Griechenland im Ersten Weltkrieg

Legat

Aktives Mitglied
Angespornt von der Diskussion über die KuK Armee und Serbien hab ich mich ein bischen über den Krieg mit Serbien und die Makedonische Front bei Griechenland informiert.

Griechenland verwirrt mich aber ein wenig. So weit ich das verstanden habe gabs damals zwei Parteien in Griechenland. Der König der Sympatien für die Achsenmächte hegte und das Parlament das auf Seitender Alliierten war.
Eigentlich war Griechenland neutral, dennoch waren im dort französische und britische Truppen stationiert, die Serbien helfen sollten, aber zu spät eingriffen.
Danach formte sich die Makedonische Front und alles wird für mich etwas unklar. Blieben die Griechen neutral? Gabs nun zwei Regierungen? Und welche setzte sich durch? Welche Rolle spielte Bulgarien?
Kennt sich wer da aus?
 
Griechenland erklärte 1916 den Mittelmächten den Krieg und wahrscheinlich war der deutschstämmige König der einzige Grieche der eher den Mittelmächten anhing.

Griechenland hätte vom Sieg selbst von der Mittelmächte nichts.

1.) Griechnland hätte keine einzige Region abbekommen die Interessant wäre. Vielleicht Südalbanien. Sonst hatten die Mittelmächte nichts zu bieten.
2.) Der Erbfeind Griechenlands war das Osmanische Reich
3,) Die Entente war stärker das wussten auch die Griechen.
4.) Griechenland wollte Teile Anatoliens.
5.) Die Engländer waren Einflussreicher als die Mittelmächte.

Des weiteren gab es auch psychologische Gründe Serbien und Griechenland waren befreundete Staaten. Die beiden Balkankriege haben zusammengeschweißt.
 
Griechenland erklärte 1916 den Mittelmächten den Krieg und wahrscheinlich war der deutschstämmige König der einzige Grieche der eher den Mittelmächten anhing.

Griechenland hätte vom Sieg selbst von der Mittelmächte nichts.

1.) Griechnland hätte keine einzige Region abbekommen die Interessant wäre. Vielleicht Südalbanien. Sonst hatten die Mittelmächte nichts zu bieten.
2.) Der Erbfeind Griechenlands war das Osmanische Reich
3,) Die Entente war stärker das wussten auch die Griechen.
4.) Griechenland wollte Teile Anatoliens.
5.) Die Engländer waren Einflussreicher als die Mittelmächte.

Des weiteren gab es auch psychologische Gründe Serbien und Griechenland waren befreundete Staaten. Die beiden Balkankriege haben zusammengeschweißt.

Portugal erklärte den Mittelmächten 1916 den Krieg, Griechenland, nach erheblichem alliierten Druck erst 1917.
 
Portugal erklärte den Mittelmächten 1916 den Krieg, Griechenland, nach erheblichem alliierten Druck erst 1917.

Habe auch zuerst 1917 geschrieben, dann allerdings hab ich Wiki Artikel über Makedonische Front gelesen dort steht 1916.

:motz::motz::motz::motz::motz::motz::motz::motz:Wikipedia.
 
Angespornt von der Diskussion über die KuK Armee und Serbien hab ich mich ein bischen über den Krieg mit Serbien und die Makedonische Front bei Griechenland informiert.

Griechenland verwirrt mich aber ein wenig. So weit ich das verstanden habe gabs damals zwei Parteien in Griechenland. Der König der Sympatien für die Achsenmächte hegte und das Parlament das auf Seitender Alliierten war.
Eigentlich war Griechenland neutral, dennoch waren im dort französische und britische Truppen stationiert, die Serbien helfen sollten, aber zu spät eingriffen.
Danach formte sich die Makedonische Front und alles wird für mich etwas unklar. Blieben die Griechen neutral? Gabs nun zwei Regierungen? Und welche setzte sich durch? Welche Rolle spielte Bulgarien?
Kennt sich wer da aus?


Ein erheblicher Teil der griechischen Truppen ließen sich in Deutschland internieren (Görlitz). Insgesamt eine sehr komplizierte Situation. Im Süden herrschte der König, im Norden Venizelos.

Venizelos wurden für die griechische Beteiligung am 1. WK von den Alliierten größere Teile der Türkei versprochen. Was die Türken veranlasste Griechen zu ermorden und umgekehrt.
Die "Bevölkerungsentflechtung", Muster für die 1945, dürfte bekannt sein.
Heute sehen die Griechen sich als Opfer des 2. größten Genozids des 20. Jahrhunderts.

Die Wurzel mancher Übel die uns bis heute verfolgen wurden 14-18 bereits gesetzt.
 
Griechenland erklärte 1916 den Mittelmächten den Krieg und wahrscheinlich war der deutschstämmige König der einzige Grieche der eher den Mittelmächten anhing.

Griechenland hätte vom Sieg selbst von der Mittelmächte nichts.

1.) Griechnland hätte keine einzige Region abbekommen die Interessant wäre. Vielleicht Südalbanien. Sonst hatten die Mittelmächte nichts zu bieten.
2.) Der Erbfeind Griechenlands war das Osmanische Reich
3,) Die Entente war stärker das wussten auch die Griechen.
4.) Griechenland wollte Teile Anatoliens.
5.) Die Engländer waren Einflussreicher als die Mittelmächte.

Des weiteren gab es auch psychologische Gründe Serbien und Griechenland waren befreundete Staaten. Die beiden Balkankriege haben zusammengeschweißt.


Eine sehr einseitige Sicht.

Das Armeekorps in Görlitz war auch nicht so erpicht auf Seiten der Entente Kanonenfutter zu spielen.

Was hat Venizelos bekommen?
einen verlorenen Krieg in Anatolien, und einen Genozid hat er seinem Volk verschafft.
 
Griechenland hatte seit 1916 in Form der Saloniki-Armee ein brit.-frz. Kontingent, mehr unfreiwillig, im eigenen Land zu stehen. Unter diesem "sanften Druck" erfolgte dann der Kriegseintritt. Wie das genau abgelaufen ist, müsste ich noch nachsehen.
 
Eine sehr einseitige Sicht.

Das Armeekorps in Görlitz war auch nicht so erpicht auf Seiten der Entente Kanonenfutter zu spielen.

Was hat Venizelos bekommen?
einen verlorenen Krieg in Anatolien, und einen Genozid hat er seinem Volk verschafft.


Ich glaube nicht das Griechenland das geplannt hat.:devil:

Natürlich wäre Neutralität besser gewesen (das ist in den meisten Fällen so).

Es geht darum was konnten die Mittelmächte Griechenland anbieten das es gegen die Engländer und Franzosen im eigenen Land kämpft.
 
Franzosen und Briten sind in Griechenland schon 1915 in Vorbereitung der Landung bei Gallipoli einmarschiert, konkret auf der Insel Tenedos und in Saloniki.

Das geschah im eklatanten Bruch der griechischen Neutralität.
 
...
Die "Bevölkerungsentflechtung", Muster für die 1945, dürfte bekannt sein.
Heute sehen die Griechen sich als Opfer des 2. größten Genozids des 20. Jahrhunderts....
Sehen sie sich so? 2. größter Genozid? Der größte ist doch der gegenüber den Juden, dann den gegenüber den Armeniern (nehmen wir mal diejenigen nach dem 2. WK nicht mit hinein, wie den in Ruanda).

Oder meinst du den Bevölkerungsaustausch, wo Türken Griechenland, und Griechen die Türkei nach dem Unabhängigkeitskrieg der Türkei verlassen mussten?

Oder meinst du die teilweisen katastrophalen Ereignisse um die Pontos-Griechen?

Oder meinst du die Ereignisse während des Angriffs der 250.000 griechischen Soldaten auf Anatolien am Ende des 1. Weltkrieges?

Ja, es gab in diesem Krieg Übergriffe durch die türkische Armee. Auch auf griechische Zivilisten. Dieses ist verwerflich.

ABER: Was ging denn dem voraus?
Die Griechen verloren eine Entscheidungsschlacht, gerieten in die Defensive vor Atatürks maroden Truppen, zogen sich immer weiter in Richtung Ägäis zurück. Und was machten sie? Sie machten das, was viele Armeen der Welt machten, sie steckten die Städte auf ihrem Rückzug in Brand, massakrierten nicht selten die Bewohner dabei gleich mit.
Dabei gingen sie mit solcher Gründlichkeit vor, dass viele Städte dermaßen in ihrer Bausubstanz zerstört wurden, wie wir es erst wieder im 2. Weltkrieg nach den Brandbomben auf Dresden und Hamburg sehen konnten.

Ein Beispiel von vielen ist Alasehir, wo 95% der Bauten dem Erdboden gleichgemacht wurden, wie es ein Mongolensturm oder der Sturm eines Timur Lenk nicht gründlicher hätten machen können, mit über 3000 toten Zivilisten.
Die türk. Armee war ihnen aber dicht auf den Fersen, und als die Armee in ihre zerstörten Städte eintrafen, die Leichen von Frauen, Kinder und Alten sahen, nahmen sie Rache an den noch übrig und zurückgebliebenen gebliebenen griechischen Zivilisten.

DAS ist das ganze Bild. Der zweite Teil gehört dazu, wie aber auch der erste Teil.

So zumindest habe ich es noch jüngst in dieser hervorragenden Doku gesehen, sogar in Farbbildern, wodurch die Szenerien des Krieges noch realistischer erschienen. Unbedingt sehenswert:

Folge: "Geburt neuer Nationen":
BBC GERMANY
Albert Kahn's Photo Archives: Early 20th Century Life in Colour
 
Sehen sie sich so? 2. größter Genozid? Der größte ist doch der gegenüber den Juden, dann den gegenüber den Armeniern (nehmen wir mal diejenigen nach dem 2. WK nicht mit hinein, wie den in Ruanda).

Oder meinst du den Bevölkerungsaustausch, wo Türken Griechenland, und Griechen die Türkei nach dem Unabhängigkeitskrieg der Türkei verlassen mussten?


Es macht keinen Sinn hier eine Diskussion loszutreten was der 2. größte Genozid des 20. Jahrhunderts war.
An welchen Kriterien will man so etwas auch festmachen.

Es geht mir lediglich um die Feststellung, dass die Masse der Konflikte, die uns bis heute übelst beschäftigen, ihren Ursprung im 1. WK haben.
 
Habe auch zuerst 1917 geschrieben, dann allerdings hab ich Wiki Artikel über Makedonische Front gelesen dort steht 1916.

:motz::motz::motz::motz::motz::motz::motz::motz:Wikipedia.


Musst du lesen Wikipedia- Artikel 1. Weltkrieg! Auch wenn es dich empört, steht da nämlich
dass Griechenland am 27. Juni 1917 den Mittelmächten den Krieg erklärte, nachdem Frankreich König Konstantin zur Abdankung nötigte und seit 1916 erhelichen Druck auf Griechenland ausübte (Britische und französische Schiffe blockierten die griechischen Häfen)
 
Griechenland hatte seit 1916 in Form der Saloniki-Armee ein brit.-frz. Kontingent, mehr unfreiwillig, im eigenen Land zu stehen. Unter diesem "sanften Druck" erfolgte dann der Kriegseintritt. Wie das genau abgelaufen ist, müsste ich noch nachsehen.

Das innergriechische "Schisma" ist hier wichtig. Griechenland sollte man nicht mit der Position Konstantins gleichsetzen.

Eleftherios Venizelos – Wikipedia

Zu "Saloniki" gibt es wohl divergierende Ansichten und lebhafte Diskussionen, zB
Der Erste Weltkrieg auf dem Balkan. Neue Fragestellungen und Perspektiven - H-Soz-u-Kult / Tagungsberichte
 
Diesen Link verdanke ich unserm alten Freund @Köbi, der noch keine Schreibrechte wieder hat.
Der 1. Weltkrieg - 24. Juni 1916Fast bis ganz unten scrollen...

Bitte für die Wertung ganz nach unten scrollen:
"TEXTQUELLEN:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen Nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus 4. Band Nationaler Verlag, Berlin SW 68 (1916)
2) "Frankfurter Zeitung" (1916)"
 
Es macht keinen Sinn hier eine Diskussion loszutreten was der 2. größte Genozid des 20. Jahrhunderts war.
An welchen Kriterien will man so etwas auch festmachen.

Es geht mir lediglich um die Feststellung, dass die Masse der Konflikte, die uns bis heute übelst beschäftigen, ihren Ursprung im 1. WK haben.

Ne, ich wollte auch keine Diskussion "lostreten", ich wollte nur verstehen, was oder welches Ereignis dir durch den Kopf ging, als du diesen Satz geschrieben hattest. Also welches Ereignis von den Griechen heute als "großer Genozid" gesehen wird. Mehr nicht.
:winke:
 
Ne, ich wollte auch keine Diskussion "lostreten", ich wollte nur verstehen, was oder welches Ereignis dir durch den Kopf ging, als du diesen Satz geschrieben hattest. Also welches Ereignis von den Griechen heute als "großer Genozid" gesehen wird. Mehr nicht.
:winke:

Ich habe das einmal gelesen;), ich weiß nicht mehr wo:cry::pfeif:

Wenn ich mich richtig erinnere, ging es um die Pontos-Griechen.

Wie gesagt, mir fehlt der entsprechende Hintergrund, ich will und kann das weder nachprüfen, noch diskutieren.

Die Griechen - manche Griechen - sehen das jedenfalls so.
 
Kennt das jemand?

Leontaritis: Greece and the First World War: From Neutrality to Intervention, 1917-1918, 1990

Mitrakos: France in Greece During World War I: A Study in the Politics of Power, 1982
 
US-Magazine bzw. Rezensionen bezeichnen das jedenfalls als "definite work".

Es gäbe noch eine Alternative:
George B. Leon: Greece and the Great Powers 1914-1917, Institute for Balkan Studies.


Das andere Buch (Leontaritis, Universität Athen) ist aus einer wohl angelsächsisch recht angesehenen Reihe "East European Monographs"
 
Zurück
Oben