Gustav Ruhland

Roman History

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Hey Community :winke: ,

Gustav Ruhland erklärt in seinem Werk "System der polit. Ökonomie. Band 3" den wirtschaftlichen Zusammenbruch Roms und gibt klare Andeutungen darauf, dass der Kapitalismus zum Scheitern verurteilt ist. Hat sich bisher jemand mit seinen Studien beschäftigt?
 
Er zeigt den Weg des Kapitalismus als Weg des Scheiterns auf und allgemein ist bekannt, dass er den Kapitalismus, v.a. den Wirtschaftsliberalismus ablehnt. Im Teil "Rom" zeigt er vor allem auf, dass es in der Blühte zu Hochverschuldungen kam und dies dann auch letztendlich mit anderen Faktoren zum Versagen des System kam.
 
Er zeigt den Weg des Kapitalismus als Weg des Scheiterns auf und allgemein ist bekannt, dass er den Kapitalismus, v.a. den Wirtschaftsliberalismus ablehnt. Im Teil "Rom" zeigt er vor allem auf, dass es in der Blühte zu Hochverschuldungen kam und dies dann auch letztendlich mit anderen Faktoren zum Versagen des System kam.

Genauso allgemein ist bekannt daß Ruhland auch den Weg des Sozialismus als Weg des Scheiterns aufgezeigt hat. Fragt sich nur woran man Scheitern festmacht. Am Untergang Roms? Am Untergang der Sowjetunion? Am drohenden Zerbröseln der EU?

Ruhland hat zu seiner Zeit einige kluge Sachen gesagt. Besonders klug war seine Idee daß jede menschliche Gemeinschaft immer auch durch ökonomische Zusammenhänge geprägt ist. Das hatte er wohl von Marx, den er genauso abgelehnt hat wie Smith.

Wenn man die Welt so betrachtet wie Ruhland das klugerweise gemacht hat, ist es kein Wunder daß man Indizien dafür findet daß "neben anderen Faktoren" der Kapitalismus Rom zerstört hat. Rom wirkt auf mich ziemlich kapitalistisch. Fragt sich nur wie bedeutsam die "anderen Faktoren" waren. Und was die Ursache war. Hat der römische Kapitalismus zu einer Wirtschaftskrise geführt die dann andere Faktoren verursacht hat? Oder haben andere Faktoren die römische Wirtschaftskrise ausgelöst die dann zum ökonomischen Zusammenbruch geführt hat?

Fest steht nur daß der Untergang des römischen Reichs mit einer Wirtschaftskrise verbunden war.
 
Viel interessanter als die zweifelhaften oder überholten Beschreibungen von Ruhland zur Antike sind seine Analysen der ökonomischen Situation im Kaiserreich einschließlich Krisen- und Konjunkturlagen, Verschuldung, Genossenschaftswesen und frühe Betrachtungen um "Mittelstand", Syndikate, Besteuerung und Marktlagen insbesondere im Agrarbereich.

Das das Thema hier eingestellt wurde, sollte man die Betrachtungen darauf beziehen.

Ergänzend sei nur angemerkt, dass zB seine "Volkskörper-" und Zinsbetrachtungen bzw. die "pathologischen" völkischen Betrachtungen später vom Nationalsozialismus teilweise übernommen oder ausgeschlachtet wurden.
 
Die Frage wäre nun, was der Themenersteller von Ruhlands Analysen des Zins- und Kapitalmarktes im Kaisereich hält. Dazu hat sich Ruhland ja detailliert ausgelassen, und das lässt sich mit den Würdigungen in neuerer Forschung gut gegenüberstellen.

Wie zB versteht Ruhland die Entwicklung der Ausgabezinsen, die Ausgabevolumina und welchen Zusammenhang sieht er zu Kursentwicklungen und internationale Vergleiche?
 
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