Heute vor 88 Jahren

Na ja, das kann auch positiv aufgefasst werden, aber ein bisschen mehr würde ich mir schon für den ersten Beitrag eines Themas erhoffen.
Haben wir nicht einen Thread schon zu Jahrestagen?
 
Wenns zu wenig ist, dann mal eine Provokante Frage: Dankte der Kaiser eigentl. ab? Ist die Rep. rechtmäßig? Wäre nicht eine Volksabstimmung nötig gewesen?
 
Kaiser Karl dankte nicht ab sondern verzichtete auf seinen "Anteil an den Regierungsgeschäften". Damit wurde aber die 1867er-Verfassung de facto ausser Kraft gesetzt in dem sich ja die gesamte Exekutive Gewalt durch den Monarchen legitimierte (es gab ja keine Ministerverantworlichkeit gegenüber dem Reichsrat, diese wurden vom Kaiser ernannt und wieder abberufen). Wenn der Kaiser sich nun aber auf dieses Recht verzichtet wird kracht die Verfassung zusammen.
Es war eine ziemlich kluge Lösung, denn sie ersparte Kaiser Karl die Blamage einer formellen Abdankung bei gleichzeitigem Aufhören des alten Staates. Durch die seit 21. Oktober bereits existierende provisorische Nationalversammlung war aber eine Kontinuität gegeben, die entstandene "verfassungsrechtliche Lücke" wurde mit der Proklamation sofort geschlossen. Analoges geschah auch in der junge Tschechoslowakei.
 
Der Karl soll aber doch auch diese Urkunde mit Bleistift unterzeichnet haben. Womit sie ungültig war.

Oder ist das eine Legende?

Grüße Repo
 
Der Karl soll aber doch auch diese Urkunde mit Bleistift unterzeichnet haben. Womit sie ungültig war.

Oder ist das eine Legende?

Grüße Repo
Ich glaube bei Brook-Shepard: Um Krone und Reich, kam sowas vor. Aber ob nun Putsch oder geordneter Übergang, was macht das noch für einen Unterschied? Die gloreiche Vergangenheit ist nun mal vorüber...
 
Aber ob nun Putsch oder geordneter Übergang, was macht das noch für einen Unterschied? Die gloreiche Vergangenheit ist nun mal vorüber...
So im Sinne von "Sachsens Glanz und Preußens Gloria"?

Vielleicht wird es einmal doch auch noch Menschen geben, die einer Republik besagte Gloria zubilligen können. Oder ein demokratisches System mag für einen Republikaner (wie immer für mich im guten Sinne des Wortes) rühmlich genug sein.

Sicherlich kommt es auf eine Defenition von Gloria an und ob man nun einer Auffassung anhängt, welcher der Spruch auf den Fahnen Preußens "Pro Gloria et Patria" verdeutlicht. Wenn man dieser Ansicht anhängt, findet man im Zusammenhang mit Prinz Eugen wohl schonmal genug "Gloria".
 
Demokratie und Republik sind keine Einheit. Siehe Saddam Hussains Staat vor 2001 sowie diverse andere Bananenrepubliken. Umgekehrt bilden auch Monarchie und Autokratie keine Einheit. Man denke nur an GB wo sich zum erstenmal in Europa, seit der Antike, wieder so etwas wie eine Demokratie bildete. Der Glanz den ich diesem Staat zubillige kommt wohl eher daher dass er der letzte lebende Teil des römischen Reiches war.
 
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