenzieht. Ich hab ein Bild hier, falls du es willst, schicke ich es dir per PM. Hab leider keinen Webspace zum uploaden.


und genau dort liegt das problem....
einstein hat eine Modell bzw. eine THEORIE verfasst, begründet, die vielleicht in einigen teilen absolut passt und sehr plausibel ist, aber das muss nicht heißen, dass sie zwangsläufig richtig ist und und alles, was sie voraussagt auch eintreten muss....
das verständnis gerade in richtung unsere universum und dessen entstehung ist noch sehr begranzt und es gibt auch heute und das knapp 90 jahre nach einstein keine schlüssige theorie/erklärung für das expandieren des universums.....
und so richtig registriert, dass sich das universum wohl ausdehnt bzw. sich andere galaxien von uns wegbewegen hat ja auch erst hubble ein paar jährchen nach einstein entdeckt...;)...


sakk :)
 
@ Lukrezia Borgia

@ Lukrezia Borgia

Lukrezia Borgia schrieb:
Lieb von dir, aber ich glaube, das ist Perlen unter die Säue werfen. :rofl:

:rofl: :rofl:

Ich versuchs mal folgendermaßen zu erklären. Stell dir das Koordinatensystem (x (Zeit) und y (Ausdehnung) Achse) vor. Auf der X-Achse ist der Nullpunkt der Urknall, danach kommt die Zeit, in der Mitte die Gegenwart. Dann zeichnest du in dieses Koorodinatensystem ein offens Quadrat (also eine Linie sekrecht, eine Waagerecht) ein. Dies eingzeichnete Mittellinie des Quadrates auf der Y-Achse ist die Gegenwärtige Ausgehung des Universums.
Jetzt zeichnest du ein: bei einem offenen Universum geht der Strich durch die Mitte des von dir eingezeichneten Quadrats (sowohl auf der X wie Y Achse) einfach nach oben durch. Bei einem euklidischen Raum geht der Strich wie auch beim offen nach oben (durch die Gegenwart) durch, krümmt sich es jedoch früher und etwas leichter, so dass es nicht so hoch auf der Y-Achse liegt wie das offene. Beim geschlossen Raum zeichnest du den Strich bis zu zur Gegenwart, und ziehst den Strich anschließend in einem größeren Bogen bis zur X-Achsen runter, so dass du eine "Art" gezogener Halbkreis hast.
 
Germanicus schrieb:
@ Lukrezia Borgia



:rofl: :rofl:

Ich versuchs mal folgendermaßen zu erklären. Stell dir das Koordinatensystem (x (Zeit) und y (Ausdehnung) Achse) vor. Auf der X-Achse ist der Nullpunkt der Urknall, danach kommt die Zeit, in der Mitte die Gegenwart. Dann zeichnest du in dieses Koorodinatensystem ein offens Quadrat (also eine Linie sekrecht, eine Waagerecht) ein. Dies eingzeichnete Mittellinie des Quadrates auf der Y-Achse ist die Gegenwärtige Ausgehung des Universums.
Jetzt zeichnest du ein: bei einem offenen Universum geht der Strich durch die Mitte des von dir eingezeichneten Quadrats (sowohl auf der X wie Y Achse) einfach nach oben durch. Bei einem euklidischen Raum geht der Strich wie auch beim offen nach oben (durch die Gegenwart) durch, krümmt sich es jedoch früher und etwas leichter, so dass es nicht so hoch auf der Y-Achse liegt wie das offene. Beim geschlossen Raum zeichnest du den Strich bis zu zur Gegenwart, und ziehst den Strich anschließend in einem größeren Bogen bis zur X-Achsen runter, so dass du eine "Art" gezogener Halbkreis hast.


:rofl: :D sorry....aber da hilft wahrscheinlich nur noch eine darstellung *g*.....


sakk :)


ps: über google müsste man doch entsprechendes finden...werde mal gucken
so in die art ;)...http://www.physast.uga.edu/~rls/1020/s3/S3-09b.jpg
 
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Germanicus schrieb:
Ich versuchs mal folgendermaßen zu erklären. Stell dir das Koordinatensystem (x (Zeit) und y (Ausdehnung) Achse) vor. Auf der X-Achse ist der Nullpunkt der Urknall, danach kommt die Zeit, in der Mitte die Gegenwart. Dann zeichnest du in dieses Koorodinatensystem ein offens Quadrat (also eine Linie sekrecht, eine Waagerecht) ein. Dies eingzeichnete Mittellinie des Quadrates auf der Y-Achse ist die Gegenwärtige Ausgehung des Universums.
Jetzt zeichnest du ein: bei einem offenen Universum geht der Strich durch die Mitte des von dir eingezeichneten Quadrats (sowohl auf der X wie Y Achse) einfach nach oben durch. Bei einem euklidischen Raum geht der Strich wie auch beim offen nach oben (durch die Gegenwart) durch, krümmt sich es jedoch früher und etwas leichter, so dass es nicht so hoch auf der Y-Achse liegt wie das offene. Beim geschlossen Raum zeichnest du den Strich bis zu zur Gegenwart, und ziehst den Strich anschließend in einem größeren Bogen bis zur X-Achsen runter, so dass du eine "Art" gezogener Halbkreis hast.

Wirklich sehr lieb von dir, aber glaub mir, es ist zwecklos. Es interessiert mich auch nicht. :bussi:
 
Lukrezia Borgia schrieb:
Ich finde die Idee Feuerbachs, dass Gott ein "eingebildetes, unwirkliches und phantastisches Wesen" ist, äußerst interessant. Gott ist seiner Ansicht nach eine Idealvorstellung des Menschen. Er ist sein "entäußertes Selbst". Somit wäre geklärt, warum es im Laufe der Geschichte zu dieser Unmenge von verschiedenen Gottheiten kommt. Für jede Vorstellung einen eigenen Gott.
Diese These kann ich nur voll und ganz zustimmen. Und um mit Marx zu sprechen, der in dieser Hinsicht ein Schüler Feuerbachs war "Das Fundament der irreligiösen Kritik ist: Der Mensch macht die Religion, die Religion macht nicht den Menschen. Und zwar ist die Religion das Selbstbewußtsein und das Selbstgefühl des Menschen, der sich selbst entweder noch nicht erworben oder schon wieder verloren hat" (Karl Marx, Zur Kritik der hegelschen rechtsphilosophie - Einleitung, S. 11, Dietz, Berlin 1953)
 
Zitat:"Der Mensch macht die Religion, die Religion macht nicht den Menschen. "

Das Gesetz (Religion) ist für den Menschen da, und nicht der Mensch für das Gesetz!

also rein inhaltlich hat er es von einem levantischem Proletarier geklaut, der eines unnatürlichen Todes starb!
 
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