Hexenverfolgung, Geschichte der Psychologie

Cherradonna

Neues Mitglied
Liebe Forumsmitglieder,

ich bräuchte dringend Hilfe! Muss eine Hausarbeit im Fach Geschichte der Psychologie schreiben. Habe mir als Thema Hexen(verfolgung) ausgesucht. Mein Problem: Wie schlage ich diesbezüglich am besten die Brücke zur Psychologie??? Mein Professor hat mir vor den Semesterferien folgende Schlagwörter gegeben: Religionspsychologie, Erkärungsmodelle, Realität!!! Über die Hexenverfolgung an sich zu berichten wäre durchaus machbar, aber wie bringe ich die Psychologie ins Spiel??? Kann Jemand etwas mit den Schlagworten und meinen gewählten Thema anfangen?

Bin sehr dankbar für Tipps

liebe Grüße
Cherradonna
 
Hallo,

verwandte Themen wären Spiritualität, also die "Art", wie die Menschen geglaubt haben, was für sie prägend war in ihrem Glaubensleben oder Pädagogik, die zumindest bei jüngeren Kandidaten eine Rolle spielte. Dazu gibt es Quellen, z.B. "Von der verführten Kinder Zauberey" (hab gerade keine genauere Angabe zur Hand, aber google mal), dazu Schriften von Hartwig Weber, Religionspädagoge.
Ansonsten guck doch mal in die Literaturverzeichnisse bei seriösen Darstellungen, z.B. Rainer Decker oder Wolfgang Behringer.
Oder geht es um einen medizinischen Ansatz, daß man aus halluzinogenen Substanzen "Flugsalbe" zusammenbraute, oder einfach den Parasiten im Getreide (Mutterkorn) zum Opfer fiel? Normalerweise hat die RGG (Religion in Geschichte und Gegenwart) ganz gut Artikel zu solchen Themen. Vielleicht auch das LThK (Lex. für Theol. und Kirche). Vielleicht findest du dort etwas?

LG Kassia
 
Von Herrn Mao ist die Anekdote überliefert, dass er den regionalen Funktionären mitteilte, fünf Prozent der Menschen in ihrem Verantwortungsbereich seien Konterrevolutionäre, die es herauszufinden und zu "bestrafen" gelte. Dies verband er mit dem dezenten Hinweis, dass er bei Nichterfüllung dieser Quote davon ausgehen müsse, dass der Funktionär selbst ein Konterrevolutionär sei.

Für die Beschreibung der daraus resultierenden Dynamik braucht man weder Psychologie noch Spiritualität noch Flugsalbe.

Ich könnte mir vorstellen, dass sich so mancher von der Denunziation einer Hexe den Schutz gegen den Verdacht versprach, selbst eine/r zu sein.
 
Auf den ersten Blick gefiel der Link von Mercy ja ganz gut: historicum.net: Hexenverfolgung und Psychoanalyse

Günter Jerouschek schrieb:
Nur, läßt sich an etlichen Beispielen belegen, in denen eine konversionshysterische Symptomatik naheliegt. Wenn Evelyn Heinemann 1986 die Hysteriehypothese damit verneinen will, daß die Hysterie aus psychoanalytischer Sicht eine 'reife', d.h. lebensgeschichtlich erst in der späteren Kindheit in der ödipalen Phase erworbene Psychopathologie darstelle, so dürfte dieses 'Reifheitspostulat' für die psychoanalytische Krankheitslehre mittlerweile obsolet sein. Auch Heinemanns Hauptthese, für den Hexenwahn seien die frühkindlichen Deprivationen infolge des Ammenwesens maßgeblich, sah sich durchgreifender historiographischer Kritik ausgesetzt. Insbesondere wurde darauf verwiesen, daß das Ammenwesen europaweit auch in Regionen verbreitet war, die von Hexenverfolgungen verschont geblieben waren oder in denen nur eine geringe Verfolgungsintensität zu verzeichnen war.
Lyndal Roper hat in einer eindringlichen Detailstudie den ödipalen Kontext der Selbstbezichtigung und Selbstvernichtung eines pubertierenden Mädchens nachgezeichnet, das sich in einen Hexenprozeß verstrickte. Ihr zufolge kreisten die Hexereianschuldigungen wesentlich um den Bereich des Kindbetts mit unbewußten Ängsten um Brust, Milch und Ernährung und speisten sich damit aus Phantasien aus der Mutter-Kind-Beziehung. Allerdings konzentrierte sich Roper auf ihren Augsburger Quellenfundus, der eine Stadt betraf, deren Obrigkeit keine absonderlichen Verfolgungsaktivitäten an den Tag legte. Die Befunde lassen sich deshalb nicht verallgemeinern.

Ich kenne die hier erwähnten Arbeiten ja nicht genau; habe nur die Tage extra noch mal einen Artikel von Evelyn Heinemann ("Phantasie und Realität") aus dem Jahre 2003 in dem Buch "Kritik der Psychohistorie" gelesen. Darin scheint sie sehr viel differenzierter und unterscheidet im Gegensatz zu Lyndal Roper ("Ödipus und der Teufel"/1995) durchaus streng zwischen Besessenen, Hexen und Kinderzeugen. Deren Ansatz wird in Heinemanns Artikel auch zentral kritisiert. Was E. Heinemann hier an psychoanalytischer Theorie zur Hysterie rezipiert, klingt modifiziert - insofern sie tatsächlich in Bausch und Bogen das "Reifungspostulat" abgewiesen haben soll.
 
Lehre der Hexenverfolgung

Hallo,

ich habe nun meine Hausarbeit zum Thema Hexenverfolgung
im Fach: Gechichte der Psychologie fast fertiggestellt.

ICh bräuchte nur noch ein paar Tipps,
was und die Hexenverfolgung lehrt. (aslo inwiefern sie uns mahnt)

aus historischer Sicht aber auch aus psyhologischer Sicht.

Wer hat diesbezüglich gute Ideen?
 
die moral aus der geschicht: Menschen sind zu allem fähig in positiven wie auch negativen Dingen.... psychologisch betrachtet hat der Mensch immer den Grang seine Umwelt genaustens zu Kotrollieren und zu Beherrschen. Wie es auch Hobbes schon meinte (Der Mensch ist vin Natur aus ein Egoist...).
 
Zurück
Oben